Sind Eltern moralisch verpflichtet ihren Kindern etwas zu vererben?

  • Umfrage

  • jensfrobisch
  • 13022 Aufrufe 110 Antworten

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  • I-wie habe ich den Eindruck, daß das Thema hier in eine Neiddebatte einmündet; wenn es das nicht schon von Anfang an war.

    @ jensfrobisch DU bist nicht Deine Eltern. Wenn diese so leben möchten wie sie leben und dabei glücklich sind, solltest Du Dich lieber für sie freuen, statt ihr Handeln zu verurteilen. Wenn Deine Eltern nicht das Bedürfnis verspüren, Dir ihr Vermögen zukommen zu lassen und Du Dich darüber ärgerst, weil Du aus einer Pseudomoralität einen Anspruch ableitest, der faktisch nicht gegeben ist, macht das die Idee Dir überhaupt irgendwas zu hinterlassen nicht attraktiver.

    Es steht Dir frei, bei Deinen Kindern alles ganz anders zu machen.

    Natürlich hat jeder das Recht neidisch auf andere Menschen zu sein (und sich und sein Leben mit solcherlei Gedanken zu vergiften), aber mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben ;)..

    Gruß
    von einem etwas verwunderten AnakinSky
  • @ jensfrobisch

    Ganz ehrlich? Wenn der Tag kommt, an dem mein Sohn mir sagt, ich soll für mein Geld ein Haus kaufen (mit allen Pflichten, die Eigentum nunmal mit sich bringt und die er nat. zu meinen Lebzeiten nicht tragen will, weil es da ja "mein" Haus ist) statt meine Kohle für eine sorgenfreie Mietwohnung auszugeben mit der Begründung, dass er was erben will ... dann schnapp ich mir alles, was ich hab, kauf mir ne Luxus-Limo und setz die ohne Vollkasko an die nächste Mauer.

    Und das hat nichts mit "nach mir die Sintflut" zu tun! (sondern mit #22 von freefloating))

    btw: Schimmert in deinem Beitrag ein "leichter" Hauch von Egoismus und Neid oder täuscht das?
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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  • Ich spreche jetzt für meine Person.

    Unsere Familie führt ein mittelständiges Unternehmen in der 4 Generation, welches momentan 1300 Mitarbeitern beschäftigt.

    Meinen Vater ist es wichtig gewesen, das ich eine Ausbildung in einem anderen Unternehmen genieße, und dort reife.

    Ich bin also in der Lage, zu sagen, das ich ausreichend für meine Tochter vorgesorgt habe.
    Sie wird ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um ordentlich zu leben, jedoch nicht verschwenderisch zu wirtschaften.
    Es liegt an den Eltern, eine gesunde Mischung zu schaffen.

    Eine Erbschaft (ausgenommen der Pflichtteil) ist m.M keine moralische Geschichte. Es kann auch in deine Stiftung fließen.
  • @ AnakinSky & NeHe

    Nun haut mal nicht ganz so heftig auf jensfrobisch drauf ;)

    Die (Fehl?)Einschätzung der Zusammenhänge scheint aus einer nicht ganz optimalen Familienstruktur und einer nur mäßigen Kommunikation zu resultieren.
    Bei uns in der Familie wird über Dinge, die den einen oder anderen beschäftigen, geredet, dabei klären sich manchmal Missverständnisse und Fehlinterpretationen.

    Hast du, jensfrobisch, mit deinen Eltern mal über ihre Wohnsituation diskutiert?
    Könnt ja wirklich sein, wie auch NeHe mit seiner "sorgenfreien" Mietwohnung andeutet, dass sie Verantwortung, Ärger und Arbeit vermeiden wollen, die ein Eigenheim nun mal mit sich bringt.

    Wie ist ansonsten dein Verhältnis zu deinen Eltern? Du wirkst schon eher unzufrieden, so als wäre die Bindung nicht sonderlich herzlich?

    Dann fällt mir noch ein, dass Leute, die ne teure Penthousewohnung mieten, ihr Leben wahrscheinlich schon planen und gut im Griff haben. Da liegt bestimmt trotz der Mietausgaben noch einiges auf der hohen Kante :D

    Also sei net traurig - da komt schon noch was .... :trost:

    P.S.: Seh grad, mein letzter smiley heißt "muesli".
    Wie hassu das geschafft, muesli??
    Ich will auch nen eigenen!
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • littleprof schrieb:


    @ AnakinSky & NeHe

    Nun haut mal nicht ganz so heftig auf jensfrobisch drauf ;)

    Ähm ... 'tschuldigung, wenn es persönlich rüberkam, ich wollte nicht die Person angreifen sondern "nur" die Einstellung, die da durchschimmert. ;)

    Friede sei mit euch & ein langes Leben :)

    littleprof schrieb:


    Wie hassu das geschafft, muesli??
    Ich will auch nen eigenen!


    Naja, mit "wünsch dir was" wird's nix ;) ... :kopf_tätschel: wäre als Kürzel aber sicher unsinnig :D
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  • Zitat littleprof: "Im Falle der Eltern muss das ja nicht von Prasserei geprägt sein, nach dem Motto "carpe diem", so dass man bei seinem Abgang punktgenau bei nem finanziellen 0-Punkt angelangt...[B]"[/B]

    Hallo littelprof, bitte misshandle mein "carpe diem" nicht. ;) Carpe diem bedeutet den Tag zu nutzen und das Beste daraus zu machen, aber ganz sicher nicht auf der Egowelle zu schwimmen. Schau doch mal den Film "Club der toten Dichter" - sehr empfehlenswert! Uebrigens, es gibt ein Recht auf Leben, aber kein Recht auf Erbschaft! Vermutlich gibt es auch ein Recht auf prassen, ob das gut ist, sei jedem selbst überlassen. :D

    Gruss freefloating

    Edit@littleprof: Kein Problem :-)
    Carpe diem - pflücke den Tag!

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von freefloating ()

  • jensfrobisch schrieb:

    Die könnten sich problemlos eine eigene Immobilie leisten die dann vererbt wird.... stattdessen wohnen sie für eine horrende Miete in einem Luxuspenthouse... das Geld für die Miete ist dann natürlich weg!!!
    Nunja, für die Miete bekommt man kein Haus oder eine Wohnung.
    Ein Haus oder Wohnung bekommt man gegen viel Cash oder in dem man ein Darlehen in Anspruch nimmt. Ein Darlehen würde ich mir als Rentner auch mit 4 Renten nicht mehr antun.

    Kann es sein, dass deine Eltern sich über dich genau so ärgern wie du umgekehrt? Hast du alles aus dem rausgeholt, was dir deine Eltern ermöglicht haben? Oder hast du dich ausgeruht auf dem Wohlstand deiner Eltern? Vielleicht denken deine Eltern, du hättest mehr erreichen können und wärst dann auf ihre Hinterlassenschaften gar nicht angewiesen...
  • @freefloating
    Sorry, ich wollte dir keinesfalls "auf die Füße treten" und schon gar nicht deine Fußnote missbrauchen. :)

    Tatsächlich hab ich unmittelbar nach Fertigstellung meines Beitrages deine Fußnote entdeckt und mir schon gedacht, dass wir es unterschiedlich interpretieren.

    Club der toten Dichter kenne ich, ich finde, es ist ein starker Film mit einem tollen Robin Williams ;)

    Während der Film das Zitat von Horaz als Motivationsschub und Antriebsfeder interpretiert sind für mich durchaus auch andere Assoziationen denkbar, z.B. den heutigen Tag, das Jetzt zu nutzen (auch im Sinne von geniesen und seinen größtmöglichen Gewinn daraus zu ziehen) weil es der letzte sein könnte. Hat für mich durchaus auch ne egoistische Komponente.

    Aber eigentlich führt das von der Diskussion hier viel zu weit weg, und ich hätte das Motto auch gar nicht erst genutzt, wenn ich deine Fußnote vorher gesehen hätte.

    Also nochmal: Sorry! :(
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • @ littleprof
    Machen wir aus freefloating's sig
    doch einfach mal - für den TS ;) - ein carpe vitam daraus :D

    @ jensfrobisch
    Ich würde die Hintergründe und Anregungen von littleprof durchaus mal beachten.
    Wie sieht es denn aus mit einem offenen Kind-Eltern Gespräch?
    Was haben sie bisher schon in dich "investiert"? weißt du das?
    Und mussten sie deswegen vllt. auch früher auf einiges verzichten?
    Wie sind/waren ihre Erwartungen an dich?
    Hast du sie eventuell enttäuscht und warum?

    Im Übrigen :D
    Die beste Vorsorge für Kinder sind die Vermittlung von Selbstvertrauen sowie eine gute (Aus)Bildung :) (Liebe nicht zwingend ausgeschlossen)
    Geld kann dir durch so vieles - auch hier noch Ungenanntes - genommen werden...
    Und dann?

    @ littleprof again
    Ich will auch nen eigenen!

    Den Smilienamen hat Holger ausgesucht ;)
    Ich war quasi Finder & lediglich Taufpate :)
    kp. wie er darauf kam....*grübel*
    Vllt. weil ich zu der (allen)Zeit(en)
    Mal derjenige (grüne) oben war,
    wie aber auch oft genug mal rot angelaufen bin? :devil:
  • muesli schrieb:

    [...] Wie sind/waren ihre Erwartungen an dich?
    Hast du sie eventuell enttäuscht und warum? [...]


    Sozusagen "Bist du Nix, bekommst auch Nix" :P

    Das erinnert mich an gewisse Eltern, die der Meinung sind ihr Kind das Leben unnötig schwer zu machen, indem sie versuchen, ihr Kind perfekt zu machen, aber nicht konnten.

    Jeder hat das Recht mit seinem Geld umzugehen wie er/sie möchte, aber wenn Eltern wie z.B. vom TS das Geld aus dem Fenster werfen ohne jegliche Gedanken an Nachkömmlinge zu machen, sind die, die nach meiner Ansicht kein Verantwortung haben somit, auch keine Vorbildliche Eltern sind, die man sich wünscht.

    Eltern wollten ein Kind aber haben Sie das Kind gefragt ob er/sie geboren werden möchte?

    Von daher, sind sie auch Moralisch verpflichtet um das zu sorgen, was ihre Entscheidung war.

    Um klar zustellen, ich spreche hier nicht von Kindern, die auf faule haut sitzen und alles von ihrem Erzeuger erwarten, obwohl dies auch eine Erziehungssache ist.

    Pueblo
  • Pueblo schrieb:

    ... Von daher, sind sie auch Moralisch verpflichtet um das zu sorgen, was ihre Entscheidung war. ...


    Sorgen heißt aber nicht, mit Geld auszustatten. Vielleicht haben Eltern ja auch den Hintergedanken, die Selbstversorgungsfähigkeit der Kinder zu aktivieren. Meiner Meinung nach sind selbständige und unabhängige Kinder besser versorgt als Kinder, die auf Zuschüsse jeder Art hoffen oder gar angewiesen sind.
  • Zitat von Pueblo
    Eltern wollten ein Kind aber haben Sie das Kind gefragt ob er/sie geboren werden möchte?


    Wie sieht's denn bei dir aus, Pueblo?
    Wärst du lieber nicht geboren worden???

    Ich denke, da mussu net lange grübeln, oder? Und so geht es sicher 99 % der Menschen. Geboren werden ist eine Chance, was du daraus machst, ist von vielen Variablen abhängig (von denen das Elternhaus sicher eine gewichtige ist). Aber die wesentliche Rolle bezüglich deiner Entwicklung spielst du höchstselbst!

    "Jetzt hab ihr mich schon (ungefragt??) in diese Welt gesetzt, seht zu wie ihr nun auch damit fertig werdet" - damit funktioniert's überhaupt nicht! :rolleyes:
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Sabine_M schrieb:

    [...] Meiner Meinung nach sind selbständige und unabhängige Kinder besser versorgt als Kinder, die auf Zuschüsse jeder Art hoffen oder gar angewiesen sind.


    Damit hast du ja auch recht, möchte es nicht bestreiten , aber würdest du gerne sehen, bei heutigen Zeiten , dass dein Kind zu sieht wie du das Geld aus dem Fenster wirfst ?

    Zitat von littleprof: [..] Wie sieht's denn bei dir aus, Pueblo?
    Wärst du lieber nicht geboren worden??? [...]


    Bei der heutige Gesellschaft, wäre mir doch lieber , als Vogel geboren zu sein, aber mich hat ja keiner gefragt..:D


    Pueblo
  • Zitat pueblo: "Bei der heutige Gesellschaft, wäre mir doch lieber , als Vogel geboren zu sein, aber mich hat ja keiner gefragt.."

    Als Vogel? Dann müssten wir hier aber auf deine Beiträge verzichten - du könntest uns höchstens ein Liedchen zwitschern und müsstest bis ans Lebensende deine Vogelkinder füttern! Stimmt das? Ach nein, die werden ja nicht selten aus dem Nest geworfen!!!! :D . "Mutter Natur" zeigt uns doch immer wieder den Weg, nicht wahr?

    Herzl. Gruss - freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • freefloating schrieb:

    ... die werden ja nicht selten aus dem Nest geworfen!!!! :D . "Mutter Natur" zeigt uns doch immer wieder den Weg, nicht wahr?

    Ein interessanter Ansatz :)
    Gibt es überhaupt eine Lebensform, die ihre Nachkommen bis zum Ende der eigenen Tage unterstützt? Oder ist es nicht so, dass Eltern maximal das nötige Rüstzeug vermitteln und danach die Verantwortung dem Nachwuchs selbst obliegt? Unter Raubtieren geht das mit unter soweit, dass Eltern ihren Nachwuchs von der Beute vertreiben, wegbeissen etc. sogar (oder vor allem) in der Not.

    Ein wirklich interessanter Ansatz ...

    MfG
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • pueblo schrieb:

    Bei der heutige Gesellschaft, wäre mir doch lieber , als Vogel geboren zu sein, aber mich hat ja keiner gefragt..:D


    Carefully, carefully ;)
    Wünsche werden manchmal wahr (zumindest in der hiesigen Jahreszeit *bg*)

    Es soll ja auch Menschen geben, die an Wiedergeburt und Karma glauben....:)

    Und dann, z.B am Beispiel des Kuckucks
    wird's schon echt riskant :D

    Selbst wenn du nicht gleich durch die Pflegeeltern die Schwerkraft im freien Fall erlebst...
    Bzgl. "Erbschaften" ist da schon mal gar nischt zu holen ;)

    Aber @ topic
    Es muss ja nicht immer Shakespeare sein...;)
    „Was du ererbt von Deinen Vätern [persönl. edit: Mütter eingeschlossen] hast, erwirb es, um es zu besitzen.“
    „Was man nicht nützt, ist eine schwere Last,
    Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen"
    Johann Wolfgang von Goethe, Faust 1, Nacht

    Darüber, wie auch den (Hinter)Sinn
    des Art. 14 GG: „Eigentum verpflichtet"
    „Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
    wäre es ja vllt. auch einmal wert, mal tiefer gehend darüber nach zu denken ;)

    muesli

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von muesli ()

  • jensfrobisch schrieb:

    Was spricht dagegen, so zu wohnen dass auch die Erben noch etwas davon haben? Ich finde wenn man als Eltern die Möglichkeit hat, Kindern etwas zu hinterlassen dann ist man dazu auch irgendwo verpflichtet.


    Genau das ist das Anspruchsdenken so Einiger heute welches mich irgendwie an:würg:

    Leute, lernt auf eigenen Beinen zu stehen und euch euere Ansprüche selbst zu erfüllen statt ewig auf Mamas oder Papas Stütze zu geiern.
  • freefloating schrieb:

    "Mutter Natur" zeigt uns doch immer wieder den Weg, nicht wahr?


    So ist es freefloating, Mutter Natur zeigt uns den weg, nur wir "Menschen" sind zu egoistisch dies anzunehmen, weil wir nie so werden können, bis auf einige südländische Familien.

    Für sie ist Familie groß geschrieben, Natur baut Nest bevor ihre Nachkömmlinge kommen und südländische Familien hüten ihre Kinder bis ans Lebensende wobei ihnen außer Geld und Besitz Geborgenheit wichtig ist.

    Würdest du deine Kinder nicht bis zu deinem Lebensende füttern wollen freefloating, wenn dir gut geht und ihnen nicht ? Würdest du erwarten, dass sie bei einem gewissen Alter auf sich selbst gestellt sind, wenn ja wäre das wirklich traurig.

    Wie wäre es aber, wenn du Alt und Grau bist, wärst du dann lieber im Altersheim anstatt in einer intakten Familie ?

    Denk mal darüber nach insbesondere über das Wort "Familie", denn was man sät erntet man selbst, von daher sehe abgesehen von meiner Familie die Südländischen Familien (z.B. Türkische, Islamische) vorbildlich.

    Für mich ist die Bezeichnung "Familie" Goldwert, die ich lieber weitergebe, als wie beim Goldschmied zu verkaufen ;)

    Pueblo
  • Ein schönes Idealbild der Familie, das du da malst, Pueblo.
    Einer für alle, alle für einen, mehrere Generationen unter einem Dach, die Schwächeren werden immer von den Stärkeren unterstützt ....

    Aber auch in diesen Strukturen emanzipieren sich die Kinder zusehends und übernehmen durch die empfangene Unterstützung ihrerseits Verantwortung für die Unterstützer.
    Irgendwann dreht sich das Abhängigkeitsverhältnis. Die von dir benannten "Alten und Grauen" brauchen dann vielleicht die Unterstützung ihrer Kinder.

    Ist das aber das reale Bild der Familie von heute?

    Eher nicht! Es gibt sehr viele Ein-Kind-Familien und Alleinerziehende, die Tendenz geht eher zur Vereinzelung und zur Individualisierung als zur Gruppen- und Clanbildung.
    Wozu auch? Man braucht sich nicht mit 2 Generationen zusammen zu tun, um ein Haus zu bauen, man muss sich nicht gegenseitig versorgen, das soziale Netz ist so gewoben, dass keiner ganz durchrutscht.

    Das ist nicht nur bei den von dir angesprochenen "südländischen" Familien anders, sondern bei allen Familien, die Migrationshintergrund haben. Dort sind die Motivationen für den Zusammenhalt in der Großfamilie noch erhalten.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Zusätzlich zu den treffenden Worten von littleprof möchte ich noch einwenden, daß es schon fast an Traumtänzerei grenzt, wenn man sich nur die Rosinen eines Modells heraussucht, die Schattenseiten aber völlig ausblendet.

    Die hierzulande gewachsene bäuerliche Struktur der Grossfamilie sah vor, daß die Alten bei der Familie blieben; die Arbeit der Jüngeren war ihre Altersvorsorge. Das Erbe des Hofes fiel ausschliesslich dem Erstgeborenen zu (Erbe), die anderen gingen leer aus (willst du das, Pueblo?) und verliessen den Hof meist, um dich als Tagelöhner zu verdingen. Anders war der Erhalt des Hofes und dessen Verbleib in der Familie (auch zur Alterssicherung der Alten!) meist nicht zu regeln.

    Die Ehe war keine Liebes-, sondern eine Schicksalsgemeinschaft, in der Lust nicht gefragt war, sondern in der man zum wirtschaflichen Überleben aufeinander angewisen war. Aus diesem Grunde wurden die Eheparter auch meist von den Eltern nach wirtschaflichen Überlegungen ausgesucht (dies willst du doch bestimmt auch, Pubelo?).

    Teile dieser alten Familienstrukturen findet man in erster Linie bei Mittelmeeranrainern. Anstatt die Zwangsehen, wie sie zum Beispiel bei Türken vorkommen, zu bejubeln trachtet man danach, sie zu unterbinden. Denn weder besteht eine wirtschaftliche Notwendigkeit (vielleicht kommt diese wieder, wenn unser Rentensystem vollends abgewirtschaftet hat), noch passt es von in die heutige Arbeitswelt und es kollidiert mit unseren moralischen und politischen Vorstellungen.

    Das, was die Grossfamilie und deren Zusammenhalt ausmacht, wird übrigens, wenn es konsequent ausgelebt wird, meist als mangelnde Integrationswilligkeit bezeichnet. Ist es das, was du willst, Pueblo?

    Oder willst du nur dein eigenes Leben leben, dich aber gern von allen Seiten ausgiebig unterstützen lassen? Dann träume weiter...
  • Zitat pueblo: "Denk mal darüber nach insbesondere über das Wort "Familie", denn was man sät erntet man selbst, von daher sehe abgesehen von meiner Familie die Südländischen Familien (z.B. Türkische, Islamische) vorbildlich."

    Nun, pueblo, eigentlich hat dir Konradin schon vortrefflich geantwortet. Trotzdem möchte ich noch etwas beifügen. Ich respektiere die südländische Familienstruktur und weiss ganz genau, dass bei uns der Familienzusammenhalt leidet. Trotzdem ist dieses Familienmodell nicht zwingend vorbildlich. Wieviele junge Türken und andere "Südländer" waren schon bei mir im Wohnheim, unselbständige verwöhnte Muttesöhnchen mit einer Unfähigkeit das Leben selber in die Hand zu nehmen und der permanenten Erwartung, dass andere ihre selbst verursachten Probleme lösen. Man kann fast schon von einer Lebensuntüchtigkeit reden. Eine Sache weiss ich ganz genau: Diese Schwierigkeiten haben sehr viel mit einer fehlgeleiteten Sozialisation zu tun, wobei ich dabei natürlich nicht einen ganzen Kulturkreis miteinbeziehen möchte. Das kommt ja auch bei uns vor.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • freefloating schrieb:

    [...]Eine Sache weiss ich ganz genau: Diese Schwierigkeiten haben sehr viel mit einer fehlgeleiteten Sozialisation zu tun, wobei ich dabei natürlich nicht einen ganzen Kulturkreis miteinbeziehen möchte.[...]
    Sozialisation bezieht sich wohl immer auch auf die (Art der) Sozialgesellschaft (Kultur), in der man zu Hause ist bzw. von der man kommt. Es versteht sich von selbst, dass Menschen aus anderen Kulturkreisen hier erst einmal Probleme haben. Dies als „fehlgeleitete Sozialisation“* zu bezeichnen, empfinde ich als hochmütig gegenüber anderen Kulturen/Ethnien.

    Helft ihnen – falls ihr wirklich wollt – hier „anzukommen“. Vor allem: Lebt es vor, anstatt die Nase zu rümpfen! Gegebenenfalls sollte man gelegentlich – auf der Suche nach Sozialisierungsdefiziten –das eigene Verhalten kritisch überdenken.

    Eine schöne „Definition von Sozialisation“:
    Sozialisation

    Nebenbei: Den (hier: eigenen) Kindern sollte man im Rahmen des Möglichen helfen, auf eigenen Beinen stehen zu können, selbständig zu werden.

    _________________
    * Hier besteht Klärungsbedarf, wer denn fehlleitete
  • littleprof schrieb:

    Ist das aber das reale Bild der Familie von heute?

    Bei mir ja. Bei uns ist jeder für den anderen da. Ich kaufe für meine Eltern ein und erwarte nicht das man mir das Geld dafür wiedergibt. Anders herum genau so. Bei uns rechnet niemand dem anderen etwas vor, so bin ich auch nicht erzogen worden. Unser Geld, das wir im Hause hatte, lag in einer Geldkassette im Schrank und war für mich, auch als Kind, immer zugänglich. Meine Eltern waren immer bemüht, mir alles zukommen zulassen was ich mir als Kind oder Jugendlicher gewünscht habe. Natürlich nur soweit es möglich war und meine Wünsche waren auch nicht utopisch. Heute versuche ich das zurück zu geben so gut ich kann.

    Wenn ich dann solche Beiträge wie die vom JensFrosch lesen muss, dann ballt sich mir die Faust zusammen. Ich hoffe das seine Eltern alles was sie besitzen (bis zum letzten Cent) durchbringen. Aber so wie ich ihn, nach dem was man hier zu lesen bekam einschätze, wird er wohl eher zu denjenigen gehören die ihren Eltern die Wohnung leer räumen, noch bevor diese unter der Erde sind.

    Moralisch verpflichtet ...... ich fasse es nicht. Du solltest mal nachschauen was das Wort Moral überhaupt bedeutet! Du scheinst keine zu haben .....
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • littleprof schrieb:

    [...] Das ist nicht nur bei den von dir angesprochenen "südländischen" Familien anders, sondern bei allen Familien, die Migrationshintergrund haben. Dort sind die Motivationen für den Zusammenhalt in der Großfamilie noch erhalten.


    Warum funktioniert das dann bitte nicht hier ?

    Zitat von Konradin: [...] Die hierzulande gewachsene bäuerliche Struktur der Grossfamilie sah vor, daß die Alten bei der Familie blieben; die Arbeit der Jüngeren war ihre Altersvorsorge. Das Erbe des Hofes fiel ausschliesslich dem Erstgeborenen zu (Erbe), die anderen gingen leer aus (willst du das, Pueblo?) [...]


    Nennt man das nicht mit unter Familienbetrieb Konradin? das die jüngeren leer ausgehen bezweifle ich.

    Zitat von Konradin: [...] Anstatt die Zwangsehen, wie sie zum Beispiel bei Türken vorkommen, zu bejubeln trachtet man danach, sie zu unterbinden. [...]


    Zwangsehen => böser Vorurteil :p, die man bei Türken bzw. Islamischen Familien gerne vorzieht in einer Diskussion, als wie zu erkennen, dass ihre Familien besser funktionieren wie die eigene.

    Zitat von freefloating: Nun, pueblo, eigentlich hat dir Konradin schon vortrefflich geantwortet.[...]


    Nein freefloating, ich fandst eher abweichend als wie vortrefflich, denn es wird nur das negative bei diesen Bürgern gesehen, ich aber sehe das positive, denn diese Leute würden für einander sterben als wie sie ihre Familien sehen würden, wie sie kaputt gehen.

    Wovon ich schreibe, erlebe ich Tag täglich, klar gibt es ausnahmen, aber das liegt weit unter 1% und wie hier angenommen wird, dass sie alle unter einem Dach leben ist falsch, denn Familie bedeutet nicht allein unter einem Dach sondern das Blut was in jedem Familien Mitglied fließt.

    Ich würde auch für mein Kind da sein, wenn sie z.B. in Buxtehude, Istanbul oder Miami leben, genauso wünschen, dass sie uns unterstützen, wie Türken ihre Eltern in ihren Heimatland unterstützen, ja das ist mein Vorbild

    Ich weiß jetzt nicht wie es in Schweiz ist, obwohl ich denke, das du schon für die Familie da bist, empfinde ich hier (Deutschland) die Familien eher wie einer WG als wie einer Familie, trotz allem um Missverständnisse vor zu beugen , nicht bei allem, solche wie Henry277 sind die ausnahmen.

    Pueblo

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pueblo ()

  • Sollten Eltern nach der Rente ihr Geld für sich alleine ausgeben? 59
    1.  
      Es ist okay wenn die Eltern nur an sich denken (43) 73%
    2.  
      Eltern sollten daran denken ihre Kinder abzusichern (16) 27%