Die Personalwahl könnte nach Ansicht politischer Beobachter entscheidend für den Umgang des Supreme Court mit umstrittenen Themen wie dem Recht auf Abtreibung sein. Die Richter des Obersten Gerichtshofs werden auf Lebenszeit ernannt.
Der 50-jährige Roberts soll die Nachfolge der gemässigten Konservativen Sandra Day O´Connor antreten, die Anfang des Monats ihr Ausscheiden angekündigt hatte.
Die Ernennung eines Richters am Supreme Court gehöre zu den folgenreichsten Entscheidungen, die ein US-Präsident zu treffen habe, sagte Bush in einer Fernsehansprache. Ein Kandidat müsse "eine Person von hervorragender Eignung und höchster Integrität sein", und die Verfassung getreu umsetzen. In John Roberts habe er eine solche Person gefunden.
Die Personalentscheidung muss noch vom Senat bestätigt werden, in dem die Republikaner die Mehrheit haben. Der Chef der Demokraten im Senat, Harry Reid, bescheinigte Roberts in einer ersten Reaktion "angemessene juristische Eignung".
Es müsse aber erst noch überprüft werden, ob er in der Vergangenheit das notwendige Bekenntnis zu den amerikanischen Werten von Freiheit, Gleichheit und Fairness gezeigt habe.
Es ist das erste Mal, dass Bush einen Kandidaten für den einflussreichen Supreme Court benennen konnte. Roberts soll nach den Plänen des Weissen Hauses sein Amt im Oktober antreten.
In dem neunköpfigen Richtergremium könnte demnächst eine weitere Stellen zu besetzen sein. Der Vorsitzende Richter William Rehnquist ist schwer krank. Über den bevorstehenden Rücktritt des 80-Jährigen wird bereits seit Wochen spekuliert.
Roberts war vor zwei Jahren von Bush ans Berufungsgericht geschickt worden. Von 1989 bis 1993 arbeitete der Harvard-Absolvent als juristischer Berater in der Mannschaft von Bushs Vater, dem damaligen Präsidenten George Bush. Zuvor hatte er bereits Präsident Ronald Reagan in Rechtsfragen beraten.
Er gilt als entschiedener Republikaner, wird aber nicht zum konservativen Flügel gezählt. Bisher hatte keine der Entscheidungen des Washingtoner Berufungsgerichts unter seiner Leitung eine Polemik ausgelöst.
In der vergangenen Woche hatte sein Gericht zuletzt Schlagzeilen gemacht, als es die Sonder-Militärtribunale für Gefangene des Lagers Guantánamo für rechtmässig erklärte.
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Damit dürften einige rechtskonservative Entscheidung wohl durchkommen, so wie das lachhafte Gesetz gegen die Abtreibung..
Wie seht ihr das, wird er mehr in die Mitte gehen, oder eben nur Bush's Ideale durchsetzen?