II) Damit eng verknüpft ist die Frage nach einer globalpolitischen Rolle Europas und der geografischen Abgrenzung europäischer Staaten nach Osten und Süden hin.
zu 1: Die aktuellen Beitrittsgespräche der EU mit den Balkan-Staaten Rumänien und Bulgarien hat eine Diskussion um eine maximale Größe des europäischen Völkerbundes erneut entfacht - Nicht ohne Grund, denn es steht viel auf dem Spiel. Die beiden Mitgliedschaftsanwärter weißen eine hohe Korruptionsrate auf, die Kriminalität ist in beiden Staaten höher als der EU-Durchschnitt. Es gibt ein großes Manko in punkto Umweltschutz, und außerdem verfügen insbesondere die abgelegeneren Landregionen eine schwache Infrastruktur - Im Allgemeinen kann man sagen: Der Lebensstandart dieser Menschen ist niedriger als der unsere und auch als der anderer EU-Mitgleider, die erst neu dazukamen (z.B Litauen, Polen). Die "Gefahr" besteht für viele darin, durch die Aufnahme dieser Staaten in den Völkerbund Europa auch auf ein Teil Ihres Lebensstandart zu verzeichten, wenn ein allgemeiner Angleich erfolgen muss.
Die Wirtschaft eines westeuropäischen Staates wird sich zwei Aufgaben stellen müssen:
- Die mit den inländischen Standortfaktoren in direkter Konkurrenz stehenden Möglichkeiten zum "günstigeren" WIrtschaften, wenn sie sich z.B. dann in Rumänien niederlassen werden, als z.B. ein neues Werk in West-/Mitteleuropa zu eröffnen -> ökonomisches Prinzip der Globalisierung
- Bei einem zu schnellen Anschluss der neuen osteuropäischen Mitgleidern an die gemeinsame europ. Währungsunion (€uro) kann es zu einem Verlust der Geld- und Kapitalwert-Stablität kommen.
zu 2) Die politische Dimension eines Anschluss der beiden Staaten Bulgarien und Rumänien ist eine andere, wie wenn z.B. die Ukraine einen Antrag auf Mitgliedschaft würde stellen. Unabhängig von der geografischen Lage Ukraines (als Fallbeispiel) hat das Land eine größere Affinität zu Russland als die beiden Balkanstaaten. Zum Anderen bestehen verschiedene Meinungen, wo man Europa abgrenzen kann. Ist z.B die Türkei noch Europa? Und das Uralgebirge die Grenze zu Asien?
Gute Multimedia-Info zur EU-Osterweiterung: [url=http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/23/0,4070,2304631-6,00.html]ZDFmediathek[/url]
Zitat zum Geschichtlichen Hintergrund der EU-Osterweiterung:
"Am 15 Januar 2000 beginnen die Beitrittsverhandlungen mit der "Helsinki-Gruppe", dazu gehören unter anderem Bulgarien, Lettland Litauen, Malta, Rumänien und die Slowakei. Doch der Länderbericht der Europäischen Kommission für Bulgarien und Rumänien fällt negativ aus, der Beitritt wird auf 2007 verschoben.
Die Verträge mit Bulgarien und Rumänien werden schließlich knapp fünf Jahre später, am 25. April 2005, in Luxemburg unterzeichnet. Aber die EU behält sich vor, den Termin um ein Jahr zu verschieben, sollten die Aufnahmekriterien von den beiden Kandidaten nicht erfüllt werden."
Da diese Fragen nicht von einer Person beantwortet können bitte ich um eure Meinung!