Ein Rückblick ...

  • Frage

  • linda
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  • Ein Rückblick ...

    ... oder wie schnell die Zeit vergeht.

    Ich habe gerade mal wieder über Gott und die Welt nachgedacht und bin darauf gekommen, daß meine Schulzeit auch schon wieder fast 10 Jahre her ist. Jetzt heißt es ja, mit dem Alter werde man reifer und sieht die Dinge mit anderen Augen. Mich würde interessieren, wenn ihr so zurückblickt auf eure Schulzeit, oder auch auf die letzten Jahre, wenn ihr noch zu Schule geht, wie war das für euch damals mit dem Bücher lesen? Also ich spreche hier von den Büchern, die der Lehrer verordnet hat :D

    Ich habe jetzt 3 Fragenpakete geschnürt, mit denen man etwas aus dem Nähkästchen plaudern kann, und ich würde mir wünschen, daß ihr das auch so ein bißchen tut und nicht nur 2 Sätze oder in Stichpunkten schreibt. Ihr müßt/sollt auch nicht alle gestellten Fragen haargenau beantworten, sie sollen nur als Leitfaden dienen, was man alles schreiben kann in einer Antwort. Vielleicht fällt euch ja noch mehr ein ;).

    Zum einen wäre es interessant zu wissen, ist das immer ein Zwang gewesen für euch zu lesen? Habt ihr versucht die Bücher nach der Dicke auszuwählen oder nach dem Thema, wenn mehrere zur Auswahl standen. Habt ihr die Bücher immer selbst gelesen, oder habt ihr euch von euren Kameraden oder aus dem Internet informiert? Wie seit ihr damit gefahren, hat's der Lehrer gemerkt, bzw. welches waren eure Tricks? Wart ihr in der Schule Anhänger der "Ich fange morgen an zu lesen"-Fraktion, oder gehörtet ihr zu der Fraktion, die die Bücher regelrecht verschlungen hat?

    Zum zweiten würde mich interessieren, wie seht ihr die Sache heute, hat sich eure Einstellung dazu geändert während der Jahre? Sagt ihr: "Mensch, es war zwar manchmal langweilig und streßig aber eigentlich war es doch ganz nett mal einen Goethe oder Schiller gelesen zu haben". Oder gehört ihr mehr zu der Fraktion, die das Lesen alter Schinken generell als Zeitverschwendung ansieht? Vielleicht hat sich eure Einstellung aber auch zum negativen verändert, daß ihr sagt: "Ich fand's zwar damals toll, aber so richtig weitergebracht hat's mich bis heute nicht".

    Zum Dritten wüßte ich gerne, an welche der damals gelesenen Bücher könnt ihr euch noch erinnern? Also nicht unbedingt in der Form: "Ja, das habe ich gelesen", sondern mehr in der Form: "Ich weiß auch noch etwas über die Handlung, oder gar über den tieferen Sinn, den der Autor damit ausdrücken wollte". Wieviel Bücher bekommt ihr so aus dem Stehgreif zusammen? Wie lange mußtet ihr dafür überlegen?

    Ich bin auf eure Antworten gespannt und werde mich später mit meinen Erfahrungen mal einklinken ;)


    Linda
  • Leseratte mit Geschmack

    Ach du meine Güte, hast du viele Fragen gestellt!

    Mal sehen, ob mein Gedächtnis noch funktioniert.

    Also ich muss erst einmal vor weg nehmen, dass ich noch in der Ausbildung bin (letztes Jahr jetzt) und die Schulzeit noch gar nicht mal soooo lange hinter mir liegt.

    Ich kann mich noch an einige Bücher erinnern, die wir damals lesen mussten. Da waren zum Beispiel

    • Die letzten Kinder von Schewenborn (das war klasse)
    • Christa Wolf - Der geteilte Himmel (naja)
    • Homo Faber (da schüttelt es mich noch heute vor)
    • Der Fänger im Roggen (*grusel*)
    • Goethes Faust I und II (es ging so)
    • Hamlet (darf natürlich nicht fehlen - war auch ok)
    • Romeo und Julia (nach 3x lesen verlor es seinen Reiz)
    • Die Welle (musste ich auch mehrmals lesen -> Realschule & Gymnasium)


    Vielleicht fallen mir spontan noch welche ein, dann erweitere ich die Liste. ;)

    Prinzipiell war ich der Typ, der gerne gelesen hat und ich habe auch in meiner Freizeit Bücher kaum weglegen können. Alle oben aufgezählten Bücher hab ich gelesen und einen nicht unerhebllichen Teil musste man bis ins Kleinste Interpretieren. Deshalb auch die Kommentare neben den Aufzählungen. Homo Faber und der Fänger im Roggen fand ich wirklich absolut schrecklich. Ich wusste nicht, was es mir bringen sollte über Menschen zu lesen, die mit sich und der Umwelt nicht klar kamen. Auch der Schreibstil war schrecklich und die Autoren wiederholten sich oft.
    Genauso interpretierte ich diese Bücher, ließ meinen Zorn über die Lesepflicht solcher Werke aus und.... durfte niemals vorlesen. Ich glaube, meine Lehrerin spürte, wann ich ein Buch nicht mochte und ließ mich deshalb diese auch nicht bewerten!

    Ich lese sehr viel. Momentan einen römischen Krimi, aber ich habe auch die Buchempfehlungen meiner Lehrerin wahrgenommen.
    So zum Beispiel das Decamerone von Boccaccio gelesen (100 'erotische' Kurzgeschichten auf 1000 Seiten -> hab fast einen Monat dafür gebraucht).

    Nun muss ich allerdings sagen, das die Bücher, die man in der Schule lesen muss überarbeitet werden sollen. Solche Klassiker, wie Goethe und Shakespear können bleiben, aber ich finde, man sollte wenigstens einen modernen Autor hinzufügen oder abstimmen, was gelesen werden sollte.

    Wir leben in einer Demokratie, also her mit den Büchern, die jedem Spass machen!

    LG

    Dina :P
  • Hallo,

    ich weiß noch genau, dass ich immer zur Schule gehen wollte, weill ich lesen lernen wollte. Meine Mutter erzählte mir, dass ich als kleines Kind ein Buch öfters vorgelesen bekommen wollte, und es ihr später dann "vorgelesen" habe.
    Als Kind war ich jeden Tag in der Bibliothek und konnte mich nie entscheiden, was ich als erstes lesen sollte. Später schenkte ich meine Bücher (wegen Platzmangels im Kinderzimmer) der Bibliothek und das tut mir bis heute weh!

    In der Schule mußte ich allein wegem Deutsch-Leistungskurs schon viel lesen, habe mein Abi in Sachsen gemacht ( mit zwölf Schuljahren), und alles noch inn der Umstrukturierung nach der Wende - 8 Jahre später!!! Aber so war es halt!
    Meine LK-Deutsch Lehrerin lasa uns mal vor, was wir alles in der elften Klasse lesen sollten - und das hätten wir nie geschafft!
    Am meisten gehasst habe ich Effi Briest und der Schimmelreiter - zwar Klassiker, aber grottenübel! Sehe ich auch heute noch so!
    Interessiert haben mich u.a. Hamlet, Faust und Der Prozeß! Kafka im allgemeinem ist mit der Autor für mich schlechthin! Aber auch Thomas Mann fand ich sehr faszinierend, und auch Dürrenmatt.
    Interessant auch deshalb generell, dass Bücher immer eng mit der Biografie der Literaten zusammenhängen!
    Schade fand ich immer, dass nie etwas zeitgenössische Literatur behandelt wurde! Ich denke nicht, dass die jüngeren heute Interesse zeigen an Hauptmann und Co. Und dass man über andere Autoren einen einfacheren Zugang zur Literatur erhalten kann, und den teilweise trockenen theoretischen Deutschuntericht auflockern kann. Ebenso, dass die Literatur immer so extrem auseinander genommen wurde - jedem einzelnen Wort wurde eine Bedeutung zugesprochen! Und jeder Lehrer sah etwas anderes und wollte dies auch hören! ( Wir hatten in der zwölften eine sehr schlecht Lehrerin!) Eigene Meinung dabei vertreten ging bei mir, aber auch nur teilweise mit Kampf, und bei anderen gar nicht.)
    Die Welle sorgte damals für enormes Interesse bei den Schülern und dieses Buch und Ich knall euch ab sind bei den Schülern heute auch sehr stark beliebt und sorgt dabei für mehr Gesprächsstoff als je ein Klassiker! Mehr davon!

    Aber ein Leben ohne Bücher wird es für mich nie geben! Ich gehöre auch zu den Leuten, die meist Bücher verschenken, und das auch gerne tut!

    Liebe Grüße

    puffelsche