Windows Vista: Alles über Microsofts neues Betriebsystem (Update 2)

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  • Windows Vista: Alles über Microsofts neues Betriebsystem (Update 2)

    Hallo

    Habe ein paar Sachen über den Xp Nachfolger gefunden


    Vista soll in 7 (!) Versionen erscheinen.

    Starter-Edition
    Diese Version wird stark abgespeckt sein und ist nur für arme Länder bestimmt.

    Home-Basic-Edition
    Tritt die WindowsXP-Home und Professional Nachfolge an. Sie wird alles haben, was man als Otto-Normal-User so braucht.

    Home-Premium-Edition
    Diese Version wird mit weiteren Features bestückt, die wir vor allem von der Mediacenter-Variante von WindowsXP kennen.

    Professional-Edition
    Diese Version ist nicht mehr für Endanwender bestimmt und hat mit WindowsXP-Professional nicht viel zu tun. Sie bietet erweiterte Netzwerkfähigkeiten und richtet sich so an die Betreiber größerer Firmennetze.

    Small Business-Edition
    Bietet nochmehr als Pro...

    Enterprise-Edition
    ... und noch einmal mehr.

    Ultimate Edition
    Alle Features aller vorgenannten plus, Du ahnst es, einiges mehr.

    Hardwarevoraussetzungen
    Es kursieren Hardwarevoraussetzungen im Internet, da mag man nicht mehr an den Verstand der Menschheit glauben. Die letzten, angeblich offiziellen Voraussetzungen sind vom Dezember 2005 und können, dank ihres Ursprungs im "Microsoft TechNet" durchaus als offiziell gelten.

    Minimal: Für den Betrieb von Windows-Vista mit grundlegenden Features, wie sie auch WindowsXP hat benötigt man wahrscheinlich eine CPU der 1 GHz-Klasse, sowie mindestens 256 MByte RAM und einen DirectX7-Grafikchip dem 32 MByte Speicher zur Verfügung stehen. 20 GByte Festplatte sind in jedem Fall Voraussetzung. WindowsVista wird wahrscheinlich nur auf DVD erscheinen.

    Normal: Für den vollen Genuss von Vista mit allen Features braucht man demnach eine "aktuelle CPU des mittleren und oberen Preissegments" (also wahrscheinlich einen dickeren AthlonXP, einen mittelmässigen Athlon64 oder aber in etwa ein 2,5 GHz Pentium4 und aufwärts) sowie mindestens 512 MByte RAM. Die Grafikkarte sollte ein DirectX9-Chip ihr eigen nennen und mindestens 64 MByte Speicher haben.

    Optimal: Optimal dürfte eine 64-Bit-CPU (AMD64 oder EM64T) mit zwei Kernen sein, denn Vista wird hiervon angeblich stärker profitieren, als seine Vorgänger, sowie mindestens 1 GByte RAM und eine WGF1.0 bzw. DirectX9.0c-zertifizierte Grafikkarte. Es ist davon auszugehen, dass die ATI X8xx-Generationen sowie NVidia Geforce6xxx aufwärts alle in dieses Schema passen.

    Unsinn Nr.1: Hardwarevoraussetzungen, die einfach nicht stimmen
    Im WWW kursieren Hardwarevoraussetzungen, die es so einfach nicht gibt. Das eine Extrem interpretiert die TechNet-Einträge als Minimalvoraussetzungen und die Priester des Schwachsinns predigen von ihren Kanzeln 3 GHz-CPUs mit 1 GByte Arbeitsspeicher und 256 MByte Grafikspeicher als Minimalvoraussetzung herbei. Fakt ist jedoch: Lediglich integrierte Grafiklösungen, wie sie in Notebooks vorkomenn, dürften Probleme haben die Normal-Voraussetzungen zu erfüllen.

    Das andere Extrem sind dann jene, welche erzählen wollen, dass sich ja in Vista nicht viel getan hat und es schon mit den minimalen Voraussetzungen von WindowsXP klar kommt. Es ist recht unwahrscheinlich, dass sich Vista noch auf einem PentiumII mit 450 MHz und 128 MByte RAM zum Starten überreden lässt und wenn, dann nur mit Verrenkungen und letztendlich nicht zum Arbeiten geeignet.

    Die Installation
    Nicht wie üblich Datei für Datei, Windows-Vista entpackt ein Image auf die Platte. Das dauertdann zwar nur halb so lange wie noch das WindowsXP-Setup, dank 20 GByte an Daten ist das aber, mit 30 Minuten, immer noch recht lang. Microsoft verspricht auf normaler Hardware für die Final-Version eine Installationszeit von 15 Minuten!

    Windows-Vista lädt beim Start gleich ein kleines Windows-System – die Textshell ist passe. Der neue Partitionierer ist intuitiv bedienbar und vielleicht ein wenig von Suses "Yast" abgeschaut.

    Die Eingabe des Product-Key findet vor der eigentlichen Installation statt, die Aktivierung dann wie gewünscht nach dem ersten Start.
    Mehr kann der User während des Setups auch nicht machen. Gegen Ende kann man wie üblich Netzwerkoptionen und Sprachen konfigurieren.

    Programmierung und Schnittstellen
    WinFX (aka. Indigo und Avalon) Indigo = WCF (Windows Communication Foundation)
    WinFX ist die neue Kommuninkationskomponente in Windows-Vista, Avalon kümmert sich um die Darstellung. Zusammen bilden sie WinFX.Indigo hilft Programmierern, leichter netzwerkbasierende Dienste einzurichten, ist also im Grunde eine Weiterentwicklung von DCOM.

    Indigo ist dabei mehr als nur ein paar Steuerelemente und Laufzeitkomponenten, es ist ein Bündel aus Diensten, ein Programmiermodell usw. Eine Erweiterung und Konsequente Fortsetzung von Windows-.NET bzw. des .NET-Frameworks.

    WinFX wurde nicht einfach aus dem Boden gestampft, sondern ist Ergebnis einer langen Evolutuion, beginnend auf der PDC (Eine Entwicklermesse) anno 1992. Bis zum Erscheinen von WindowsNT und Windows95 herrschte Wildwuchs im gestalten von Oberflächen und im Grunde bot das Betriebsystem kaum Komponenten, die ein Programmierer nutzen konnte. Dies war nützlich und notwendig, damit windowsbasierende Programme ihr einheitliches Look-n-Feel bekamen.

    Mit .NET kam auf der PDC anno 2000 für Entwickler die nächste wichtige Komponente heraus. Sie ermöglichte das Management von Programmcode und bot viele Dienste für die Integrität und Sicherheit von Programmen. .NET nahm dem Programmierer viel Arbeit ab, was diese Dinge angeht und heute werden über 60% aller Programme mit .NET verfasst.

    Oft wird .NET mit dem .NET-Framework gleichgesetzt. Während .NET ein komplettes Programmierkonzept inklusive Bibliotheken, Etnwicklungsumgebung, Methoden und Codemanagement ist, ist .NET-Framework nur eine Komponente, welche es dem Programmierer erleichtert, seine Programme für viele Umgebungen zu schreiben.

    Durch dieses Historische Wachstum sind 72.000 APIs entstanden, die man erst einmal kennen muss! WinFX reduziert dies auf 500! Programmieren wird so wieder etwas leichter. Doch wie es immer so ist: Die Kürzungen gefallen nicht allen Entwicklern.

    Avalon = WPF (Windows Presentation Foundation)
    WinFX wurde immer gerne mit der neuen „Glass“-Oberfläche gleichgesetzt und ganz falsch ist das nicht. Nur über WinFX werden die neuen Features, wie Vektorgrafikobjekte, Transparenzen etc. der neuen Aero-Oberfläche zugänglich sein. Dies bedeutet jedoch für Programmierer, dass sie alle ihre Programme wieder einmal umstricken dürfen, weshalb WinFX sicherlich auch nach Erscheinen noch eine Weile auf sich warten lassen dürfte. WinFX soll, so der Plan, auch für WindowsXP erscheinen. Hier profitieren die Programme jedoch nicht an der Oberfläche von den kosmetischen Verbesserungen, wie Transparenzen und ähnlicher Schnickschnack. In vollem Umfang wird WinFX wohl erst ab Windows-Vista unterstützt und damit entsprechende Anwendungen auf dieses Betriebsystem dediziert. Vielleicht noch nicht nächstes Jahr, aber in drei bis vier Jahren werden dann 60% der Programme nur noch unter Vista laufen.

    Damit sich Programmierer auf das neue System bereits einschiessen konnten, wurde bereits Anfange 2005 das erste Avalon/Indigo-SDK herausgegeben, im September erschien dann der Vista Interface-Guide, welcher die Regeln für die GUI-Entwicklung beinhaltet, um so ein einheitliches Look&Feel der Programme zu ermöglichen.

    Unsinn-Nr. 2: Avalon-Desktop beschleunigt die CPU
    Schwachsinn im Quadrat ist die Idee, das die neue WPF-Oberfläche, auch als Avalon bekannt, die CPU entlastet und so das Gesamtsystem beschleunigt. Windows-Vista wird ordentliche Hardwarevoraussetzungen haben und entsprechend eher langsamer als alle seine Brüder sein.


    WGF (Windows Graphics Foundation)
    Der Quasi-Nachfolger von DirectX9 oder auch "Befreit die Shader ;-)". WGF1.0 unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von DirectX9. Grafikkarten nach WGF1.0 müssen vollständig DirectX9c-kompatibel sein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass WGF die Abwärtskompatiblität zu älteren DirectX-Versionen aufgibt. WGF2.0 wiederum bringt echte neuerungen wie die "Shader 4.0", welche keine Limits mehr im Belang auf die Länge des Shadercodes mehr kennen sollen und daher vollständig auf eine Versionsnummer verzichten - schlicht Shader also.

    Während WGF1.0 für die Aero-Glass-Darstellung notwendig sind, ist WGF2.0 quasi ein Aufsatz für DirectX10, welchs dann woh doch noch "kommen" soll. WGF braucht entsprechnd dem neuen Treibermodell angepasste Treiber.

    Unsinn Nr. 3: WGF 1.0 = DirectX10, WGF 2.0 = DirectX11 ...
    Alle Vergleiche von WGF mit DirectX sind zum Scheitern verurteilt. Mit WGF gibt Microsoft die Abwärtskompatibilität von Grafikbeschleunigern mit älteren DirectX-Versionen auf. Sprich: Während ein DirectX10-Beschleuniger auch noch zum Betrieb von DirectX3-Spielen geeignet sein muss, wird von einem WGF2.0-Beschleuniger erst einmal nur WG1.0 und 2.0 verlangt. Dies soll die überfrachtete DirectX-API abspecken und ist ebenso Teil der bei WinFX erwähnten Entschlackungskur.
    Derzeit sieht es so aus: Es wird DirectX10 geben, aber die Softwareschmieden werden angehalten, reines WGF für ihre Spiele zu verweden. DirectX10 wird die letzte Version von DirectX sein und wahrscheinlich auch noch für WindowsXP erscheinen. Sie ist nicht mit WGF2.0 gleichzusetzen.
    WGF wird nicht für WindowsXP erscheinen (noch so ein Unsinnsgerücht).

    Interessantes Detail: OpenGL
    OpenGL wird mit Vista nicht mehr nativ unterstüzt. Dies bedeutet, ob OpenGL funktioniert oder nicht, wird den Treiber der Grafikkartenhersteller überlassen. Über eine OpenGL-D3D-Schnittstelle werden die OpenGL-Befehle "übersetzt". Das kostet Rechenzeit und bremst somit Anwendungen aus. Für volle OGL-Unterstützung muss also der Grafikkartenhersteller entsprechnend alles mitbringen. Auf kurz oder lang wird also nicht mehr jeder PC OpenGL in vollem Umfang unterstützen und die wenige Spieleschmieden, welche noch OpenGL-Support einbinden, werden auch diesen einstellen. Dieser Schritt dient nur einem Zweck: Den Konkurrenten aus dem Feld schlagen und Linux ein Schnippchen. Die "Offene Grafiksprache" ist nämlich die 3D-Sprache für OpenSource Betriebsysteme. Softwareprogrammierer müssen als, wollen sie ihre Spiele auch unter Linux zum laufen bringen, diese auch auf OpenGL übersetzen. Bisher konnten sie es sich leicht machen und ihre 3D-Engine in OpenGL schreiben und es lief unter Linux und Windows. In Vista ist das nun keine gute Idee mehr.
    So wird OpenGL aussterben und Linux für Spieler noch uninteressantere werden.

    Sicherheit
    UAP und NAP
    User-Access-Protection und Network-Access-ProtectionDie neuen Rechtesysteme
    UAP
    Wer sich mit Windows200/XP auseiander gesetzt hat, kennt das Rechtessystem ein wenig.
    Dieses Konzept der Sicherheitsrichtlinien geht schon auf WindowsNT zurück und wurde in den Jahren immer weiter verfeinert. Damit „Sicherheit“ funktioniert muss man die Rechte von Benutzern klar definieren, sowohl von lokalen, als auch von Netzwerkbenutzern. Im WindowsXP zuhause kennt der Otto-Normal-User nur den Administrator und den Benutzer. Während ersterer alles darf, darf letzterer praktisch nichts, was am System etwas verändert.Vor allem: Er darf keine Programme installieren oder wichtige Systemeinstellungen ändern. Bei einem sauberen Modell dürfte der Benutzer nicht einmal automatisch herunter geladene Sicherheitsupdates einspielen. Das wiederum darf er dann aber doch. Eine Aufweichung des Konzepts? Microsoft spricht von einer Verfeinerung.

    Das neue Konzept lässt weniger privilegierten Nutzern mehr Freiheiten. So soll es dann möglich sein, häufiger auch mit niedrigeren Benutzerrechten zu arbeiten. Aktuell arbeiten viele noch als Administrator, weil es am komfortabelsten ist. Aus Sicherheitstechnischer Sicht eine Katastrophe. Das ganze sieht also so aus: Installationsprogramm starten, Admin-Kennwort eingeben und ab geht die Installation.

    UAP ist in der aktuellen Beta1 noch deaktiviert! Grund: Diverse Programm-Setups unterstützen es einfach noch nicht und stürzen ab. Ob es in einem Jahr zur Serienreife kommt ist unklar. Gott sei Dank lässt es sich deaktivieren!

    NAP
    Die Network-Access-Protection verbessert im Grunde die Windows-Firewall. Diese ist kein Aufsatz mehr, sondern integrer Bestandteil der Netzwerkschicht aufwärts. Die WFP (Windows Filtering Platform) getaufte Technik macht NAT möglich und filtert wie eine „echte“ Firewall. Über die alte Windows-Firewall hatten Linux-Jünger gut lachen, war sie doch nur eine Personal-Firewall, die praktisch keinen Schutz bot. WFP soll da besser werden.

    Über ein Zugriffsmodell sollen dann Regeln erstellt werden können, welche Anwendung wie zugreifen darf. Eine echte Firewall wird versprochen. Wir werden sehen! Windows Service Hardening Dieses „Sicherheitsfeature“ prüft im Hintergrund, ob ein Service sich „merkwürdig“ verhält und soll so Missbrauch verhindern.

    Advanced data protection technologies - Bit Locker
    Vollständige Verschlüsselung kompletter Partitionen verspricht dieses Feature und meint damit eine Erweiterung des aktuellen Konzepts, bei welchem zumindest die MFT unveschlüsselt bleibt, was die Sache etwas ad-absurdum führt. Das zugehörige Dateisystem gliedert sich aus dem NTFS-Konzept aus und nennt sich EFS (Encrypted File-System).
    Nicht verwechseln: ADP = Konzept, EFS = Technologie, Bit-Locker = Software.

    ADP bringt also die vollständige Verschlüsselung eines Datenträgers über die Verschlüsselungstechnologien die ein TPM-1.2-Modul bietet – also praktisch jeder aktuelle Prozessor der Athlon64 und Pentium4-Klasse. Das Frontend an der WindowsVista-Oberfläche nennt sich der "Bit-Locker".

    Secure-Statup
    "Sicheres Starten" verspricht damit dann auch ein weitees Palladium-Feature, welches optional aktiviert werden kann und schon während des Windows-Starts daten über das TPM1.2-Modul auf dem Bus verschlüsselt und so Attakten von aussen verhindern soll.

    Das Thema NGSCB oder auch "Palladium"
    Womit wir bei dem Umstrittenen Thema NGSCB (formally known as Palladium) wären.


    Stabilität und Anwendungsentwicklung
    Der Restart-Manager
    Wir kennen das: Eine Anwendung hängt sich auf, während wir gerade seit zwei Stunden ohne Zwischenspeicherung eine Datei liebevoll gestaltet haben und das Ergebnis unseres kreativen Schaffens ist dahin. Nicht so mit dem „Restart-Manager“. Unterstützt ein Programm diesen, was übrigens Bestandteil von WinFX ist, so wird dieses Programm bei Absturz angehalten und neu gestartet mit dem letzten Dateistatus der in Bearbeitung befindlichen Datei.

    Das sieht dann vermutlich so aus, dass ein „Diese Anwendung reagiert nicht mehr!“ erscheint mit einem „Neustarten“-Knopf und schwups ist die Anwendung wieder da, mit unserer Datei und sie läuft.
    Diese Technologie ist jedoch nicht ganz einfach umzusetzen und wer Microsoft kennt, der weiß, in der ersten Runde funktionieren gerade die guten Ideen bei denen nie!

    Erweiterte E/A-Abbrüche
    Unter der Haube. Bricht derzeit ein Programm einen Eingabe/Ausgabe-Prozess, meinetwegen auf eine Datei ab, dann kanns schon eine Weile dauern und das Programm selbst ist für die Quittierung der Verbindung zu einer Datei zuständig ist.Das Ergebnis sind Wartezeiten und bei Abstürzen Dateikorruptionen. Das solls nicht mehr geben.

    Verbesserte Fehlerberichterstattung
    Nun bekommt nicht nur Microsoft die Fehlerberichte, sondern auch die Entwickler. Hoffentlich wird der Schalter zum Abschalten nicht vergessen.

    Usability - Ergnomie
    Schnelleres Booten – Schnelleres Herunterfahren
    Bis zu 50% schneller soll beides vonstatten gehen. Dies wird über das „UltraFastPrefetching“ erreicht, so Microsoft. Sicherlich ein Marketing-Hype, aber doch schön, dass sie es versucht haben!

    Aero-Oberfläche
    Sie ist bunt. Sie ist transparent. Sie ist überladen. Sie ist neu! Die neue Oberfläche für Windows. Derzeit erinnert sie noch stark an WindowsXP. Bis zum Release im nächsten Jahr soll sich das noch ändern. Derzeit nur optische Spielerei ohne echten Nutzwert. Die Oberfläche unterscheidet zwischen 3 Modi:

    1. Klassischer Modus
    Wie wir ihn von WindowsXP kennen.

    2. Aero Modus (Aero Basic)
    Grundlegende Hardwarebeschleunigung für die Oberfläche, aber keine echten optischen Highlights.

    3. Aero Glass Modus
    Transparenzen, Schatteneffekte etc. Dank DirectX9 oder besser WGF1.0-Beschleuniger ohne Geschwindikeitseinbußen.

    Allgemeines Look 'n Feel
    Steve Jobs warf Microsoft immer vor "They have just no taste!" - sie haben keinen Geschmack. Und wer schon mal vor MacOS-X saß, weiß was er meinte. Mit Vista wird das anders. Praktisch mit jeder CTP tut sich etwas an der Oberfläche und ähnlich wie bei guten Spielen, sieht man die Eleganz der neuen Oberfläche erst, wenn man sie in Bewegung sieht.

    Ferner ist, dank neuem Startmenü, wechselnden Hintergründen, zig 3D-Effekten (wie der neue "TAB-Effekt", der Fenster dreidimensional hintereinander legt) und dem neuen Farbschema-Support, welches die Fenster in jeder Farbe erstrahlen lassen kann, die Oberfläche nun wirklich individuell anpassbar.

    Das Intelligente Startmeü
    Die „Progamme“ werden nun nicht mehr aufgeklappt, sondern direkt im Menü selbst dargestellt. Ebenso Suchergebnisse. Das Suchfeld ist nun unten eingehängt. Aber es gibt auch intelligente Ordner, wie den „Spiele“ Ordner (Games Explorer). Spiele werden diesem automatisch hinzugefügt und nach Häufigkeit der Verwendung angeordnet. Insgesamt also wirklich intelligenter ergonomischer!

    Bessere Zusammenarbeit von MSI-Installationsdateien mit UAP
    Arbeitet Hand in Hand mit der UAP, so können nun bspw. Dateierweiterungen frisch installierten Anwendungen auch durch den normalen Benutzer verknüpft werden etc.

    Auxiliary Display Technology
    Im Grunde geht es darum, dass Windows-Vista sich selbst reaktivieren kann, wenn es sein muss. So kann es bei Terminen oder neuen E-Mails warnen, oder einfach MP3s auf Wunsch wiedergeben – direkt aus dem Standby. Sehr nützlich sicherlich für Notebook-User. Der neue Windows-Explorer Er zeigt Laufwerksbelegungen als Balkendiagramm direkt im Arbeitsplatz, bietet die Dateiinformation, -suche und –vorschau in der Fußzeile. Sprich: Viele nette Gimmicks, an die man sich aber erst gewöhnen muss. Spracherkennung Ja, Windows-Vista soll sich auch mit Sprache steuern lassen. Die Betonung liegt auf soll. Wie jedes Spracherkennungsprogramm muss auch hier Windows erst einmal trainiert werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen soll. Danach frisst das System auch Sprachbefehle.


    Der Umgang mit Daten RSS und XML Grundsystem
    Für die Organisation und Strukturierung von Daten haben sich diese Formate schon lange druchgesetzt, doch im aktuellen Internet-Explorer kann man damit ohne Zusatzprogramme nicht wirklich etwas anfangen. Im kommenden IE7 ist dies eines der großen neuen Features und damit Bestandteil von Windows-Vista.

    Neue Suchfunktion
    Entwickler können nun ihren Programmen und Daten Metatags verpassen und so die Suche nach diesen, ähnlich wie bei Internet-Suchmaschinen verbessern. Das ganze geht einher mit der stärkeren Einbindung der Suchfunktion in die Aero-Oberfläche.

    Virtual Folders
    Es sind keine echten Ordner, sondern virtuelle, eher mit Verknüpfungen verwandte Dateien mit der Endung vfolder. In diesen Dateien versteckt sich XML-Code mit Suchanfragen mit Kriterien. Sie verhalten sich wie Ordner, welche eine Zusammenstellung von Daten nach Nutzerwünschen darstellt. Klickt man in Vista auf „All Documents“, also auf Dokumente, dann wird hier nicht etwa ein Ordner mit eigenen Dateien geöffnet, nein die Festplatte wird nach allen Dokumenten durchsucht. Dank Dateindizierung geht das sehr schnell. Versierte Anwender kennen diese Funktion bereits als „Gespeicherte Suche“. Es ist nur eine neue Organisationsform dieser gespeicherten Suche. Im Zusammenhang mit den Metadaten in den Dateien wird so eine völlig neue Qualität der Suche erreicht.

    Aber auch eine neue Qualität der Verwirrung, denn eine Datei, erscheint so scheinbar zweimal: Einmal im Ordner in dem sie tatsächlich liegt und in dem entsprechenden virtuellen Ordner. Dem intelligenten IT-Begeisterten kann man das noch nahe bringen, dem Laien aber kaum!

    Die Desktop-Sidebar
    Widgets und Desklets sind "in". Kleine Programme, welche man auf dem Desktop ablegt und die einem mitteilen, welches Datum wir haben, wie das Wetter gerade ist und morgen wird, die regelmäßig ein anderes Bild aus den "eigenen Bildern" anzeigen, einen Suchdialog zeigen. Die Desktop-Sidebar ist eine der ganz frühen Longhorn-Ideen, flog jedoch nach dem kompletten Redesign wieder raus. In der Beta2 ist sie wieder enthalten. Microsoft Gadgets nennen sich die kleinen Programme jetzt. Auch mit ihr kann man viele tolle sinnvolle oder -lose Dinge tun.


    Windows Vista und die Medien
    Mechanismus 1: PVP – OPM
    Protected Video Path – Output Protection Management
    Wie der Name es sagt, werden Videomedien durch die Software (von Microsoft: Mediaplayer 11) geprüft, ob Sie die benötigten Schutzmechanismen, also das passende Digital-Rights-Management, haben. Genauer geht es hier um HD-Video-Daten. Da die Industrie nicht will, dass HD-Videos wieder so schnell gecracked werden können, wie seinerzeit der CSS-Dateischutz einer DVD, wird hier in Zusammenarbeit mit der Grafikkarte und ihren Treibern auch die Wiedergabe kopierter Inhalte kontrolliert. Wie genau Windows-Vista reagiert, wenn ein Kopierschutz erkannt wird, ist nicht klar. Wahrscheinlich wird die Wiedergabe verweigert.

    Mechanismus 2: PVP – UAB
    Protected Video Path - Bus-Encryption
    Die „Bus-Verschlüsselung“, welche schon jetzt in jedem Mainboard mit PCIe steckt, sorgt dafür, dass man Videodaten bei der Wiedergabe nicht vom Bus abgreifen kann. Ansonsten wäre das Rippen sehr einfach. Einfach das Bussignal der Wiedergabe abgreifen und speichern. Ergebnis ist ein Videostrom ohne jeden Kopierschutz. UAB wird wahrscheinlich fester Bestandteil des Windows-Vista-Treibermodells und damit Kernkomponente des Gesamtsystems. Ein Deaktivieren dürfte damit unmöglich werden.

    Mechanismu 3: PUMA
    Protected User Mode Audio
    Im Zusammenspiel mit PAP (Protected Audio Path) eine weitere Methode um auch Audidaten auf dem Bus zu verschlüsseln um DRM-Inhalte besser zu schützen.

    Hardware
    Neues Treibermodell
    Ein neues Treibermodell ermöglicht einige interessante Neuerungen. Für Grafikkarten bietet das Treibermodell einen eigenen Scheduler. Dies birgt den Vorteil, dass mehrere Grafikanwendungen nebeneinander laufen können ohne sich zu beeinflussen. Dies dürfte auch den Multi-GPU-Systemen neue Impulse geben.
    Ferner führt ein Absturz eines GPU-lastigen Programms nicht automatisch zum Absturz oder Instabilität des Gesamtsystems. Der Grafiktreiber kann sich sogar selbst vollständig wiederbeleben, sollte er selbst abgestürzt sein. Sprich: Stirbt ein Treiber aufgrund fehlerhafter Behandlung, wird im aktuellen WindowsXP der Treiber angehalten. Beim Grafiktreiber bedeutet dies – Absturz. Auch beim IDE-Festplattentreiber oder ähnlicher wichtiger Systemtreiber. Bei Windows-Vista muss nur der Treiber für die CPU noch funktionieren und das System kann wiederbelebt werden. Ohne Neustart.

    So reduziert sich auch die Anzahl der Neustarts bei der Treiberinstallation auf Null. Natürlich vorausgesetzt, der Treiber unterstützt das neue Treibermodell.

    Support für das neue EFI-System
    EFI steht für „Extensible Firmware Interface“ und soll irgendwann das heute bekannte BIOS ablösen. Es soll komplexer sein, mehr bieten aber gleichzeitig weit schnelleres Booten ermöglichen.
    Nach 20 Jahren werden unsere Computer immer noch vom gleichen Grundsystem gestartet, welches die Fähigkeiten heutiger Technologien nicht nutzt.
    Windows-Vista soll EFI unterstützten. Mangels Plattformen und Statements von Microsoft bleibt der Beweis bis jetzt aus!

    DVD-Recording
    Die eingbaute Brennsoftware liefert nun auch DVD-Recording.
    Hybrid-Harddrive Support und SuperFetch - Bootbeschleunigung durch USB2.0-Sticks
    Das Gigabyte iDrive macht es vor. Persistente Festspeicher kommen in Mode, sprich: Schnelle Speicher ohne drehende „Scheiben“. Windows-Vista wird auf diese Laufweke cachen können und so die Festplatte öfter mal „pausieren lassen“.

    Beim Booten kann dann dieser schnelle latenzenfreie Speicher verwendet werden, um den Bootvorgang zu beschleunigen. Stopft man einen USB2-Stick in seinen PC wird mann dann auch sogleich gefragt: "Willst Du damit superfetchen?". Der für Super-Fetch verwendete Speicher ist dann auf dem Stick nicht mehr verfügbar.
    Effektiv wurde von Testern aber kein Vorteil gemessen :-/.

    Stealth Modding
    Eine Erweiterung der Hardwareprofile. Ersetzt der User eine Hardware, nutzt Windows-Vista automatisch ein anderes Hardwareporfil mit dem passenden Treiber. So kann man theoretisch einfach die Systemplatte in ein anderes System stopfen und sofort mit Vista losarbeiten, ohne Treibersalat anzurichten.

    Verbesserte Hardware-Skalierbarkeit
    Heute darfst Du Dein Betriebsystem neu installieren, wenn du einen zweiten Prozeossor nachrüstest (oder einen ausbaust!). Das sollte sich hiermit erledigt haben. Verbessetes Hardware-Ressourcen-Management
    Eine Anwendung darf im Vorfeld dem System mitteilen, wie viele Ressourcen es braucht (RAM, CPU-Zeit etc). So sollen die Anwendungen viel schneller laufen.

    Metro
    Verbessert die Kommunikation im PostScript-Format mit Druckern – auch Rich-Printable-Format genannt. Um mit PS-Druckern zu kommunizieren muss derzeit noch der Programmierer die PS-Datei erzeugen. Beim neuen Spooler macht dies „Metro“, ein XML-ähnliches Druckformat. So kann eine HTML-Datei direkt übergeben werden. Metro erledigt den Rest.
    Mobile-Computing – Für Notebook-Besitzer
    Hier werden diverse neue Tools den User erfreuen. Abgesehen davon dass Windows-Vista aus dem Suspend-Schlaf bereits nach 2 Sekunden erwachen soll, gibt es ein neues erweitertes Powermanagement.

    Vernetzung und Netzwerke
    Peer Name Resolution Protocol
    PNRP ist ein Peer-2-Peer-Protokoll, welches es ermöglicht, einem Computer mehr als nur einen Netzwerknamen dynamisch zuzuweisen, bzw. Computer im Netzwerk zu verwalten, die mehr als einen Namen oder eine IP-Adresse haben. Derzeit läuft die Sache doch so: eine IP-Adresse, ein Netzwerkgerät (MAC-Adresse), ein Netzwerkname. Ein klassisches 1:1 Verhältnis. PNRP lösst dieses Verhältnis auf. Natürlich nur an der Oberfläche.

    Anwendungsentwicklern wird es so möglich sein, eigene Netzwerkadressen zu vergeben QoS – Quality of Service Der QoS-Paketplaner steht bis heute im Verdacht, Netzwerkbandbreite zu „stehlen“. Das ist zuweilen absoluter Blödsinn, aber in der Tat bringt er Usern, die kaum mehr als eine bis zwei Netzwerkanwendungen haben und auch nur eine Netzwerkkarte wenig. Das soll sich ändern, denn diverse Dienste sollen einen sichereren und stabilerenen Netzwerk-Transfer ermöglichen. Was sich wirklich verbessert ist bis dato eher noch eine diffuse Marketing-Wolke.

    Software
    Internet-Explorer 7
    Tabbed Browsing
    Endlich mehrere Seiten in einem Fenster. Längst überfällig und endlich „drin“.
    RSS-Feeds
    Endlich auch werden RSS-Feeds vom IE7 dargestellt. Die Darstellung erinnert an Apples „Safari“-Browser.

    Phishing-Filter (Opt-In)
    Ein Filter soll den Benutzer vor Phishing schützen. Dieser Filter soll warnen, wenn eine Webseite unberechtigt versucht den User zur Eingabe gewisser sensibler Daten zu verleiten, obwohl sie dazu nicht berechtigt ist. In der aktuellen Beta funktioniert das nicht so richtig.

    Neuer Drucken-Dialog
    Endlich können Seiten auf eine DIN-A4-Größe skaliert werden!

    Windows-Mail
    Outlook heißt nun Windows-Mail. Sonst ändert sich, bis jetzt, nix.

    Mediaplayer 11
    Bereits in den Sicherheitsfeatures beschrieben wird der Mediaplayer 11 auch für WindowsXP erscheinen. Am Auffälligsten ist die neue Medienbibliothek. Sie biete vielerlei Informationen mehr und soll dabei sogar deutlich schneller arbeiten, als noch im WMP10.

    Neben dem Angebot von diversen Microsoft-Diensten (iTunes-Konkurrenten), fällt vor allem eine aufgeräumtere Oberfläche auf.

    Performance-Center
    Ähnlich dem Sicherheitscenter kann man hier ein wenig die Arbeitsgeschwindigkeit von WindowsVista optimieren. Hier befinden sich auch die Einstellungen für das "Superfetching".

    Spiele
    Alle Spiele wurden komplett neu programmiert. Keine Angst die Damen: Freecell und Solitär sind noch dabei, sehen nun aber viel toller aus. Ferner sind Mahjiong und Schach hinzu gekommen.

    Sync-Center
    Das aktuelle Synchronisationstool um Verzeichnisse und Daten zweier Medien miteinander zu Synchronisieren ist in Windows-Vista nahtloser eingebunden.

    Windows-Defender
    Der neue Name der "Windows-Anti-Spyware" welche auch für WindowsXP erhältlich ist und endlich Schluss mit Spyware machen soll. Dieser wird ins Sicherheitscenter eingebunden und über Windows-Update frisch gehalten.

    Windows Photo Gallery
    Sicher nicht "das" Killerfeature, bietet Windows über Photo Gallery einen komfortable Überblick über Bilder und ermöglicht das Zusammenstellen von Diashows und Übergangseffekte.

    Windows-Backup
    Interative Backups halten das System am Leben. Windows-Backup wird zwar die Imaging-Tools wie Norton Ghost nicht überflüssig machen, aber es macht ihnen ihre Existenz streitig.

    Windows Calendar
    Ein neuer Kalender bringt weit mehr, als die "Systemuhr" bisher. So kann man nun Outlook-ähnlich Termine planen und bekommt einen anständigen Kalender geboten.

    Windows Collaboration P2P
    Ein auf P2P-Protokollen basierendes Tool zur Online-Zusammenarbeit. In Kombination mit dem neuen Messenger ist wohl das Ziel aktuellen P2P und VoIP-Angeboten zu begegnen (Stichwort: Skype) und sie, dank Desktop-Zusammenarbeit zu überflügeln. Ein bisschen Exchange für alle.

    Windows DVD-Maker
    DVD-Authoring-Software auch für HD-DVDs geeignet, derzeit jedoch nicht in vollem Umfang funktionsfähig. Sicher ein Schritt die Brennfunktionen von WindowsVista zu erweitern und gerne genommen, von Leuten, die ihre Videos als HD-DVD wollen. Für 80% der Nutzer aber ähnlich dem MovieMaker in WindowsXP ein überflüssiges Spielzeug.

    Windows-Update
    Windowsupdate ist nun teil des Controlpanels und dort absolut nahtlos eingebunden.
    Windows Transfer
    Noch ein umbenanntes Programm: Das Windows-Migrationstool. Hilft, wenn man komplette Windows-Profile samt Einstellungen und Dateien auf einem anderen Rechner braucht.

    Gelebt und gestorben
    - Pläne die nicht verwirklicht werden
    WinFS
    Das neue, auf dem MS-SQL „Yukon“ –Server basierende Datenbank-Dateisystem WinFS wird nachgereicht. Es sollte ein schnelleres, selbstheilendes Dateisystem werden. Es wird kommen, aber nicht 2006.

    Das neue Dateisystem ist dabei kein neuer Gedanke. Bereits zu Zeiten der WindowsNT4-Entwicklung wurde unter dem Codenamen "Cairo" an einem Object-File-System (OFS) gearbeitet, es bisher aber nicht realisiert.
    WinFS wird dabei nicht NTFS komplett ablösen, sondern arbeitet als eine Art "Dateisystemaufsatz" in Form einer relationalen Datenbank. Aus OFS wurde Relatioinal FS (RFS) und daraus wiederum WinFS. Oracle bietet mit dem "Internet File System" (IFS) bereits seit Jahren ein ähnliches System an. Die Idee ist also nicht neu.

    Monad
    Die neue „Monad“-Command-Shell Sie soll Windows-Vista der Linux-Bash ähnlicher machen. Mit verbessertem Funktionumfang sollten Command-Prompt-Fanatisten endlich wieder ein umfangreiches Werkzeug für alle Belange bekommen. Doch kaum 3 Tage nach Erscheinen für Vista erschien ein Virus, der just eine Sicherheitslücke in Monad nutzte.

    Angeblich soll es deshalb raus fliegen und erst im kommenden Serverprodukt eingebaut werden. Die Beta2 von Monad tauchte am 11. September 2005 im MSDN auf, wurde aber kurz danach wieder zurück gezogen - es besteht also noch Hoffnung.

    Vollständige Umsetzung des NGSCB-Konzepts
    Vor einigen Monaten noch sah es so aus, als würde Microsoft das Nex-Generation-Secure-Computing-Base-Konzept voll durchziehen. Dies hätte bedeutet, das jedes Stückchen Software, jeder Treiber, Daten, einfach alles hätten zertifiziert und validiert werden müssen. Das Konzept sah vor, dass das Betriebsystem entscheidet, welche Software „sicher“ ist, welche Daten „authentisch“ und entsprechend handelt. Doch dieses Konzept stieß auf Gegenwind – und das zu Recht. Wer bewertet denn bitte, ob ein Stückchen Software „sicher“ – nun, das täte Microsoft. Unliebsame Software würde dann also als unsicher bewertet und das war es dann! Es gab aber noch mehr Lücken und Missbrauchmöglichkeiten in diesem Konzept. So wäre die totale Datenkontrolle die Folge gewesen und dank der vorauszusetzenden TPMs (Trusted Platform Modules) würde dem User vollständig die Kontrolle entzogen was da über seine Datenleitungen an Information fließt. Dies geschieht nun im Grunde nur noch im Bereich der Audio/Video-Daten - dort aber Konsequent.
    Im Zusammenspiel mit Mediaplayer11 und HD-TV/Video/Audio ist endgültig Schluss mit Raubkopiererei. Selbst legales kopieren wird dann schwierig.

    Exkurs: Palladium die zweite
    Orthy.de war nimmer müde, alles über TPM zu erfahren und wir taten gut daran, denn so langsam werden die Konzepte Realität.
    Schon vor über einem Jahr erschien ein Grundsatzguide, der nach wie vor im WWW seinesgleichen sucht ("TPM: Fakten!" (pco)) und die Geschichte des Trusted-Platform-Module durchleuchtete.

    Auch auf einen knapp zwei Jahre (!) alten Artikel seie an diese Stelle hingewiesen ("NGSCB aka. Palladium: Wie wird es werden?" (pco)). Er beweist, dass ADP und EFS, PVP und PUMA, NAP und UAP,nur neue Namen für alte Konzepte sind, die alle Teil von Palladium sind. Selbst das neue Treibermodell (dazu später mehr) könnte man in die Kategorie "Attestation" mühelos einordnen. Microsoft hat das Palladium-Konzept nicht als Zwang integriert, aber WindowsVista ist ein Riesenschritt in Richtung Kontrolle des Users.

    Mit einem weitaus mulmigeren Gefühl liest sich der ziemlich genau zwei Jahre alte Artikel ("TCPA - Wahrheiten und Lügen" (pco) ), denn er belegt, was vor fast 3 Jahren (der Artikel ist älter, wurde aber im Januar 2003 ge-relaunched) schon vermutet wurde. Zwar sind die verwendeten Jahreszahlen utopisch, aber ersetzt man "2005" mit "WindowsVista 2007" und 2007 vielleicht mit "WindowsX 2010", dann kommt es wieder hin. Geradezu unglaublich, wie dicht dann der Artikel an der Realität ist.

    Ebenso fast unglaublich, womit der Anwender in den letzten zwei Jahren konfrontiert wurde und nun bereit ist sich abzufinden. Alle in Vista vorgestellten DRM-Mechanismen waren vor 2 Jahren noch für Skandale und einen Aufstand in Fachkreisen gut. Heute "freut" sich die ganze Welt auf WindowsVista.

    Fazit: Keine Gnade
    Wenn demnächst alle Scheisshausblätter schreiben werden: "WindowsVista schon heute", dann wird es hier auf Orthy.de eine klare Antwort geben:

    WER WILL DAS?

    Wer will verschlüsselte Dateisysteme und Hardwarepfade zum Preis, dass HD-Videos sich weder kopieren noch abspielen lassen, dass ein Betriebsystemhersteller mir vorschreibt, welche 3D-Schnittstelle ich zu nutzen habe, welche Software sicher ist und welche nicht. Wobei Microsoft das Wörtchen "Sicherheit" souverän dazu nutzen wird, eigene Produkte zu umwerben und die Produkte anderer zu unterdrücken. Es wird mit eben solcher Sicherheit wieder Prozesse und Diskussionen um Vista geben. Doch bis Gerichte entschieden haben, sind ganze Kindergärten in Brunnen verschwunden.

    Das Rechtesystem, noch aus der NT-Zeit stammend ist mit den modernen Anforderungen überfordert und ausgereizt. Der Internet-Explorer bringt sinnvolle Neuerungen, aber keine Revolutionen.

    Der WindowsXP-User wird nicht mit allzu vielen Änderungen strapaziert und sich sehr schnell zurecht finden. Microsoft hat bei Vista wirklich an der Oberfläche gekrazt und sich nicht allzu sehr mit Innovationen belastet.

    Meist sind es große neue Namen für alte Konzepte, die verfeinert wurden, aber teilweise auch ihre Fehler haben. Einige Konzepte bleibe gar bei einem Versprechen, wie der nicht funktionierende Phishing-Filter.

    Erste Benchmarks wollen gar heraus gefunden haben, dass Windows-Vista schneller läuft als WindowsXP, andere sind sich sicher, Windows-Vista wird erst auf Highend-PCs gut laufen - welche Ironie, wie sich Geschichten und Legenden immer wieder wiederholen.

    Du willst ein echtes 64-Bit-System welches konsequent Sicherheitskonzepte umsetzt und deine Daten schützt. Wenn es geht schon heute? Linux oder MacOS-X!
    Du willst ordentlichen Dual-Core-Support vom Betriebsystem bis hin zur Anwendung. Auch schon heute? Linux und (ganz weit vorne) MacOS-X!
    Du willst eine moderne grafische Oberfläche, mit schicken Effekten und einigen guten Ergonomie-Details? KDE für Linux oder gleich MacOS-X.
    Du willst ungestörtes Arbeiten, Medienwiedergabe, auch von HD-Medien nahtlos in eine Obefläche integriert und auch das schon heute? Linux!
    Du suchst satte Netzwerkfeatures, gute Administrierbarkeit auch von Serverdiensten? Linux und MacOS-X!
    ...
    Du willst spielen und brauchst eine verbreitete 3D-Schnittstelle? Windows!

    WindowsVista ist für mich nicht mehr als das Betriebsystem für eine überteuerte Spielekonsole ausgestattet mit einem überreichen Softwareangebot.

    Es gibt für Linux weniger Software, weil weniger Leute Linux nutzen. Es nutzen wenige Leute Linux und MacOS, weil es wenigere Software dafür gibt.

    Alle Versprechen, welche Microsoft für WindowsVista gibt, alle diese Konzepte gibt es bereits größtenteils in der Open-Source-Welt. Das Problem damit ist, dass der Anwender sich ewiglich an Windows gebunden hat. MacOS war nie schlechter als Windows, es war aber trotzdem auch nie so erfolgreich. Mit Vista geht Microsoft einen Riesenschritt in Richtung:

    1. Kontrolle des Anwenders im Hinblick auf Raubkopie und Mediale Inhalte
    2. Distanzierung von OpenSource und Freeware sowie der Bindung des Users an Microsoft-Produkte
    3. Erschliessung neuer Märkte, wie Videobearbeitung, Gruppenzusammenarbeit, Systembackup, Virenschutz und Sicherheitspakete.

    Unterm Strich ist WindowsVista eine mit vielen sinnvollen Features verpackte virtuelle Fussfessel und für mich ein guter Grund, mal wieder mit Linux zu liebäugeln.

    WindowsVista wird viel besser als WindowsXP - für den User ... und für Microsoft.


    Quellen
    Quellen und interessante Links

    Offizielle Microsoft-Homepage:

    microsoft.com/windowsvista/default.mspx (neu seit 15.08.2005)


    Winfuture "Vista Beta 1 Review":

    winfuture.de/vista
    Bilder der Dezember-CTP:
    winfuture.de/news,23493.html

    Computerbase "Vista Dezember-CTP Review":
    computerbase.de/artikel/softwa…ndows_vista_december_ctp/



    Paul Thurotts Winsupersite:

    winsupersite.com/reviews/winvista_beta1_01.asp
  • Interessanter Artikel, danke!

    Über die Wertung von Vista kann man sich sicherlich streiten. Ich denke, sollten wirklich derartige Restriktionen für den User integriert sein, dauert es nicht lange, dass es inoffizielle Patches gibt, die jenes Defizit ausgleichen. ;)