DSGVO-Aufträge bleiben aus: Abmahn-Anwälte erfinden Mandanten

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  • DSGVO-Aufträge bleiben aus: Abmahn-Anwälte erfinden Mandanten

    Evtl. interessant für den einen oder anderen Gewerbetreibenden oder auch Hobby-Website-Betreiber, Blogger ... what ever.

    Was anderes war kaum zu erwarten :D

    Darum merke: Immer erst prüfen, ob der "Abmahnanwalt" überhaupt ein Mandat besitzt (ich denke, das gilt nicht nur für DSGVO-Abmahnungen)

    Winfuture schrieb:

    Einige Abmahnanwälte scheinen das Inkrafttreten der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) fest in ihrem Jahresbudget einkalkuliert zu haben. Dumm ist es dann, wenn schlicht niemand vorbeikommt, der einen Wettbewerber wegen vermeintlichen Rechtsverletzungen abmahnen lassen will. Teils nehmen die Anwälte die Sache daher einfach selbst in die Hand.

    Das zeigt unter anderem der Fall eines Unternehmens, das Tischler im Rahmen von Zeitarbeits-Modellen vermittelt. Angeblich sind durch die Firma Anwälte damit beauftragt worden, dagegen vorzugehen, dass Konkurrenten sich unter Missachtung der neuen Datenschutz-Regelungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Sache muss einen solchen Umfang angenommen haben, dass das Unternehmen einen entsprechenden Hinweis über seine gesamte Webseite legt. (https://www.zeitarbeit-tischler.de/)

    "Täglich bekommen wir Anrufe und Nachrichten über Abmahnungen", schildert das Unternehmen. "Wir haben dies nie in Auftrag gegeben. Die Kanzlei ist auch nicht im Besitz einer Vollmacht und wir haben auch noch nie mit ihr gearbeitet." Man bittet daher um Verständnis, dass man in der Sache überhaupt nichts weiter machen kann und sicherte zu, dass niemand etwas von der Tischler-Vermittlung zu befürchten habe.

    Ohne Mandat keine Abmahnung
    Der Hintergrund dessen ist, dass Anwälte nicht von sich aus aktiv werden können, sondern nur im Auftrag eines Mandanten. Schon vor dem Inkrafttreten der DSGVO wurde daher vermutet, dass es kaum zu einer großen Welle an Abmahnungen kommen wird. Zwar sind die neuen Regelungen relativ schwammig und kaum jemand ist sich komplett sicher, ob er alle geforderten Maßnahmen richtig umgesetzt hat - die Gefahr einer Abmahnung ist trotzdem relativ gering, da auch ein möglicherweise klagewilliger Konkurrent nicht sicher sein kann, ob seine Interpretation der Rechtslage korrekt ist. Wenn es schief geht, muss letztlich möglicherweise der Auftraggeber der Abmahnung die gesamten Kosten tragen.

    Angesichts des aktuellen Falles ist es ratsam, falls doch eine Abmahnung eintrudelt, erst einmal das Mandat der jeweiligen Anwälte zu prüfen. Stellt sich beispielsweise durch eine direkte Kontaktaufnahme mit dem Wettbewerber heraus, dass dieser überhaupt nichts von beauftragten Anwälten weiß, kann man sich womöglich sogar die Ausgaben für eigene juristische Hilfe sparen.



    Den kompletten Artikel mit Screen eines Info-Popups der "abgemahnten" Firma gibts hier: http://winfuture.de/news,103572.html

    :whistling:
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NeHe () aus folgendem Grund: Zitat erweitert auf kompletten Artikel

  • NeHe schrieb:

    Den kompletten Artikel mit Screen eines Info-Popups der "abgemahnten" Firma gibts hier: http://winfuture.de/news,103572.html

    Die Informationen auf winfuture.de in allen Ehren, aber der Sebastian Kuhbach, Verantwortlicher laut Impressum, "beglückt" aktuell die Besucher seines Webauftrittes mit sage und schreibe:
    • 107 Cookies *
    • 384 Third-party requests *
    • 106 Third-parties contacted *
    384 requests (228 secure, 156 insecure) to 106 unique hosts.*
    * Werte variieren

    Insecure connection
    winfuture.de does not use HTTPS by default.
    webbkoll.dataskydd.net/en/resu…ttp://winfuture.de/#https

    Referrers leaked
    webbkoll.dataskydd.net/en/resu…//winfuture.de/#referrers

    Sämliche Details (en) dazu findet man hier: webbkoll.dataskydd.net/en/results?url=http://winfuture.de/

    Zum Vergleich dazu freesoft-board.to: webbkoll.dataskydd.net/en/resu…http://freesoft-board.to/

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Danilo-San ()

  • Danilo-San schrieb:

    "beglückt" aktuell die Besucher seines Webauftrittes mit sage und schreibe:
    Darum hab ich den Link nicht klickbar eingebaut (u.a. wegen referrer)

    Sorry, aufklären, informieren gut und schön ... aber den Leuten die Eigenverantwortung abnehmen und für sie mitdenken? Eher nicht. Wer seinen Browser selbst heutzutage noch nicht entsprechend konfiguriert und mehr od. weniger restriktiv seinen Bedürfnissen angepasst hat, dem ist auch mit noch soviel Sorgsamkeit nicht mehr zu helfen. (z.B. Umgang mit cookies, denn ich habe beim Besuch von winfuture NUR winfuture-cookies)

    Aber ... in einem gebe ich dir Recht: Der kleine Ausschnitt im Startpost hier verlockt eher (von mir unbeabsichtigt). Darum werde ich ihn erweitern, bzw. den Artikel komplett zitieren.

    THX für den Schubser ;)

    PS: @Danilo-San deine "Check"-Seite sollte man sich durchaus in die Bookmarks packen ;)
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • NeHe schrieb:

    Wer seinen Browser selbst heutzutage noch nicht entsprechend konfiguriert und mehr od. weniger restriktiv seinen Bedürfnissen angepasst hat, dem ist auch mit noch soviel Sorgsamkeit nicht mehr zu helfen. (z.B. Umgang mit cookies)
    Ich habe da insbesondere an die Otto-Normalverbraucher gedacht, die das Internet und besonders die dafür bereitgestellten Werkzeuge (z. B.: Browser) benutzen wie ihre Spühlmaschine oder ihren Toaster.

    Holger schrieb:

    mit ein grund wieso die datenschutzerklärung dort über 30 seiten hat :D
    Stimmt, ich hab´ da auch mal reingeschaut. Unglaublich und definitiv nicht DSGVO-konform.