EU-Abgeordnete rufen "Klimanotstand" für Europa aus

    • Klima/Umwelt

    • mad.de
    • 1887 Aufrufe 5 Antworten

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    • EU-Abgeordnete rufen "Klimanotstand" für Europa aus

      Nach Städten und nationalen Parlamenten zieht das EU-Parlament nach. Die Abgeordneten wollen den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen.

      Das Europaparlament hat den "Klimanotstand" für Europa ausgerufen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Straßburg mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Entschließungsantrag. 429 Parlamentarier sprachen sich dafür aus, es gab 225 Gegenstimmen, 19 Abgeordnete enthielten sich. Die Resolution ist ein symbolischer Akt, der aber Druck für konkrete Gesetzgebung aufbauen soll. Damit solle unterstrichen werden, dass wegen des Klimawandels dringend gehandelt werden müsse, erklärte das Parlament.

      Der erste Kontinent im Klimanotstand
      Er sei stolz, eine Mehrheit im Europaparlament erreicht zu haben, um Europa zum ersten Kontinent zu machen, der den Klima- und Umweltnotstand ausruft, sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses, Pascal Canfin, nach der Abstimmung. Damit werde die Erwartung der europäischen Bürger erfüllt.
      Die Parlamentarier forderten in der Resolution die EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und die globalen Akteure auf, umgehend konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Außerdem müsse die neue EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen ihre gesamte Arbeit auf Folgen für Klima und Umwelt abklopfen.

      Im Mai hatte Konstanz als erste deutsche Kommune den Klimanotstand ausgerufen. Inzwischen sind Dutzende Städte diesem Beispiel gefolgt, darunter Köln, Kiel, Saarbrücken, Bochum, Karlsruhe und Gelsenkirchen. Die Städte haben teils weitreichende Umweltschutzmaßnahmen angeschoben – etwa den Umbau von Autospuren zu Radwegen oder höhere Parkgebühren in Innenstädten.

      Aufruf zieht immer weitere Kreise
      Auch weltweit sind zahlreiche Städte dem Aufruf von Natur- und Klimaschützern gefolgt: So haben Städte wie Los Angeles in den USA, Vancouver in Kanada, London und das schweizerische Basel bereits ähnliche Resolutionen verabschiedet. Auch einige nationale Parlamente haben den Klimanotstand ausgerufen. In Großbritannien hatte sich das Unterhaus im Mai dafür ausgesprochen – rechtlich bindend war die Entscheidung dort jedoch nicht. In Irland stimmten Abgeordnete ebenfalls im Mai einem entsprechenden Antrag zu und erklärten den Klimanotstand.

      Quelle: EU-Abgeordnete rufen "Klimanotstand" für Europa aus | heise online
    • mad.de schrieb:

      Er sei stolz, eine Mehrheit im Europaparlament erreicht zu haben, um Europa zum ersten Kontinent zu machen, der den Klima- und Umweltnotstand ausruft
      Was für eine kranke Formulierung ...

      Liest sich wie "Wir haben alles dafür getan, dass es soweit kommen musste, wie es gekommen ist. Lange hat es gedauert aber endlich ist es soweit und wir sind stolz darauf!"

      :depp:

      Wie kann man stolz darauf sein, dem Kind einen Namen geben zu müssen und zu erkennen, was schon vor 20 Jahren erkennbar und aufhaltbar/umkehrbar war?
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    • Und in 10 Jahren werden wir dann zugeben müssen, dass der ganz KlimaKlimbim eine einzige grosse Verarsche war ...
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    • BlaBla05 schrieb:

      eine einzige grosse Verarsche

      Nunja ... das wiederum sehe ich nicht so ;) (so ich deinen Beitrag korrekt verstanden habe)

      Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht nachgewiesene und messbare Zahlen z.B. in Sachen Erwärmung, Auswirkung auf den Jetstream usw.

      Es erscheint mir schon logisch, dass es, so wie da mit Ressourcen Raubbau betrieben wird und so sorglos, wie der Mensch tatsächlich mit Schadstoffen umgeht, früher oder später Auswirkungen haben wird.

      Und das wird sich auch nicht ändern.

      Viele zeigen mit dem Finger auf den anderen, viele möchten (im Prinzip) saubere Energie aber (z.B.) kein Windrad in der Nähe. Viele bemitleiden die armen Tierchen in den Massenställen aber kaufen ihr Fleisch aus der TK beim Discounter. Viele kriegen Tränen in den Augen wenn sie Bilder von Kindern auf den Elektro-Müllhalden in dem giftigen Kram buddeln sehen oder an Nähmaschinen etc.pp aber Klamotten müssen jede Saison neu und billig her ... und so geht das endlos weiter bis hin zu VW & Co. wo ein Aufschrei durchs Land ging und noch mit dem Hall im Ohr ist man ins nächste VW-Autohaus und hat sich einen neuen SUV gekauft, um die Sonntagsbrötchen trocken nach Hause zu kriegen ...

      "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" funktioniert auf Dauer nicht — und ich bin mit Sicherheit kein Ultra-Öko :D achte aber schon auf eine ordentliche Öko-Bilanz in dem, was ich tue und konsumiere.

      Kaum einen stört es, dass er mittlerweile Plastik auf dem Teller hat, die Nitratwerte im Grund-/Trinkwasser steigen, die Antibiotika-Resistenz steigt, weil wir uns durch "gedoptes" Fleisch selbst immunisieren uuund so weiter uuund so fort ... das könnte man noch seitenweise fortsetzen.

      Und ich bin ganz froh, dass ich (ich hoffe das zumindest) die Mega-Auswirkungen nicht mehr erleben muss ...
      Damit können sich dann die rumschlagen, die heute meinen: alles nur Mache, das reguliert sich schon von selbst.
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    • Dann schau mal ganz genau auf deine „nachgewiesenen“ Zahlen ... der Einfluß der Sonne taucht in den Berechnungen des IPCC nicht mehr auf und seit diesem Jahr gibt es die Wetterdaten nur mehr „aufbereitet“ und nicht mehr als Rohdaten einsehbar ... ein Schelm, der Böses dabei denkt ... wir sind jetzt schon in dem Stadium, in dem die Messdaten an das gewünschte Ergebnis angepasst werden ...
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    • Forscher hält "Klimanotstand" für gerechtfertigt

      Potsdamer Wissenschaftler fordert von der Politik rasche Reaktionen wie in der Finanzkrise von 2008.

      Johan Rockström, Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), hält die Anerkennung eines „Klimanotstands“ für angebracht – und fordert politischen Eifer wie in der Finanzkrise. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es aus wissenschaftlicher Sicht so eindeutig ist, dass wir jetzt schnell handeln müssen, dass wir einen Klimanotstand rechtfertigen können“, sagte Rockström der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Nicht, weil wir unmittelbar auf eine Katastrophe zusteuern würden, sondern einfach weil die Risiken so groß sind und uns die Zeit ausgeht.“ Es brauche „wirklich große Entscheidungen“, und die könne die Anerkennung des Notstands („emergency“) schneller herbeiführen.

      „Wenn man einen Notstand anerkennt, dann können wir aus unserer wichtigen, aber alltäglichen Arbeit ausbrechen und Dinge ermöglichen, die notwendig sind, aber die wir bisher vielleicht für nicht realistisch gehalten haben“, erklärte Rockström. In der Finanzkrise 2008 hätten sich Finanzminister spätabends und am Wochenende in Brüssel getroffen, um Probleme zu lösen. „Es war möglich, mit Hunderten Milliarden US-Dollar die Banken zu retten, das hätten wir unmittelbar davor natürlich nicht gemacht.“

      Nun müsse der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid ab 2020 sinken. Das sähen alle Szenarien des Weltklimarats vor, in denen das Ziel des Pariser Klimaabkommens – eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad – „auf vernünftige Weise“ eingehalten werde. „Wir brauchen ein Enddatum für Kohleinvestitionen, ein Enddatum für fossile Verbrennungsmotoren – nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auf der ganzen Welt“, forderte Rockström.

      Der Begriff Notstand ist umstritten, da damit assoziiert wird, dass normale demokratische und parlamentarische Verfahren außer Kraft gesetzt werden. „Climate emergency“ wird daher auch mit „Notlage“ oder „Notfall“ übersetzt. Viele Kommunen weltweit haben einen Klimanotstand ausgerufen, Berlin als erstes deutsches Bundesland eine Klimanotlage. Damit soll in der Regel der dringende Handlungsbedarf beim Einsparen von Treibhausgasen unterstrichen werden.

      Quelle: Forscher hält "Klimanotstand" für gerechtfertigt | heise online