Gegen Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann hat vor dem Amtsgericht Starnberg der Prozess wegen Nötigung und gefährlicher Körperverletzung im Straßenverkehr begonnen. Der frühere Fußballprofi soll vor zwei Jahren mit einem anderen Autofahrer aneinandergeraten sein.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt davon, dass er den Kontrahenten an einer Autobahnausfahrt nahe Starnberg ausgebremst hat - aus Ärger über dessen Fahrweise.
Einen Strafbefehl über 240.000 Euro wollte Lehmann nicht akzeptieren und legte Einspruch ein. Vor dem Amtsgericht schilderte er seine Sicht: Er sei von dem anderen Fahrer bedrängt worden, der ganz dicht an ihm vorbeigefahren sei. "Ich hatte das Gefühl, dass er mich rammen wollte", sagte Lehmann.
"Ich habe noch nie jemanden bedroht"
Der Autofahrer sagte als Zeuge, Lehmann sei nach dem Ausbremsmanöver ausgestiegen und habe "irgendetwas gebrüllt und mich am Hals gepackt". Der Zeuge sagte, erst als er auf die Hupe gedrückt habe, sei Lehmann zurückgewichen. Lehmann bestreitet die Vorwürfe. Der "Bild"-Zeitung sagte er: "Ich habe noch nie jemanden bedroht oder gewürgt."
In dem Prozess geht es um zwei weitere Verkehrsdelikte. Die Staatsanwaltschaft wirft Lehmann vor, im vergangenen Herbst als Beifahrer in seinem Auto nach einem Unfall in München Beihilfe zur Unfallflucht geleistet zu haben.
Im Frühjahr soll er auf der A8 von Salzburg nach München bei einer Geschwindigkeitskontrolle geblitzt worden sein. Als ihm die Polizei einen Bußgeldbescheid schickte, habe er eine andere Person als Fahrer angegeben, so die Anklagebehörde.
Quelle: Jens Lehmann vor Gericht: "Ich hatte das Gefühl, dass er mich rammen wollte" - SPIEGEL ONLINE