EU-Kommission prüft Abschaffung von Kupfer-Kleingeld

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    • EU-Kommission prüft Abschaffung von Kupfer-Kleingeld

      Ein angedachter Verzicht auf Ein- und Zwei-Cent-Münzen in der EU soll Ressourcen schonen, könnte aber für den Verbraucher auch einen Preisanstieg bedeuten.

      Für Ein- und Zwei-Cent-Münzen beginnt womöglich in der gesamten Eurozone der Anfang vom Ende. Die EU-Kommission plant einen Vorstoß zur Abschaffung des roten Klimpergelds, wie aus einem Arbeitspapier der Brüsseler Behörde hervorgeht. Hintergrund seien die "Nachteile und Herausforderungen, die mit ihrer Nutzung einhergehen". Würden die Kleinmünzen wirklich aussortiert, müsste bei Barzahlung auf- oder abgerundet werden. In einigen EU-Staaten gilt das schon.

      Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben am Mittwoch ihr Arbeitsprogramm für 2020 beraten. Vorab wollte sie sich zu konkreten Plänen nicht äußern. Die Initiative für "allgemeine Rundungsregeln" mit dem Ziel der Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen steht aber in einer Übersicht der Behörde, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Am Dienstag ging auch gleich Streit darüber los. Im Europaparlament gab es sowohl Zustimmung als auch kritische Stimmen.

      Über Sinn und Unsinn des Kupfergelds wird seit Jahren immer wieder debattiert. Viele Verbraucher finden die kleinen Münzen lästig und schwer im Geldbeutel. Händler nutzen zwar gerne den psychologischen Effekt krummer Preise knapp unter dem vollen Euro, finden Minibeträge an Wechselgeld aber oft mühsam und teuer. Die Bundesregierung und die Bundesbank hielten den Kleinmünzen allerdings bisher die Treue.

      Anders die Niederlande, Finnland und zuletzt auch Belgien, die die von der EU-Kommission erwogenen Rundungsregeln bereits eingeführt haben. Im Einzelhandel gelten nun Fünf-Cent-Schritte: Kommt die Rechnung zum Beispiel auf 2,93 Euro und man gibt 2,95 Euro, bekommt man kein Rückgeld. Bei einem Betrag von 2,92 Euro reicht es, 2,90 Euro auf den Tresen zu legen. Belgische Einzelhändler loben das.

      Zu hohe Kosten
      Auch der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke ist angetan von der Lösung. "Die Kosten für die Produktion dieser Kleinstmünzen sind höher als ihr Nutzen: So kostet die Produktion einer Ein-Cent Münze 1,65 Cent", sagte Gieseke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Aus seiner Sicht sollte das Runden aber nur bei Bar- und nicht bei Kartenzahlung gelten. Grünen-Finanzexperte Sven Giegold sagte dem RND: "Das Ende der Ein- und Zwei-Cent-Münzen ist nicht der Untergang des Bargelds."

      Genau das befürchtet jedoch der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Das Vorhaben der EU-Kommission müsse "alle Alarmglocken schrillen lassen", meinte Ferber: "Es darf hier keinesfalls der Einstieg in den Bargeldausstieg vorbereitet werden."

      Der Linken-Fraktionschef Martin Schirdewan hat ebenfalls Vorbehalte: "So störend für viele die Ein- und Zwei-Cent-Münzen im Alltag sind, muss gerade für diejenigen, für die jeder einzelne Cent zählt, sichergestellt sein, dass die Verbraucherpreise durch die Abschaffung der Münzen nicht steigen werden." Nur unter dieser Bedingung könnte er einen solchen Vorschlag unterstützen, meinte Schirdewan.

      Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer nannte den Vorstoß hingegen gut und überfällig. Die Kleinmünzen seien "eine riesige Ressourcenverschwendung an wertvollen Metallen". Tatsächlich gaben die Euro-Länder 2018 jeweils rund 3,4 Milliarden Ein-Cent- und Zwei-Cent-Stücke aus.

      Der deutsche Einzelhandel wollte bisher auch von freiwilligen Rundungsregeln nichts wissen – zumindest nicht im nationalen Alleingang. Der Handel geriete in den Verdacht, die Kunden übervorteilen zu wollen, argumentierte zuletzt der Branchenverband HDE. Einer europaweit verpflichtenden Regelung würde man sich aber anschließen.

      Quelle: EU-Kommission prüft Abschaffung von Kupfer-Kleingeld | heise online
    • Mein erster Gedanke, war nein, nicht schon wieder... Immer neues und immer wird es teuer... Und ja, vieles Zahle ich zwar online, doch habe ich immer auch Bargeld. Doch dann fiel mir ein, wie nervig ich als Erwachsener das Kleingeld empfinde ( In meiner Kindheit sammelte mein Opa das Kleingeld und das war dann mein Kirmesgeld, da liebte ich es natürlich - allerdings waren damals Fahrgeschäfte auch preiswerter denn heute, ob das heute noch so ginge... fraglich) Und dann fiel mir ein. dass in NL schon länger auf centjes verzichtet wird und das recht erfolgreich. Daher finde ich den Vorschlag letztlich sinnvoll. Plädoyiere jedoch im Sinne von der finanziell schwachen Mehrheit der Bevölkerung dafür, dass aus ,99 nun ,95 wird und nicht ,00 - ja ich weiß, ab ,96 wird aufgerundet, doch hier sollte Ausnehme gemacht werden
    • Die Kupfer Ein- und Zweirappenmünzen sind in der CH schon lange abgeschafft. Das kleinste Geldstück ist die fünf Rappenmünze. Ob dies zu einem merklichen Preisanstieg geführt hat? In der CH wird immer auf fünf Rappen gerundet, mal gewinnt man, mal verliert man Ein- bis Zweirappen. Auf das Jahr gesehen gleicht sich das aus. Die Discounter LIDL und ALDI runden immer ab, was teilweise zu kuriosen Szenen an der Kasse führt. Kürzlich war einer vor mir an der Kasse, der wollte jedes Joghurt einzeln bezahlen und hat auf diese Weise 20 Rappen gespart. Aber dies sind Einzelfälle. Zusammenfassend denke ich nicht, dass dies zu einem Preisanstieg führt. Die Läden können weiterhin im Centbereich auszeichnen und am Schluss an dar Kasse auf fünf Cent runden. So wird es in der CH auch gemacht.
    • Um zu verhindern, dass die Veränderung zu einem allgemeinen Preisanstieg führt ist meines Wissens geplant, nicht jede einzelne Ware zu runden - das würde schon eher eine allgemeine Aufrundung bedeuten - sondern den Preis für den Gesamteinkauf. Nach bisherigen Erkenntnissen würde das wohl immer noch zu einer Verteuerung führen, welche aber unter einem Cent läge.
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    • Da wäre ich aber für die mathematische Lösung :D

      Alles was 1 od. 2 Cent ist, wird abgerundet, 3 oder 4 Cent aufgerundet (entsprechend 6 und 7 ab- und 8 od. 9 aufgerundet)

      Dann gleicht es sich besser aus und keiner fühlt sich übervorteilt.

      Es ist noch gar nicht so lange her, da war es z.B. an Tankstellen (bei uns) gang und gäbe bei 1 Cent über dem Euro auf den Euro abzurunden.
      Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    • NeHe schrieb:


      Alles was 1 od. 2 Cent ist, wird abgerundet, 3 oder 4 Cent aufgerundet (entsprechend 6 und 7 ab- und 8 od. 9 aufgerundet)

      Dann gleicht es sich besser aus und keiner fühlt sich übervorteilt.
      Hört sich logisch an; tatsächlich fallen mir aber - außer an der Tanke und bei zu wiegender Ware - wenig Beispiele ein, bei denen es um 1 oder 2 Cent geht, also ums Abrunden.
      In der Regel haben wir es mit 9-Cent Preisen zu tun.
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    • littleprof schrieb:

      tatsächlich fallen mir aber - außer an der Tanke und bei zu wiegender Ware - wenig Beispiele ein
      Och du ... ich habe regelmässig beim örtlichen Lebensmittel-Dealer so Beträge wie x,32 oder x,76 oder ähnliches, was sich oft aus der Summe der dreizillionen Artikel mit x,98 od. x,99 od. x,56 ... etc ... Preisen ergeben kann.

      Darum hab ich derzeit auch immer massig Kupfergeld bei mir, weil die Damen an der Kasse sich über "passend Kupfer" freuen. (Natürlich nur, wenn nicht 2-13 genervte Kunden mit TK-Ware hinter mir stehen ^^ )

      Auch Solo-Artikel würden das Abrunden hergeben :D


      Erst heute in der Apotheke, hab ich von x,52 aufrunden lassen, weil die Damen da immer Extrawünsche erfüllen, ohne murren und Augen verdrehen und dort auch so 'ne "Cent-Box" rumsteht, wo ich ein besseres Gefühl habe, als bei so einer Box im Laden xyz od. McD/BK o.ä.
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      Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
    • Meiner Schätzung nach habe ich im letzten Jahr mehr als 95 Prozent meiner Einkäufe bargeldlos getätigt . Selbst kleinere Beträge lassen sich Dank NFC Technik schneller mit Karte zahlen, als mit Bargeld. Von daher bin ich ein grosser Freund von bargeldlosen Zahlungsmethoden im Alltag. Mein Geld horte ich aber gerne noch in Papierform daheim und nicht auf einem Konto. Von daher wäre ich auch gegen eine generelle Abschaffung von Bargeld, auf die Cent-Münzen könnte ich aber gut verzichten.

      @Gosoft:
      Wenn es halt ganz Schlaue gibt die meinen sie könnten sparen in dem Sie jeden Artikel einzeln bezahlen, wird er sich ganz schnell von diesem Vorhaben abbringen lassen, wenn die Verkäuferin ihm sagt das dies überhaupt kein Problem sein, er sich nur für Zahlungsvorgang neu in der Schlange anstellen müsse.
    • Hier in Kanada wurde vor ein paar Jahren die 1-cent Muenze abgeschafft. Seitdem wird immer einfach auf oder auch abgerundet, habe ich gemerkt. Aber nicht auf dem Preisschild, sondern an der Kasse. Also kostet etwas $2.98 und man gibt $3.00, dann bekommt man 5 cent wieder. Oder auch nicht. Etwas komisch, aber da die meisten hier eh mit Karte bezahlen hat es sich einfach so eingebuergert.