Diesel-Skandal: Staatsanwaltschaft durchsucht VW-Büros

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    In Wolfsburg hat die Braunschweiger Staatsanwaltschaft Büroräume von Volkwagen durchsucht. Wieder einmal geht es um Dieselmotoren.

    Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Büros des Autobauers Volkswagen durchsucht. Die Maßnahme hänge mit Ermittlungen gegen Einzelbeschuldigte zusammen und beziehe sich auf Dieselfahrzeuge mit Motoren des Typs EA288, teilte Volkswagen am Dienstag in Wolfsburg mit. Der Konzern habe die den Vorwürfen zugrundeliegenden technischen Sachverhalte den zuständigen Ermittlungs- und Zulassungsbehörden frühzeitig offengelegt.

    Die Staatsanwaltschaft Braunschweig bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Durchsuchung, wollte aber mit Blick auf laufende Ermittlungen keine weiteren Angaben zum Hintergrund machen. Das Handelsblatt zitiert Konzernkreise, dass die Ermittler auf dem Wolfsburger Werksgelände Büros in der technischen Entwicklung durchsucht hätten. Probleme könne es allenfalls bei einer "kleineren Tranche“ von Fahrzeugen mit dem Motor EA288 gegeben haben.

    Ausfall des Dieselpartikelfilters nicht angezeigt
    Das Unternehmen kooperiere mit der Staatsanwaltschaft, obwohl es die Rechtsauffassung und die daraus resultierenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft für unbegründet halte, hieß es von VW. Bereits im September hatte Volkswagen einen Medienbericht in Bezug auf den Motortyp EA288 zurückgewiesen.

    Der EA288 mit der Abgasnorm Euro-6 ist ein Nachfolger des ursprünglichen Skandalmotors EA189 von VW, bei dem eine sogenannte Zykluserkennung für Abgas- und Verbrauchstests auf dem Prüfstand enthalten war. Das Aggregat wird als Drei- oder Vierzylinder seit 2012 in verschiedenen Fahrzeugen des Konzerns eingebaut, darunter im VW Golf, Passat und Touran sowie verschiedenen Modellen von Audi und Seat.

    Ein VW-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass bei Untersuchungen des Motors ein Ausfall des Dieselpartikelfilters simuliert worden sei. Dabei sei aufgefallen, dass das Diagnosesystem der Fahrzeuge diesen Ausfall nicht anzeige. Dem Sprecher zufolge würde die Abgasgrenzwerte dennoch eingehalten. Die Hierarchie-Ebene der Personen, gegen die ermittelt werden, liege weit unterhalb des Vorstands“.

    Laut VW war der Motor EA 288 bereits 2015 untersucht worden, im September 2019 bekräftigte VW: "Kein Fahrzeug mit dem Dieselmotor EA 288 nach dem heute gültigen Abgasstandard EU6 enthält eine Zykluserkennung." Auch das Bundesverkehrsministerium hatte das bestätigt: "Unzulässige Abschalteinrichtungen konnten nicht festgestellt werden – auch nicht in Gestalt einer unzulässigen Zykluserkennung."

    Quelle: Diesel-Skandal: Staatsanwaltschaft durchsucht VW-Büros | heise online