Brauchen wir die Bundeswehr?

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  • Ein freiwilliger Wehrdienst, mit gleichzeitiger Aufklärung über das Thema "Krieg" wäre von Nöten.

    Und nach alldem sollte man nirgendwo mehr einmarschieren. Sollte tatsächlich irgendwann mal "jemand vor der Tür stehen", so wäre ich froh, in dem Wisse zu leben, meine Kinder/Frau beschützen zu können. Ich wäre genauso froh zu wissen, das eine schlagfähige Armee in den Kasernen steht um zur Not das Land zu verteidigen. In Deutschland, nicht am Hindukusch.

    Übernommen habe ich diese Mentalität aus dem Kampfsport. Man bleibt prinzipiell passiv, kann sich aber - im Falle des Falles - wehren. Nur Rohstoffe erbeuten könnte man so halt keine :eek:

    Nachtrag: Warum auch die Zivilbevölkerung ausbilden?
    Polen, Griechenland (2. Weltkrieg), der Irak und Afghanistan haben den Nutzen einer Bevölkerung gezeigt, die prinzipiell kampffähig ist - wenn auch nur eingeschränkt. Es gibt kein wirkungsvolleres Konzept gegen Besatzermächte als die Partisanen.
    Unser gemeinsames Leben heißt Offenheit, Herzlichkeit, Freundschaft, Mut zum Widerstand und der Glaube, dass es immer besser wird.
    Wer so offen ist, muss Fragen stellen, kann lebensverachtende Verhältnisse nicht akzeptieren sondern muss sich wehren, muss kämpfen gegen die, die das Leben verachten und die, die davon profitieren!
  • joungster schrieb:

    [...]In diesem Kontext gesehen ist es also zu rechtfertigen, wenn sich die Türsteher zusammenrotten, um ehemalige Geschäftspartner auszurauben und zu massakrieren.


    Hmmm.... und du bist sicher das du Türsteher warst? :rolleyes:


    Zitat von Carmen: [...]Würdest Du mir das bitte näher erklären?[...]


    Ja bitte, würde es auch gerne wissen ...:)


    pueblo

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pueblo ()

  • Carmen schrieb:

    Wenn Du nicht Herr über Deiner Worte Sinn bist, dann verstehe ich sogar noch weniger... oder ... das erklärt schon etwas....
    Es gibt gewisse Differenzen zwischen "nicht Herr seiner Worte sein" und "ein abgeschlossenes Studium der Sonderpädagogik besitzen" - auch wenn beide im Endeffekt auf dem Zuhören, Verarbeiten und Antworten besteht.
    Ich bin aber auch der Meinung, das man so etwas in einem Board kostenlos nicht unbedingt erwartet.

    Aber wie du gesagt hast - man lernt nie aus.

    ;)
    Unser gemeinsames Leben heißt Offenheit, Herzlichkeit, Freundschaft, Mut zum Widerstand und der Glaube, dass es immer besser wird.
    Wer so offen ist, muss Fragen stellen, kann lebensverachtende Verhältnisse nicht akzeptieren sondern muss sich wehren, muss kämpfen gegen die, die das Leben verachten und die, die davon profitieren!
  • AnakinSky schrieb:

    ...

    Zitat Sabine: "Nur wehrlos dürfen wir nicht werden."

    Warum? Damit wir am Grabbeltisch der übrig gebliebenen Ressourcen, nicht als letzte drankommen, oder gar leer ausgehen? Stimmt das wäre schon schlimm. Wie arm wäre die Welt doch ohne uns Deutsche.

    Gruß
    AnakinSky


    Nein, AnakinSky - hier geht es nicht nur darum, dass man was dazu bekommen kann. Man kann auch was weggenommen bekommen! Im Sandkasten hab' ich wohl auch nur deshalb Schäufelchen und Sandeimer behalten, weil Mutti in der Nähe war. :)
    Gruß von Sab
  • Das stimmt schon, Sabine *grinsen muß* (schöner Vergleich). Ich glaube jedoch, das Gewalt in unserer globalisierten Welt ein untaugliches Mittel ist. Gerade die jüngste Vergangenheit lehrt doch, das militärische Interventionen für mehr Probleme, als Lösungsansätze sorgen. Zudem ist Deutschland wirtschaftlich gesehen ein Veredelungsland. Wir leben im Grunde vom An- und Verkauf. Die Geschäftsgrundlage hierfür ist Kooperation und Diplomatie.

    Gruß
    AnakinSky
  • AnakinSky schrieb:

    Die Geschäftsgrundlage hierfür ist Kooperation und Diplomatie.

    Gruß
    AnakinSky


    Moin Moin in die Runde gesagt und gefragt :

    Was, wenn die "Geschäftspartner" nicht mehr kooperationsbereit sind ?
    Oder die Diplomatie am Ende ihrer Fahnenstange ist und einer den ersten kriegerischen Schritt tätigt ?

    Soll man dann mit Wattebäuschchen werfen oder nach der großen Weltpolizei rufen ?

    Gruß retnug
  • Hallo Leute.

    Es ist freudig zu sehen, es war auch nicht anders zu erwarten, dass allen Befürwortern eine „Verteidigungsarmee“ vorschwebt.
    Ich kann wir vorstellen, dass kein Militär sagen würde, er gehöre einer Angriffsarmee an. Sinn sei immer die Verteidigung.
    Aber gegen wen, wenn alle nur Verteidigungszwecken dienen?

    Ich kann das Bedürfnis nach Sicherheit nachvollziehen. Aber ganz im Ernst: wer sollte Deutschland angreifen und warum?
    Deutschland hat die historische Chance verpasst, aus seiner Geschichte die richtigen Schlüsse zu ziehen
    und freiwillig auf Militär zu verzichten, als ein Friedensangebot.

    Aber bleiben wir auf der Schiene der Sicherheit und der Verteidigung.
    Wir alle sehen, glaube ich, wie leicht es ist, den Begriff „Verteidigung“ zu manipulieren,
    sodass wir das Phänomen haben, dass wieder deutsche Soldaten meilenweit außerhalb der Grenzen ihres Landes militärisch agieren.
    Welches Signal für die Völker, die unter deutscher Aggression gelitten haben.

    Machen wir uns nichts vor. Es gibt subtilere Formen des Krieges. Und die beherrscht Deutschland aus dem ff.
    Es braucht keine Armee. Geben wir das Geld lieber für die Schulen und die Kitas aus.
    Da haben alle was davon. Vom Militär und vom Krieg nur wenige.

    In diesem Sinne: Friede sei mit uns.
  • Nicht ohne Grund werden Kriegsminister immer Verteidigungsminister genannt, denn wenn zwei Staaten übereinander herfallen, dann müssen sich schliesslich beide verteidigen. Selbst die Nazis haben damals nur 'zurückgeschossen' und angefangen haben schliesslich immer die anderen. :D

    Ich persönlich halte eine deutsche Armee so überflüssig wie einen Kropf. Oft genug erfüllt die Bundeswehr (im Inland) auch Aufgabe, die problemlos zivil zu organisieren wären. Organisieren wir diese eben zivil.

    Wenn schon eine Armee, dann bitte nicht unter deutschem Oberbefehl (und wenn, dann bitte nur turnusmässig). Zum Beispiel als ein deutsches Kontingent einer europäischen Armee oder einer UNO-Eingreiftruppe oder ähnliches. Ich finde, wir benötigen die Option deutscher Aussenpolitik der Macht der Gewehre nicht.

    lg Konradin
  • Konradin schrieb:

    [...]Oft genug erfüllt die Bundeswehr (im Inland) auch Aufgabe, die problemlos zivil zu organisieren wären. Organisieren wir diese eben zivil.[...]


    Durch die Abschaffung der Bundeswehr sind auch die stellen der "Zivil"dienst leistende auch weg, von daher glaube ich nicht das sich hierfür freiwillige finden wird, zumal durch die Abschaffung der Bundeswehr die Zahlen der Jugendlichen z.B. bei der freiwilligen Feuerwehr auch zurückgegangen sind.

    Für mich war die Bundeswehr nicht allein wegen der Verteidigung wichtig, sondern von Seiten der Disziplin und Eigenverantwortung, nun ja durch die Abschaffung der BW müssen wir wohl oder übel drauf verzichten und jugendlichen zusehen wie sie respektlos auf andere zuschlagen, oder sehen wie sie zu Söldner werden ;)

    Jedenfalls erreichen wir dadurch nach der Ami Richtlinie, dass wir auch Kriegsfreiwillige aus Gettos Anwerben müssen...


    Pueblo
  • pueblo schrieb:

    Jedenfalls erreichen wir dadurch nach der Ami Richtlinie, dass wir auch Kriegsfreiwillige aus Gettos Anwerben müssen...

    Genau so ist es gedacht, oder was meinst du warum sich unsere Obrigkeit so sehr bemüht, das Volk dumm und arm zu halten? So lässt es sich leichter regieren und man findet immer genug Kanonenfutter ...... :tata:
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Westliche Kultur vermitteln

    Nicht zuletzt dienen Auslandseinsätze (neben dem vorrangigsten Zweck: Neue Märkte zu erschließen) auch der Vermittlung westlicher Kultur und demokratischer Werte, wie hier eindrucksvoll Soldaten eines Folterstaates (Verbündete der BRD) voller Stolz an getöteten Bürgern eines Folterstaates demonstrieren:

    Leichenschändung in Afghanistan: Zwei Marines auf Skandalvideo identifiziert - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

    Nebenbei: Was deutete Kurt Tucholsky in Bezug auf Soldaten an (mir fällt es auch gerade nicht ein)?
  • Ich sprach nicht über Freiwillige und Zivildienstleistende, pueblo. Gemeint waren z.B. die Seenotrettung und ähnliche 'technische' Aufgaben.

    Wenn man die Erziehung der Bundeswehr überlässt, dann ist dies ain absolutes Armutszeugnis. Warum nimmt man die Kinder dann nicht gleich den Eltern weg und ersetzt deren Erziehung durch staatlichen Drill? Fehlt am Ende noch die Prügelstrafe, die ja damals angeblich niemandem geschadet hat. :D

    Wozu Auslandseinsätze derzeit dienen und wozu die (zumindest auf dem Papier) dienen könnten ist zweierlei. Jedenfalls sehe ich keinen Grund, die Teilnahme Deutschlands an einer nationalitätsübergreifenden Armee (so diese existiert) teilzunehmen. Denn verzichtet man darauf, überlässt man nur anderen die Initiative (und wird allmählichzu derem Spielball).

    Armee, Militär und Verteidigungsfall sind allerdings Begriffe, welche man überdenken (und gegebenenfalls auch strikt neuordnen) sollte. Jedenfalls empfinde ich die Verteidigung des christlichen Abendlandes oder gar der Demokratie am Hindukusch als reichlich überzogen, wenn nicht ohnehin nur als Vorwand gebraucht. Und genau diese Vorwände sollte man endlich abschaffen.

    lg Konradin
  • Wer Vorwände und Bedarf sucht,
    der wirklich der ergänzenden Erziehung und Weiterbildung im Dienst der Gemeinschaft sucht,
    der findet auch genügend Sinnhaftes,
    um nicht nur Geburten starke Jahrgänge voll zu beschäftigen.

    Seien es "traditionell" "entstandene" Aufgabenbereiche des ehemaligen Zivildienstes (medizinischer, sozialer, geriatrischer Dienst)
    kulturelle, technische oder ökologische Aufgaben,
    die im Großen und Ganzen alle gesellschaftlichen Arbeitsfelder eh abdecken.

    Denn auch DGzRS, THW, GEZ, freiwillige Feuerwehren, Notdienste etc.pp. boten und bieten noch immer dermaßen viele Möglichkeiten,
    den an Sozialleistungen (inzwischen) immer "ärmeren" Staat
    - auch noch während der Existenz von "Diensten" für Vater/Mutterland kaum normal bezahlt leistbar -
    über Wasser zu halten.

    Statt Hungerlöhnen in Zeitarbeit dann doch lieber gesellschftlich "freiwillige", günstige Arbeit von Allen
    und dafür anständig bezahlte Arbeit für den Rest des Lebens.

    Ob man für den (nachträglich ergänzten) grundgesetzlichen Auftrag der Bundeswehr
    (dazu nach Einführung der Bundeswehr BP Theodor Heuss: "Dann siegt man schön")
    wirklich Krieger in Uniform und Waffen braucht, lass ich mal dahin gestellt.

    Für viele oben genannte Aufgaben braucht es aber massenweise Kämpfer für die genannten Belange.

    Es sei denn,
    nur sozial besser Gestellte sollen diese sich zukünftig noch "leisten" können ;)

    Die mir wichtige Antwortmöglichkeit fehlt leider:
    Denn wir brauchen eine Pflicht zur "sozialen" gesellschaftlich, notwendigen Arbeit.
    Die Chance, diese im Zuge der Umstrukturierung der BW einzurichten, wurde aber (bewusst?) verpasst

    muesli

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von muesli ()

  • Konradin schrieb:

    [...]Wenn man die Erziehung der Bundeswehr überlässt, dann ist dies ain absolutes Armutszeugnis. Warum nimmt man die Kinder dann nicht gleich den Eltern weg und ersetzt deren Erziehung durch staatlichen Drill? [...]


    Konradin, dass leben von einem Kind ist nicht so wie in manchen Bilderbüchern, bedenke , dass Kinder die in Heimen ohne Nest wärme aufwachsen und eher zu Aggressionen neigen als wie die, die morgens aufwachen und mit leiblichen Eltern frühstücken.

    Sicherlich ersetzt die BW nicht die Eltern aber sie gibt den Kindern etwas mit auf dem weg, woran Eltern bzw staatliche Unterkünfte versagt haben.



    Pueblo
  • pueblo schrieb:

    Sicherlich ersetzt die BW nicht die Eltern aber sie gibt den Kindern etwas mit auf dem weg, woran Eltern bzw staatliche Unterkünfte versagt haben.
    Die einzige Wärme bei der Bundeswehr wäre wenn dann rein kameradschaftlicher Natur ;)

    Wie gesagt, ich befürworte eine BW - die aber niemals die eigenen Landesgrenzen verlässt, schon gar nicht für solche Windig-Aktionen a la Irak.

    Noch mehr befürworten würde ich allerdings eine Art Europa-Armee, welche - oh Wunder - ebenfalls als reine Verteidigungsarmee aufgebaut ist.

    Wenn jemand kommt möchte ich Wissen, das die andere Streitmacht hier nicht fröhlich einmarschiert und die Macht übernimmt. Ich möchte aber genauso wenig, das von mir bezahlte (bzw generell!) Soldaten in andere Länder einmarschieren.

    Europa soltle wehrfähig sein, nicht angriffsfähig!
    Unser gemeinsames Leben heißt Offenheit, Herzlichkeit, Freundschaft, Mut zum Widerstand und der Glaube, dass es immer besser wird.
    Wer so offen ist, muss Fragen stellen, kann lebensverachtende Verhältnisse nicht akzeptieren sondern muss sich wehren, muss kämpfen gegen die, die das Leben verachten und die, die davon profitieren!
  • @ Pueblo:

    Wenn du saufen und abhängen als erstrebenswerte Eigenschaften meinst, die die Bundeswehr ihren Soldaten mitgibt, magst du recht haben.

    Ansonsten kann ich nur sagen, dass eine Armee zur Landesverteidigung und zu Einsätzen im Katastrophenschutz eine sinnvolle Angelegenheit ist.

    Von Einsätzen in Ländern, wie Afghanistan, halte ich gar nichts. Sie unterstützen höchstens Interessen der USA und die Afghanen haben Deutschland (oder der NATO) nie den Krieg erklärt. Im Übrigen ist diesem Clan-Staat eh nicht zu helfen.


    NATO-Einsätze mögen zwar zum Bündnis gehören, dürfen aber m.E. nur sehr beschränkt und begrenzt erfolgen.


    Gamz ohne Bundeswehr geht es LEIDER nicht. Die Ostblock-Bedrohung ist zwar erst mal passé, aber das bedeutet nicht, dass es so bleibt.
  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber meine meinung ist, das deutschland eine berufsarmee brauch, einstigsalter anfang bis mitte 20. warum? ganz einfach. die 18 jährigen counterstrikezocker lernen in 6 monaten crashkurs g36 putzen nichts was ihnen im krieg helfen könnte. in 6 monaten wird kanonenfutter ausgebildet mehr nicht. das hohe einstiegsalter halte ich für sinnvoll, weil wenn man den weg wählt soldat zu werden, sollte man lebenserfahrung mitbringen und sich klar sein das wenn man den abzug betätigt, einen ehemann, vater, sohn etc umbringt. im gleichen atemzug sollte man sich auch darüber klar sein, das man auch zum gejagten werden kann. ich denke, aus eigener erfahrung, das man mit 18 19 noch nicht soweit denkt und das alles als großes spiel sieht.

    meine bewerbung für die bundeswehr (pioniere oder objektschutz) liegt fix und fertig in der schublade. nur warte ich noch auf den richtigen zeitpunkt, der atm nicht ist. die gründe dafür können gerne via pn bei interesse angefragt werden, da diese in richtung verschwörungstheorie gehen in manchen menschen augen. wenn der richtige zeitpunkt da ist werde ich 8 bis 12 jahre dabei sein...

    und ja, wir brauchen die bundeswehr. sie ist ein wichtiger wirtschaftsfaktor, sowie ein sicherheitsfaktor (siehe das letzte jahrhunderthochwasser)
    mfg


    ps mir fehlt der abstimmungspunkt: berufsarmee

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Engelskrieger ()

  • Engelskrieger schrieb:

    sie ist ein wichtiger wirtschaftsfaktor, sowie ein sicherheitsfaktor (siehe das letzte jahrhunderthochwasser)

    Dann benötigen wir ebenso die organisierte Kriminalität, schließlich ist auch diese ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

    Und als Sicherheitsfaktor gegen die Jahrhundertflut benötigen wir sie ebenso, frei nach dem Motto 'Waffen gegen Wasser'. Das hat die Flut damals schwerlich beeindruckt. :D

    Meinst du nicht, man könne auch z.B. das THW gegen Umweltkatastrophen einsetzen oder scheitert dies daran, daß sie nicht genug Waffen haben? Sorry, aber zivile Katastrophen als Rechtfertigungsgrundlagen für eine Armee? Offenbar setzt das Hirn aus, wenn es um den eigenen Arbeitsplatz geht und der rechtfertigt dann jede Schweinerei. Da haben wir ja Glück, daß du nicht zufällig eine Anstellung als Schutzgeldeintreiber bei der Mafia suchst. :)
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Konradin schrieb:



    Meinst du nicht, man könne auch z.B. das THW gegen Umweltkatastrophen einsetzen oder scheitert dies daran, daß sie nicht genug Waffen haben? Sorry, aber zivile Katastrophen als Rechtfertigungsgrundlagen für eine Armee?


    ist natürlich keine rechtfertigung. ich war selber mit dem thw eine woche im hochwasser, und hab dort hand in hand mit soldaten gearbeitet. was meiner meinung nach ne klasse sache war, da das thw nicht auf so einen enormen fuhrpark (kipper etc) zurückgreifen kann.

    kannst dich ja mal das nächste mal vor ne flutwelle stelle mit nem g36 und versuchen sie abzuwehren, viel erfolg dabei :D
  • Und wo wäre das Problem, die Bundeswehr materiell abzubauen und dem THW benötigtes Material zu übereignen? Vergleichbar ist die derzeitige Situation mit der Jahrhunderflut ohnehin nicht, könnte die Bundeswehr doch keine Wehrpflichtigen dorthinschicken. Aber zum Sandsackschippen braucht man auch keine Grundausbildung an irgendeiner Waffe.
  • moin allaseits :)

    Ich will gerne nochmal #35 von pueblo aufgreifen.
    Darin geht es missverständlicherweise ja nicht um die Abschaffung der Bundeswehr,
    sondern um die Abschaffung der Wehrpflicht (was ja auch in den Eingangsfragen inbegriffen war)
    In der Tat war es ein Fehler, diese Verpflichtung abzuschaffen,
    und ja! - wir bräuchten eine Bundeswehr (oder ein anderes "Zwangsinstrument" für ein Engagement für die Allgemeinheit und für das Lernen von Regeln).

    Es ist sicher ein Armutszeugnis, Konradin, dass Familien häufig ihre Erziehungsaufgaben nicht oder nur unzureichend wahrnehmen, aber es ist Fakt!

    Ich habe beruflich viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun und erlebe sie mehr und mehr als bewegungsscheu, schwer an Regeln zu gewöhnen und wenig bereit, Verantwortung zu übernehmen.

    Die Familienstrukturen haben sich geändert: Es gibt häufiger Ein-Kind- sowie Ein-Elternteil-Familien, in der Schule wird individuelles Lernen und die Beachtung der Einzigartigkeit jedes Kindes ganz groß geschrieben, da fehlen Lernprozesse, die vermitteln, dass man nicht der Bauchnabel der Welt ist.

    Ich bin nach dem Abi zur Bundeswehr gegangen, nach vielen Jahren der "Freiheit", in denen mir keiner ernstlich was befehlen konnte. Als Wehrpflichtiger musste ich dann erkennen (was Gleichaltrige als Lehrlinge im Betrieb natürlich längst erfasst hatten), dass Freiheit eben etwas sehr relatives ist, was für meine Entwicklung sicher förderlich war.

    Ob Bundeswehr/Wehrpflicht tatsächlich eine (soziale) Erziehung immer geleistet hat, ist fraglich. Sie kann es nur dann, wenn auch die Rahmenbedingungen durchdacht sind und Schlendrian, Verschwendung, Langeweile, Befehlsmissbrauch u.ä. kein Thema wären; aber das Potential für eine erzieherische Einflussnahme, besonders in Verbindung mit dem Ersatzdienst, hat die BW gehabt und da ist eine Lücke entstanden, die irgendwie geschlossen werden sollte.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • littleprof schrieb:

    wir bräuchten eine Bundeswehr (oder ein anderes "Zwangsinstrument" für ein Engagement für die Allgemeinheit und für das Lernen von Regeln)

    Und dazu brauchen wir eine bewaffnete Truppe?

    Sorry, aber irgendwie finde ich diese Art der Diskussion paradox. Einerseits wirft man der damaligen DDR exzessive Indoktrination der Jugend durch paramilitärisches Brimborium vor, andererseits ist man sich selbst nicht zu schade, ausgerechnet eine staatliche Organisation, die nicht gerade für demokratische Verhaltensweisen bekannt ist, als 'Schulde der Nation' hochzustilisieren.

    Bei unserer jetzigen Staatsform bin ich ganz klar dagegen, die Erziehung (oder auch nur Teilbereiche davon) der Bundeswehr zu übertragen. Dies passt besser zu Diktaturen, welche sich auf das Militär stützen und wo man gut diszipliniertes Kanonenfutter braucht.

    littleprof schrieb:

    Ich habe beruflich viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun und erlebe sie mehr und mehr als bewegungsscheu, schwer an Regeln zu gewöhnen und wenig bereit, Verantwortung zu übernehmen.

    Ach, dann warten mit der Erziehung und dem Gewöhnen an Regeln solange, bis die Kinder fast erwachsen sind? Weil man als 18jähriger Regeln besser lernt als als Kind und weil man die Regeln vorher ohnehin nicht braucht?

    Es ist ein Armutszeugnis ersten Ranges, globale Erziehungsdefizite dadurch hinzunehmen, daß man die Kompetenz von sich wegschiebt und ausgerechnet der Bundeswehr überträgt. Andererseits darf man den erzieherischen 'Wert' einer HJ und einer Reichswehr auch nicht vernachlässigen... :D

    Sicher hat die Bundewehr in ihrer Vergangenheit klar gezeigt, wie man Menschen prägt. Kameradschaft und Disziplin waren die Eckpfeiler der 'sozialen Gemeinschaft Bundeswehr'. In dieser Hinsicht unterschieden sie sich übrigens keineswegs von den mittlerweile vielgeschmähten rechten Gruppen. Auch dort zählte in erster Linie Kameradschaft und in zweiter Linie Disziplin. Ein Zufall? Zahlreiche Skandale der Bundeswehr lassen wohl eher das Gegenteil vermuten.

    Nicht jede Lücke, die entsteht, sollte man schliessen. Wenn man Bedarf an sozialen Einrichtungen hat, dann sollte man solche schaffen (die Bundeswehr gehört meines Erachterns nicht dazu).

    Ganz am Rande bemerkt: wenn der Verlust an Erziehung durch die Abschaffung der Bundeswehr so stark ist und wenn man davon ausgeht, daß die Rolle der Bundeswehr bei der Erziehung der Jugend zur Disziplin eine wichtige Rolle gespielt hat, dann fällt mir auf, daß 'Jugend' ausschliesslich auf 'männliche Jugend' reduziert war. Frauen gabe es dort jahrzehntelang schlicht und einfach nicht. Heisst das jetzt, daß Frauen grundsätzlich undiszipliniert sind, weil sie dies nicht bei der Bundeswehr lernen 'durften'?

    Aber darüber sieht man natürlich weg, wenn man sich die Geschichte solange zurechtbiegt, bis sie der eigenen Ideologie nahekommt...

    Konradin
  • Zitat Littleprof: "Es ist sicher ein Armutszeugnis, Konradin, dass Familien häufig ihre Erziehungsaufgaben nicht oder nur unzureichend wahrnehmen, aber es ist Fakt!"

    Hast Du Dich schon eimal gefragt, woran das liegen könnte?

    Wenn von der Familie pötzlich Werte erwartet werden, die gesellschaftlich kaum noch Berücksichtigunng finden und der Einzelne unter wirtschaftl. Aspekten auf sein Humankapital reduziert wird, sollte es nicht verwundern, daß best. Werte nicht mehr tradiert werden.

    Gruß
    AnakinSky
  • Brauchen wir heute noch eine Bundeswehr? 66
    1.  
      Deutschland braucht eine kleine Freiwilligenarmee (16) 24%
    2.  
      Es war ein Fehler die Wehrpflicht abzuschaffen (30) 45%
    3.  
      Deutschland braucht überhaupt keine Armee in Europa (4) 6%
    4.  
      Wir können die UN Einsätze nicht allein anderen überlassen (7) 11%
    5.  
      Deutschland sollte die BW abschaffen und sich aus Auslandseinsätzen raushalten (9) 14%