Millionen Surf-Profile: Daten stammen angeblich auch von Browser-Addon WOT

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  • Millionen Surf-Profile: Daten stammen angeblich auch von Browser-Addon WOT

    Die detaillierten Daten zum Surfverhalten von Millionen Deutschen, auf die NDR-Reporter Zugriff haben, stammen offenbar auch von der beliebten Browser-Erweiterung WOT. Die damit gesammelten Daten seien leicht bestimmten Personen zuzuordnen.

    Nachdem NDR-Reporter am Dienstag erläutert hatten, wie sie an detaillierte Daten zum Surfverhalten von Millionen Deutschen gekommen sind, haben sie nun eine Quelle der Daten genannt: Die Browser-Erweiterung "Web of Trust" (WOT) späht demnach ihre Nutzer aus und gebe die gesammelten Daten "offenbar an Dritte" weiter. Unter anderem mit dieser Erweiterung sei der Datensatz erstellt worden, der die Webseiten umfasst, die drei Millionen Deutsche im August besucht hätten. Zwar weise "WOT" darauf hin, dass die Erweiterung Daten wie die besuchten Internetadressen protokolliert und an Dritte weitergibt, die Protokolle seien aber anonymisiert. Wie unzureichend diese Anonymisierung ist, haben die Reporter nach eigenen Angaben aber nun herausgefunden.

    Sicher surfen

    WOT ist eine Browser-Erweiterung, die den Nutzern die Reputation besuchter Internetseiten anzeigt. Dafür sammelt sie die Meinung anderer Nutzer und fasst diese zu einer einfachen Ampel zusammen, die entweder vor einer Seite warnt oder eine gute Bewertung ausgibt. Die Erweiterung wurde deswegen unter anderem auch schon von c't empfohlen und wird gegenwärtig von Mozilla für den Firefox-Browser vorgeschlagen. Wie die NDR-Journalisten nach eigenen Angaben nun herausgefunden haben, übermittelt das Addon die Daten zum Surfverhalten ins Ausland, wo sie zu einem Profil verknüpft werden. Das enthält zu jeder geöffneten Webseite Datum und Uhrzeit des Zugriffs. Diese Daten landen dann angeblich bei Zwischenhändlern, die sie etwa an die Werbeindustrie verkaufen.

    Die Reporter hatten sich als ein Unternehmen "im Big-Data-Geschäft" ausgegeben und waren dadurch an derart gesammelte Daten zum Nutzerverhalten von Millionen Deutschen gelangt. Die waren zwar von den Anbietern nach deren Aussage anonymisiert worden, aber die Reporter konnten die Profile angeblich leicht konkreten Individuen zuordnen. Danach waren daraus intimste Details aus dem Privatleben der Betroffenen einsehbar oder aber es kam genug Material zusammen, um online sogar deren Identität zu übernehmen. Woher die Daten aber ursprünglich stammten, hatten die Reporter anfangs nicht offengelegt. Mit "WOT" wurde nun offenbar eine von potenziell Hunderten oder Tausenden identifiziert.

    Beobachtet surfen

    Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar hat das Geschäftsgebaren von WOT nach dem Bericht nun kritisiert. Zwar sei es grundsätzlich zulässig, personenbezogene Daten weiterzugeben, dem müssten die betroffenen Nutzer aber zustimmen. Zu solch einer Einwilligung sei es aber unerlässlich, dass die Nutzer wüssten, wozu sie zustimmen. Das sei bei WOT nicht der Fall. Immerhin werde behauptet, dass die Daten nicht personenbezogen seien, was ja nicht stimme. Die massive Auswertung dieser Daten sei damit nach deutschem Recht nicht erlaubt. Das hinter WOT stehende Unternehmen hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

    [Update 02.11.2016 – 10:35 Uhr] In einem Blogeintrag hat Mike Kuketz ausführlich erklärt, wie er WOT mit den Journalisten auf die Schliche gekommen ist.


    Quelle: Millionen Surf-Profile: Daten stammen angeblich auch von Browser-Addon WOT | heise online
  • WOT scheint nicht die einzige Erweiterung zu sein, die Daten weiter gibt. Leider werden aber keine weiteren Namen genannt.



    Beliebte Browser-Erweiterung gibt Daten weiter
    Eine Recherche des NDR ergab, dass die Browser-Erweiterung «Web of Trust» (WOT) im grossen Stile Nutzerdaten abgreift und diese ungefragt an Dritte verkauft.
    von dpa 02.11.2016

    Die populäre Browser-Erweiterung «Web of Trust» («WOT») späht nach einem Bericht des NDR-Fernsehens im grossen Stil Nutzerdaten aus und gibt diese offenbar ungefragt an Dritte weiter. WOT ist eine kostenlose Erweiterung für gängige Browser wie Mozilla Firefox, Google Chrome, Internet Explorer, Safari und Opera, die eigentlich anzeigen soll, ob man einer Webseite vertrauen kann oder nicht. Die Software wurde nach Angaben des finnischen Herstellers allein bis November 2013 über 100 Millionen Mal heruntergeladen und installiert.

    Nach den Recherchen der NDR-Reporter wurde unter anderem mithilfe von «WOT» ein Datensatz erstellt, der die besuchten Webseiten von 3 Millionen Menschen in Deutschland beinhaltet. Die Daten seien angeblich anonymisiert worden. Es habe sich aber schnell herausgestellt, wie leicht die sensiblen Informationen mitunter eben doch einzelnen Internetnutzern zuzuordnen seien.

    «WOT» soll die Integrität von Websites prüfen und besuchte Seiten anhand eines Ampelsystems im Hinblick auf Sicherheit bewerten. Im Hintergrund übermittelt die Erweiterung nach Darstellung des NDR die Daten zum Surfverhalten des Nutzers an einen Server im Ausland. Dort werde ein Profil erstellt und Datum, Uhrzeit und angesteuerte Webadresse werden gemeinsam mit einer Nutzerkennung abgespeichert. Diese Daten würden dann an Zwischenhändler weitergegeben.

    Viele Add-ons sammeln Daten

    In dem NDR-Bericht meinten Experten, «WOT» sei nicht die einzige Erweiterung, die ungefragt Daten ausspähe. Die Datensammler bedienten sich Dutzender, wenn nicht Hunderter unterschiedlicher Browser-Erweiterungen. «WOT» weise zwar in den allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hin, dass Daten an Dritte übermittelt würden, diese würden aber zuvor anonymisiert, sodass sie keinem einzelnen Anwender zuzuordnen seien.

    Das stellen jedoch die Reporter des NDR in Zweifel: Sie konnten demnach in Stichproben anhand des Datensatzes mehr als 50 Nutzer persönlich identifizieren, zum Beispiel über E-Mail-Adressen, Anmeldenamen oder andere Bestandteile der aufgerufenen URLs. Mithilfe der Daten liessen sich Reisen einzelner Nutzer nachverfolgen, Rückschlüsse auf Krankheiten, sexuelle Vorlieben und Drogenkonsum schliessen. Auch Geschäftsgeheimnisse wie vertrauliche Umsatzzahlen eines Medienhauses und Details zu Ermittlungen eines Polizisten hätten sich rekonstruieren lassen.

    Quelle: Beliebte Browser-Erweiterung gibt Daten weiter



    Browser-Add-Ons spionieren Nutzer aus: Auch Web of Trust betroffen
    Viele Browser-Erweiterungen spähen anscheinend Nutzerdaten aus und die Betreiber verkaufen sie. Auch das Add-on Web of Trust soll betroffen sein.

    Wie der NDR im Rahmen der Sendung Panorama aufdecken konnte, verkaufen Anbieter von Browser-Add-Ons Nutzerdaten an Big-Data Analysten. Betroffen sind hierbei beispielsweise Nutzer des beliebten Add-ons Web of Trust. Das Add-on gibt, wenn es aktiviert ist, Auskunft über die Vertrauenswürdigkeit von Webseiten. Es ist für alle gängigen Browser verfügbar und wurde mittlerweile bereits 140 Millionen Mal heruntergeladen.

    Die Erweiterung steht jetzt neben anderen Add-ons stark in der Kritik. Die Reporter von Panorama konnten aufdecken, dass sensible Daten mithilfe des Add-ons ausgespäht und an Dritte weitergeben werden. Hierfür gründeten die NDR-Reporter eine Scheinfirma und gaben vor, im Big-Data-Geschäft tätig zu sein. Daraufhin erhielt die Scheinfirma des NDR von mehreren Unternehmen Angebote, welche Webdaten von deutschen Internetnutzern enthalten sollten. Auch hat ein Unternehmen die ausgewerteten Daten als Probe zur Verfügung gestellt. Die Reporter konnten daraufhin in Stichproben einzelne Nutzer persönlich identifizieren. Hierfür nutzte man beispielweise E-Mail Adressen oder Anmeldenamen. Mit den Daten konnte man so zum Beispiel Rückschlüsse auf Krankheiten oder etwaigen Drogenkonsum der einzelnen Nutzer gewinnen.

    Von der finnischen Firma, die Web of Trust herausgibt, gibt es bisher keine Stellungnahme zu dem Thema. Die Nutzer des Web-Diensts sind allerdings schwer enttäuscht. Die User des Google Chrome App-Stores vergeben derzeit nur negative Bewertungen und äußern sich wütend in den Kommentaren. "Ist das Euer Ernst? Ein Add-on dem ich jahrelang vertraut habe, wird nun vom NDR enthüllt - verkauft ungefiltert komplette Browserverläufe! Sofort deinstallieren!" schreibt besipielsweise David S. im Chrome App-Store.

    2.11.2016 von Arwed Kunow


    Quelle: Browser-Add-Ons spionieren Nutzer aus: Auch Web of Trust betroffen - PC Magazin
  • Ja. Immer wieder die selbe Antwort auf die selbe Frage- wie finanzieren Unternehmen die Arbeitskraft und die Server ohne Werbung und Beiträge- Mit Daten. Dies ist extrem. Es gibt ein paar visionäre die ein Internet sehen in welchm es sowas wie eine Gema gebühr gibt um bestimmte inhalte zu nutzen- dafür keine werbung, keine industrielle abhängigkeit- kein datenverkauf.
    das tor- netzwerk war ein ansatzpunkt- teils staatlich finanziert;-) lol


    auch google, facebook etc oder freemail account finanzieren sich nicht nur durch werbung. große unternehmen wie facebook haben einfach die kleineren unternehmen gekauft die deren daten hätten kaufen wollen und somit steht der analyse nichts im wege/bzw analysieren selber und verkaufen ergebnisse oder nutzen diese selbst um widerum werbung zu schalten.


    Diskutiert wird aber immer nur über "datenschutz" - dafür hat facebook auch eigene unternehmen- die unsere daten schützen-;-) merkt ihr was....

    man muss es immer aus mehreren perspektiven betrachten. wäre ich ein unternehmen für zb eine wecker app- dann wäre ich auch froh zu wissen wer wann wo wie schläft etc-natürlich nur um die app für den kiunden besser zu machen( ob der kunde das nun will oder nicht) - diese daten werden an sich nicht personenbezogen erhoben, aber können teils,mithilfe anderer datensätze, sehr wohl auf personen bezogen werden;-) cookies;-)


    Bsp:
    ich weiß auch wo der ersatzschlüssel meiner nachbarin liegt- die frage ist was ich damit mache- es ist als würde ich es auf einen zettel schreiben und in mein büro legen- nun gibt es leute die gerne wissen wollen wo der schlüssel ist- sie wissen das ich einen zettel habe und wissen wie sie in meine wohnung kommen- oder bieten immer mehr dafür oder setzen mich unter druck --- oder verkleiden sich;-)


    teufelskreis;-)

    Ich habe bis jetzt noch keine lösung gelesen;-( man kann sich nur aussuchen wem man die daten gibt;-(
    "Manchmal muss man im Leben sehr weit gehen, um einen Schritt voranzukommen."(unbekannt)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kati Few ()

  • HotPi schrieb:

    Wenn jemand meine Daten in seinen Kontakten speichert und Facebook, WhatsApp o.ä. nutzt, haben die Betreiber diese Daten, ohne dass ich zugestimmt habe.
    das war jetzt auf den artikel bezogen- man nutzt zb eine app(addon) welche werbung blockt , ips verschlüsselt oder eben warnt oder sonstiges- dafür sammelt diese dann deine daten;-) das gefährliche heute ist das man aus mehreren sätzen nicht personenbezogenen daten mithilfe immer besserer rechner in echtzeit personenbezogene daten machen kann- weil man einfach jede noch so kleine info speichern und verarbeiten kann... ist natürlich noch übertrieben aber generell kann die technik die in einen kleinen lieferwagen passt (zb zum oktoberfest) alle gespräche internet und telefon in echtzeit analysieren und nach stichwörtern durchsuchen , kategorisieren und auswerten. die spracherkennung ist sehr weit. (gut das ich dialekte kann) lol


    aber natürlich ist das alles auch von einem anderen standpunkt zu sehen- meistens wollen sie wirklich nur informationen um ihre produkte zu verbessern, genauere werbung zu schicken

    mich stört es, aber vor 20 jahren wäre das der traum eines jeden geschäftsmannes gewesen- das dabei die privatsphäre auch ohne einverständnis verletzt wird... ja- grauzone- leider....

    das mit den fragebögen ausfüllen hat nicht funktioniert;-) erinnere mich an praktikas in denen ich mit strichlisten kundenmeinungen (1-10) und interessen ausgewertet habe;-) das geht jetzt zack,,, ohne das jemand groß zeit investiert- und wenn dann ist die auswertung direkt in tabellen und zahlen dagestellt...;-)



    gruß
    "Manchmal muss man im Leben sehr weit gehen, um einen Schritt voranzukommen."(unbekannt)