Neues Gesetz geplant: Bürger sollen Passfotos nur noch unter Behörden-Aufsicht machen

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    • mad.de
    • 3299 Aufrufe 15 Antworten

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    • Neues Gesetz geplant: Bürger sollen Passfotos nur noch unter Behörden-Aufsicht machen

      Für neue Ausweisdokumente sollen künftig nur noch Fotos verwendet werden, die unter Aufsicht der Behörden am Ort der Antragstellung gemacht wurden. Um diesen Plan zu ermöglichen, will die Bundesregierung das Passgesetz ändern. Hintergrund ist die Sorge vor gemorphten Bildern.

      Wer einen neuen Pass oder Personalausweis beantragt, muss das Foto nach dem Willen des Bundesinnenministeriums künftig direkt bei der zuständigen Behörde machen lassen. Das Lichtbild sei "in Gegenwart eines Mitarbeiters" aufzunehmen und "elektronisch zu erfassen", heißt es in einem Entwurf eines "Gesetzes zur Stärkung der Sicherheit im Pass- und Ausweiswesen". Geplant sind "Selbstbedienungsterminals" bei den insgesamt 5500 Pass- und Ausweisbehörden in Deutschland.

      Sorge vor Manipulation durch Morphing
      Anlass für die Neuregelung ist nach Angaben des Ministeriums die Sorge vor Bildmanipulationen durch so genanntes Morphing. Dabei werden mehrere Fotos zum Bild eines einzigen Gesichts verschmolzen. "Ist ein auf dem Pass enthaltenes Lichtbild auf diese Weise manipuliert, kann nicht nur der Passinhaber, sondern unter Umständen auch eine dritte Person, deren Gesichtszüge im Passbild enthalten sind, den Pass zum Grenzübertritt nutzen", heißt es im Entwurf. Es sei nötig, die Dokumente fälschungssicher zu gestalten, damit deutsche Bürger auch in Zukunft visafrei in die meisten Staaten reisen könnten, argumentiert das Ministerium.

      Einzelhandel befürchtet Kundenschwund
      Der Einzelhandel fürchtet indes Umsatzeinbrüche. "Da die Fotohändler mit der Erstellung der Passbilder nicht nur den höchsten Deckungsbeitrag erzielen, sondern dieser Service auch maßgeblich für Kundenfrequenz in den Geschäften sorgt, würde dieser Plan Millionenumsätze im Handel vernichten", schrieben der Präsident des Handelsverband Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, und der Vorsitzende des Bundesverbands Technik des Einzelhandels (BVT), Frank Schipper, am Montag in einem Brief an Innenminister Horst Seehofer (CSU). "Angesichts der ohnehin angespannten Lage im stationären Einzelhandel stellt dies eine existenzielle Bedrohung für viele mittelständische Unternehmen dar."

      Betroffene Verbände haben noch bis Ende des Monats Zeit für eine Stellungnahme. Danach berät die Bundesregierung intern bevor sie einen Kabinettsbeschluss fasst. Die Neuerungen sollen nach einer Übergangszeit von zwei Jahren in Kraft treten - falls Bundestag und Bundesrat innerhalb der kommenden Monate zustimmen also ungefähr im Sommer 2022.

      Quelle: Neues Gesetz geplant: Bürger sollen Passfotos nur noch unter Behörden-Aufsicht machen - CHIP
    • mad.de schrieb:

      Anlass für die Neuregelung ist nach Angaben des Ministeriums die Sorge vor Bildmanipulationen durch so genanntes Morphing. Dabei werden mehrere Fotos zum Bild eines einzigen Gesichts verschmolzen. "Ist ein auf dem Pass enthaltenes Lichtbild auf diese Weise manipuliert, kann nicht nur der Passinhaber, sondern unter Umständen auch eine dritte Person, deren Gesichtszüge im Passbild enthalten sind, den Pass zum Grenzübertritt nutzen"
      Ähm ... da sollten die sich doch eher Gedanken machen, was für Pappnasen da in den Behörden sitzen, die ein Live-Gesicht nicht mit einem Foto vergleichen können um festzustellen, ob es das selbe Gesicht ist.

      :denk:
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    • Dies ist in der CH schon lange so. Wer einen neuen Pass oder eine neue ID will, muss sich online mit Angabe seiner Daten und der Pass bzw. ID Nummer anmelden und einen Termin geben lassen. Dann wird auf dem Passbüro ein Foto gemacht, welches dann in den Pass oder auf die ID gedruckt wird. Auch die biometerischen Angaben werde gleich vor Ort erfasst. Der nächste Schritt wird dann sicher eine Blutprobe sein oder gleich eine DNA Analyse. Das alles haben wir der Terrorhysterie der Amerikaner zu verdanken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von GoSoft ()

    • GoSoft schrieb:

      Das alles haben wir der Terrorhysterie der Amerikaner zu verdanken.
      Es mag nur so schön heißen "Terrorhysterie", in Wirklichkeit geht es um viel mehr und zwar um unter diesen Namen verdeckten Erlaubnis Bürger zu überwachen.

      padyblubber schrieb:

      wenn es unser aller Sicherheit dient, ist das doch eine gute Maßnahme.
      Eher totale Überwachung, Leute wacht auf man darf sich nicht auf der Nase Tanzen lassen.
      Ja, der deutscher wird auch bis 75 arbeiten wenn die Regierung solche Anordnung einführt. Franzose, Italiener würden sofort auf die Strasse gehen, wenn es bei denen nur solche Gerüchte von dessen Regierung raus kämen.
    • padyblubber schrieb:

      wenn die Passfotos von Kriminellen manipuliert werden können
      Und wenn sich einer ausdenkt, dass die "Kriminellen" sich ihre Bankraub-/Einbruch-/Terrorpläne mit der Post zusenden, werden ab morgen alle Briefe geöffnet und gelesen.

      Das ist dann natürlich auch noch in unser aller Sinne und dient nur unser aller Sicherheit ... :bla:


      Vllt. sollten die Herren Friedens- und Heilbringer mal ihre Außenpolitik überdenken, dann muss man sich auch nicht mehr in die Hosen kacken, wegen dem bösen Terror. Und vllt. sollte auch der eine od. andere Aspekt der Innenpolitik überdacht werden, dann züchtet man sich auch keine unzufriedenen, aggressiven Bürger mit kriminellem Potential ran.

      An den Symptomen rumdoktern aber die Ursachen ignorieren ... das macht der Hartmannbund schon zur Genüge, trotz des Wissens, dass es nichts bringt.

      Wenns um Sicherheitsrisiken geht, gehört zuerst mal jeder Autoverkehr verboten, dazu gleich noch Alkohol und diverse andere enthemmende Drogen und schon wirds sicherer ...

      ... schöne neue Welt X/
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    • Nach massiver Kritik: Umstrittene Passfoto-Reform soll entschärft werden

      Die geplante Neuregelung der Bundesregierung, wonach Fotos für Pass und Ausweise künftig nur noch von zuständigen Behörden gemacht werden dürften, stieß auf viel Unverständnis und Kritik unter den Bundesbürgern. Nun erwägt die Politik, die zunächst angedachte Reform deutlich zu entschärfen.

      Nach deutlicher Kritik an der vorgelegten Neuregelung für Passfotos erwägt die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge eine Entschärfung der Reform. Die Bundesregierung wolle "insbesondere die Möglichkeiten einer Zulassung vertrauenswürdiger Fotografen bei der Erstellung von Ausweisbildern" prüfen, zitierten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag/Online) aus einem ihnen vorliegenden Schreiben des Bundesinnenministeriums an den FDP-Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann.

      Positiv äußert sich das Ministerium darin demnach auch zu der Möglichkeit einer "digitalen Übertragung des Passbilds" von Fotografen an die Behörden.

      Sorge vor Bildmanipulation entfachte die Diskussion
      Der Entwurf des Innenministeriums sieht bisher vor, dass Fotos für einen Pass oder Personalausweis künftig nur noch bei der zuständigen Behörde gemacht werden dürfen. Grund ist die Sorge vor Bildmanipulationen. Unter anderem Fotohändler kritisieren das Vorhaben scharf und befürchteten Millioneneinbußen.

      "Da die Fotohändler mit der Erstellung der Passbilder nicht nur den höchsten Deckungsbeitrag erzielen, sondern dieser Service auch maßgeblich für Kundenfrequenz in den Geschäften sorgt, würde dieser Plan Millionenumsätze im Handel vernichten", schrieben der Präsident des Handelsverband Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, und der Vorsitzende des Bundesverbands Technik des Einzelhandels (BVT), Frank Schipper, in einem Brief an Innenminister Horst Seehofer (CSU). "Angesichts der ohnehin angespannten Lage im stationären Einzelhandel stellt dies eine existenzielle Bedrohung für viele mittelständische Unternehmen dar."

      Quelle: Nach massiver Kritik: Umstrittene Passfoto-Reform soll entschärft werden - CHIP
    • Ich persönlich finde das nicht schlimm. Im Gegenteil, es ist sogar einfacher, früher musste ich extra zum Fotograf eine Foto machen, heute wird alles im Passbüro erledigt. Ist einfacher und alles an einem Ort und ich spare mir noch die Kosten für den Fotograf. Am Anfang haben in der CH auch alle geflucht, doch nun schätzen wir die Umstellung.
    • Abgesehen davon, dass mit jedem neuen und verbesserten "Schutz" auch die Verbrecher neue Techniken nutzen es also gar nichts bringt und vielmehr an die Aufrüstung im Kalten Krieg erinnert, die letztlich auch nur horrende Kosten und viel technischen Müll fabrizierte (wobei die Arbeitsplätze auch erwähnt werden müssen) mag ein Automat am Bürgeramt vll preiswerter und bequemer sein, die gibt es aber schon heute. und ein echter #Fotograf macht einfach bessere Fotos und die sind ja auch eine Art Zeitdokument.
      Und ich finde es zudem schade, wenn immer mehr Berufe aussterben... wie mit dem Gesetz der Fotograf