Forscher finden Sicherheitslücken in VoIP-Telefonen

  • Allgemein

  • HotPi
  • 37806 Aufrufe 2 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Forscher finden Sicherheitslücken in VoIP-Telefonen

    Einfallstor für Hacker 15.08.2019, 15:09 Uhr
    Forscher finden Sicherheitslücken in VoIP-Telefonen
    Laut Forschern des Fraunhofer SIT können sich Hacker über VoIP-Telefone Zugang zu Firmennetzen verschaffen. Denn in solchen Geräten fanden sie teils gravierende Sicherheitslücken.

    Die meisten Unternehmen nutzen heutzutage VoIP-Telefone, die ins Firmennetz eingebunden sind. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie haben sich deshalb genauer angeschaut, wie sicher diese Geräte sind. Einige der geprüften Telefone sind es nicht, wie aus den Ergenissen der Untersuchung hervor geht, die sie an der Hacker-Konferenz Devcon in Las Vegas vorstellten. Hacker könnten so über die Geräte an sensible Daten und Dienste gelangen, teilt das Fraunhofer SIT nun mit.

    «Sicherheitstotalausfall»

    Insgesamt 22 VoIP-Telefone von 25 verschiedenen Herstellern prüften die Sicherheitsexperten auf Lücken und Schwachstellen. Dafür untersuchten sie die webbasierten Benutzeroberflächen der Geräte, über die Administratoren die Telefone konfigurieren können.

    Gemäss dem Institut war eine Schwachstelle derart schwerwiegend, dass es den Sicherheitsforschern gelungen ist, die komplette administrative Kontrolle über das VoIP-Telefon zu erlangen. Angreifern würde dies ermöglichen, auch andere Geräte zu manipulieren, die sich im selben Netzwerk befinden – etwa weitere VoIP-Telefone, Rechner oder auch Produktionsmaschinen. «Das ist ein Sicherheitstotalausfall», sagt der Fraunhofer SIT-Wissenschaftler Philipp Roskosch dazu, der an der Untersuchung beteiligt war. Dieser Angriff sei bei insgesamt sieben Geräten möglich gewesen.

    Als weiteres Angriffsszenario nennt das Fraunhofer SIT eine Denial-of-Service-Attacke, die VoIP-Telefone ausser Gefecht setzen kann. Beispielsweise für Kundenhotlines von Banken oder Versicherungen sei dies geschäftsschädigend.

    Lücken geschlossen

    Laut Communiqué zeigten sich selbst die Sicherheitsexperten von den Ergebnissen überrascht: «Wir hatten nicht erwartet, dass wir so viele derart kritische Lücken finden, da diese Geräte schon lange auf dem Markt sind und sie dementsprechend getestet und sicher sein müssten», wird Stephan Huber zitiert. Der Forscher war ebenfalls an der Untersuchung beteiligt.

    Das Institut schreibt, dass inzwischen sämtliche Hersteller der untersuchten VoIP-Telefone über die gefundenen Schwachstellen informiert worden seien. Sie hätten alle reagiert und die Lücken geschlossen. Die Sicherheitsexperten raten deshalb aber allen Nutzern, die eigenen Geräte aktuell zu halten und auf Updates für die Geräte-Firmware zu achten.

    Autor(in)
    Luca Perler


    Quelle: Forscher finden Sicherheitslücken in VoIP-Telefonen - onlinepc.ch
  • Zu diesem Thema habe ich im IT Magazine auch einen Bericht gefunden, den ich als Ergänzung und zusätzliche Informationsquelle zum Text von HotPi poste:
    Forscher finden 40 Lücken in VoIP-Telefonen verschiedener Hersteller

    Ich habe hier im Büro ISDN Geräte, welche ich über VOIP laufen lasse. Diese Geräte sind so "dumm", dass diese hoffentlich nicht gehackt werden können.

    Hans
  • Yealink: Schwere Sicherheitslücke bei VoIP-Telefonen entdeckt
    Die IT-Security-Firma VTrust hat eine Sicherheitslücke bei VoIP-Telefonen von Yealink aufgedeckt. Gemäss einem Bericht von c't können Angreifer aus der Ferne z.B. auf die VoIP-Zugangdaten, Anruferlisten oder Telefonbücher zugreifen.
    von Claudia Maag 07.02.2020

    Das IT-Security-Unternehmen «VTrust» hat Sicherheitslücken beim VoIP-Telefonhersteller «Yealink» aufgedeckt. Die Schwachstellen betreffen offenbar den weltweit verwendeten Autoprovisionierungsdienst, der Telefone mit VoIP-Logins, Telefonbüchern und Anruferlisten versorgt. Dies berichtet das zur Heise-Gruppe gehörende c't-Magazin.

    Die Schachstellen sind insofern problematisch, weil die Lücken sich übers Internet aus der Ferne ausnutzen lassen. Laut c't sind die Telefone zwar nicht direkt erreichbar, jedoch kann ein Angreifer beispielsweise auf die VoIP-Zugangdaten, Anruferlisten, Telefonbücher oder Tastenbelegungen zugreifen. Ein Angreifer könnte mit diesem Wissen die Rufnummer missbrauchen und horrende Telefonrechnungen hinterlassen. Alternativ eignet sich diese Sicherheitslücke potenziell aber auch für Wirtschaftsspionage.

    Noch kein Fix in Sicht

    VTrust hatte gemäss Bericht im November 2019 c't kontaktiert und demonstrierte einen Angriff mithilfe von Yealink-Telefonen und VoIP-Accounts. Demnach blieben mehrere Kontaktaufnahmen zu Yealink, um das chinesische Unternehmen auf die Sicherheitslücken aufmerksam zu machen, während zwei Wochen erfolglos. Erst als c't «mit Nachdruck» über die Facebook-Seite um einen Ansprechpartner bat, kam die Sache ins Rollen.

    Yealink versicherte danach, man gehe das Problem «mit höchster Priorität» an. Doch auch über zwei Monate nach der ersten Kontaktaufnahme ist bisher keine Lösung des Sicherheitsproblems erfolgt, so c't. PCtipp hat Yealink kontaktiert, eine Stellungnahme ist noch nicht erfolgt.

    In der Schweiz sind die VoIP-Telefone unter anderem bei Digitec erwerbbar. Digitec-Galaxus-Sprecher Tobias Billeter sagt PCtipp auf Anfrage: «Wir kennen die Thematik und haben den Lieferanten deswegen bereits kontaktiert. Ich gehe davon aus, dass wir kommende Woche mehr erfahren.»


    Nutzer können wenig dagegen tun

    Nutzer von automatisch konfigurierten Yealink-Telefonen können nicht viel gegen die Sicherheitslücken unternehmen, da diese vollständig auf Serverseite liegen. Wie c't schreibt, bieten manche VoIP-Anbieter die Option, das Autoprovisionierungsverfahren über ihr Kundenportal abzustellen. Ob die Daten dann tatsächlich nicht mehr verfügbar sind, hänge vom Anbieter ab.

    Wer allerdings etwas dagegen unternehmen kann, sind VoIP-Anbieter, denn Yealink schreibt die einzusetzende Serversoftware nicht vor. Bislang liegen c't allerdings keine Hinweise auf hohe Zugriffszahlen vor, die auf einen Angriff schliessen lassen könnten.
    Weiteres erfahren Sie im Artikel von c't.


    Quelle: Yealink: Schwere Sicherheitslücke bei VoIP-Telefonen entdeckt