Apple gegen einheitliche Anschlussbuchsen in Smartphones

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  • Apple gegen einheitliche Anschlussbuchsen in Smartphones

    Apple gegen einheitliche Anschlussbuchsen in Smartphones
    Das EU-Parlament pocht darauf, dass Hersteller einheitliche Ladesysteme für Handys, Tablets, E-Book-Reader und andere Geräte anbieten. Die Industrie hat da ihre Sicht und Argumente.
    von Alexandra Lindner 24.01.2020



    Überlegungen, in Europa einen einheitlichen Standard für Ladebuchsen in Elektrogeräten wie Smartphones vorzuschreiben, stossen bei Apple auf Ablehnung.
    Der Konzern sei überzeugt, dass das Innovationen bremsen und den Verbrauchern in Europa schaden würde, erklärte Apple. Hintergrund sind zuletzt wieder aktivere Bemühungen von Europaparlament und EU-Kommission, für mehr Kompatibilität bei Ladegeräten zu sorgen.

    Das Parlament hatte Mitte Januar erklärt, die Hersteller müssten einheitliche Ladesysteme für Handys, Tablets, E-Book-Reader und andere ähnliche Geräte anbieten. Das soll Elektroschrott reduzieren und Verbrauchern das Leben erleichtern. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte, kommende Woche oder Anfang Februar solle eine Studie vorgelegt werden, welche die Auswirkungen eines einheitlichen Ladegeräts unter anderem für Verbraucher und Wirtschaft beleuchte. Auf dieser Grundlage solle dann in den kommenden Monaten ein Gesetzesvorschlag präsentiert werden. Die Brüsseler Behörde sei der Ansicht, dass es einen verpflichtenden Ansatz brauche.

    EU will Ladesystem-Dschungel lichten

    Brüssel hatte bereits vor mehr als zehn Jahren versucht, den damaligen Dschungel verschiedener Ladesysteme zu lichten. Zu der Zeit war es üblich, dass Handys unterschiedlicher Hersteller nicht miteinander kompatible Ladebuchsen hatten. Die Kabel waren zudem fest mit dem Ladegerät verbunden – sodass man beim Anbieterwechsel automatisch ein neues Ladegerät brauchte.


    Nach einer Selbstverpflichtung der Industrie setzte sich der heutige Ansatz durch, an den Ladegeräten eine Anschlussbuchse statt eines festen Kabels zu haben. Damit kann man mit einem Netzteil und den jeweils passenden Kabeln verschiedene Geräte aufladen. Das geht einigen politischen Akteuren aber nicht weit genug und es gibt Überlegungen, auch einen Standard für die Ladebuchsen an den Smartphones selbst festzulegen.

    Aktuell sind da nur noch wenige Formate verbreitet. Das früher von vielen Herstellern genutzte Micro-USB-Format ist auf dem Rückzug und wird vom moderneren USB-C verdrängt. Apple hält beim iPhone, iPod Touch und den meisten iPad-Modellen am hauseigenen Lightning-Anschluss fest, setzt bei einigen Geräten wie dem iPad Pro oder den MacBook-Laptops aber auf USB-C. Zugleich setzt sich USB-C langsam als Standard für die Ausgangs-Buchse am Netzteil durch.

    Apple argumentiert, dass eine flächendeckende Vorgabe für eine Standard-Ladebuchse die Verbraucher zwingen würde, ihre heutigen Lightning-Kabel zu ersetzen – und damit einen negativen Effekt für die Umwelt mit einer «beispiellosen Menge Elektroschott» hätte. Zudem gab der Konzern zu bedenken, dass sich weder Lightning noch USB-C mit ihren verbesserten Möglichkeiten etabliert hätten, wenn seinerzeit wie geplant das technisch einfachere Micro-USB-Format als Standard festgeschrieben worden wäre. «Wir hoffen, dass die Kommission weiterhin nach einer Lösung suchen wird, die nicht die Möglichkeiten der Industrie einschränkt, den Verbrauchern Innovationen und neue Technologien anzubieten.»

    Smartphone-Hersteller stellten auch bereits Modelle vor, die allein kabellos aufgeladen werden und ganz auf Ladebuchsen verzichten. In Analystenkreisen wurde auch über Pläne von Apple in diese Richtung spekuliert. Europäische Regulierung setzt sich oft auch im globalen Massstab durch, weil die Hersteller ungern Geräte nur für bestimmte Regionen bauen.


    Quelle: Apple gegen einheitliche Anschlussbuchsen in Smartphones
  • Endlich mal EU-Beschluß, den ich als gut empfinde. Und sollten alle Hersteller außer Apple mitmachen, dann katapultiert sich Apple wohl in´s aus...

    @AnakinSky eigentlich bin ich voll bei deiner Argumentation, hadere aber noch etwas mit dem kabellosem Laden, aber wenn dann wirklich keine einzige Öffnung mehr (wobei was ist mit den Lautsprechern?) könnte ich mich überzeugen lassen.
  • Hi @odessa
    das mit den Lautsprecheröffnungen sehe ich zur Zeit als unvermeidlich. Die Geräte, die den Klang über ein schwingendes Display/Gehäuse realisieren, haben a) nicht die gleiche Klangqualität und b) sind unangenehm zu halten (Stimmgabeleffekt).

    Die Materialien der verwendeten Lautsprecher sind robust genug um mit Flüssigkeiten umgehen zu können. Wasser wird durch Sensoren erkannt und durch einige “Reinigungsschwingungen” der Membran herausgedrückt.
    Hier also kein Grund zur Sorge. Aber wer weiß wie sich die Technik noch verändern wird.
  • AnakinSky schrieb:

    Ausschließlich kabelloses Laden zulassen, außerdem nur noch E-Sim; dann hat das Smartphone keine Öffnungen mehr
    Das ist mir nicht flexibel genug für diverse Anwendungen ... und schon gar nicht als aufgezwungener Standard :D

    Ich z.B. möchte erweiterbaren (und damit sehr flexiblen) Speicher und nicht (was dann wohl kommen würde) von Haus aus große Speicherkapazität, die ich dann auch zahlen muss, wenn ich die nicht brauche.
    Und ich muss auch kein kabelloses Laden haben, zumal ich lieber die Powerbank in der Hosentasche + langes Kabel für Bewegungsfreiheit habe statt (wenn nötig) 'nen Klotz am Handy kleben ... sieht affig aus und bequem ist auch anders.
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  • Vielleicht ist es aus Gründen der Wartung, oder ggf zur rascheren Datenübertragung tatsächlich sinnvoll eine Schnittstelle am Gerät zu haben. Diese sollte dann aber über magnetische Kontakte ermöglicht werden. Ähnlich wie beim IPAD Pro (möglicherweise mehr als drei Kontakte) aber mit ähnlicher Integration. Die Wasserdichtigkeit bliebe erhalten :) und man müßte sich deutlich weniger mit defekten Steckern und Kabeln herumärgern.


    Speicher (im phone verbauter Speicher) - 64GB sind mitunter knapp. Auch 128 können je nach Anwendungsfall zu wenig sein. 256 ist da natürlich schon entspannter.
    Aber die Verdopplungen des Speichers kosten natürlich Geld, wenn auch preiswerter als noch vor Jahren (nicht nur auf Apple bezogen)
    Alternativ kosten 50 GB Cloudspeicher 2€/Monat.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AnakinSky () aus folgendem Grund: Ausdruck missverständlich - präzisiert:)

  • odessa schrieb:

    Mit Cloudspeicher werde ich iwie nicht wirklich warm. Die Übertragung dauert lange und die Sicherheit erscheint mir auch nicht 100% gegeben.
    Ich vertraue absolut keinem Cloud-Anbieter, aus diesem Grund betreibe ich meinen privaten Nextcloud.
    Auch das Konnektivität von iPhone konnte mich nie überzeugen , deshalb habe ich kauf eines iPhones nie in betracht genommen.
  • @AnakinSky

    Außer der "Wasserdichtheit" sehe ich keinen Vorteil in komplett kabellosen (buchsenlosen) Gehäusen. Und im Verhältnis zu erzwungenen Abhängigkeiten/Sicherheitsrisiken schon gar keinen zwingenden Vorteil ggü. kabelgebunden.

    Nur weil man unter Wasser mal sein Smartphone nutzen kann soll ich die restlichen 95 % der Nutzungszeit von Clouds, internem Speicher und Unflexibilität geknebelt sein?

    Dieser EINE Vorteil soll alle anderen Nachteile überwiegen?

    Nein danke :D

    Der Spritzschutz bei Regen reicht mir völlig aus ^^
    Und wer es unbedingt haben muss, kann auf outdoor-Varianten und/oder outdoor-Schutzhüllen zurückgreifen. Ich denke, der Anteil Nutzer, der das unbedingt haben muss ist weitaus geringer als der Otto-Normal-Nutzer, der sein Smartphone nicht regelmässig in der Badewanne versenkt.

    Ich vertraue meine Daten keiner Cloud an und möchte (wie o.g.) auch nicht auf meine flexible Powerbank mit Kabel (für mehrere Geräte gleichzeitig) verzichten. Und ich möchte auch kein 256 GB Gerät kaufen, wenn mir ein 16er oder 32er reicht, weil ich mit Speicherkarten flexibel erweitern kann.

    Ich habe auch weder mit defekten Steckern noch mit Kabelsalat ein Problem. Und wenn ... ein neues Ladekabel ist mit Sicherheit auch weniger kostenintensiv, als wenn das ganze Induktiv-Ladesystem oder i-welche Magnetkontakte, die fest integriert sind, den Geist aufgeben. Dann ist ganz schnell mal Schluß mit lustig und die Kosten übersteigen ein neues Ladekabel um ein Vielfaches. Mit Nachhaltigkeit ist es da auch nicht weit her.

    Ich halte diese "Denke" für "zu kurz gedacht" ... eigentlich sonst nicht deine Art, den Komfort vor den Weitblick (allumfänglich) zu stellen :denk:
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  • Teuer für Apple? EU-Parlament stimmt für einheitliches Ladekabel ab

    Mit hoher Mehrheit hat das EU-Parlament für ein einheitliches Ladekabel für Mobilgeräte gestimmt, für Apple könnte dies teuer werden.

    Mit einer großen Mehrheit hat heute das EU-Parlament für die Resolution RC9-0070/2020 gestimmt, wie der Grünen-Politiker Sven Giegold auf Twitter berichtete. Gibt der EU-Rat nach dieser ersten Lesung sein Einverständnis, könnte die Kommission noch dieses Jahr ein Gesetz beschließen : Vor allem für Apple ein teures Problem, verlangt das Gesetz doch ein einheitliches Ladekabel für Handys, Tablets und andere Mobilgeräte – was Geräte mit Lightning-Schnittstelle wie manche iPads und alle iPhones bisher nicht erfüllen. Apple könnte gezwungen werden, zumindest einen USB-Adpater beizulegen. „Unternehmen wie Apple sollten sich einheitlichen Ladekabeln nicht länger versperren dürfen“ so Giegold in einer offiziellen Stellungnahme . Weitere Forderungen der Grünen, etwa einen Mindeststandard für die Haltbarkeit der Kabel festzulegen, wurde allerdings nicht übernommen.

    Das Ziel ist es laut dem Antrag, dass „Verbraucher nicht länger verpflichtet sind, mit jedem neuen Gerät ein neues Ladegerät zu kaufen“. Zweifel gab es im Parlament offenbar kaum, von 659 Abstimmenden stimmten 582 für die Resolution. Apple hatte noch zuletzt versucht, die Parlamentarier umzustimmen, laut der eine einheitliche Schnittstelle Innovationen behindern würde . Das wurde aber etwa vom CSU-Abgeordneten Markus Ferber zurückgewiesen , „Wer sich weigert, einen einheitlichen Standard für Ladegeräte zu akzeptieren, dem geht es rein um sein Geschäftsmodell“ und verwies auf Milliardengewinne Apples und Steuertricks. „Wer sich vom europäischen Steuerzahler dergestalt subventionieren lässt, kann auch kostenlose Adapter springen lassen.“

    Unsere Meinung: Die EU-Kommission hat nicht unrecht, zusätzliche Lightning-Kabel und Adapter sind auch für Apple-Fans oft lästig. Der Vorwurf, Apple wolle seine Geräte damit abschotten, ist aber nur teilweise richtig. Apple hatte bei der Einführung von Lightning gute Gründe, statt auf USB-Micro auf einen eigenen Standard zu setzen. Damals war Lightning wirklich innovativ, was allerdings heute weniger gilt. Schließlich setzt Apple bei den iPads Pro bereits selbst auf USB-C. Für Apple vielleicht ebenfalls ungünstig: Die Abstimmung fand einen Tag nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Apple statt, bei denen Apple Rekordgewinne meldete.

    Quelle: Teuer für Apple? EU-Parlament stimmt für einheitliches Ladekabel ab - PC-WELT
  • Wow, da kann ich echt nur applaudieren. Endlich und längst überfällig, ich kaufte schon vor Jahren immer nur Geräte mit demselben Anschluß, um im Urlaub, Krankenhaus etc. nur ein Ladegerät mitschleppen zu müssen... Zugegeben kam dann erst USB C was bedeutet zZ muss ich doch wieder zumindest 2 verschiedene Kabel mitschleppen - das aber nur am Rande. Was mich echt positiv beeindruckt ist die absolute Mehrheit, die für die Resolution stimmten. So eindeutig passiert das nicht allzu oft ( es sei denn, es geht um die Erhöhung der Diäten) und dass sich niemand (oder nur wenige) finanziell überzeugen ließ, dagegen zu stimmen. WOW
  • Hallo NeHe,

    natürlich stimme ich Dir zu, dass alleinig der Wasserschutz nicht unbedingt rechtfertigt auf Anschlüsse zu verzichten. Doch sind Steckverbindungen einen Verschleiß und einer gewissen Defektanfälligkeit ausgesetzt. Ich finde das die Geräte so teuer sind, dass es einfach nicht an einem defekten Stecker (sei es nun Lightning oder USB-C) scheitern darf.

    Als ich den Beitrag schrieb hatte ich vorher in einem anderem Tecforum über die mechanische Anfälligkeit von USB-C gelesen und war etwas verärgert über diesen Schnellschuss. Deshalb besser keinen, oder wenn einen magnetischen Stecker; da ich das Argument mit der Userschnittstelle z.B. für lokale Backups nachvollziehen konnte.

    Die Geräte sind üblicherweise mittlerweile robust genug um den ein, oder anderen Sturz zu überstehen - da wäre es doch echt ärgerlich wenn der Austausch einer defekten Buchse zwischen 200-300€ kostet. Naja und mich beschleicht immer ein doofes Gefühl das Gerät im Regen zu nutzen - es ist einfach sehr teuer.
    Deshalb kann der Wasserschutz gar nicht gut genug sein. Und so eine Otterbox ist nicht unbedingt eine bedienungsfreundliche Alternative. Aber das ist natürlich rein subjektiv meine Wahrnehmung. Was ich geschrieben habe klang zu sehr nach Tatsachenbehauptung. Dem ist nicht so.