Facebook: Sammeln von Nutzerdaten soll teilweise verboten werden

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  • Facebook: Sammeln von Nutzerdaten soll teilweise verboten werden

    Deutsches Bundeskartellamt 14.01.2019, 10:33 Uhr
    Facebook: Sammeln von Nutzerdaten soll teilweise verboten werden
    Facebooks Datenaustausch mit externen Medien ist den deutschen Wettbewerbsbehörden ein Dorn im Auge. Das deutsche Bundeskartellamt will bereits in Kürze dem Netzwerk das Sammeln von Nutzerdaten verbieten.

    Das neue Jahr fängt in Deutschland für Facebook nicht optimal an. Im schon länger schwelenden Streit um Datenbündelung will das Bundeskartellamt hierzulande gegen das soziale Netzwerk vorgehen. Der Vorwurf: Facebook verstosse gegen die Wettbewerbsrichtlinien, indem gesammelte Nutzerdaten von Drittanbietern angehäuft werden.

    Bereits in den nächsten Wochen soll Facebook dementsprechend untersagt werden, Daten mit anderen Unternehmen auszutauschen. Soziale Medien wie die Tochterunternehmen Instagram und WhatsApp, aber auch externe Konkurrenten wie Twitter sollen in Zukunft nicht mehr durch Einrichtung von Schnittstellen den Datenaustausch mit Facebook befördern.

    So soll verhindert werden, dass Facebook noch mehr Nutzerdaten neben den im eigenen Netzwerk erhobenen ansammelt. Zusammen entstünde dadurch nämlich eine Datenfülle, die Facebook Wettbewerbsvorteile verschaffe.

    Laut Bild am Sonntag will sich Facebook gegen die Massnahmen des Bundeskartellamts wehren. Sollte das Unternehmen gegen die Auflagen der deutschen Aufsichtsbehörden verstossen, könnten jedoch Strafgelder in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro fällig werden.

    Das Bundeskartellamt hatte bereits Ende Dezember 2018 angekündigt, in Kürze die Entscheidung in Sachen Drittdatenmissbrauch bei Facebook treffen zu wollen.

    Autor(in)
    Sonja Kroll


    Quelle: Facebook: Sammeln von Nutzerdaten soll teilweise verboten werden - onlinepc.ch
  • Trotz Apple-Bann: Facebook sammelte iPhone-Nutzungsdaten - und bezahlte Teenager dafür

    Facebook bezahlte Teenager dafür, eine App mit Root-Zertifikat auf dem iPhone zu installieren – offenbar unter Missbrauch von Apples Entwicklerprogramm.

    Mit einer auch auf Jugendliche abzielenden "Research"-App hat Facebook weiter umfassende Daten zu Smartphone-Nutzungsgewohnheiten gesammelt – nachdem das Netzwerk seine Onavo-VPN-App auf Druck von Apple entfernen musste.

    Facebook habe Nutzern im Alter von 13 bis 35 Jahren bis zu 20 Dollar pro Monat in Form von Gutscheinkarten dafür gezahlt, wie Techcrunch berichtet. Teilnehmer mussten im Gegenzug eine über Beta-Testdienste von Drittfirmen vertriebene App mit Root-Zertifikat auf ihrem iPhone installieren.

    Root-Zertifikat erlaubt Einblick in iPhone-Nutzungsverhalten
    Mit diesen Zugriffsmöglichkeiten ist eine umfassende Analyse von iPhone-Nutzungsgewohnheiten möglich, wie der Sicherheitsforscher Will Strafach erklärte, der die Facebook-Research-App analysiert hat. Dazu gehören Einblicke in alle verwendeten Apps, Kommunikation, Kontaktpersonen und Surf-Verhalten, das Root-Zertifikat erlaube zudem selbst den Einblick in verschlüsselte Verbindungen. Die Research-App sei praktisch identisch mit der zurückgezogenen Onavo-App, so Strafach.
    Um die Installation der Research-App auf iPhones zu ermöglichen, habe Facebook auf Apples Enterprise-Zertifikat gesetzt und damit wohl gegen die Entwicklerrichtlinien des iPhone-Herstellers verstoßen, heißt es in dem Bericht. Mit einem Enterprise-Zertifikat versehene Apps lassen sich einfach auf iPhones installieren – außerhalb von Apples App Store. Dieser Weg ist allerdings nur für eine Firmen-interne Bereitstellung von iOS-Apps gedacht.

    Facebook will iPhone-Version der Research-App zurückziehen
    Facebook räumte gegenüber Techcrunch ein, ein entsprechendes Research-Programm zu betreiben und dafür Nutzer verschiedener Altersgruppen zu bezahlen – schon seit 2016.
    Man betreibe damit übliche Marktforschung mit Fokusgruppen, hieß es – und informiere Teilnehmer über die Art der Datensammlung, bei Teenagern müsse eine Einwilligung der Eltern vorliegen. Onavo und Facebook Research seien unterschiedliche Programme, würden aber vom selben Team unterstützt. Nach Facebooks Ansicht verstoße die App-Verteilung per Enterprise-Zertifikat auch nicht gegen Apples Richtlinien.

    In der Nacht auf Mittwoch teilte Facebook gegenüber US-Medien mit, man werde die Verteilung der Research-App für iPhones einstellen – ein Grund wurde nicht genannt. Apple hat die Angelegenheit bislang nicht kommentiert.

    Mit der aufgekauften Onavo-VPN-App, die als Datenschutz-Tool vermarktet wurde, konnte Facebook in den vergangenen Jahren offensichtlich umfassende Nutzungsdaten erheben, so das steigende Interesse an konkurrierenden Apps wie Snapchat und WhatsApp erkennen – und darauf frühzeitig reagieren. Onavo ist weiterhin für Android erhältlich, auch das Research-Programm will Facebook offenbar mit Android-Nutzern fortsetzen.

    Quelle: Trotz Apple-Bann: Facebook sammelte iPhone-Nutzungsdaten - und bezahlte Teenager dafür | heise online

    Update:

    Apple stoppt Vertrieb von Facebooks Datensammel-App


    Zum Schutz der Kunden habe man Facebooks Enterprise-Zertifikate gesperrt, teilte Apple mit. Es handele sich um einen "klaren Regelbruch".

    In die Debatte über eine Marktforschungs-App von Facebook hat sich nun Apple eingeschaltet: Zum "Schutz unserer Kunden und ihrer Daten" habe er Facebooks Enterprise-Zertifikat widerrufen, teilte der iPhone-Konzern gegenüber US-Medien mit. Die außerhalb des App Stores vertriebene Facebook-Research-App lässt sich dadurch nicht länger auf dem iPhone installieren. Die Facebook-App und andere Dienste des Netzwerkes wie WhatsApp und Instagram sind davon nicht betroffen.

    Apple sieht Vertragsbruch

    Facebooks Verwendung des Enterprise-Zertifikates zur Bereitstellung einer Datensammel-App für Endnutzer sei "ein klarer Bruch der Vereinbarung mit Apple", betonte das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber Recode. Jeder Entwickler, der die Zertifikate missbrauche, müsse mit diesem Schritt rechnen. Apples Enterprise-Zertifikate sind nur dafür gedacht, dass Firmen Apps intern testen können, ohne dafür auf den App Store zurückgreifen zu müssen.
    Nach der Entfernung von Facebooks App Onavo VPN aus dem App Store auf Druck von Apple hin schwenkte das Netzwerk zur Erfassung von iPhone-Nutzungsdaten offenbar auf die Research-App um. Diese wurde unter anderem gezielt auch für Jugendliche zum Download angeboten, die im Gegenzug Geschenkgutscheine von rund 20 Dollar im Monat erhielten – im Austausch für extrem tiefe Einblicke in ihre iPhone-Nutzung. Anhand eines mitzuinstallierenden Root-Zertifikates konnte der Konzern praktisch den kompletten Inhalt des Datenverkehrs einsehen, wie Sicherheitsforscher berichteten.

    Apple und Facebook rücken zunehmend auseinander
    Apple-Chef Tim Cook hat Facebook in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich kritisiert – teils scharf: Aus seiner Sicht sollte eine so intime Datenbank an Nutzerprofilen wie von Facebook gar "nicht existieren", erklärte Cook im vergangenen Frühjahr und forderte eine Regulierung des sozialen Netzwerkes.
    Facebook-Chef Mark Zuckerberg argumentierte im Gegenzug, nur weil manche Unternehmen daran arbeiten, immer mehr Geld zu kassieren, bedeute das nicht automatisch, dass diese sich letztlich auch mehr um den Nutzer scheren. Um einen Dienst nicht nur für "reiche Leute" anzubieten, habe man sich für die Werbefinanzierung entschieden, das sei das einzige "rationale Modell".

    Quelle: Apple stoppt Vertrieb von Facebooks Datensammel-App | heise online


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  • Facebook muss das Datensammeln in Deutschland einschränken
    Das Bundeskartellamt hat entschieden: Facebook ist es nicht erlaubt, Daten aus verschiedenen Quellen ohne Zustimmung der Nutzer zu kombinieren.
    von dpa 08.02.2019

    Das deutsche Bundeskartellamt hat Facebook die Datensammlung ausserhalb des Onlinenetzwerks zum Beispiel mit dem «Like»-Button untersagt, weil es darin unfairen Wettbewerb sieht. Facebook besitze in Deutschland eine marktbeherrschende Stellung und missbrauche sie, erklärte die Behörde.

    Facebook will sich gegen das Votum des Kartellamts vor Gericht wehren. Es ist ein Fall, der durch die Verknüpfung von Datenschutz und Wettbewerbsaufsicht wegweisend werden könnte – und jahrelang durch die Instanzen geht.

    Das Kartellamt untersagte Facebook auch, die auf fremden Websites gesammelten Daten mit Informationen zusammenzuführen, die bei den Nutzern auf der Plattform des Onlinenetzwerks selbst gesammelt wurden. Die Behörde betrachtet dabei auch zum Konzern gehörende Apps wie Instagram und WhatsApp als Drittquellen.

    Verhalten muss geändert werden

    Das Onlinenetzwerk bekam zwölf Monate Zeit, sein Verhalten zu ändern und muss innerhalb von vier Monaten Lösungsvorschläge präsentieren. Innerhalb eines Monats kann das Onlinenetzwerk Beschwerde gegen die Entscheidung des Kartellamts beim Oberlandesgericht Düsseldorf einlegen.

    Facebook kontert, das Onlinenetzwerk sei zwar populär, aber habe keine marktbeherrschende Stellung. Man verstosse auch nicht gegen die EU-Datenschutz-Grundverordnung. Ausserdem seien für die Aufsicht über ihre Einhaltung die Datenschutzbehörden und nicht Wettbewerbshüter zuständig.

    Datenerhebung «als Gesamtpaket»

    Das Bundeskartellamt untersucht bisher nur die Datensammlung ausserhalb der Facebook-Kernplattform – mit dem «Gefällt-mir»-Button oder dem Auswertungsdienst Facebook Analytics.

    Ein zentraler Kritikpunkt der Wettbewerbshüter aus Bonn ist, dass man der Datenerhebung «als Gesamtpaket» zustimmen muss, um Facebook überhaupt nutzen zu können.

    Die anderswo gesammelten Daten verknüpfe Facebook dann mit Informationen über die Nutzer der Plattform selbst und könne dadurch Nutzern und Werbekunden einen besseren Service bieten, betont das Bundeskartellamt.

    Facebook wird für Advertiser unverzichtbar

    Es sieht darin gleich mehrere Probleme. Zum einen könne sich der Nutzer der Zusammenführung der Daten nicht entziehen – weil er angesichts der Marktmacht wenig Alternativen zu Facebook habe. Deshalb betrachten die Wettbewerbshüter auch die Einwilligung zur Datenverarbeitung als nicht wirksam.

    Zum anderen werde Facebook so «für Werbekunden immer unverzichtbarer». Das könne dem Wettbewerb und den Werbekunden schaden, die auf einen «mächtigen Anbieter» träfen, hiess es bei der vorläufigen Einschätzung.

    Definition des Markts für soziale Netzwerke

    Eine entscheidende Frage im Verfahren war, wie man den Markt für soziale Netzwerke überhaupt definiert – denn das ist nicht so eindeutig wie bei klassischen Industrien. Das Bundeskartellamt entschied sich für eine enge Auslegung und zählt Berufsnetzwerke wie Xing und LinkedIn sowie Chat-Dienste wie WhatsApp, aber auch Plattformen wie Snapchat, Twitter oder YouTube nicht dazu.
    Bei Netzwerken, die von der Funktionsweise letztlich wie Facebook sind, waren in den vergangenen Jahren diverse Konkurrenten wie StudiVZ oder Google+ nach und nach in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Aus Sicht von Facebook müssen aber die anderen sozialen Medien, die das Kartellamt aussen vor lässt, mit in die Rechnung einbezogen werden.

    Facebook hat in Deutschland den Angaben zufolge rund 30 Millionen mindestens einmal im Monat aktive Nutzer, 23 Millionen greifen täglich auf den Dienst zu.

    Das Bundeskartellamt zählt zu den «Drittquellen» für die Daten auch zum Facebook-Konzern gehörende Dienste wie WhatsApp und Instagram. Daten, die bei der Nutzung von Facebooks Kernplattform selbst anfallen, sind ausdrücklich nicht Gegenstand der Untersuchung.

    Anfang des Jahres hatte Kartellamtspräsident Andreas Mundt Facebook mit Sanktionen gedroht. Wenn das soziale Netzwerk seine Praxis nicht ändere, müsse das Kartellamt das Sammeln und Verwerten von Daten aus Drittquellen ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer verbieten, sagte er der «Rheinischen Post».

    Stellungnahme von Facebook

    Facebook selbst hat sich wie folgt zum aktuellen Urteil geäussert: «Wir lehnen die Auffassung des Bundeskartellamts entschieden ab und werden Beschwerde gegen den Beschluss einlegen. Das Bundeskartellamt unterschätzt den starken Wettbewerb, dem wir in Deutschland ausgesetzt sind. Es bewertet unsere Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) falsch und läuft im Ergebnis Gefahr, jene Mechanismen zu unterlaufen, die das europäische Recht zur Sicherstellung konsistenter Datenschutzstandards für die gesamte EU bereithält», so Yvonne Cunnane, Head of Data Protection, Facebook Ireland, und Nikhil Shanbhag, Director and Associate General Counsel.

    Und weiter: «Wir nehmen unsere DSGVO-Pflichten sehr ernst. Die Entscheidung des Bundeskartellamts aber wendet das Wettbewerbsrecht in verfehlter Weise an, indem es Sonderanforderungen aufstellt, die nur für ein einziges Unternehmen gelten sollen.»

    Zum vollständigen Facebook-Statement.


    Quelle: Facebook muss das Datensammeln in Deutschland einschränken
  • Apps liefern Facebook vertrauliche Daten – Untersuchung angekündigt

    Persönliche Gesundheitsdaten aus zahlreichen Apps landen ohne Zustimmung und sogar ohne Wissen der Nutzer bei Facebook. Nun gibt es erste Konsequenzen.

    Nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass etliche Smartphone-Apps vor allem aus dem Gesundheitsbereich private Informationen der Benutzer ohne deren Zustimmung zu Werbezwecken an Facebook senden, gibt es nun erste Konsequenzen: Der Gouverneur des US-Bundesstaats New York hat eine Untersuchung der Vorgänge eingeleitet. Ein erster App-Hersteller hat Updates veröffentlicht, in denen das kritisierte Verhalten abgestellt sein soll. Derweil weist Facebook eine Mitschuld an den Vorgängen zurück.

    Daten an Facebook – auch ohne Facebook-Konto
    Am Freitag war durch eine Reportage des Wall Street Journal (Artikel hinter Paywall) bekannt geworden, dass zahlreiche Apps sensible Gesundheitsdaten ihrer Benutzer ungebeten an Facebook übertragen. Genannt wurde etwa die App Flo, mit der Frauen ihre Menstruation und ihren Eisprungzyklus überwachen, jedoch auch Hilfe bei einem Schwangerschaftswunsch erhalten können. Die App HR Monitor zur Messung der Herzfrequenz soll diese ebenso an Facebook gemeldet haben wie die Immobilien-App Realtor die Besichtigung einer Immobilie, an deren Kauf der Benutzer interessiert ist. Zu weiteren übermittelten persönlichen Daten gehören Blutdruck und Gewicht der Benutzer oder die Nutzung einer Meditations-App.

    Die App-Entwickler nutzten Software von Facebook, mit der über ein "Custom Event" genanntes Feature ein Ereignis in der App das Übertragen entsprechender Daten an den Social-Media-Konzern auslöst, zusammen mit einer eindeutigen Werbe-ID, die sich dem Report zufolge mit einem Gerät oder einem Profil verknüpfen lässt.

    Diese Daten sollen ohne Wissen und Zustimmung der Benutzer zum Zweck der Werbung an Facebook übertragen worden sein – und zwar nicht nur bei Benutzern mit Facebook-Konto, selbst wenn diese sich in der jeweiligen App nicht bei Facebook angemeldet hatten, sondern auch bei Benutzern, die gar kein Konto bei Facebook besitzen. Eine Möglichkeit, die Datenweitergabe in den Apps zu unterbinden, soll nicht bestanden haben. Der Test umfasste ungefähr 70 mehr oder weniger populäre Apps in Apples App Store, von denen 11 entsprechende Daten übermittelt hätten. Android-Versionen existieren von mehreren Apps, das WSJ testete sie jedoch nicht.

    New Yorker Gouverneur leitet Untersuchung ein
    Der Gouverneur des US-Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, nannte die Datenübertragung an Facebook einen "ungeheuerlichen Missbrauch der Privatsphäre" und beauftragte zwei ihm unterstellte Behörden mit einer Untersuchung der Vorgänge. Außerdem rief Cuomo die zuständigen Regulierungsbehörden des Bundes auf, ebenfalls tätig zu werden, berichtet der britische Guardian.

    Facebook wolle die New Yorker Behörden bei der Aufklärung unterstützen, schreibt das Magazin. Das Social-Media-Unternehmen verwies jedoch darauf, dass die Entwickler der Apps die Einwilligung der Benutzer für eine Datenübermittlung einholen müssten, und dass Facebook den Entwicklern untersage, sensible persönliche Daten (etwa aus dem Gesundheitsbereich) zu übermitteln. Außerdem bemühe sich die Firma, Daten zu finden und zu löschen, die es nicht hätte erhalten dürfen.

    Cuomo hatte erst Ende Januar gemeinsam mit der Generalstaatsanwältin Letitia James eine Untersuchung gegen Apple wegen des schwerwiegenden Datenschutz-Bugs in der Gruppenchat-Funktion von FaceTime eingeleitet.

    Erster Entwickler ändert seine App
    Inzwischen hat sich der Entwickler der Menstruations-App Flo, Flo Health, zu der Angelegenheit geäußert und will das Verhalten in einer aktualisierten Version der App – für iOS und Android – abstellen, wie Mashable berichtet. Mit den Updates habe man jegliche Datenübertragung an andere Unternehmen abgestellt, so der Entwickler. Die Firma wolle sich zudem einer Datenschutzprüfung unterziehen.

    Die Problematik des Datensammelns durch Facebook ist spätestens seit dem Cambridge-Analytica-Skandal in die breite öffentliche Aufmerksamkeit geraten. Auch Facebooks eigene Apps sind nicht gerade zurückhaltend beim Einsammeln persönlicher Informationen – wie etwa Anrufdaten durch den Messenger.

    Erst kürzlich hatte das Bundeskartellamt Facebooks marktbeherrschende Stellung kritisiert und von der Firma das Entbündeln seiner Datenbestände verlangt. Das unkontrollierte Datensammeln ist insbesondere bei Android-Apps in letzter Zeit mehrfach ans Licht gekommen: so etwa das Erfassen von Standortdaten trotz Widerspruchs des Benutzers, das Vorhandensein von Tracker-Skripten zum Einsammeln diverser Nutzerdaten oder das tausendfache Umgehen der Werbe-ID.

    Quelle: Apps liefern Facebook vertrauliche Daten – Untersuchung angekündigt | heise online
  • Nach massiver Kritik07.03.2019, 14:01 Uhr
    Zuckerberg verspricht mehr Datenschutz bei Facebook
    Das könnte der Moment des grössten Wandels in der 15-jährigen Geschichte von Facebook sein: Mark Zuckerberg verspricht, dass der Schutz der Privatsphäre künftig das Fundament des Online-Netzwerks sein werde. Doch viele Details bleiben zunächst offen.

    Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat nach der massiven Kritik der vergangenen Monate angekündigt, das Online-Netzwerk stärker auf den Schutz der Privatsphäre auszurichten. "Ich glaube, dass die Kommunikation sich in der Zukunft zunehmend auf vertrauliche, verschlüsselte Dienste verlagern wird, in denen die Menschen sich darauf verlassen können, dass das, was sie einander mitteilen, sicher bleibt", schrieb Zuckerberg am Mittwoch. An dieser Zukunft wolle Facebook mitarbeiten.

    Das weltgrösste Online-Netzwerk war insbesondere nach dem Ausbruch des Datenskandals um Cambridge Analytica scharf für den Umgang mit Nutzerdaten kritisiert worden. "Ich verstehe, dass viele Leute nicht glauben, dass Facebook eine solche auf Privatsphäre fokussierte Plattform aufbauen würde oder wollte", räumte Zuckerberg ein. Das Online-Netzwerk habe nicht den Ruf, auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Dienste zu entwickeln.

    Kategorisches Umdenken

    Die Ankündigung von Mittwoch bedeutet tatsächlich ein kategorisches Umdenken im Vergleich zu Zuckerbergs Einstellung in den frühen Jahren von Facebook. Damals hatte er noch erklärt, der Trend gehe dazu, dass Menschen immer mehr über sich öffentlich machen. Facebook war wiederholt in Konflikte mit Datenschützern und Aufsichtsbehörden geraten, als der Konzern die Grenzen bei der Öffnung der Privatsphäre austestete.

    Jetzt kündigte Zuckerberg an, mehr Angebote des Konzerns würden eine Komplett-Verschlüsselung nach dem Vorbild des Chatdienstes WhatsApp bekommen. Bei der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können die Inhalte einer Unterhaltung nur von Absender und Empfänger eingesehen werden. Sie verhindere, dass andere - "uns inklusive - sehen, was Menschen in unseren Diensten teilen", schrieb auch Zuckerberg.

    Weitere Dienste wie Videochats, E-Commerce-Angebote, Bezahl-Services würden auf dieser abgesicherten Basis aufbauen. Er rechne damit, dass in wenigen Jahren WhatsApp und der zweite Chatdienst des Konzerns, der Facebook Messenger, zum zentralen Weg werden, über den Menschen auf der Plattform kommunizieren, prognostizierte Zuckerberg.

    Wie sieht der neue Kurs konkret aus?

    Unklar blieb, was der neue Kurs für das Geschäftsmodell von Facebook bedeuten wird. Das Online-Netzwerk ist aktuell darauf angewiesen, möglichst viel über die Interessen, Ansichten, Pläne und Lebensumstände seiner Nutzer zu wissen - um zielgerichtete Werbung vermitteln zu können. Bei einer konsequenten Umsetzung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hätte auch Facebook aber keinen Zugang zu den Inhalten der Nutzer.

    In seinem Facebook-Eintrag ging Zuckerberg nicht darauf ein, in einem Interview der "New York Times" signalisierte er, dass Facebook neue Ideen zum Geldverdienen finden könnte. "Es gibt jede Menge Geschäftsmöglichkeiten, insbesondere in Entwicklungsländern. Es können mehr private Werkzeuge rund um den Aufenthaltsort der Leute entwickelt werden", sagte er.
    Ein breiterer Einsatz von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf der Facebook-Plattform könnte auch das Problem der Verbreitung von Falschinformationen und illegaler Inhalte verschärfen. Denn auch Facebooks Teams, die Beiträge prüfen und löschen, hätten keinen Zugriff darauf. Unter anderem in Indien und Myanmar wurden private WhatsApp-Gruppen bereits für Hetzkampagnen benutzt. Zuckerberg schrieb, Facebook arbeite daran, Accounts mit bösen Absichten auch ohne Zugang zu den Inhalten zum Beispiel an Verhaltensmustern zu erkennen.

    Kein Markteintritt in China

    Zuckerberg betonte auch, dass Facebook die Entscheidung getroffen habe, keine Rechenzentren in Ländern zu bauen, die Menschenrechte verletzten oder die Meinungsfreiheit einschränkten. Mit dieser Feststellung dürfte unter anderem ein Markteintritt in China, über den in den vergangenen Jahren immer wieder spekuliert wurde, vom Tisch sein.

    Ein weiterer Aspekt des Plans ist, dass Nutzer-Daten bei Facebook sich nach einer bestimmten Zeit automatisch löschen könnten. "Das würde das Risiko verringern, dass Nachrichten später wieder auftauchen und einem peinlich sind", schrieb Zuckerberg. Das automatische Löschen könnte auch abgeschaltet - oder für einige Inhalte auch auf wenige Minuten eingestellt werden.

    Im Fall Cambridge Analytica, der Facebook massiv unter Druck brachte, waren Daten von Facebook-Nutzern vom Entwickler einer Umfrage-App vor über fünf Jahren widerrechtlich an eine Datenanalysefirma weitergegeben worden. Facebook wusste seit Ende 2016 davon, begnügte sich aber mit der Zusicherung, dass die Daten vernichtet worden seien und informierte die Nutzer nicht.

    Autor(in)
    dpa


    Quelle: Zuckerberg verspricht mehr Datenschutz bei Facebook - onlinepc.ch
  • Es wird die Nutzer beruhigen. :whistling:

    Die Daten sind bei Facebook so sicher, wie die Renten in DE ... und die, die wirklich bei FB sicher sind, holt sich FB per WhatsApp, die ja auch tooootal verantwortungsvoll mit Nutzerdaten (und Nicht-Nutzer-Daten) umgehen.


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