Großbrand schockt Schallplatten-Hersteller

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  • Großbrand schockt Schallplatten-Hersteller

    Nur zwei Fabriken stellten das Rohmaterial für Master-Schallplatten her. Nach einem Feuer ist es nur noch eine, so wird das Material knapp.

    Der Nachschub neuer Schallplatten könnte bald ins Stocken geraten. Am Donnerstag hat ein Brand in der kalifornischen Gemeinde Banning Fabrik und Lager der Firma Apollo Masters zerstört. 82 Feuerwehrleute haben den Brand gelöscht, Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Doch ohne Apollo Master gibt es nicht genug Lack für die Herstellung von Schallplatten-Mastern.

    Bei der Produktion einer Schallplatte wird die Aufnahme zunächst auf eine Folie überspielt, die mit Lack beschichtet ist, der nicht voll aushärtet. Von diesem Master wird dann jene Pressform abgepaust, die zur Massenpressung der im Handel erhältlichen PVC-Scheiben genutzt wird. Der Lack war schon bisher ein bisweilen rares Gut, da sich Schallplatten steigender Nachfrage erfreuen.

    Auch Nadeln fehlen
    Nun wird es wirklich eng, wie Pitchfork berichtet. Denn nur noch die japanische Firma MDC stellt den erforderlichen Lack her, wird die weltweite Nachfrage auf absehbare Zeit aber nicht befriedigen können. Hinzu kommt, dass Apollo Masters auch der wichtigste Lieferant jener Nadeln war, mit denen die Tonspuren in die Master geritzt werden.

    Der kanadische Schallplattenpresser Duplication hat den Ausfall Apollos als "Desaster für die Schallplattenpresserbranche" bezeichnet. Es wird dauern, bis eine neue Fabrik mit Qualitätsware in die Bresche springen kann. Ob Apollo Masters selbst eine Zukunft hat, ist ungewiss.

    Quelle: Großbrand schockt Schallplatten-Hersteller | heise online
  • Bin zwar selbst noch im Besitz vieler Platten (hauptsächlich Maxis aus den 70ern und 80ern). Allerdings muss ich doch zugeben, dass der "Hörgenuss" selbst bei analoger Abtastung aus der Rille eher minderwertig ist. Oftmals sind die Klangwunder, die dem Medium Vinyl nachgesagt werden, reine Einbildung (man denke an das unsinnige Geschwafel der HiFi-Magazin-Presse) oder den geradzahligen harmonischen Verzerrungen geschuldet, die das Abtastprinzip mit sich bringt.

    Mir geht es da selbst eher um die Haptik des Mediums (großes!!! Cover und erforderliche manuelle Tätigkeit, um den Abspielprozess anzuwerfen). Auf den eher minderwertigen Klang könnte ich sehr gut verzichten. Allerdings bieten Loudness-War und dusselige Produzenten heutigen Datums keine Verbesserung für die Fraktion der Digital-Konsumenten.
    Wer noch mit analogen Medien "aufgewachsen" ist, hat manchmal - wie ich - einen anderen Bezug zum Konsumieren von Musik. Streaming ist ganz nett, bietet aber nicht die gleiche Atmosphäre wie die Auswahl aus der analogen (und oft viel beschränkteren) Sammlung.
  • Absolut wahr.

    Allerdings klingen Platten teilweise wirklich besser als andere Medien. Es ist schwer zu erklären wieso. Möglicherweise muss man dazu aus der Zeit kommen, wo CDs ihren Anfang nahmen. Und Plattencover sind oft besser und liebevoller gestaltet, als bei CDs. Zudem erlebt das Vinyl ja sein Comeback. Womit an sich nicht zu rechnen war.
  • Mit meinen 57 Jahren sollte ich dieses Kriterium durchaus erfüllt habe. Meine Vinyl-Sammlung ist also vor und zu der Zeit angeschafft worden, wo CDs gerade auf den Markt kamen. :)

    Vinylplatten und deren Abtastung erzeugen harmonische Oberwellen, die manchen Menschen eine Art "wärmeren" Klang suggerieren. Die HiFi- und Vinyl-Presse verbreitet darüber bis heute interessante und tlw. völlig abstruse Halbwahrheiten, um auf diesen Zug auch heute noch wieder aufzuspringen.
    U.a. über das Nyquist-Theorem und mittels der Fourier-Mathematik lässt sich eine verlustlose Wiederherstellbarkeit digitaler Speicherung in analoge Signale (mit entsprechendem Filter in der Analogstufe) sauber nachweisen. Musik und andere Töne sind im Endeffekt überlagernde Sinusschwingungen, deswegen lassen sie sich ja digital so perfekt abbilden. Dazu braucht man nicht mal eine extrem hohe Abtastrate, wnn man im hörbaren Freqenzbereich bleiben möchte. Und nein, ich bin kein MP3-Verfechter. Digital höre ich - neben CDs - hauotsächlich FLAC oder WAV.

    Allerdings spielt beim Hören halt auch das ganze (oft vormals gewohnte) Umfeld eine Rolle - Haptik des Mediums, Rauschen, leichte Nebengeräusche. Deswegen klingt ein digitales Medium oft steril - man stellt es sich im Kopf quasi steril vor. Zumal viele CDs damals wie auch heute nicht optimal remastered wurden.
    Eine ewige Diskussion, aber technisch wie auch gefühlsmäßig natürlich immer interessant.


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