Eklat im Bundestag

  • Diskussion

  • crawlerx
  • 9098 Aufrufe 81 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Nene, ich kann doch nicht akzeptieren, dass es immer weniger Arbeitsplätze in D gibt und das Problem dann einfach mit Umverteilung lösen wollen...

    Ich bi auch einer derjenigen, die an Überstunden ersticken, aber dann will ICH wenigstens was davon haben und nicht ne Menge Arbeitslose davon unterstützen. Und gleich mal präventiv: Das ist nicht asozial!

    Vollbeschäftigung hatten wir in Westdeutschland eh noch nie, sondern nur in der DDR. Und dort auch nur in einer Scheinwelt. Und deshalb wird's die nie geben, da haste recht!

    Und trotzdem bringt es auch nix, "statt Überstunden neue Arbeitsplätze" zu schaffen. Dabei geht es 1. um Lohnstückkosten, die in D zu hoch sind und 2. um unregelmäßig anfallende Arbeit, für die sich keine neuen Arbeitsplätze lohnen. b.t.w.: Wenn ich Arbeitgeber wäre und einen einstellen könnte, weil Arbeit da ist, würde ich auch lieber einen meiner Arbeiter Überstunden schieben lassen, als 'nen Neuen einzustellen. Denn den krieg ich nicht mehr los, wenn es mir wieder schlechter geht!
  • @stevbull
    Ich glaube, Du verwechselt hier einiges ;)
    Du schreibst, "Du erstickst an Überstunden und willst wenigstens aber etwas davon haben"....
    Ja, meinst Du denn, dass viele Arbeitslose nicht an der von Dir mehr geleisteten Arbeitszeit partizipieren möchten ??? und zwar durch Eigenarbeit !
    Du hättest immer noch Deinen (leicht reduzierten) Lohn, auch mehr Freizeit :D...und müsstest einige Arbeitslose weniger unterstützen...;)
    Schätzungsweise arbeitest Du jetzt aber auch noch mehr (Stunden) ....auch ohne effektiven Lohnausgleich :D ???...
    und wetterst gleichzeitig gegen Organisationen, die eben diese Ungleichheit anprangern und...zumindest in der Vergangenheit hier für erträglichen Ausgleich gesorgt haben.
    Das heisst ja nicht gleich, dass Gewerkschaften keine Fehler machen (durchaus ;), finde ich), aber z.Zt. gibt es doch für die in Lohnarbeit Beschäftigten keine wirkliche alternative Interessensvertretung.

    Vollbeschäftigung.....
    Hmmm, die Aussage ist Quatsch, da recherchier' nochmal gründlicher, auch lt. Definition "VWL" ;), aber egal...

    stevbull schrieb:

    1. um Lohnstückkosten, die in D zu hoch sind und 2. um unregelmäßig anfallende Arbeit, für die sich keine neuen Arbeitsplätze lohnen

    Also vllt. hast Du ja auch schon von - "solidarisch organisierter" - Kurzarbeit für solche Phasen gehört?

    Du argumentierst hier in bester frühkapitalistischer Manier, dass mir eigentlich schlecht werden könnte ;), und das Solidarprinzip scheint Dir anscheinend - bezogen auf Deine jetzige Situation - auch nur lästig zu fallen.

    Nur genau dieses hat Dir Deine Möglichkeiten doch vmtl. bis dato eröffnet !
    Kostenlose Schulausbildung, kostenloses Studium bzw. bezahlte Ausbildung, ein bezahlbares Gesundheitssystem etc.pp.
    Scheint momentan echt hipp zu sein, mit Arbeitgeberargumenten um sich rumzuschmeissen, ohne tiefer darüber nachzudenken.

    Lass mich raten - so, wie Du argumentierst - bist Du im gehobenen Management, verdienst jährlich up 100.000 nach Steuer und kannst jeden ohne Arbeitsplatz eh nicht verstehen, oder ;)

    Dann solltest Du aber auch wissen, dass Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatz-Wachstum nur sehr marginal miteinander zu tun haben !
    Rechne Dir die Wirtschaftswachstumraten ab dem zweiten Weltkrieg mal aus und korreliere sie mit den Beschäftigungsdaten !

    Also...aber mal Polemik beiseite, sorry

    Das Problem liegt in der vielbeschworenen - scheinbar ach so neuen und doch so alten - Globalisierung; d.h. globale Beschränkungen fallen imo für die, welche es sich leisten können, immermehr weg, während Menschen, die finanziell, geographisch, mobilitätsmässig und/oder bildungstechnich nicht mithaltenkönnen, hier den Kürzeren ziehen.

    Natürlich ist das ein Problem der Umverteilung, Organisation und Strukturierung !
    Wie, meinst Du, managen Globalplayer (und nicht nur die!) ihre Gewinnmaximierungen ?
    Eben durch Umverteilung der Arbeit auf andere geographische Schauplätze, möglichst mit Arbeitskräften, die nur den Mindeststandards an Bildung und Eigenorganisation entsprechen, weil....
    Dieses Prinzip ist ja weder neu noch unbekannt, die relativ neue Konstruktion der sozialen Marktwirtschaft korrigiert hier eben Härten und ist in Ihrer Funktionsweise noch längst nicht ausgeschöpft, auch wenn uns dies Einige jetzt weiss machen wollen.

    Das das Ganze einfach sei, behauptet niemand, aber....verflixt nochmal ....benennt die Dinge doch mal richtig, glaubt nicht alles, was ihr hört und seht oder geschrieben steht...und vor allem:
    benutzt für die Analyse den Pickel auf dem Hals :D

    Hierfür sind eben auch noch nicht total verfilzte, unangepasste, tw. neue politische Elemente wie die Linkspartei wichtig....egal, ob sie jetzt einen überflüssigen, kostenfressenden 5.oder 6. Stellvertreterposten in Bundesorganisationen besetzen oder nicht.

    Nix für Ungut, aber das musste mal wieder raus :)
    greetz
    muesli
  • muesli schrieb:


    Dieses Prinzip ist ja weder neu noch unbekannt, die relativ neue Konstruktion der sozialen Marktwirtschaft korrigiert hier eben Härten und ist in Ihrer Funktionsweise noch längst nicht ausgeschöpft, auch wenn uns dies Einige jetzt weiss machen wollen.



    Da spricht mir einer aus der Seele. Genau das ist es doch. Wir verabschieden uns immer mehr von der sozialen Marktwirtschaft, und das gerade jetzt, wo die soziale Marktwirtschaft am wichtigsten wäre, weil es eben nicht mehr so gut läuft. Gerade jetzt müsste Ausgleich geschaffen werden.

    Und es ist auch erschreckend, wie viele Arbeiter und Angestellte den Unsinn glauben, dass wir eine freie Marktwirtschaft brauchen und dann geht es uns besser. Wir haben doch in den letzten Jahren gesehen, was mehr Freiheit der Wirtschaft bedeutet.
  • Bin der Partei beigetreten und zahl monatlich 1,50 Euro da Ich mehr tun will als nur ankreutzen :)
    Auch die einzige Partei im Parlament die die Überwindung des Kapitalismus anstrebt und somit echte Geselschaftsalternativen.
    Man muß seine Lobbie ja auch unterstützen über die Wahl hinaus.
    Leider ist der kleine Bürger so schlecht organisiert um Wiederstand zu leisten während alle Bonzen in Verbänden stecken und sich am Tisch schnell einig sind.
    Was Ich gar nicht mag sind Nichtwähler und Leute die meinen Sie könnten nix ändern, da das Volk im großen Kollektive so Träge ist ändert man nix aber das kann man ja mal ändern !!
    Und wer nicht wählt darf nicht meckern !!
  • Sehen wir es doch mal so, lange wird sich die Linkspartei mit ihrer sturen Taktik, allem zu widersprechen und unbedingt ihre eigene Meinung und ihre eigenen Vorschläge durchbringen zu müssen.
    Mit so einer Politik und so einem Bundestag kann es mit Deutschland nicht aufwärts gehen.
  • Ich finde, dass die soziale Marktwirtschaft, so wie sie Ludwig Erhard erfunden hat, in unserer jetzigen Zeit überhaupt nicht mehr statt findet. Es kann nicht sein, dass ein Arbeitloser mehr Stütze bekommt, als einer der arbeiten geht. Es kann nicht sein, dass mehrer Fernseher mittlerweile als Standard angesehen werden und somit vom Sozialamt bezahlt werden. Es kann nicht sein, dass ehemalige SED Funktionäre im Bundestag sitzen und immer noch ihre Straftaten leugnen und das ist einfach nur ein Schlag ins Gesicht für alle Gefolterten der DDR.