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  • Ein sehr interessantes Video von Dr. Mark Benecke zur Überlebensdauer von Viren auf unterschiedlichen Materialien und zum Nutzen von Alltagsmasken:

  • Im Gegensatz zu 'normalen' Viren, derCorona-Virus:

    2019-nCoV: Viren bis zu 9 Tage auf Oberflächen nachweisbar

    Stockholm und Greifswald – Die Gefahr von nosokomialen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) ist hoch. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat Empfehlungen für die persönliche Schutzausrüstung veröffentlicht. Nach einer Übersicht im Journal of Hospital Infection (2020; doi: 10.1016/j.jhin.2020.01.022) sind Coronaviren auf Oberflächen bis zu 9 Tage nachweisbar.

    Das minimale PPE („personal protective equipment“) bei einem Kontakt mit einem Patienten mit Verdacht auf 2019-CoV-Infektion oder bei einer bestätigten Infektion, sollte laut ECDC aus einem Atemschutz (FFP2 oder FFP3) bestehen in Kombination mit einer Schutzbrille beziehungsweise einem Gesichtsschutz plus einer langärmeligen wasserdichten Schutzkleidung und Schutzanzügen.

    Von diesen werden für jede Untersuchung eines Verdachtsfalls 3 bis 6 Sets benötigt. Für die Betreuung eines isolierten Patienten sollten die Kliniken minimal 14 bis 15 Sets pro Tag vorhalten. Bei einem schwer kranken Patienten würden vermutlich 15 bis 24 Sets benötigt, heißt es in einem Technical Report der ECDC.

    Die Ausbreitung von Coronaviren erfolgt per Tröpfcheninfektion. Gefährlich sind nicht nur direkte Kontakte mit dem Patienten. Das Virus kann sich auch über Hände sowie über Oberflächen ausbreiten, die häufig angefasst werden.

    Im Krankenhaus können dies zum Beispiel Türklinken sein, aber auch Klingeln, Nachttische, Bettgestelle und andere Gegen­stände im direkten Umfeld von Patienten, erklärte Günter Kampf vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universitäts­medizin Greifswald. Der Forscher hat gemeinsam mit Eike Steinmann von der Ruhr-Universi­tät Bochum die Erkenntnisse aus 22 Studien über Coronaviren und deren Inaktivierung zusammengestellt.

    Daraus ergibt sich, dass Coronaviren auf unbelebten Oberflächen wie Metall, Glas oder Kunststoff bis zu 9 Tage verbleiben – wenn sie nicht beseitigt werden.

    Tests mit verschiedensten Desinfektionslösungen haben laut den Experten gezeigt, dass Mittel auf der Basis von Ethanol, Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit gut gegen Coronaviren wirksam sind. Wende man diese Wirkstoffe in entsprechender Konzentration an, so reduziere sie die Zahl der infektiösen Coronaviren binnen einer Minute um 4 sogenannte log-Stufen, berichten die Experten. Dies bedeute zum Beispiel, dass die Zahl der krankmachenden Partikel von einer Million auf 100 gesenkt werde.

    Wenn Präparate auf anderer Wirkstoffbasis verwendet würden, sollte für das Produkt mindestens eine Wirksamkeit gegenüber behüllten Viren nachgewiesen sein („begrenzt viruzid“), raten Kampf und Steinmann. Dies sollte in der Regel genügen, um die Gefahr einer Ansteckung deutlich zu reduzieren, so die Experten. © rme/aerzteblatt.de

    Quelle: 2019-nCoV: Viren bis zu 9 Tage auf Oberflächen nachweisbar
  • Kaum gibt es leichte Lockerungen scheint ein Teil unserer Gesellschaft zu denken, nun ist alles wieder gut. Wie sonst lassen sich die Grüppchen erklären, die sich plötzlich wieder sammeln und interagieren (ohne Mundschutz und Zwischenabstand). Mir macht das Angst, denn ich befürchte, dass die Ansteckungszahlen nun erneut explodieren und das Gesundheitssystem an die Grenzen kommt. Und ich weiß nicht, ob ein zweiter Lockdown durchkäme... Mir wäre lieber gewesen nun noch einige Zeit gemeinsam auszuharren bis der RI-Faktor bei ungefähr 0,2 gelegen hätte ( Tipp der Experten, s. auch hier: Virologe Drosten bestürzt über Bilder: "Verspielen unseren Vorsprung" - FOCUS Online )

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  • Dezentrale Lösung: Bundesregierung sattelt bei Corona-Tracing-App radikal um

    Die Regierung setzt jetzt auf ein dezentrales Konzept bei der Mobiltechnik zum Nachverfolgen von Infektionsketten. Bei den Kommunen wächst aber der Datenhunger.

    Quasi über Nacht hat innerhalb der Bundesregierung ein radikaler Kurswechsel rund um die geplante Mobiltechnologie für das Nachverfolgen von Coronavirus-Infektionsketten stattgefunden. Das Kabinett werde nun "eine dezentrale Architektur vorantreiben, die die Kontakte nur auf den Geräten speichert und damit Vertrauen schafft", erklärte der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun (CDU), am Samstag dem ARD-Hauptstadtstudio. Bisher hatte die Exekutive das Gegenmodell einer zentralisierten Server-Lösung präferiert.

    Reaktion auf Kritik
    Die Regierung reagiert damit auf die heftige Kritik an einer Initiative mit zentralem Datenabgleich. Zuletzt hatten der Chaos Computer Club (CCC), netzpolitische Vereine, Informatiker und die Stiftung Datenschutz am Freitag gewarnt, dass der "geringe Datenschutz eines zentralen Ansatzes und das Fehlen technischer Beschränkungen gegen Zweckentfremdung" das Vertrauen in eine darauf beruhende App untergraben würde. Zuvor mahnten über 300 Wissenschaftler aus den Bereichen IT-Sicherheit und Datenschutz, dass sich über ein solches Werkzeug nicht im großen Stil sensible Daten der Bevölkerung erheben lassen dürften.

    Bund und Länder unterstützten bisher die Initiative PEPP-PT die 130 europäische Wissenschaftler, Firmen und Forschungseinrichtungen Anfang April ins Leben gerufen hatten. Federführend war dabei das Heinrich-Hertz-Institut (HHI) der Fraunhofer-Gesellschaft, das eine zentrale Server-Lösung vorschlug. Ebenfalls mit an Bord: das Robert-Koch-Instituts (RKI). Mehrere internationale Partner setzten sich von der Initiative vorige Woche aber ab, nachdem die Referenz auf das dezentrale Protokoll DP3T von der Website verschwunden war. Dieses System wollen Schweizer Techniker in Eigenregie bis Mitte Mai praxisreif machen.

    Freiwillige Übermittlung "pseudonymisierter Daten"
    Der Regierung schwebt nun eine App vor, die "die in Kürze zur Verfügung stehenden Programmierschnittstellen der wesentlichen Anbieter von mobilen Betriebssystemen nutzt und gleichzeitig die epidemiologische Qualitätssicherung bestmöglich integriert", sagten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Braun der Welt am Sonntag. Apple und Google arbeiten momentan an einer API zum Kontakt-Tracing, über die Smartphones dezentral und datenschutzkonform unabhängig vom verwendeten Betriebssystem temporäre Identifikationsnummern austauschen können sollen.

    Laut den beiden Regierungsmitgliedern soll in die nationale Anwendung aber auch die Möglichkeit integriert werden, dass Bürger "freiwillig in pseudonymisierter Form Daten zur epidemiologischen Forschung und Qualitätssicherung an das RKI übermitteln können". Auch wenn Sicherheitsexperten wie Linus Neumann vom CCC den Richtungswechsel prinzipiell als "sehr gute Entscheidung" loben, bleibt mit dem neuen Ansatz für eine "Datenspende" ein fahler Beigeschmack, meint Ann Cathrin Riedel, Vorsitzende des FDP-nahen Vereins Load. Sie hält es für besser, "wenn man das trennen würde".

    Heinrich-Hertz-Institut steigt aus
    Das HHI, das die von beiden Ansätzen genutzte Bluetooth-Erkennungstechnik bereits mit der Bundeswehr testete und dabei laut PEPP-PT-Mitgründer Chris Boos "sehr saubere Ingenieursarbeit" leistete, will die Mobiltechnologie offenbar nicht weiter betreuen. In einer E-Mail an Mitarbeiter hieß es laut ARD, das Institut werde das Projekt übergeben: "Andere werden unsere bisherigen Ergebnisse nutzen können, um die dezentrale Lösung zu bauen." Man sei aber weiter überzeugt, das richtige Modell verfolgt zu haben. Jedoch seien bei PEPP-PT eine Reihe gravierender Kommunikationsfehler begangen worden, "was am Ende sehr geschadet und zu dieser Entscheidung geführt hat".

    Kommunen fordern Daten für Gesundheitsämter
    Bei den Kommunen, die hierzulande hauptsächlich für den Infektionsschutz zuständig sind, wächst derweil der Hunger auf Messwerte aus dem technikgetriebenen Ansatz zur Pandemiebekämpfung. Laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) appellierte der Deutsche Landkreistag diese Woche in einem Brief an Spahn und Braun, dass die Gesundheitsämter alle Daten bekommen sollten, die von der Corona-Tracing-App gesammelt werden. Konkret die Rede gewesen sei von den "Kontaktdaten der betroffenen Personen" inklusive Namen und Anschrift sowie den "jeweiligen örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten" eines potenziellen Kontakts mit Infizierten.

    "Wie ein Peilsender"
    Die Anwendung würde damit "wie ein Peilsender funktionieren", schreibt das Blatt. Aus Sicht der Landkreise sei dabei die Entscheidung "für einen zentralen oder dezentralen Speicherort zweitrangig". Ihnen komme es nur darauf an, dass die Gesundheitsämter "einfachen, vollständigen und kostenfreien Zugriff auf die von der jeweiligen App generierten Daten" erhalten. Mit den Anforderungen von Apple und Google an den Schutz der Privatsphäre der Nutzer für ihre technische Hintergrundlösung wäre dies aber bei personenbezogenen Informationen nicht vereinbar.

    "Letztlich geht es um Leib und Leben vor allem von Älteren und Risikogruppen und zu diesem Zwecke um eine zusätzliche Unterstützung der Gesundheitsämter", zitiert die Zeitung den Präsidenten des Landkreistages, Reinhard Sager aus Ostholstein. In Nordrhein-Westfalen spreche der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des dortigen Städtetages, Andreas Meyer-Falcke, zudem von Zwangsmitteln, um ein solches Spionage-Programm zu installieren. "Wenn ich das freiwillig mache, okay, aber damit die App wirklich Sinn hat, müsste man die eigentlich verpflichtend machen. Dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage, die müsste der Bund schaffen." Auch Fabian Niemann von der Wirtschaftskanzlei Bird & Bird unterstrich: "Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist kein Supergrundrecht."

    Kanzleramtsminister: Keine personalisierten Daten erheben
    Kanzleramtsminister Braun hat einem solchen Ansinnen vorerst aber eine klare Absage erteilt. "Es dürfen keine personalisierten Daten erhoben werden, und es erfolgt keine Nachverfolgung von Ausgangsbeschränkungen, Bewegungsprofilen oder Aufenthaltsorten", betonte er dem Bericht zufolge. Das stehe für die Bundesregierung außer Frage. "Das ist indiskutabel", meint auch der Vizechef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg Nüßlein. "Derjenige, der das sagt, hat sich nicht damit beschäftigt, was die App können soll. Das ist nicht wie in Südkorea, wo man den Leuten eine Fußfessel anlegt."

    Quelle: Dezentrale Lösung: Bundesregierung sattelt bei Corona-Tracing-App radikal um | heise online
  • Welche Maske benutzt Ihr?

    Ich habe vor einiger Zeit im Ausverkauf 100 Masken für 10 Euro gekauft. Offenbar Restbestände von der ausgebliebenen Schweinegrippe. Nun meinte ein Bekannter, dass diese nichts mehr nützen würden, weil zu alt. Ich frage mich, ob eine Stoffmaske, innen mit WC Papier ausgekleidet mehr nützt? Dann kann man die ganz teuren Masken kaufen, welche aber auch nur einen Tag halten sollen. Dann gibt es die Softtmasken mir Flies.

    Bin etwas verunsichert, ob ich nun meine Masken tragen soll. Grundsätzlich denke ich, dass die Masken nicht mich vor andern schützen, sonderen die anderen vor mir. Die Masken verhindern die Verbreitung des Virus, indem das Virus in der Maske beim ausschnaufen hängen bleibt.

    Welche Maske benützt Ihr?

    Hans
  • Corona-Immunitätsausweis: "Viele würden versuchen, sich sofort zu infizieren"

    Hacktivisten und Forscher lehnen beim "Disruptive Friday" die in der Corona-Krise blühende Technikgläubigkeit und den geplanten digitalen Seuchenpass ab.

    Der Hacker und Medienkünstler Julian Finn hat am Freitag in einer Online-Debatte des Berliner Disruption Network Lab den in der Corona-Krise um sich greifenden "Techno-Solutionism" kritisiert. Die Pandemie treibe auf diesem Feld teils "total verrückte" Blüten, konstatierte der Programmierer. Dazu zählte er vor allem den Vorschlag eines Konsortium um die Bundesdruckerei und Lufthansa Industry Solutions, das einen "digitalen Corona-Impfpass" durchsetzen will.

    Die skizzierte Blockchain-Lösung, die als eine Art Immunitätsausweis dienen soll, dürfte sich laut Finn dramatisch auswirken: "Viele würden versuchen, sich sofort zu infizieren", um in den Besitz eines solchen digitalen Seuchenpasses zu kommen. Viele Bürger hätten schließlich den Lockdown satt und wollten das gesellschaftliche Leben wieder anwerfen, arbeiten gehen und Geld verdienen. Es wäre aber ein Unding, dafür "technisch Privilegien zu erteilen".

    Vorherrschende Technikgläubigkeit
    Der mit dem Zertifikat nachgewiesene Corona-Status soll den Plänen der Firmenallianz zufolge nicht nur vom Gesundheitswesen, sondern auch von der Wirtschaft genutzt werden. Von Kontrollen bei der Arbeit, beim Antritt internationaler Flüge und Einlass zu Großveranstaltungen ist etwa die Rede. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt dagegen, dass eine Immunität nach einer durchgestanden Covid-19-Erkrankung nicht erwiesen sei. Bislang untermauere keine ernstzunehmende wissenschaftliche Studie die These, dass Menschen, die Antikörper gegen Sars-Cov-2 entwickelt haben, "vor einer zweiten Infektion geschützt sind".

    Auch die Debatte über eine App zum Nachverfolgen von Corona-Infektionsketten untermauert für Finn die vorherrschende Technikgläubigkeit. Singapur habe als erste Nation eine solche Mobilanwendung eingeführt. Es gebe aber dort keinen Nachweis, dass dieses Instrument zu irgendeinem Effekt im Kampf gegen das Virus geführt habe. Die App würde auch von deutlich weniger als den 60 Prozent der Bevölkerung genutzt, die als Voraussetzung für ein erfolgreiches Kontakt-Tracing gälten.

    "Ständige Verfolgung übers Smartphone"
    Für einen epidemologischen Nutzen bräuchte es zudem wohl einen zentralen Dienst, über den Kontaktpersonen gespeichert würden, erklärte der Gründer der Firma Mautinoa, die unter anderem digitale Finanzlösungen für Entwicklungsländer entwickelt. Dies ginge aber höchstens über eine unabhängige Stiftung, da ein solcher Speicher "ein sehr großes Maß an Vertrauen" voraussetze. Eine staatliche Lösung verkäme da rasch zu einem Werkzeug aus der Kategorie "Überwachen und Strafen".

    Dass Apple und Google an Protokollen und Schnittstellen arbeiten, um eine möglichst datenschutzfreundliche Technik für Kontakthinweise voranzubringen, begrüßte der britisch-finnische Hacktivist Lauri Love prinzipiell bei dem Austausch. Vom Interneterfolgsrezept "rough consensus and running code" seien alle Beteiligten aber noch weit entfernt. Dazu komme, dass die angestrebte Anonymität eine "fragile Angelegenheit" sei und "wir schon jetzt ständig übers Smartphone verfolgt werden". Ähnlich wie in einem Tagebau schürften Konzerne wie Facebook und Google ständig die Daten ihrer Nutzer.

    Überwachungsmaßnahmen über Corona hinaus
    Diese Entwicklung werde sich mit Tracing-Apps grundsätzlich weiter manifestieren und später von vielen als "normal" empfunden wie bei der schleichenden Ausweitung von Geheimdienstbefugnissen etwa im Anti-Terror-Kampf, befürchtet Love, dem im Streit um die Aktion #OpLastResort nach dem Tod des Hackers Aaron Swartz die Auslieferung an die USA drohte. Die aktuelle Krise förderte aber auch Bestrebungen, mit Hilfe der Digitaltechnik Dinge und Netzwerke in dezentraler Weise auf Community-Basis in Solidarität aufzubauen.

    In Spanien baue jede der 17 autonomen Gemeinschaften ihre eigene Tracing-App, berichtete die aus Barcelona stammende Forscherin und Künstlerin Joana Moll. Dabei sei in der Regel nicht klar, "wer mit wem Daten teilt". Auf der iberischen Halbinsel sei das Gesundheitssystem jahrelang kaputtgespart worden. Es wäre daher besser, "Geld aus den Steuerparadiesen zurückholen", als technologische Lösungen zu forcieren. Einmal eingeführte Überwachungsmaßnahmen würden auch nach dem Abflauen von Corona aufrechterhalten werden. Zudem komme das Panoptikum mit den neu entwickelten Handy-Programmen "immer näher an unseren Körper heran".

    Quelle: Corona-Immunitätsausweis: "Viele würden versuchen, sich sofort zu infizieren" | heise online
  • odessa schrieb:

    Ich habe mir die Maske von Playmobil gekauft und bin sehr zufrieden.
    Ich habe die Maske auch und kann sie nur bedingt empfehlen. Das Prinzip finde ich genial, da man den Filter, bestehend aus 1/4 Papiertaschentuch, schnell und unkompliziert wechseln kann. Auch lässt sich die Maske schnell reinigen und desinfizieren.
    Leider habe ich Schwierigkeiten mit meiner Brille. Maske und Brille stören sich im Nasenbereich. Entweder sitzt die Maske oder die Brille, aber nicht beides gemeinsam. Auch wird die Maske nach ca. 2 Stunden Tragzeit innen feucht und unangenehm.


    GoSoft schrieb:

    Bin etwas verunsichert, ob ich nun meine Masken tragen soll.
    Warum nicht? Was spricht dagegen, die alten Masken zu tragen? - Ich gehe mal davon aus, dass sie korrekt gelagert wurden, und die Motten da noch keine Löcher hineingefressen haben :D .
    Lächelnde SMILEYS bringen Farbe in den tristen Alltag!
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  • @patchmatch deine Erfahrung finde ich interessant, da ich einige Brillenträger und auch Hörgeräteträger kenne, die mit der Playmobilmaske weniger Probleme haben, als mit den selbsthergestellten. Aber das liegt vll an der "Nasenform" der jeweiligen Brille. Aber schön, noch einen Nutzer zu "treffen"

    Zugegeben hatte ich die Maske bisher immer nur kurz auf (da Home-office) aber gerade der Vorteil des Plastik ist doch, dass man sie schnell trockenputzen kann und ggf einsprühen kann...


    @GoSoft ich gebe @patchmatch recht, da die Maske ja eh dein Umfeld schützen sollen, kannst du sie bei vernünftiger Lagerung (Motten und Schimmelbefall ausgeschlossen) definitiv nutzen.
  • Wer noch keine hat:

    Aldi und dm verkaufen Masken: Aktionsangebot schon ab dieser Woche

    Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie setzt Deutschland auf eine Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr und den Einzelhandel. Doch wo können Verbraucher eine solche Gesichtsmasken derzeit kaufen? Aldi Süd und dm steigen jetzz in den Verkauf ein. Sind die Masken aber auch bald bei Kaufland, Lidl und Co. erhältlich? CHIP hat nachgefragt. Worauf es beim Kauf von Gesichtsmasken tatsächlich ankommt, erklären wir Ihnen oben im Video.

    Seit 20. März steht das öffentliche Leben in Deutschland in vielen Teilen still. Schrittweise versuchen Politik und Wirtschaft nun einen Monat nach dem sogenannten Lockdown eine Rückkehr in die Normalität. Erste Lockerungen gelten beispielsweise für den Einzelhandel (Details finden Sie hier). Auch die Schulen sollen langsam wieder öffnen.

    Doch die neuen Maßnahmen bringen in vielen Fällen eine Maskenpflicht mit sich. CHIP wollte von den großen Händlern wissen, wann Kunden mit den ersten Produkten rechnen können.

    Wann gibt es die Masken bei Aldi und Co.?
    Ab 30. April verkauft Aldi ein 10er-Set mit Einwegprodukten "zum Selbstkostenpreis" von 6,99 Euro, berichtet die "Lebensmittel Zeitung".

    Aldi Süd verzichtet dabei komplett auf die Marge. Jeder Kunde erhält allerdings nur zwei Packungen. Im Prospekt finden Kunden das Produkt nicht. Aldi Süd will einen großen Menschenandrang vermeiden.

    Auch Drogerie-Riese dm reagiert und bietet seinen Kunden Schutzmasken an. Die Produkte werden seit Montag dem 27. April am Eingang von Mitarbeitern für einen Euro verkauft. Pro Kunde gibt es jeweils eine Maske.

    Aldi Nord wiederum erklärte: "Wir gehen davon aus, dass die Nutzung von Mundschutz oder Alltagsmasken in den kommenden Monaten überall dort zur neuen Normalität zählen wird, wo viele Menschen aufeinander treffen." Die Empfehlung der Bundesregierung zum Tragen von Mundschutzmasken nehme das Unternehmen deshalb sehr ernst. Die Pressestelle ergänzte: "Wir prüfen aktuell die Beschaffung größerer Mengen von Schutzmasken oder Alltagsmasken zur Ausstattung unserer Mitarbeiter oder für den Verkauf.

    Rewe erklärte auf Anfrage, dass man zuerst Mitarbeiter von Penny und Rewe mit Masken ausstatten will. "Ob wir unseren Kunden entsprechende Produkte anbieten können, ist derzeit in Prüfung."

    Lidl arbeitet vermutlich im Hintergrund an einer solchen Maßnahme. Beim Discounter tauchen immer mehr Mitarbeiter auf, die Masken an der Kasse tragen. Eine Anfrage unseres Portals ließ die Pressestelle unbeantwortet.

    Kaufland sagte: "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, dem momentanen Bedarf der Verbraucher an Schutzmasken zeitnah nachzukommen."

    Auch die H&M-Zentrale in Schweden hat Textilfabriken angewiesen, Masken zu produzieren. In einer Pressemitteilung hatte das Unternehmen angekündigt diese Ausrüstung an Medizinpersonal spenden zu wollen. Allerdings scheint der Modegigant auch über einen flächendeckenden Verkauf nachzudenken.

    Seit 28. April verkauft Online-Riese About You ebenfalls Textilmasken. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

    About You: "Masken können Statement sein"
    Der Online-Händler AboutYou fokussiert sich auf den Online-Verkauf, will ebenfalls schnellstmöglich Behelfsmasken für den Mund- und Nasenraum in den Verkauf geben.

    "Wir wollen ein Angebot an Masken schaffen, die man tragen möchte, weil sie auch optisch ansprechend sind und ein Statement sein können", sagte CEO von AboutYou, Tarek Müller, im Gespräch mit dem Branchendienst "Horizont". Weil die Produkte in Europa gefertigt würden, liegen die Produktionskosten für eine Maske zwischen 1,30 Euro und 3 Euro.

    Wo bekomme ich sonst noch eine Maske her?
    In Apotheken, Drogeriemärkten und in den Online-Shops können Verbraucher sich eine Maske kaufen. Die hohe Nachfrage kann dazu führen, dass die Masken vergriffen sind; allerdings trifft von Zeit zu Zeit Nachschub ein.

    Die Preise schwanken je nach Material und Stückzahl zwischen 6 und 20 Euro. Einwegprodukte sind günstiger als wiederverwendbare Gesichtsmasken. In Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gilt, dass sich Verbraucher den Mund bedecken müssen. Dazu können handelsübliche und selbst genähte Gesichtsabdeckungen genutzt werden. Auch Schals und Tücher kommen in Frage.

    Quelle: Aldi und dm machen Ernst: Aktionsangebot gilt ab dieser Woche - CHIP
  • Bundesregierung erwartet schwere Rezession in Deutschland

    Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gehen an Deutschlands Wirtschaft nicht spurlos vorbei. Mehr Geld und ein Wiederanfahren der Wirtschaft sollen helfen.

    Die Bundesregierung rechnet infolge der Corona-Krise mit einer schweren Rezession in Deutschland. Sie erwartet in ihrer Frühjahrsprojektion, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 6,3 Prozent sinkt, wie die dpa aus Koalitionskreisen erfuhr. Dies wäre ein stärkerer Wirtschaftseinbruch als in der weltweiten Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren. Erst 2022 wird laut Prognose das Niveau vor der Corona-Krise erreicht werden. In der Wirtschaft wächst die Kritik am Kurs der Bundesregierung. In einem Brandbrief ans Kanzleramt warnten sie vor einem "Untergang" von Unternehmen und forderten vor Beratungen von Bund und Länder am Donnerstag ein klares Signal für ein zügiges Wiederanfahren der Wirtschaft.

    Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt die Frühjahrsprojektion am Mittwochnachmittag in Berlin vor. Sie ist auch deswegen wichtig, weil die Eckwerte die Grundlage für die Steuerschätzung im Mai bilden – wegen der Corona-Krise sind dann weniger Steuereinnahmen zu erwarten. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant im Kampf gegen die Coronavirus-Krise bereits mit neuen Schulden in Höhe von 156 Milliarden Euro.

    Darbende Branchen
    Viele Branchen sind von den Beschränkungen im Kampf gegen das Virus schwer betroffen – etwa die Luftverkehrs- und Reisewirtschaft, Hotels und Gaststätten, aber auch das Handwerk und die Industrie. Aufträge und Umsätze sind weggebrochen. Die Bundesregierung hatte umfassende Hilfsprogramme aufgelegt, um Jobs und Firmen zu schützen – und deutlich gemacht, bei Bedarf noch einmal nachzulegen.

    Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands BDI, Joachim Lang, sagte, die Frühjahrsprojektion zeige deutlich, wie ernst es um die deutsche Wirtschaft stehe. "Es muss jetzt darum gehen, schnellstmöglich ein Konjunkturprogramm für den Wieder-Hochlauf der industriellen Produktion und die Phasen wirtschaftlicher Stabilisierung und Erholung auf den Weg zu bringen. Wirtschaft und Gesellschaft brauchen Luft zum Atmen." Die Bundesrepublik erlebe eine Rezession in diesem Jahr, für deren Ausmaß es in der deutschen Nachkriegsgeschichte kein Beispiel gebe, so Lang. "Sollten die staatlich verordneten Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten bis über die Sommerpause andauern, droht ein stärkerer Einbruch als in der Weltwirtschaftskrise vor rund 90 Jahren."

    "Angst vor dem Untergang"
    In dem Schreiben mehrerer Wirtschaftsverbände an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) heißt es: "Jede Woche, die der Lockdown weiter andauert, kostet die deutsche Volkswirtschaft einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag an Wertschöpfung." Keine Volkswirtschaft der Welt könne dies über Monate aushalten, ohne nachhaltigen Schaden und auch erhebliche Wohlstandsverluste hinzunehmen. "Die Unternehmen erwirtschaften gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die notwendige finanzielle Grundlage, ohne die unser Staat nicht überlebensfähig ist."

    Das Schreiben der Verbände – darunter der Hotel- und Gaststättenverband, der Handelsverband, der Gesamtverband der Textil- und Modeindustrie und der Außenhandelsverband – liegt der dpa vor. Sie wenden sich darin "in tiefer Sorge" um das Fortbestehen der Unternehmen an Bund und Länder. "Seit Mitte März befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer katastrophalen Ausnahmesituation."

    Die Verbände warnen vor einer Verschiebung von Entscheidungen über weitere Lockerungen auf kommende Woche. Das wirtschaftliche Leben müsse ab dem 4. Mai reaktiviert werden. "Die Angst in den Unternehmen vor dem Untergang schlägt in tiefe Verzweiflung und mitunter auch in Fassungslosigkeit um, wenn existenzielle Entscheidungen im Wochentakt vertagt werden", heißt es. "Für viele mittelständische Unternehmen schlägt die Stunde der Entscheidung, ob sie noch hoffen können oder die Reißleine ziehen müssen. Die derzeitige Perspektivlosigkeit und das völlige Fehlen jeglicher Planbarkeit ersticken unternehmerische Kreativität und Zuversicht. So kann und darf es nicht weitergehen."

    Quelle: Bundesregierung erwartet schwere Rezession in Deutschland | heise online
  • Allgemein wird eine Rezession erwartet, ich aber merke, dass alle wieder voll Tatendrang arbeiten wollen und auch die Kohle, die nicht ausgegeben wurde, sitzt noch locker in der Tasche. Ich und viele meiner Bekannten haben einen vollen Einkaufszettel und deshalb glaube ich, dass sich die Auguren täuschen könnten und wir gegen Ende Jahr einen richtigen Boom erleben. Ich bin Optimist.

    Hans
  • odessa schrieb:

    Hier mal ein schönes Video mit Impressionen zu Corona rund um die Welt, um mal die Stimmung zu heben
    Nix für ungut ... aber "schönes Video" und "Stimmung heben"? .... hast du dich evtl. verklickt?

    Ich weiss, du hast es sicher gut gemeint und vllt. vermittelt dir das Video tatsächlich etwas anderes, als mir (ist halt so 'ne Sache mit der Kunst)

    ICH kann dem Video weder etwas wirklich Schönes (in Summe vllt. 15 Sek. Zuversicht zwischen den 7:04-Video) abgewinnen und meine Stimmung hebt es auch nicht, eher das Gegenteil.

    - Massenbeerdigungen
    - leere Strassen
    - isolierte, weinende, leidende Menschen
    etc.pp.
    überwiegen inhaltlich, darüber können auch die kurzen Szenen musizierender od. Beifall klatschender Menschen nicht hinweghelfen ...

    Das hier lässt mich zwar auch nicht jubeln vor Hochstimmung aber vermittelt m.M.n. tatsächlich Zuversicht und auf was es in diesen Tagen wirklich ankommt:



    Mag aber vllt. auch daran liegen, dass bekannte Gesichter deutsch singen ^^

    Zugabe:

    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • Liebe NeHe, ja Kunst kommt von Gefallen. Vertippt hatte ich mich nicht, ich mag den Wechsel zwischen den trostlosen Bildern, die doch immer wieder von hoffnungsvollen Bildern der "Zusammengehörigkeit" unterbrochen werden und zudem, dass es wirklich Bilder von überall sind und somit gezeigt wird, uns ergeht es allen so, was vll Ressentiments beerdigt. Und ich mag auch das Lied, aber zugegeben, die von dir genannten Lieder sind dann doch optimistischer und ich mag auch deutsche Lieder von bekannten SängerInnen und natürlich Kölsche :)
  • Corona-Tracing-Apps: Freiwilligkeit bedeutet nicht Freiwilligkeit

    Experten warnen vor Haftungsfolgen und potenziellen strafrechtlichen Ermittlungen beim Einsatz von Lösungen zur Kontaktverfolgung. Eine Pflicht sei undenkbar.

    Nachdem der Richtungsstreit über einen zentralen oder dezentralen Ansatz bei der geplanten App zum Nachverfolgen von Coronavirus-Infektionsketten beendet ist, diskutieren Deutschland und seine Nachbarländer weitere Stolpersteine. Bei deren Einsatz könnten Folgeschäden entstehen, erklärte der österreichische Rechtsinformatiker Nikolaus Forgó am Donnerstag bei einer Online-Konferenz der Stiftung Datenschutz. Wer etwa eine Warnung über einen mögliche Infektion und Quarantäneauflagen ignoriere, dem drohten "strafrechtliche Ermittlungen".

    "Freiwilligkeit bedeutet nicht Freiwilligkeit", verwies Forgó auf ein prinzipielles Problem mit der in Demokratien meist angeführten Einwilligungsgrundlage für Nutzer einer Lösung wie der österreichischen Stopp-Corona-App. Es gelte hier, auch potenzielle Haftungskonsequenzen mitzudenken. Generell sei bisher gar nicht beweisen, dass eine solche Anwendung überhaupt "epidemiologisch sinnvoll ist".

    Gesetzliche Absicherung bei freiwilliger Nutzung
    Auf Basis seiner "Bemerkungen zu datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen des Einsatzes von Tracing-Apps" empfahl der Jurist daher im Einklang mit hiesigen Rechtswissenschaftlern, dass "die freiwillige Nutzung gesetzlich abgesichert werden müsste, um die Konsequenzen zu regeln". Festzuschreiben sei etwa ein Diskriminierungsschutz für alle, die ein solches Programm nicht verwenden wollen. Geregelt werden sollte auch, was mit den erhobenen Daten geschehe und wann diese unwiderruflich gelöscht würden.

    Es sei sonst durchaus denkbar, dass die Freiwilligkeit faktisch ausgehebelt werde, weil Dritte – ohne rechtliche Grundlage – den Einsatz der App verlangten oder beförderten, schreibt Forgó in seinem Papier. Eine Behörde, eine Hochschule sowie Restaurant- oder Supermarktbetreiber könnten die Installation etwa zur Voraussetzung gängiger Dienstleistungen machen.

    Exklusive Vorrechte für App-Nutzer
    Er hätte diese Diskussion schon viel früher erwartet, konstatierte Chris Boos als Mitinitiator des PEPP-PT-Konsortiums. Die Debatte müsse sich wegbewegen von reinen Abwägungen rund um die Privatsphäre hin zu umfassenderen Effekten des technischen Nachverfolgens. Wichtig sei auch die Frage, wie man die Menschen motivieren könne, "solidarisch zu sein".

    "Man muss befürchten, dass es Drucksituationen indirekter Art geben kann", räumte der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber ein. "Bei exklusiven Vorrechten" für App-Nutzer werde die Freiwilligkeit in Frage gestellt. Den Ruf nach einer klaren rechtlichen Aufspielpflicht lehnte er aber entschieden ab: "Das kann ich mir in einem Rechtsstaat nicht vorstellen." Sonst müsse etwa geklärt werden, ob es eine Ordnungswidrigkeit oder Strafbarkeit sei, wenn sich Bürger der Technik verweigerten. Offen bleibe auch, was passiere, wenn jemand Bluetooth nicht einschalte, der Akku leer sei oder das Smartphone beim Gang zur Toilette im Restaurant am Tisch bleibe.

    Quarantäne-Tagebuch, Immunitätsausweis, Tracking
    "Die Bundesregierung muss die große Werbetrommel rühren", schätzt Kelber daher und setzt auf weitere vertrauensbildende Schritte. Die App leiste ja wahrscheinlich einen Beitrag dazu, "dass wir Infektionsketten noch schneller identifizieren und andere Maßnahmen etwas weniger strikt führen können". Wichtig sei es aber, die Anwendung "simpel zu halten". Es wäre hochgefährlich im Sinne der Akzeptanz, darauf noch weitere Funktionen wie ein Quarantäne-Tagebuch, einen Immunitätsausweis oder Tracking mit Bewegungsdaten aufzupropfen.

    Jens Redmer von Google unterstrich, dass der Konzern und Apple bei ihren kürzlich als Alpha-Versionen veröffentlichten Schnittstellen fürs Kontakt-Tracing "immer das Prinzip Freiwilligkeit" voraussetzten und dieses in den Nutzungsbedingungen für App-Entwickler festgeschrieben werde. Bluetooth sei zwar für die Abstandmessung "das beste Schlechteste, das wir haben". Nötig sei darüber hinaus aber ein Verifikationssystem, um Kontakte automatisch und "anonym" benachrichtigen zu können. Dieses müssten die Regierungen entwerfen und dabei auch verhindern, dass Trolle den Ansatz ad absurdum führen könnten.

    Steuerbonus für Nutzer von Corona-Warn-Apps
    Der von dem Duo geplante "Schmierstoff" für Tracing-Apps werde per Update automatisch eingespielt und mit dem Abklingen der Krise wieder deaktiviert, erläuterte Redmer. Selbst werde Google nicht die Android-Nutzer anstupsen, sich einschlägige Anwendungen zu installieren. Es werde aber sicher "eine große Medienkampagne" sowie "Unterstützung von vielen Unternehmen" dafür geben. Zugleich dämpfte die Führungskraft Erwartungen aus der Politik, dass 100 Prozent der Smartphone-Besitzer mitmachen; Mit 40 oder 50 Prozent ließen sich "schon gute Teilaussagen" treffen.

    Entsetzt zeigte sich die Wiener Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann-Hoff über den Vorschlag aus der Spitze der CDU/CSU-Fraktion für einen Steuerbonus für Nutzer von Corona-Warn-Apps: "Das ist Erpressung, da dürfen wir niemals hin." Wer seine Daten für "andere Vorteile" abgebe, beflügele den Überwachungskapitalismus.

    Bluetooth-Tracing nach Corona
    Die Professorin, die in einer Excel-Tabelle einen Bewertungsmechanismus für die Datenschutzfreundlichkeit und Funktionsfähigkeit von Corona-Programmen veröffentlicht hat, würde sich selbst nie eine "Tracing-Geschichte" aufs Handy laden. Für den Abgleich von IDs im Hintergrund komme doch immer eine Serverinfrastruktur ins Gespräch. Regierungen sollten dafür aber zumindest nicht Cloud-Speicher von Amazon oder Microsoft verwenden, wie es in Österreich derzeit der Fall sei.

    Gegen jegliche Begehrlichkeiten, "Bluetooth-Tracing nach Corona für andere Zwecke zu verwenden", wandte sich Ninja Marnau vom Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit CISPA. Aus datenschutzrechtlicher Sicht sei es essenziell, "von Freiwilligkeit auszugehen", ergänzte Thomas Zerdick von der Europäischen Datenschutzbehörde. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erlaube es aus Gründen eines wichtigen öffentlichen Interesses zwar auch, "eine Datennutzung vorzuschreiben". Diese Bedingung sehe er momentan aber nicht gegeben.

    Quelle: Corona-Tracing-Apps: Freiwilligkeit bedeutet nicht Freiwilligkeit | heise online
  • Hier mal ein Artikel über die zu Unrecht "unsichtbaren" HelferInnen nicht nur zur Corona-Zeit:
    reinigungskraefte-krankenhaeuser-hygiene-infektionsschutz-coronavirus-belastung?utm_source=pocket-newtab

    Ich persönlich versuchte immer, kurz mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, Ihnen zumindest einen guten Tag zu wünschen und mich zu bedanken und zum Abschluß meines Aufenthaltes gibt es meist ein kleines Dankeschön
  • Corona-Immunität: Bundesdatenschutzbeauftragter lehnt Impfpass-App ab

    Die Bundesregierung will die rechtliche Basis für einen digitalen Immunitätsausweis schaffen. Ulrich Kelber warnt vor einer Diskriminierungswelle.

    Gravierende Bedenken gegen die von der Bundesregierung vorgesehene Rechtsgrundlage für einen digitalen Seuchenpass führt der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber ins Feld: Er befürchtet, dass die geforderte Bestätigung einer potenziellen Immunität gegen Infektionskrankheiten wie Covid-19 "zu einer Diskriminierung der Betroffenen" führen könne, wenn dieser Nachweis fehle.

    Unzulässige Nutzung des Immunitätsausweis
    "Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass es längst erste Bestrebungen zu einer digitalisierten Form der Dokumentation (Impfpass-App) gibt", schreibt Kelber in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. Presseberichten sei zu entnehmen, "dass beispielsweise Geschäfte und andere Private die Nutzung ihres Angebotes von einem Immunitätsnachweis abhängig machen wollen". Dies wäre nach Artikel 9 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unzulässig, was der Gesetzgeber zumindest in der Begründung klarstellen sollte. Besser wäre es noch, mit einem konkreten Passus jegliche Vorstöße dieser Art zu unterbinden.

    Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch den Entwurf eines "Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" auf den Weg gebracht, mit dem vor allem das Infektionsschutzgesetz nach der jüngsten Novelle im März schon wieder im Schnellverfahren reformiert werden soll. "Wenn wissenschaftlich bewiesen ist, dass nach einer Infektion mit Sars-Cov-2 Immunität besteht und man niemanden mehr anstecken kann, lassen sich Schutzmaßnahmen zielgenauer ergreifen", schreibt die Regierung darin. "Dafür kann man sich künftig Immunität bescheinigen lassen – analog zum Impfpass."

    "Setzen einer Spritze" vs. medizinischer Befund
    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht derzeit einen Infektionsschutz nach einer durchgestanden Covid-19-Erkrankung nicht als erwiesen an. Trotzdem führt das Kabinett in der Initiative "vorsorglich" aus, dass die Immunitätsdokumentation "in Bezug zur jeweiligen übertragbaren Krankheit" Angaben enthalten müsse wie das Datum der Feststellung der Immunität und deren "nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft zu erwartende Dauer, gegebenenfalls auch Informationen zur Testmethode. Dazu kommen sollen Name und Anschrift der Person, die die Immunität festgestellt hat, sowie "die Bestätigung in Schriftform oder in elektronischer Form mit einer qualifizierten elektronischen Signatur oder einem qualifizierten elektronischen Siegel" durch einen Arzt.

    Die gewünschte "Dokumentation des Serostatus einer Person" ändere den gesamten Charakters des Impfpasses, hält Kelber dagegen: Bisher werde darin das Setzen einer Spritze festgehalten, künftig "ein medizinischer Befund" beziehungsweise "eine ärztliche Bewertung". Diese Gesundheitsinformationen seien aber "besonders geschützt" und dürften "nur in begründeten Fällen" verwendet werden. Aufgrund der "aktuellen Lage der Verunsicherung" befürchtet der Sozialdemokrat aber, "dass eine solche Dokumentation zu einer missbräuchlichen Verwendung verleiten könnte". Er weist daher "mit Nachdruck darauf hin", dass eine Verarbeitung dieser sehr sensiblen Daten nach DSGVO "grundsätzlich untersagt" und nur unter engen Ausnahmen zulässig sei.

    Meldepflicht "auch bei negativer Testung"
    Generell wolle das Kabinett mit dem Vorhaben die Meldepflichten im Infektionsschutzgesetz erheblich ausweiten, moniert der Kontrolleur. Abgesehen von der Aufnahme von Covid-19 beziehungsweise des ihr zugrundeliegenden Virus in die Listen der meldepflichtigen Erkrankungen und Seuchenerreger werde nun für neue bedrohliche Krankheiten eine Auflage zur personenbezogenen Information der Gesundheitsämter bereits auf einen einschlägigen, nicht näher beschriebenen Verdacht hin eingeführt. Die verbleibenden Unklarheiten seien angesichts der mit einer solchen Meldung potenziell verknüpften behördlichen Maßnahmen gefährlich.

    Ferner wolle die Regierung für Sars-Cov-2 und andere Coronaviren eine Meldepflicht "auch bei negativer Testung" festschreiben, gibt Kelber zu bedenken. "Konkrete Ausführungen dazu, welche Vorteile sich hieraus gegenüber einer rein statistischen Erfassung ergeben, fehlen." Die "verfassungsrechtlich erforderliche Abwägung mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung" bleibe das Kabinett ebenfalls schuldig.

    "Ein Immunitätsausweis ist Diskriminierung mit Ansage."
    Der Datenschützer bezweifelt so, dass die skizzierte Regel erforderlich und verhältnismäßig ist, "zumal von den nicht-infizierten Betroffenen keinerlei Gefahr ausgehen dürfte". Dass die Angaben "hilfreich" sein könnten, reiche nicht aus. Es entstehe der Eindruck, "als solle im Zuge der aktuellen Pandemie ein (weiteres), bundesweites verpflichtendes staatliches klinisches Register eingerichtet werden". Dafür gebe es aber "keine datenschutzrechtlich tragfähige Grundlage".

    Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält einen Corona-Immunitätspass noch nicht für machbar. "Da sind wir momentan noch nicht", konstatierte der Chef der Einrichtung, Lothar Wieler. Es gebe zu viele offene Fragen, wann und wie lange ein Mensch gegen das Virus gefeit sei. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kirsten Kappert-Gonther schrieb auf ihren Social-Media-Kanälen: "Ein Immunitätsausweis ist Diskriminierung mit Ansage. Absichtliche Infektionen wären nur eine Frage der Zeit. Ein medizinisch, ethisch und sozialer Irrweg." Der Gesetzentwurf soll am Donnerstag in 1. Lesung im Bundestag beraten werden.

    Quelle: Corona-Immunität: Bundesdatenschutzbeauftragter lehnt Impfpass-App ab | heise online
  • In Zeiten, wo die Wissenschaftler alle paar Tage ihre Erkenntnisse präzisieren, z.T. revidieren etc. weil sie selbst noch nicht wirklich den 100%igen Durchblick haben, ist für mich dies hier ausschlaggebend für ein "GEGEN Immunitätspass jeder Art"

    mad.de schrieb:

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht derzeit einen Infektionsschutz nach einer durchgestanden Covid-19-Erkrankung nicht als erwiesen an.

    Die ohnehin schon tw. geteilte Gesellschaft (alt vs. jung, arm vs. reich) würde sich noch mehr spalten (immun vs. Virenschleuder) und — weil's nunmal des Menschen Eigenschaft ist — letztlich zu Unruhe führen bis hin zu (im schlimmsten Fall) Neidangriffen auf Immune oder Ausgrenzung potentieller Virenschleudern.

    Und mit Pech finden die in 6 Monaten raus, dass die Immunität nur 3 Monate andauert ...

    Fazit: "Wir" wissen einfach noch viel zu wenig, um solche Massnahmen zu ergreifen, auch wenn die (fast *) ganze Welt nach Erleichterung lechzt.



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    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • @NeHe, besser hätte man es nicht formulieren können... . Mich nerven gerade die Angriffe gegen Drosten & Co, weil sie ihre Meinung auf Grund neuer Fakten ändern/revidieren... . Wer hat der Menge gesagt, dass Wissenschaftler ab dem ersten Tag ALLES über eine Erkrankung wissen und nicht forschen müssen? Und neue Erkenntnisse erfordern neue Wege... das sollte doch eigentlich jeder Mensch verstehen können. Wir brauchen dringend Regen - Herr, lass Hirn regnen!