Googles Alarmanlage hat ein Mikrofon, von dem niemand wusste

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  • Googles Alarmanlage hat ein Mikrofon, von dem niemand wusste

    Die Google-Alarmanlage Nest Secure hat ein Mikrofon, über das weder Presse noch Nutzer informiert waren. Das sei keine Absicht gewesen, erklärt nun Google.

    Googles Alarmanlagensystem Nest Secure hat ein eingebautes Mikrofon, von dem bisher niemand wusste. Bekannt wurde die Existenz dieses Mikrofons erst, als Google Anfang Februar den Google Assistant für die Alarmanlage ankündigte: Die Steuerungszentrale Nest Guard kann jetzt per Sprachbefehl gesteuert werden, schrieb Google. Dafür braucht es zwangsläufig ein Mikrofon – Nutzer waren aber nie darüber informiert worden, dass der Nest Guard ein eingebautes Mikro hat.

    Auf überraschte Nachfragen bestätigte Google schnell, dass tatsächlich alle Nest Guards ein eingebautes Mikrofon haben. Dieses sei eingebaut worden, um zukünftig neue Features nachreichen zu können. Dass weder Nutzer noch Presse darüber in Kenntnis gesetzt wurden, erklärte Google nun gegenüber dem US-Wirtschaftsmagazin Business Insider zum Kommunikationsfehler. "Das integrierte Mikrofon sollte nie ein Geheimnis sein und hätte in den Specs aufgeführt werden müssen. Das war ein Fehler unsererseits", zitiert Business Insider einen Google-Sprecher.

    Google ändert die Shop-Seite
    Laut Google war das Mikrofon im Nest Guard deaktiviert. Dabei bleibt es auch: Es muss in der App aktiviert werden, damit man den Google Assistant nutzen kann. Demnach sind bisher keine Nest-Secure-Nutzer unbemerkt ausspioniert worden. In der US-amerikanischen Shop-Seite zum Alarmsystem wird das Mikrofon mittlerweile unter dem Punkt "Audio und Lichter" aufgeführt. Auf einer früheren Version der Webseite fehlte die Information.

    Nest Secure ist ein Alarmanlagensystem, das aus mehreren Komponenten besteht Der Nest Guard, in den das Mikrofon eingebaut ist, dient als Steuerungsanlage des Systems. Ursprünglich wurde das Security-Set Ende 2017 für den US-Markt angekündigt. Im deutschen Google Store wird das Alarmanlagensystem nicht gelistet. Unterstützung für den Google Assistant hatte das Unternehmen am 4. Februar angekündigt.

    "Der Google Assistand wird auf dem Nest Guard verfügbar, also können Sie Fragen wie 'Hey Google, brauche ich heute einen Regenschirm?' stellen bevor sie den Alarm einstellen und ihr Haus verlassen", schrieb Google in dem Blog-Eintrag.

    Quelle: Googles Alarmanlage hat ein Mikrofon, von dem niemand wusste | heise online
  • mad.de schrieb:

    Dass weder Nutzer noch Presse darüber in Kenntnis gesetzt wurden, erklärte Google nun gegenüber dem US-Wirtschaftsmagazin Business Insider zum Kommunikationsfehler. "Das integrierte Mikrofon sollte nie ein Geheimnis sein und hätte in den Specs aufgeführt werden müssen. Das war ein Fehler unsererseits", zitiert Business Insider einen Google-Sprecher.
    Kommunikationsfehler ... aha ... shit happens ... und nein, Geheimnisse hat doch keiner, die sind alle sowas von offen, dass sie schon kaum noch dicht sind.

    ... und morgen ist schon wieder Nikolaus ...



    mad.de schrieb:

    Fragen wie 'Hey Google, brauche ich heute einen Regenschirm?'

    oder vielleicht "Hey Google*, erinnere mich doch bitte daran, gelegentlich zu atmen!"





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  • Heimliches Mikro: EPIC fordert Abspaltung Nests von Google

    Datenschützer verlangen von der US-Handelsaufsicht Sanktionen für das verheimlichte Mikrofon in Nest-Geräten: Google soll die Abteilung wieder verkaufen müssen.

    Google hat in sein Alarmanlagensystem Nest Secure Mikrofone eingebaut, das aber niemandem gesagt. Google beschreibt das als Versehen; das kaufen US-Datenschützer dem Datenkonzern aber nicht ab. Sie verlangen Konsequenzen. Das Electronic Privacy Information Center fordert die Handelsaufsicht FTC dazu auf, ein Verfahren gegen Google einzuleiten. Google solle Nest verkaufen müssen.

    Außerdem solle Google alle Daten herausgeben müssen, "die es unlauterer Weise von Nest-Kunden bezogen hat." Doch auch Dritte, darunter Hacker, könnten die Mikrofone ausgenutzt haben: "Es ist völlig unklar, ob Google, ein Hacker, oder sonst jemand die Mikrofone in den Nest-Geräten aktiviert hat, nachdem sie von Verbrauchern zuhause installiert wurden", schreibt EPIC an die FTC (Federal Trade Commission).
    Übernahme im Eilverfahren
    Hintergrund der Eingabe ist der 2014 erfolgte Kauf Nests durch Google zum Preis von 3,2 Milliarden Dollar (damals 2,25 Milliarden Euro). Bereits zu der Zeit hatten EPIC und andere Datenschützer Bedenken, weil die Sensoren der vernetzten Nest-Geräte umfangreich sehr private Daten sammeln. Bei so großen Übernahmen ist kartellrechtlich eine Überprüfungsfrist von 30 Tagen vorgesehen. Die FTC verkürzte diese Frist aber und erlaubte Google, sich Nest schneller einzuverleiben.

    EPIC betrachtet das als Fehler: "Die FTC hat offensichtlich dabei versagt, die wichtigen Datenschutzbedenken bei der Übernahme Nests durch Google zu berücksichtigen." Nest beschwichtigte damals, dass die Daten nicht mit anderen Google-Daten verknüpft würden und Nest bei Nutzer-Daten transparent bliebe. Doch nun kommt ausgerechnet der Google Assistent auf Nest-Geräte, wodurch das Mikrofon in Googles Alarmanlage öffentlich geworden ist. Die Geschichte von der strikten Datentrennung lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten.
    Das Electronic Privacy Information Center (EPIC) ist eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Washington, DC. Sie setzt sich für die Privatsphäre der Bürger ein und nimmt Spenden auch nur von diesen an. Unternehmen als Geldgeber sind nicht willkommen, da sie oft anders gelagerte Interessen haben. Unmittelbar nach den jüngsten US-Wahlen im November hat heise online EPIC-Präsident Marc Rotenberg zum Interview gebeten. Der zwischen Demokraten und Republikanern geteilte Kongress sei gut für den Datenschutz, meinte Rotenberg damals.

    Quelle: Heimliches Mikro: EPIC fordert Abspaltung Nests von Google | heise online