Ausfall des europäischen Navigationssatelliten-Systems Galileo

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  • Ausfall des europäischen Navigationssatelliten-Systems Galileo

    Das europäischen Navigationssystem Galileo ist ausgefallen. Laut einem Bericht soll die Ursache bei einer Bodenstation für die Satelliten-Systemzeit liegen.

    Das globale Navigationssatellitensystem der Europäischen Union, Galileo, ist derzeit von einem Totalausfall betroffen. Bereits am 11.7. meldete die zuständige European GNSS Agency (GSA), dass es zu Störungen kommen könne, von denen alle Satelliten betroffen seien.

    In einer weiteren Mitteilung vom Samstagabend schreibt die GSA, der Service stehe nicht mehr zur Verfügung und die Satellitensignale seien bis auf Weiteres nicht nutzbar. Auf der Überblicksseite zu den Galileo-Satelliten ist der Status fast aller Systeme "unbenutzbar". Auch auf Twitter gibt es Beschwerden von Nutzern über den Ausfall des Dienstes.

    Die Website InsideGNSS will aus nicht näher genannten Quellen innerhalb der GSA erfahren haben, dass die Behörde sowie die beteiligten Unternehmen derzeit daran arbeiteten, das Galileo-System wiederherzustellen. Voraussichtlich sei damit bis zum Ende des Sonntags zu rechnen, zitiert InsideGNSS die Quelle. Demnach soll das Problem von einer Bodenstation in Italien ausgehen – der Precise Timing Facility –, die für die Übermittlung der Galileo-Systemzeit an die Satelliten zuständig ist.

    Das Satellitennavigationssystem der EU sollte eigentlich schon 2008 in Betrieb gehen, steht nun aber mit 10 Jahren Verspätung wohl tatsächlich kurz vor der Vollendung. Die letzten vier der insgesamt 30 Satelliten sollen Ende 2020 ins All starten. Die Kosten sind von ursprünglich 2,9 Milliarden Euro auf mittlerweile bis 2020 veranschlagte 7,2 Milliarden Euro angestiegen.

    Quelle: Ausfall des europäischen Navigationssatelliten-Systems Galileo | heise online

    UPDATE 19.07.2019



    Navigationssystem Galileo funktioniert wieder
    18.07.2019 | 15:17 Uhr

    Tagelang war das europäische Navigationssystem Galileo außer Funktion. Doch nun sind die meisten Galileo-Satelliten wieder einsatzbereit.


    Die zuständige EU-Agentur GSA teilte mit, dass die Galileo Initial Services wiederhergestellt seien. Das System sei neu gestartet worden. Ein Team aus GSA-Experten, Industrievertretern, der europäischen Raumfahrtagentur ESA und der EU-Kommission habe rund um die Uhr an der Untersuchung des Ausfalls gearbeitet und würde nun das Wiederhochfahren überwachen.

    Zu kleineren Problemen könne es aber noch kommen, wie man dieser Liste mit dem aktuellen Zustand der Galileo-Satelliten entnehmen kann. Dort steht bei vielen Satelliten, deren Dienst wiederhergestellt wurde, die Einschränkung: "POTENTIAL INSTABILITY". .

    Der Grund für den Ausfall des Galileo-Navigationssystems war laut Spiegel Online ein Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Umstände. Es gab Wartungsarbeiten an der Technik in Fucino. Das italienische Fucino ist neben dem deutschen Oberpfaffenhofen eines der beiden Kontrollzentren für den Betrieb der Galileo-Satelliten. Wenn eines der beiden Kontrollzentren abgeschaltet werden muss, sollte eigentlich das andere die gesamte Arbeit übernehmen. Das wäre wegen der Wartungsarbeiten in Fucino also die Aufgabe von Oberpfaffenhofen gewesen. Doch dort traten plötzlich unerwartete Schwierigkeiten auf, woraufhin Galileo komplett ausfiel. Während des Ausfalls war nur ein Galileo-Spezialdienst zur Ortung von Menschen in Notlagen noch funktionsfähig, wie Spiegel Online ergänzt.

    Die Folgen des Galileo-Ausfalls für die Benutzer waren offensichtlich überschaubar. Denn Galileo-kompatible Navigationsgeräte nutzen in der Regel auch andere Systeme wie GPS. Und können damit den Galileo-Ausfall kompensieren.

    Galileo befindet sich seit dem Jahr 2016 im Probebetrieb, ab Ende 2020 soll es final nutzbar sein. Es soll eine Alternative zum US-amerikanischen GPS darstellen. Konkurrierende Positionsbestimmungssysteme existieren aber auch mit Glonass aus Russland und Beidou aus China.

    Quelle: Navigationssystem Galileo funktioniert wieder - PC-WELT

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