Dass sich erinnert werden muss, steht außer Frage, viele der genannten Termine sind auch wichtige Daten und erinnerungspflichtig (ja, ich weiß, das Wort gibt es nicht, sollte es aber geben). Nur seien wir ehrlich, alle genießen Feiertage (=freie Tage), doch häufig weiß die Mehrheit gar nicht mehr, wessen gedacht wird. Ist ein Feiertag daher die richtige Wahl? Und ein Feiertag wörtlich genommen, sollte was "feiern", da fällt mir garantiert nicht die Pogromnacht ein. Auch wenn dieser Tag auch sehr erinnerungspflichtig ist.

Und als Teil der arbeitenden Bevölkerung muss ich sagen, muss es noch ein Tag im Mai sein? Und der 9. November ist zu breit gefächert, sprich es gibt da garantiert viele, die das Falsche "feiern". Also sinnvoll ist, obwohl Mai, der 8.Mai oder der 27.Januar meiner Meinung nach.

Zwei Gedanken dazu:

1. Wenn wir "erinnerungspflichtige" Daten (sinnvolle Wortschöpfung. odessa!) haben, dann ist das schon wichtig, dafür auch einen Feiertag bereit zu stellen. Wohl wahr, viele Zeitgenossen nehmen den Feiertag gerne an ohne einen Gedanken an den Hintergrund zu verschwenden, aber diese Leute kriegst du ohne ein Abweichen vom Standard gar nicht zum Nachdenken.
Hinzu kommt, dass der freie Tag engagierteren Menschen Gelegenheit gibt, den Sinn dahinter in besonderer Weise zu unterstreichen (Info-Stand, Mahnwache, Demo, Ausflug zu einem entsprechenden Gedenkort, usw.)

2. Sinnvoll fänd ich auch, wenn wir uns bundesweit auf Feiertage einigen; warum ist der Internationale Frauentag nur in Berlin ein gesetzlicher Feiertag? - Sind Frauen in anderen Bundesländer weniger bedeutend?
Warum ist der Reformationstag nur in den norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gestzlich verankert, oder der Buß- und Bettag nur in Sachsen?

Danke @littleprof das Wort gefällt mir wirklich, Ich gebe dir in beiden Punkten Recht und möchte dann zu Punkt eins auch die viel"gehassten" (s. Diskussion zu ARD möchte GEZ erhöhen) Öffentlich-Rechtlichen an Ihren Bildungsauftrag erinnern, wobei ich ja zugeben muss, bisher läuft es ja recht gut.
Bei Punkt zwei fürchte ich, auch wenn ich dir zustimme, dass die einzelnen Länder auf Ihre Autonomie beharren werden und darauf hinweisen, dass es eben Ländersache und nicht Bundessache sei. Dennoch sollten gerade internationale Gedenktage auch in ganz BRD gefeiert werden.

Kurz vor Weihnachten hatte ich im Freundeskreis eine Diskussion in der eine ziemliche Einigkeit darüber herschte das beim größten Teil der Bevölkerung Weihnachten nicht mehr als religiöseses Fest gangen wird, sondern es für die meisten Menschen nur noch einen reinen weltliche Charakter als Familenfest hat. Religiöse Feiertage aus dem christlichen Kontext verlieren zusehens ihre Bedeutung, andere Religionen gewinenn einen stärkeren Einfluss und fordern mit einer gewissen Berechtigung das auch Sie ihre Feiertage ausleben können. Ein Thema was eine Menge gesellschaftlichen Zündstoff liefert.
Gesellschaftliche/Politsche Feiertage werden imho eher nur als arbeitsfreie Tage gesehen, das der einzlene Bürger sich an diesem Tag ernstahft mit der entsprechenden Thematik auseinandersetzt kommt wohl eher selten vor. Von daher denke ich auch nicht das ein entsprechender Feiertag dem Sinn der Sache gerecht wird. Für die meisten Menschen ist ein solcher Tag dann eher ein "Spaß und Spiel" oder"Have Fun" Tag und kein Moment der Nachdenklichkeit, Besinnlichkeit und des Gedenkens. Von daher sehe ich eine solchen Feiertag als sinnlos eventuell soagr kontrproduktiv an, vor allem weil ich gar nicht glaube das wir diesen freien Tag noch zu den bisherigen dazu geschenkt bekommen. ich vermute eher das dafür ein anderer Feiertag gestrichen wird, oder er mit dem Urlaubskontingent gegengerechnet wird.