Sternschnuppen im April 2020: Lyriden erreichen heute ihr Maximum

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  • Sternschnuppen im April 2020: Lyriden erreichen heute ihr Maximum

    Die Lyriden erscheinen jedes Jahr im April am Himmel über Deutschland. So beobachten Sie die Sternschnuppen im April 2020.
    • Im April regnet es wieder Sternschnuppen.
    • Die Lyriden sind ein Sternschnuppen-Schauer aus dem Sternbild Lyra.
    • Der Höhepunkt wird am 22. April erwartet.
    Wer in der Schule Latein gelernt hat, ist klar im Vorteil. „Lyra“ heißt auf Deutsch nämlich Leier. Gemeint ist jenes Zupfinstrument, das Troubadix, der Barde aus den Asterix-Comics, immer quält - und dafür regelmäßig gefesselt und geknebelt wird. Was das mit den Lyriden zu tun hat? Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Leier. Der Ausstrahlungspunkt - Astronomen nennen ihn auch Radiant - ist jener Punkt am Himmel, aus dessen Richtung die Sternschnuppen zu kommen scheinen.

    Die Lyriden sind sehr schnelle Sternschnuppen, die mit Geschwindigkeiten um die 50 Kilometer pro Sekunde (umgerechnet: 180.000 km/h) in die Erdatmosphäre eindringen und dort verglühen. Zum Vergleich: Mit dem Tempo der Lyriden würde die Strecke zum Mond, von der Erde aus, zwei Stunden dauern. Das kriegt nur Superman schneller hin! (Werte Astro-Fans, sparen Sie sich die E-Mails, wir wissen, dass er nur eine Comic-Figur ist, die Vorstellung ist trotzdem cool!)

    Wann kann man die Lyriden im April 2020 am besten sehen?
    • Im Zeitraum vom 16. bis 25. April sind die Sternschnuppen der Lyriden am Himmel über Deutschland zu sehen.
    • Das Maximum erreichen die Lyriden in der Nacht vom 22. auf den 23. April 2020 (Mittwoch).
    Astronomen gehen davon aus, dass in dieser Nacht bis zu 18 Sternschnuppen pro Stunde am Himmel aufblitzen. Was ungefähr doppelt so viel ist wie normalerweise in einer ganzen Nacht, in der mit bloßem Auge im Schnitt fünf bis zehn Meteore am Himmel zu sehen sind. Meteor ist übrigens der wissenschaftliche Name für eine Sternschnuppe.

    Im Vergleich zu anderen Sternschnuppen-Regen sind die 18 Sternschnuppen pro Stunde auch recht wenig. Zum Vergleich: Beim Perseiden-Regen im August 2018 waren bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen.

    Lyriden: Wie, wo und wann kann man die Sternschnuppen im April 2020 am besten sehen?
    Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht, wenn Wega (der Hauptstern des Sternzeichens) in der Leier im Nordosten steht. Den besten Blick hat man abseits der Ballungsräume. In Städten und größeren Ortschaften wird der Nachthimmel durch viele künstliche Lichtquellen aufgehellt. Durch diese Lichtverschmutzung bleibt ein Großteil des Spektakels verborgen.

    Astronomen empfehlen, dass Lyriden-Gucker sich möglichst einen hübschen Ort weit weg von der Großstadt suchen sollten. Am besten eignet sich ein Ort mit möglichst wenig Licht. Aber nicht im Keller - auf einem Berg sind wohl die besten Sichtbedingungen gegeben.
    Wo genau sehe ich die Lyriden am Himmel?

    Der Ausstrahlungspunkt der Lyriden ist im Sternbild Leier. Zu diesem Sternbild gehört auch einer der hellsten Sterne, die Sie am Nachthimmel erkennen können: Wega.

    Wenn Sie sich nicht gut mit Astronomie auskennen, hilft Ihnen diese Information auch nicht weiter. Deswegen empfehlen wir einen Blick auf die Seite astrokramkiste.de, die sehr gut erklärt, wie Sie das Sternbild Leier und den Stern Wega am Himmel finden können.

    Lyriden im April 2020 Wie ist die Wetterprognose zum Sternschnuppen-Gucken?
    Da des bis zum 22. April noch etwas hin ist, ist eine genaue Wetter-Vorhersage aktuell noch nicht möglich. Momentan kämpfen mehrere Hoch- und Tiefdruckgebiete von Skandinavien, über Großbritannien bis Afrika um die Vorherrschaft in Europa. Wie sich das Szenario weiter entwickelt können die Meteorologen bisher noch nicht prognostizieren.

    (Anmerkung von mir:
    Einen meist wolkenfreien Himmel über Deutschland prognostizierte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die kommenden Nächte.)

    Wie sind die Lyriden eigentlich entstanden?
    Als Quelle der Lyriden wurde der Komet Thatcher (C/1861 G1) ausgemacht. Er umrundet die Sonne auf einer langgestreckten Ellipsenbahn in 415 Jahren. Entdeckt wurde der Komet am 4. April 1861 von Albert E. Thatcher, von Manhattan (New York) aus. Thatcher war Amateurastronom und hatte sich von einem Freund ein Fernrohr ausgeliehen.

    In manchen Jahren gab es deutlich höhere Fallraten. So wurden 1982 in Nordamerika 250 Lyriden pro Stunde gezählt. Einen regelrechten Ausbruch gab es 1922, als in Polen bis zu 600 Meteore in einer Stunde registriert wurden. Die Aktivitäten der Lyriden lassen sich weit in die Vergangenheit verfolgen. So berichtete der chinesische Provinzfürst Zhuang im Jahre 687 vor Chr., dass es im Frühjahr „Sterne regnete“.

    Der Komet ist inzwischen teilweise zerfallen. Manche Trümmerwolken sind durch die Schwerkraft der großen Planeten in neue Bahnen gezwungen worden.

    Weiteres Highlight im astronomischen Jahr
    Im Januar regnen jedes Jahr die Quadrantiden herab. Im Februar folgen dann die Delta-Leoniden, im Oktober die Orioniden und Draconiden, im November noch einmal Leoniden und im Dezember die Geminiden und die Ursiden. Doch die bekanntesten Sternschnuppen, die jedes Jahr zu sehen sind, sind die Perseiden. Sie erreichen ihr Maximum immer im August.

    Quelle: lyriden-2020-sternschnuppen-16-bis-25-april-maximum-meteorschauer-astronomie-zr-9800288.html