Das ganze passierte am 14. Novmeber (?) dieses Jahres.
(Ernstaunt musste ich feststellen, dass das hier im Forum nicht gepostet wurde!)
Kurier vom 24. Novmember 2007 schrieb:
Bei dem Versuch ein sechsjähriges Mädchen zu schützen, wurde eine junge Sächsin selbst zum Opfer: Ihr wurde ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt.
Außergewöhnliche Zivilcourage bewies eine 17-Jährige aus Mittweida in Sachsen, als sie sich vier glatzköpfigen Männern entgegenstellte. Die Gruppe war gerade dabei ein sechsjähriges Mädchen zu peinigen. Die Nachbarschaft, die das Geschehen von ihren Balkonen aus beobachtete, schritt nach Angaben der 17-Jährigen nicht ein. Auch für Zeugenaussagen ist sie nicht zu haben, ein Haftbefehl wurde vom Amtsgericht Chemnitz bisher abgelehnt: Der Tatverdacht sei nicht ausreichend gewesen.
Der Vorfall hatte sich bereits am 3. November ereignet, wurde aber erst später den Behörden gemeldet. Der 17-Jährigen zufolge hielten sie drei der Männer fest, während der Vierte ihr das etwa fünf Zentimeter große Nazisymbol in die Hüfte schnitt.
Rechtsextremer Hintergrund
Ein Verdächtiger wurde den Angaben zufolge ermittelt - einen Haftbefehl lehnte das Amtsgericht Chemnitz jedoch ab: Der Tatverdacht sei nicht ausreichend gewesen. Bei der Durchsuchung seines Zimmers in der elterlichen Wohnung stellten die Beamten ein Abzeichen der Neonazi-Kameradschaft "Sturm 34" sicher.
Die Vereinigung war im April von Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) verboten worden, nachdem sich zu Jahresbeginn die Übergriffe mit rechtsextremem und ausländerfeindlichem Hintergrund in Mittweida massiv gehäuft hatten. Der mutmaßliche Rädelsführer muss sich derzeit vor dem Amtsgericht Chemnitz wegen Körperverletzung verantworten.
Anrainer schauten weg
Mittweidas Bürgermeister Matthias Damm (CDU) reagierte geschockt auf den Vorfall in seiner Stadt. "Es ist schlimm, dass das wieder passiert ist", sagte er am Freitag. Damm hofft, dass sich nach Bekanntwerden des Vorfalls jetzt Zeugen der Tat melden. Er erwarte von ihnen die Zivilcourage, die die 17-Jährige bei ihrem Einsatz für das kleine Mädchen bewiesen habe. "Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen."
Laut Aussage der jungen Frau beobachteten Anrainer das Geschehen von ihren Balkonen aus, äußerten sich bisher aber nicht als Zeugen. Damm sagte: "Es ist eine Schande, wenn Menschen in einem solchen Fall wegschauen." Zugleich kritisierte er die Justiz wegen schleppender Ermittlungen im Zusammenhang mit der Neonazi-Kameradschaft. "Stadt, Landkreis, Polizei und Innenministerium sehen Rechtsextremismus als das große Problem bei uns an - nur die Justiz setzt keine Prioritäten." Der Bürgermeister verwies auf den laufenden Prozess vor dem Amtsgericht Chemnitz. "Da reiht sich eine Panne an die andere."
Sachsens Justizsprecher Martin Marx entgegnete: "Wir betreiben die Strafverfolgung gegen Mitglieder der Kameradschaft "Sturm 34" mit allem Nachdruck." Er fügte mit Blick auf den jüngsten Angriff auf die 17-Jährige hinzu: "Wir werden alles daran setzen, diesen fürchterlichen Vorfall aufzuklären."
Bezugnehmend auf diese Nachrichten möchte ich eine Diskussion anregen:
Wie weit darf die Toleranz extremistischer Gruppierungen gehen und wie weit muss die Meinungsfreiheit gewahrt bleiben?
Außerdem möchte ich alle zur Solidarität aufrufen und an euere Zivilcourage appellieren! Solche schrecklichen Taten dürfen nicht passieren!
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Meine Meinung
Der Staat darf nicht zu aktiv eingreifen. Es liegt an uns allen, dass sich (rechts-)radikale Gruppen ausbreiten oder eben nicht. Durch Aufklärungsarbeit, richtige Erziehung, soziales Gewissen, Vermittlung von Gerechtigkeit, Akzeptanz anderer Menschen können wir die Anzahl derjenigen Minimieren, die nicht an die Gleichheit der Menschen denken. Aber ohne die nötige Zivilcourage und das Sehen und Handeln können wir nichts erreichen.
Da ich von der Institution "Staat" ohnehin nicht viel halte, denke ich, dass die Bevölkerung, die Gesellschaft mehr verändern kann. Dennoch gibt es doch sinnvolle Gesetze, wie das Wiederbetätigungsgesetz. Nur leider sind gerade rechte und rechtsextreme in Gebieten daheim, in denen die Executive gleich denkt wie sie.
Die Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Gut, gerade in diesen Tagen. Leider IST Faschismus eine Meinung, auch wenn von mir und anderen als Verbrechen angesehen. Wir dürfen die Meinungsfreiheit nicht zu sehr einschränken. Vor allem kann dadruch ein Trotzeffekt enstehen, der mehr Leute auf die rechte Seite bringt. Wir müssen versuchen in unserer Umgebung so gut es geht dagegen zu Kämpfen (ohne Gewalt versteht sich [der Aufruf geht mal an die linksextremen]) und uns dagegen zu stellen.
Das Wiederbetätigungsgesetz so durchziehen wie es ist und die Gesellschaft umkrempeln!
Meinungsfreiheit wahren!