Indizienbeweise


  • Carmen
  • 771 Aufrufe 7 Antworten

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  • Indizienbeweise

    Hallo

    Wenn sich User in anonymen Foren outen, zu Fragen wie:
    Zeigt her eure Augen und dann ein Foto davon online stellen
    oder
    zu woher kommt ihr, ihre Stadt bekannt geben
    oder
    zu welches Sternzeichen seid ihr
    und/oder
    welche Uhr tragt ihr heute ein Foto davon online stellen
    oder
    seid ihr männlich oder weiblich usw.
    Antwort geben und dabei nicht lügen, laufen dann diese User Gefahr doch eindeutig identifiziert werden zukönnen? Ich meine so das ein deutsches Gericht die Identität als erwiesen ansehen könnte?
    Was meint ihr?

    Liebe Grüße
    Carmen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Wie wird sichergestellt, das es wirklich deine Daten sind?

    Zum identifizieren wird die IP benützt, alles andere ist zu aufwendig und rechtlich nicht zulässig.

    Davon abgesehen - wozu sollte jemand identifiziert werden?

    mfg
    neo
  • Hallo

    ich kenn mich da zu wenig aus, aber ich denke das das beschaffen einer IP für die Rechteinhaber bisher kein Problem darstellt. Wenn jetzt jemand anhand von EMULE und Co ermittelt wird, oder der PC aus irgendeinem Grund sichergestellt wurde könnte es doch gelingen solche Zusammenhänge herzustellen, oder?

    Liebe Grüße
    Carmen
  • Hallo
    eine Ip zu ermitteln ist die eine Sache, dazu gehörige Vergehen die andere.

    Ich glaube das es schon etwas komisch ist auf der einen Seite anonym zu sein um dann auf der anderen Seite viel von sich preis zu geben.
    Nun gut in Foren zu diskutieren ist ja nicht verboten. Daher wird die Motivation jemanden deshalb zu ermitteln gegen Null laufen.

    liebe Grüße Carmen
  • Für so manche hier
    DRTL
    was meint: Don't read, too long *grummel*

    @ Phunny ;)
    Den/die Nutzer einer IP zu ermitteln ist die eine Sache...
    Eine diese IP (mit)nutzende Person auch einer (verifizierten) Identität zu zuordnen, eine ganz andere ;)

    Bzgl. der Verletzung von Gesetzen im Net ist das ja eher (noch) unerheblich,
    da der eingetragene Nutzer einer IP auch rechtlich für daraus erwachsende, rechtliche Konsequenzen verantwortlich gemacht werden kann.
    Es sei denn, er kann zweifelsfrei (*g*, wie?) beweisen, dass er zum fraglichen Zeitpunkt diese IP eben nicht genutzt hat.
    Je nach Gesetzeslage im jeweiligen Land ist auch dies sogar noch unterschiedlich bzw. dehnbar

    @ topic
    Natürlich wird oben Beschriebenes auch tw. so gehandhabt,
    Allerdings weniger bei leichten Verletzungen von Copyrights,
    aber in anderen Zusammenhängen ist die Zuordnung von IP zu genauen Identitäten ja durchaus gefragt.
    Ob nun im "terroristischen" Bereich, oder auch mal bei politisch "suspekt" agierenden Personen...z.B. auch in Haus- oder Wohngemeinschaften, bzw. bei regelmäßig genutzten I-net-Cafes etc..

    Hier treffen Net-Identifikationen eben auch mal auf klassische Überwachungspraktiken.
    Wie z.B. auch während der Vorbereitungen zum G8-Gipfel bei so manchen der Organisatoren geschehen.

    Machen wir uns außerdem doch nichts vor :(.
    Zuordnungen im Net werden inzwischen nicht nur von staatlichen Organen genutzt,
    sondern auch von anderen Institutionen bzw. auch Firmen aus der Beschäftigungsbranche, der Finanzkontrolle bzw. dem Konsum etc. .
    Bei Interesse findet eben auch ein genauerer Abgleich statt,
    allerdings fast ausschließlich zum Nachteil von Überwachten,
    der tw. schon fatal an Methoden der Rasterfahndung, des Berufsverbots oder auch der McCarthy-Ära erinnern.
    Man glaube doch nicht, dass Daten auch nur bei verifizierten Personen gespeichert und überwacht werden. Der umgekehrte Weg ist genauso praktikabel und auch interessant für so manche "Leute"; vor allem, da durch Datenspeicherung der nachträgliche Zugriff um so einfacher wird.

    Konsequenz:
    konspirative Praktiken nehmen zu,
    machen aber dazu angepasste, noch effizientere Überwachungspraktiken auch wieder "notwendig".
    Das dabei Firmen wie Google etc. bewusste oder gewollte Mithilfe leisten...Fein.
    Ob daraus reaktionäre bzw. (fast) totalitäre Methoden langfristig erwachsen,
    sei einmal dahin gestellt und
    ist andererseits vielen weder bewusst bzw. sogar völlig egal.
    Bis halt auch der gläserne Mensch/Konsument Wirklichkeit geworden ist und durch nichts als komplette Umstrukturierungen wieder (evtl. noch ) zu stoppen ist.
    Die Geschichte ist voll davon.
    Auch und gerade bzgl. der Versuchung, solche Datensammlungen nicht nur für wenige Zwecke zu horten, sondern bei deren Vorhandensein sie auch mal "effizienter" zu nutzen.
    Aber die allermeisten Menschen wissen noch nicht einmal,
    welche Datenflut selbst zu ihren scheinbar eher unwichtigeren Personen bereits existiert.

    Insofern
    ist natürlich jede "freiwillige", unbeabsichtigte bzw. unbewusste "Mitarbeit" durch Bild und anderes privates Material oder Infos dazu erwünscht ;),
    und wird auch bestimmt nicht explizit durch Daten- oder Verbraucherschutz unterbunden.

    Es sei denn, in den eher selteneren Fällen,
    wo kritische Menschen ganz speziell, meist aber nur auf ihre Person/Fälle bezogen, dagegen rechtlich mal vorgehen.
    Allerdings auch dies bzgl. mit manchmal nur sehr zweifelhaftem Erfolg.

    'nen "schönen" Volkstrauertag noch *bg*
    muesli

    PS.
    Da vmtl. den Allermeisten hier mein oben Geschriebenes locker am Hintern vorbei geht,
    sei nur noch auf "mit vorgehaltener Hand" Gehörtes verwiesen.
    So manche Personalentscheidungen wurden auch schon auf Grund von Net-Recherchen revidiert bzw. entschieden.
    Mal davon abgesehen,
    dass so einige jüngere User (hier) aus vllt. sogar verständlichen Gründen ;) so einiges ihrer Praktiken offen legen, welches später sich durchaus auch auf ihre "Karriere" auswirken könnte.
    Denn weitgehend nichts geht im heutigen Net verloren und ließe sich ggfs. später in Datenabgleiche einbinden.
    Ob daraus Schwierigkeiten bei der Einschätzung ihres sozialen Stands, Wissensstand bzgl. "krimineller" Praktiken, Probleme bei Kreditierungen oder auch des Erhalts von Visa etc. erwachsen, überlasse ich mal der Fantasie jedes Einzelnen ;)

    Die Instrumente dazu - auch bzgl. des Abgleichs - werden ja gerade derzeit noch perfektioniert ;)
    Siehe
    freesoft-board.to/f29/thema-bk…den-bundesrat-352213.html
    oder im Pol-Forum dazu ;)

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von muesli () aus folgendem Grund: Korr.

  • Zunächst einmal muß ich muesli danken, daß er wie so oft schon das Wesentliche zum Thema gesagt hat.

    Natürlich ist es möglich, sich aus Angaben wie Stadt, Alter und gegebenenfalls sogar einem Bild etwas zusammenzureimen, vor allem, wenn es sich um eine ländliche Gemeinde handelt. Allein aus den Angaben, welche ich bisher hier im Forum über mich hinterlassen habe, ist unschwer eine eindeutige Zuordnung möglich, da muß man sich nicht einmal besondere Mühe geben.

    Dies nehme ich absolut billigend in Kauf und bin mir dessen bewusst, sonst hätte ich bestimmte Angaben über mich keinesfalls hier gepostet.

    Andererseits, wie oft geschieht es, daß in irgendwelchen Foren Menschen einen Eindruck hinterlassen wollen, der wenig mit ihrem wahren Ich zu tun hat und mit chicen Utensilien protzen wollen, die sie gar nicht besitzen. Oder man macht sich schnell mal 10 Jahre jünger, als man wirklich ist. Schaut euch mal um, die Single-Foren sind voll davon.

    Die deutschen Gerichte haben sicherlich anderes zu tun, als im Internet nach fragwürdigen Outings zu suchen oder gar zu überprüfen, ob die Angaben auch der Realität entsprechen. Außerdem, wer garantiert, daß diese Angaben nicht vom bösen Nachbarn stammen?

    Ich jedenfalls habe gemerkt, daß es manchmal sinnvoller sein kann, irgendwelche Angaben zu machen, um einer Überwachung zu entgehen, als keine Angaben zu machen. Bestes Beispiel war damals der Microcensus.

    Ein Bekannter von mir hat seine beiden Cinchillas als Untermieter angegeben. Die Behörden waren mit der Angabe der Wohnungsgrösse nicht einverstanden und nervten solange, bis sie eine für sie plausible Antwort erhielten, die Korresponzenz zog sich über 2 Jahre hin und niemand kam auf die Idee, die Angaben zu verifizieren. Die Tatsache, das 'Fritz' und 'Franz' der Meldebehörde bislang nicht bekannt waren, störte offensichtlich niemanden.

    Wenn Behörden deine Schuhgrösse wissen wollen, dann ist es unsinnig, sie zu verschweigen. Sie nerven dann solange, bis sie glauben, es zu wissen. Wenn man jedoch an unterschiedlichen Stellen 3 verschiedene Angaben zur Schuhgrösse macht, dann sind sie zufrieden. Sie glauben schließlich, eine (wofür auch immer relevante) Angabe zu haben und merken nicht, daß sie im Grunde genommen weniger wissen als vorher. Selbst wenn sie es merken würden, welche der drei Angaben ist die richtige? Nicht einmal die Absicht ist nachweisbar, man hat die Frage falsch verstanden, es war ein Buchstabendreher oder man hat sich nur einfach vertippt.

    Worauf ich hinaus will ist folgendes: wer garantiert einem eigentlich, daß (selbst offizielle) Angaben stimmen? Ich z.B. habe einen Doppelnamen (Achtung, Outing!) und allein dies reicht schon für manche Behörden schon aus, mich trotz meines männlichen Vornamens als Frau x-y anzuschreiben. Offensichtlich ist es fest in manchen Köpfen verankert, daß nur Frauen einen Doppelnamen haben dürfen.

    Ein kleiner Tip am Rande. Wenn euch die Behörden dicht auf den Fersen sind und ihr schnell verschwinden müsst, dann heiratet auf die Schnelle und ändert euren Namen. Schneller kann man seine Identität nicht ändern, und das völlig legal. Manche Behörden merken nach einigen Jahrzehnten noch nicht, daß sich hinter beiden Namen die gleiche Person verbirgt.

    Fazit: wenn man schon nicht verhindern kann, daß Schnüffler einen ständig beobachten (und mehr), dann sollte man sie wenigstens mit Informationen fragwürdiger Qualität zumüllen. Denn schließlich ist es (noch) nicht verboten, Spuren im Internet zu hinterlassen.

    Noch eine kleine Warnung am Rande. Manche User sind so fantasielos, in irgendwelchen Foren ihre EMail-Adresse zu benutzen, die auch ihr Arbeitgeber kennt. Später wundern sie sich dann, warum ihr Arbeitgeber plötzlich weiß, was sie über ihn geschrieben haben. Oder anders herum: wenn ich einen Job suche, dann mache ich mich im Internet über meinen zukünftigen Arbeitgeber schlau. Und der möglicherweise über mich. Wenn er dann als erstes über eindeutige Bemerkungen von mir stolpert, dann weiß ich gleich, welche Chancen ich bei ihm habe. Meine Angaben müssen ja nicht einmal stimmen, aber die Konsequenzen sind da.

    Es wäre nicht schlecht, wenn sie einige User ihr eigenes Surfverhalten mal unter diesem Aspekt etwas unter die Lupe nehmen würden. Schließlich kann man fast alles tun, nur man sollte auch wissen, was man tut.

    In diesem Sinne, Konradin
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Wie muesli es schon treffend gesagt hat ist es dem Großteil einfach egal, welche Daten über sie gesammelt werden und was mit diesen geschieht.
    Ich sehe das auch in meinem Freundeskreis. Ich kenne zwei Personen, die ungefähr dieselbe Meinung zum Thema Datenschutz haben wie ich. Dem Rest ist es einfach egal. Das meist genannte Argument ist, dass sich doch sowieso keiner für sie interessiert, solange sie nichts verbotenes machen.
    Eine ähnliche Information kam mal von meiner Informatiklehrerin. Ich habe versucht ihr klarzumachen, welche Daten Google über jeden einzelnen sammelt. Ihre Antwort war, dass es ihr egal ist, weil sie sowieso nichts dagegen tun kann.

    Es gibt doch schon genügend Firmen, die sich damit rühmen von fast jedem Bundesbürger genaue Details über dessen Vorlieben und Charaktereigenschaften zu besitzen.
    Es ist auch nicht besonders schwer an solche Daten zu kommen. Anscheinend ist es den meisten Menschen wichtiger bei irgend einem Gewinnspiel eine Kaffeemaschine gewinnen zu können als ihre persönlichen Daten zu schützen.
    Leider ist es meist schon zu spät, wenn man merkt, dass die eigenen Daten in irgendwelche Datenbanken herumgeistern. Was einmal im Netz ist kommt so schnell nicht wieder raus!

    In diesem Sinne: Geht sorgsam mit euren Daten um, lasst alle Dienste von Google links liegen (ich verweise hierbei auf Ixquick) und verwendet nicht auf jeder Seite eure reale Identität!

    Phunny