Eine iPhone- & Android-App mit dem Namen WhatsLog (ehem. Dasta) lockt mit einem Versprechen, das die Herzen mancher WhatsApp-Nutzer höher schlagen lässt. Dasta ist unter neuem Namen als WhatsLog zurück und ermöglicht es, den Online-Status beliebiger WhatsApp-Nutzer rund um die Uhr zu überwachen und zu protokollieren. In Apples App Store hat es die Anwendung deshalb schon auf Platz zwei der Charts geschafft, nur übertroffen von der Corona-Warn-App.
Aus den gesammelten Daten lassen sich unterschiedlichste Schlüsse ziehen, beispielsweise typische Tagesabläufe und die Zeiten, in denen Personen schlafen. Korreliert man die Daten von zwei Nutzern, lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, wann bestimmte Personen miteinander chatten. Diese Aufgabe, die früher noch manuellen Aufwand erforderte, will die App automatisieren und die entsprechenden Ergebnisse übersichtlich aufschlüsseln.
WhatsApp-Schwachstelle schon lange bekannt
Dass eine derartige Überwachung grundsätzlich möglich ist, ist schon länger bekannt und der Funktionsweise von WhatsApp geschuldet. Jeder, der im Besitz der Nummer eines WhatsApp-Nutzers ist, kann den Online-Status abfragen und natürlich auch protokollieren. Skripte, die sich die Schwachstelle in WhatsApp systematisch zunutze machten, gab es schon in der Vergangenheit. Diesen Ansatz nun in Form einer leicht zu bedienenden App einer breiten Zielgruppe zur Verfügung zu stellen, kommt allerdings einem neuem Level an Dreistigkeit gleich.
Obendrein lässt sich WhatsLog für diese Dienstleistung entlohnen: Ist der Download der App an sich noch kostenlos, wartet nach dem ersten Start die Bezahlschranke. Wer mehr als eine Nummer überwachen will, bezahlt je nach Anzahl 11 Euro (4 Nummern) oder 28 Euro (10 Nummern) - und das jeden Monat. Ein entsprechendes Abo verlängert sich bis zur Kündigung automatisch.
Unter Android setzt WhatsLog zudem auf eine Dritt-App zur Abo-Abwicklung. Wie die ebenfalls im Play Store zu findenden Klone von WhatsLog nutzt sie den Zahlungsanbieter Pay Point, dessen Logo unverkennbar an den bekannten PayPal-Schriftzug erinnert. Darüber wird das Abo letztendlich abgewickelt. Zwischendrin sammelt PayPoint jedoch noch Ihre IP-Adresse, Gerätename, Sprache und weitere Nutzerdaten ein. Der vermeintliche Detektiv wird also selbst zum Ausspionierten.
Quelle: WhatsApp-Nutzer überwachen: App macht es möglich - CHIP