Han Kang ist die Tochter des Schriftstellers Han Seung-won (Han Sŭngwon) und wurde 1970 in Gwangju geboren, wuchs jedoch ab ihrem elften Lebensjahr in Seoul auf. Sie studierte an der Yonsei University in Seoul Koreanische Literatur und graduierte dort im Jahr 1993. Han debütierte mit Gedichten, die in der Zeitschrift „Literatur und Gesellschaft“ (Munhak-kwa sahoe) erschienen, bekannt wurde sie kurz darauf jedoch als Prosaschriftstellerin.
1994 gewann sie mit der Kurzgeschichte "Rotes Segel" den Literaturpreis der Zeitung Seoul Shinmun. Danach schrieb sie kontinuierlich und veröffentlichte mehrere Bände mit Erzählungen.
Im Jahre 1999 gewann sie einen Preis für den besten koreanischen Roman, 2000 den „Preis für junge Künstler von heute“ des Ministeriums für Kultur und Tourismus und schließlich 2005 den Yi-Sang-Literaturpreis.
Außerdem arbeitete sie als Journalistin für die Zeitschriften „Wasser der tiefen Quelle“, „Journal der Publikationen“ und „Quelle“. Ihr Werk "Die Vegetarierin" wurde 2010 verfilmt und der Kurzroman Baby Buddha diente als Grundlage für den Film Scar. Derzeit lehrt Han Kreatives Schreiben am Seoul Institute of the Arts.
Am 16. Mai 2016 erhielt sie zusammen mit ihrer Übersetzerin ins Englische, Deborah Smith, für ihren Debütroman "The Vegetarian" aus dem Jahr 2007 den mit 50.000 Pfund Sterling dotierten Man Booker International Prize. Der Roman stellt die südkoreanische Hausfrau Yeong-hye in den Mittelpunkt, die eines Tages beschließt, sich nur noch vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. Ihre passive Rebellion nimmt immer groteskere Ausmaße an, als sie sich in der Öffentlichkeit zu entblößen beginnt und von einem Leben als Pflanze träumt, was auf Unverständnis und Gegenwehr ihrer Familie stößt. 2009 wurde das Werk von Im U-seong verfilmt.
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