Google schraubt weiter an Virenschutz für Android

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  • Google schraubt weiter an Virenschutz für Android

    Google schraubt weiter an Virenschutz für Android
    Über 50 Milliarden Apps auf mehr als 2 Milliarden Android-Geräten scannt Google Play Protect täglich auf schadhaften Code. Nun sollen weitere Schutzfunktionen dazukommen.
    von Alexandra Lindner 28.02.2019

    Google Play Protect überprüft täglich über 50 Milliarden Apps auf rund 2 Milliarden Geräten auf schadhaften Code. Nun zieht der Suchmaschinenprimus Bilanz und stellt einige der Funktionen genauer vor. Eingeführt wurde die Android-Schutzfunktion 2017, um die Sicherheit des mobilen Betriebssystems zu erhöhen. Seither wird der Dienst beständig weiterentwickelt.

    Wie Google nun mitteilt, soll Play Protect auf allen neuen Android-Geräten standardmässig aktiviert werden. Direkt bei der ersten Inbetriebnahme wird dem Nutzer eine entsprechende Information eingeblendet. Bei Bedarf kann Google Play Protect jedoch auch manuell deaktiviert werden.

    Die Entwickler weisen drauf hin, dass Play Protect nur die Sicherheit von Anwendungen überprüfen kann, die im offiziellen Google Play Store bereitstehen. Deshalb warnen die Entwickler auch – nicht zum ersten Mal – davor, Apps aus Drittquellen zu beziehen.

    100'000 Warnungen täglich

    Ausserdem verfügt Google Play Protect mittlerweile über eine Funktion, die davor warnt, wenn eine selten installierte oder neue App heruntergeladen wird. Grundsätzlich wird der Download solcher Anwendungen zwar nicht unterbunden, durch die Benachrichtigung aber vorübergehend angehalten. Damit soll der Anwender Zeit bekommen, die Sicherheit und Herkunft der Software zu prüfen oder sich gegen die Installation zu entscheiden. Wie Google ausserdem schreibt, werden entsprechende Apps auch vom Unternehmen geprüft. Sobald sich diese als sicher herausstellen, wird keine Warnung mehr angezeigt. Allein im vergangenen Jahr seien pro Tag etwa 100'000 Warnungen angezeigt worden, so Google.

    Ebenfalls bereits 2018 eingeführt wurde eine Funktion, die auch bereits installierte Apps überprüft. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass diese gegen die Richtlinien von Google verstossen – etwa beim Datenschutz, bei irreführendem Verhalten oder beim Inhalt –, wurden diese umgehend aus dem Play Store entfernt. Damit wurde die Anwendung zwar nicht auf dem Gerät des Nutzers gelöscht, dieser erhielt jedoch eine Benachrichtigung, um diesen Schritt gegebenenfalls selbst durchzuführen.
    Google hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit schadhaften Anwendungen in seinem Play Store. Mittlerweile sind rund 2 Milliarden Android-Geräte im Einsatz. Entsprechend interessant ist das mobile Betriebssystem auch für Kriminelle. Google hat alle Hände voll damit zu tun, die Nutzer vor Angriffen zu schützen. Allein 2017 mussten 39 Millionen potenziell gefährliche Inhalte aus dem Play Store entfernt werden.

    Im direkten Vergleich mit Drittanbieterschutzprogrammen für Android, schneidet Google Play Protect jedoch eher schlecht ab. Denn während Play Protect auf Inhalte aus dem Play Store beschränkt ist, können die Antiviren-Apps auch Software aus anderen Quellen überprüfen. In einem Vergleichstest von Virenscanner-Apps für Android aus dem Dezember 2018 fiel Google Play Protect obendrein komplett durch. Die Experten von AV-Test attestierten dem Dienst 0 Punkte im Bereich Schutzwirkung. Auch die Benutzbarkeit mit 4,5 von insgesamt 6,0 möglichen Bewertungseinheiten fiel seinerzeit eher mässig aus.

    Bleibt zu hoffen, dass Google in diesem Bereich zukünftig eine ordentliche Schippe drauflegt und die Schutzfunktion bald das tut, was sie dem Nutzer zu suggerieren versucht: Schutz vor schadhaften und potenziell gefährlichen Anwendungen.


    Quelle: Google schraubt weiter an Virenschutz für Android
  • Android-Sicherheit
    Android: Das bringt Google Play Protect
    29.3.2019 vonTim Kaufmann
    Google Play Protect ist für die Sicherheit moderner Android-Geräte zuständig. Wir zeigen, was der Dienst leistet und wie Sie Google Play Protect bei Bedarf abschalten können.

    Google Play Protect gehört zu den größten Android-Neuheiten der letzten Monate. Alle seine Funktionen sollen die Sicherheit von Android-Handys und -Tablets erhöhen. Und Sicherheit - das weiß jeder - ist gerade bei Android-Apps ein nicht ganz unproblematisches Thema. Google Play Protect steht auf Android-Geräten zur Verfügung, auf denen die Google Play Services ab Version 11 laufen. Eine Liste der kompatiblen Geräte hat Google veröffentlicht.

    Virenscanner auf dem Gerät
    Tatsächlich handelt es sich bei vielen Funktionen im Protect-Paket um alte Bekannte. Das gilt zum Beispiel für den Virenscanner, der direkt auf dem Handy läuft. Schon seit 2014 scannt er regelmäßig alle installierten Apps auf mögliche Bedrohungen. Andere Sicherheits-Software macht Google damit allerdings noch nicht überflüssig.

    Das zeigt der aktuelle AV-Test für Android vom November 2017. Er bescheinigt Googles Virenscanner zwar eine sehr einfache Bedienung, doch die Schutzwirkung lässt zu wünschen übrig. So landet die Software im AV-Test nur auf dem elften Platz. Für Android-Nutzer, die sich um die Thematik von alleine nicht kümmern würden, ist der Play Protect Scanner trotzdem nützlich, denn er schützt besser als nichts.

    Virenscanner für den Google Play Store

    Ebenfalls Teil von Google Play Protect ist der Virenschutz, der bereits im Google Play Store beginnt. So soll die Installation gefährlicher Apps auf Android-Smartphones und -Tablets unterbunden werden. Schon 2012 hat Google damit begonnen. Schlüpft eine App durch die Kontrolle und stellt sich erst später als schädlich heraus, dann entfernt Google sie zwar nicht von den betroffenen Smartphones. Seit Februar 2019 warnt Google Play Protect aber wenigstens, wenn Sie eine solche App öffnen.

    Orten, sperren und löschen aus der Ferne

    Neben dem einfachen Sturz auf einen harten Untergrund ist der komplette Verlust das schlimmste, was einem Handy zustoßen kann. Kommt es dann doch dazu, hilft Google Play Protect, die schlimmsten Folgen abzuwenden: Sie können Ihr Handy via Internet orten, klingeln lassen, es sperren, eine Nachricht für den Finder hinterlassen und es bei Bedarf auch gänzlich zurücksetzen. Dann sind wenigstens Ihre auf dem Gerät gespeicherten Daten nicht länger in Gefahr.
    Schon seit 2013 bietet Google diese Funktionen an, damals noch in der Web-Oberfläche des Google Play Stores. Mit Google Play Protect sind die „Gerät suchen“-Funktionen in Ihr Google Benutzerkonto umgezogen.

    Sicheres Surfen

    Der vierte und letzte Bestandteil von Google Play Protect ist Google Safe Browsing. Dadurch erhalten Sie in Androids Standard-Browser Chrome eine auffällige Warnung, wenn Sie eine möglicherweise gefährliche Website besuchen, die Ihr Handy zum Beispiel mit Malware infizieren könnte. Safe Browsing gibt es schon seit rund 10 Jahren, seit 2015 auch in Android.

    Steuerung in Android

    In Android hat Google die Play Protect Funktionen in den Einstellungen unter „Sicherheit & Standort“ zusammengetragen. Anfänglich war die Funktion nicht automatisch aktiv. Erst seit dem Februar 2019 erledigt Google das automatisch. Am besten prüfen Sie auf Ihrem Handy, ob Sie sie noch einschalten müssen.

    Google Play Protect abschalten
    Wir erachten Google Play Protect als äußerst nützlich. Nur die App-Überprüfung auf dem Handy beziehungsweise Smartphone kann nerven. So hat sie zum Beispiel schon einmal die Bluetooth-Funktion der weit verbreiteten Moto-Handys lahmgelegt, weil ihr die zugehörige Bluetooth-App nicht vertrauenswürdig erschien. In Fällen wie diesen können Sie die App-Überprüfung bislang nur komplett ausschalten.

    Das erledigen Sie unter „Einstellungen/Sicherheit & Standort/Google Play Protect/Gerät auf Sicherheitsbedrohungen überprüfen“. Vor allem wenn Sie Apps auch aus Quellen abseits des Google Play Stores installieren, sollten Sie auf diese Radikalkur aber möglichst verzichten beziehungsweise sie nur für kurze Zeit nutzen.


    Quelle: Android: Das bringt Google Play Protect - connect
  • Google Play Protect: AV-Test deckt eklatante Mängel auf

    Googles Scan-Tool erkennt im Test nur etwas mehr als ein Drittel der knapp 6700 Schädlinge. Über 4000 gehen dem Android-Sicherheitstool durch die Lappen. Andere Sicherheitslösungen erkennen laut AV-Test mindestens 98,9 Prozent der Schädlinge.

    Laut Untersuchungen des deutschen Sicherheitspezialisten AV-Test bietet die in Android integrierte Google-Lösung Play Protext keinen ausreichenden Schutz vor schädlichen Apps. Googles Scan-Tool erkennt im Test nur etwas mehr als ein Drittel der knapp 6700 Schädlinge. Über 4000 gehen dem Android-Sicherheitstool durch die Lappen. Andere Sicherheitslösungen erkennen laut AV-Test mindestens 98,9 Prozent der Schädlinge. Die sechs besten Produkte schützen sogar vor allen im Test verwendeten Schadprogrammen.

    Alle Security-Apps sind besser als Google Play Protect
    Das Labor von AV-Test hat alle Schutz-Apps für Android der gleichen dreiteiligen Prüfung unterzogen. Die Schutzwirkung mussten die Sicherheitslösungen anhand von 6700 schädlichen Anwendungen unter Beweis stellen. Für die Bewertung in Sachen Systembelastung wird die zusätzliche Prozessor- und Akkulast durch die Apps ermittelt. In der Kategorie Benutzbarkeit überprüft AV-Test die Sicherheitslösung auf Fehlalarme, die passieren, wenn Anwendungen als schädlich erkannt werden, obwohl von ihnen keine Gefahr ausgehen. „Denn Fehlalarme bei harmlosen Apps sind nervig für den Anwender“, so AV-Test.

    Bei allen Prüfkategorien bewertet das Labor die Apps und vergibt dabei drei Mal bis zu 6 Punkte. Das Bestergebnis mit 18 Punkten erreichen bei diesem Test die Security-Apps von Avira, Bitdefender, G Data, Kaspersky, NortonLifeLock, SK Telecom und Trend Micro. Die App von SecuriON folgt ganz knapp mit 17,5 Punkten. Weitere acht Sicherheitslösungen erhalten 17 repektive 16 Punkte. Schlusslicht Google Play Protect kommt insgesamt nur auf 6 Punkte.

    Angesichts der Ergebnisse von AV-Test wird klar, warum es immer wieder Meldungen gibt, wonach Google zahlreiche schädliche Apps aus dem Play Store manuell löschen muss. Die mangelhafte Erkennungsrate von Googles eigener Sicherheitslösung sollten Anwender zum Anlass nehmen, um sich nach Alternativen umzusehen. Oft ist das allerdings gar nicht nötig, da zahlreiche Smartphonehersteller schon eine Security-Lösung ab Werk integriert haben. Xiaomi zum Beispiel setzt dabei auf die Dienste von AVL und Avast und auf Samsung-Smartphones ist eine Lösung von McAfee installiert. Die besten Lösungen von AV-Test untersuchten Lösungen sind hingegen kostenpflichtig.

    Google Play Protect: So schlecht wie Security Essentials vor Jahren
    Die Leistungen von Google Play Protect erinnern an die Anfangszeiten von der in Windows integrierten Sicherheitslösung Defender respektive Security Essentials. Auch Microsoft konnte anfangs bei Untersuchungen von AV-Test mit dem Mitbewerb nicht mithalten. Inzwischen schützt Windows Defender so gut wie kommerzielle Sicherheitslösungen. Android-Anwender, die ab und zu auch mal eine noch unbekannte App aus dem Play Store installieren wollen, sollten also zu einer Lösung greifen, die nachgewiesenermaßen eine annhähernd brauchbare Schutzleistung bieten.

    Quelle: AV-Test: "Alle Security-Apps sind besser als Google Play Protect" | ZDNet.de