Post soll nicht mehr täglich kommen: Millionen Menschen sollen länger auf Briefe warten

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    • Post soll nicht mehr täglich kommen: Millionen Menschen sollen länger auf Briefe warten

      Wenn der Postmann gar nicht mehr klingelt! Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plant eine Mega-Reform bei der Post. Nach den ersten Vorplänen soll die Post dann nicht mehr täglich ausgeliefert werden.

      Möglich wäre das über die Sechs-Tage-Regel, die bisher in Deutschland gilt. An sechs Tagen in der Woche fährt der Briefträger die Sendungen aus. Die EU sieht allerdings nur eine Fünf-Tage-Regel vor.

      Nun soll die EU-Vorlage auch in Deutschland gelten, deshalb arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium an einer Reform. Der Paketbote kommt dann sicher nicht mehr am Sonntag und an einem Werktag in der Woche.

      Das Reformpaket sieht auch vor, dass der Wettbewerb noch weiter gestärkt werde. Möglich, dass in absehbarer Zeit Unternehmen wie Hermes, DPD oder UPS auch Briefe verschicken können. Bisher hält die Deutsche Post hier das Monopol.

      Grund für Reform sind die Beschwerden
      Altmaier will mit den Maßnahmen vor allem die Verbraucher stärken. Nach Angaben der Bundesnetzagentur habe sich die Anzahl der Beschwerden 2018 um 12.500 in Relation zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

      Wer Probleme mit einer Sendung hat, soll mehr Rechte bekommen. So plant das Ministerium etwa eine gesetzliche Frist, in der Unternehmen auf Kritik oder Beschwerden reagieren müssen. Eine erhebliche Wirkung zeigen könnte auch die Verpflichtung, an Schlichtungsverfahren teilzunehmen. Bei Verstößen gegen Qualitätsvorgaben sollen Bußgelder drohen.

      Die Reform sieht vor, dass die Post künftig an die Bundesnetzagentur melden muss, wenn sie eine Filiale oder einen Briefkasten dicht machen will.
      Die Behörde könnte das dann aus bestimmten Gründen verbieten.

      Bei der Reform geht es nicht um Änderungen bei den Portogebühren. Seit dem 1. Juli kostet ein Standardbrief 80 Cent und damit 10 Cent mehr als zuvor. Auch andere Sendungsarten wurden teurer. Die Erhöhung war umstritten.

      Quelle: Post soll nicht mehr täglich kommen: Millionen Menschen sollen länger auf Briefe warten - CHIP
    • Bei mir und meinen Nachbarn in der Straße ist das in der Tat schon so, dass montags keine normale Brief-Post im Briefkasten landet. Ich vermute mal, dass der Postbote oder die Sortierstation die Briefe absichtlich zurückhält und diese erst ab Dienstag ausgetragen werden. Wir haben in der Nachbarschaft schon mit Testbriefen etc. herumprobiert und es nicht geschafft, dass diese am Montag ankamen.

      Habt ihr bei euch auch Tage, an denen keine Post kommt?

      MfG

      patchmatch :) :) :) :)
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    • Also bei mir kommt Montags auch keine Briefpost mehr an; von dhl auch keine päckchen! Ich hab mal mit einem briefträger gesprochen der für meinen Teil des Dorfes zuständig ist. Die Leute sind total überlastet, daher bringen sie tatsächlich Montags keine Post mehr. Warum genau das so ist, konnte er mir nicht mehr sagen weil er schon weiter hetzen musste
    • Deutsche Post: Weniger Filialen und Briefkästen

      Bei der Post hat sich viel verändert: Es werden immer weniger Briefe geschrieben, dafür boomt der Paketdienst wegen des Online-Handels.

      Die Zahl der Postfilialen in Deutschland ist in den vergangenen knapp 20 Jahren um mehr als 900 gesunken. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach gab es im Jahr 2000 noch 13.663 Filialen, im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es 12.744.

      Darunter sind allerdings immer weniger "echte" Postfilialen, die vom Konzern selbst und mit eigenen Mitarbeitern betrieben werden. Deren Zahl ist von 6000 auf nur noch 1000 gesunken. 92 Prozent der "Filialen" sind heute sogenannte Postagenturen von privaten Anbietern, etwa in Zeitschriften- oder Lotto-Läden. Zwischenzeitlich betrieb die Post in den Jahren 2012 und 2013 sogar nur noch 596 Filialen selbst, danach stieg die Zahl wieder an.

      Weniger gelbe Kästen
      Auch bei den Briefkästen hat eine Ausdünnung stattgefunden: Im Jahr 2002 – frühere Daten liegen laut Bundesregierung nicht vor – gab es demnach 130.000, im ersten Halbjahr 2019 noch knapp 110.000 der gelben Kästen in Deutschland.

      Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte die Entwicklung. "Die Deutsche Post muss mehrheitlich zurück in die öffentliche Hand", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der Service bei der Post werde seit Jahren nicht besser, sondern schlechter. "Für viele Bürgerinnen und Bürger ist es ein großes Ärgernis, wenn Post-Filialen in ihrem Ort schließen und gleichzeitig das Porto steigt." Als die Deutsche Post in öffentlichem Besitz war, sei sie bürgernäher, arbeitnehmerfreundlicher und preiswerter gewesen.

      Verweis auf Grundversorgung
      Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort auf die "Post-Universaldienstleistungsverordnung". Darin ist eine Grundversorgung vorgeschrieben: So muss es bundesweit mindestens 12.000 "stationäre Einrichtungen" für den Postversand geben, mindestens eine Einrichtung in allen Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern und in allen Landkreisen jeweils eine pro 80 Quadratkilometer Fläche.

      Auch die Versorgung mit Briefkästen ist per Verordnung geregelt. Für Bewohner in zusammenhängend bebauten Wohngebieten darf der nächste Briefkasten nicht weiter als einen Kilometer entfernt sein.

      Quelle: Deutsche Post: Weniger Filialen und Briefkästen | heise online