FBI nimmt Raubkopierer der Oscar-Filme fest


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  • FBI nimmt Raubkopierer der Oscar-Filme fest

    Es ist der größte Schlag gegen die Filmpiraterie in den USA seit langem.


    Wie der "Last Samurai": Schwerthieb gegen die Filmpiraterie



    Dieses Jahr war es besonders schlimm: "Last Samurai", "Unterwegs nach Cold Mountain", "Master and Commander", "Was das Herz begehrt", "Tatsächlich... Liebe", "Kalender Girls" - all diese Tophits gab's im Internet zum Download. Die Gemeinsamkeit: alles Filme, die möglicherweise für Oscars nominiert werden. Doch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hatte sich abgesichert...

    Erst forderte Jack Valenti, Präsident der einflussreichen Motion Picture Association of America (MPAA), dass überhaupt keine DVDs oder Videos der möglichen Oscar-Kandidaten an die Mitglieder der Academy mehr verschickt werden - damit Raubkopierer keine Chance hätten. Doch Valenti ließ sich umstimmen, als es Proteste hagelte: Mit dieser neuen Vorgehensweise würden kleine Filme benachteiligt, weil sie den Juroren nicht im großen Stil in Sondervorführungen gezeigt werden können. Der Präsident der MPAA gab zwar nach, aber er ließ ein trojanisches Pferd in die Kopien einbauen, die an die Academy-Mitglieder verschickt wurden: Mittels einer Art digitalem Wasserzeichen wurde auf jedem Film der Name des Mitglieds eingeprägt, das die Kopie erhalten sollte.


    Jack Nicholson ist das Lachen längst vergangen: Im Internet gibt's "Was das Herz begehrt"



    Profi-Pirat

    Vergangenen Mittwoch konnte auf diese Weise eine im Internet aufgetauchte Kopie der Topkomödie "Was das Herz begehrt" mit Jack Nicholson auf den Schauspieler und Academy-Juroren Carmine Caridi ("Bugsy", "NYPD Blue") zurückgeführt werden. Grund genug für das FBI, das Umfeld des 69-Jährigen näher unter die Lupe zu nehmen.

    Diesen Donnerstag schlugen die Ermittler dann zu: In Homewood, einem Vorort von Chicago, wurde der 51-jährige Russell William Sprague verhaftet. In seiner Wohnung fanden die Beamten hunderte illegaler Kopien von Oscar-Kandidaten - und zwar nicht nur aus diesem Jahr. Mitten in dem See illegaler Filme thronte eine topmoderne Kopieranlage für Videos, dazu fanden sich Computer, Peripheriegeräte und Pirateriesoftware zum Erstellen von DVD-Kopien im großen Stil.


    Sein Plan ist voll aufgegangen: Jack Valenti (Foto: Kurt Krieger)



    Der wirkte so harmlos

    Die sichergestellten Kopien von "Mystic River", "Master and Commander", "Unterwegs nach Cold Mountain", "X-Men 2" und "Kalender Girls" trugen das Wasserzeichen von Carmine Caridi, der sich einige Stunden später erneut dem FBI erklären musste.

    Caridi gab zu, dass er Sprague bereits seit fünf Jahren regelmäßig seine Ansichtsexemplare geschickt hatte - etwa 30 bis 60 Filme im Jahr. Er habe den Raubkopierer für einen harmlosen Filmfan gehalten, als dieser ihn vor fünf Jahren gebeten habe, ihm die Oscar-Kandidaten zuzuschicken. Caridi habe nicht im Traum daran gedacht, dass Sprague das Material vervielfältigen würde.


    I fought the Law and the Law won: Dank "Unterwegs nach Cold Mountain" ist Russel Sprague wohl unterwegs nach St. Quentin



    Knast statt Kodak Theatre

    Das Pikante dabei: Caridi hat sich damit - bis vor kurzem - noch nicht einmal strafbar gemacht. Erst im Vorfeld der diesjährigen Oscars hatte Valenti die Academy-Mitglieder erstmals eine Erklärung unterzeichnen lassen, die es den Juroren strengstens untersagt, ihre Ansichtsexemplare außer Haus zu geben.

    Sollte sich im Zuge der weiteren Ermittlungen allerdings herausstellen, dass Caridi doch davon gewusst hat, dass Sprague die ihm zugesandten Filme kopiert hat, dann wird Caridi wohl nicht nur aus der Academy ausgeschlossen, sondern muss sich auch wegen Beihilfe zu Copyright-Verletzungen im großen Stil vor Gericht verantworten. In diesem Fall droht ihm eine Haftstrafe.


    Da kommt auch Heike Makatsch ins Grübeln: "Tatsächlich...Liebe" tatsächlich raubkopiert



    Abgesaugt

    Zum Stand der Beschuldigungen sagt FBI-Sprecherin Laura Bosley: "Derzeit ermitteln wir nicht gegen Mr. Caridi. Aber die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, so dass weitere Festnahmen auch nicht auszuschließen sind."

    Russel Sprague muss dagegen in jedem Fall mit einer Geldstrafe von einer halben Million Dollar rechnen, außerdem drohen ihm drei Jahre Haft. Dazu kommen weitere fünf Jahre, wenn sich der Verdacht erhärtet, dass Sprague mit einer Satellitenanlage in seiner Wohnung illegal das Signal eines Pay-TV-Senders abgefangen und so weitere Filmkopien angefertigt hat.


    Ebenfalls im Strudel des Verbrechens: "Mystic River"



    Freundschaftsdienst oder Ebay?

    Die Academy selbst hat sich zu den neuesten Entwicklungen bisher nicht geäußert. Fraglich ist, ob Sprague seine Kopien verkauft oder nur - wie er steif und fest behauptet - an Freunde weitergegeben hat. Der zuständige Staatsanwalt Johnson dazu:

    "Im Internet ist der reine Austausch von Filmen gang und gäbe - bisher gibt es keine Indizien dafür, dass Sprague die Filme kopiert hat um damit Geld zu verdienen. Aber auszuschließen ist es auch nicht."

    Boris Sunjic Chicago, 23.01.2004



    Link:
    hxxp://www.kino.de/newsvoll.php4?channel=kino&typ=kdstory&nr=147796
  • an sich nicht..aber es wird eben weniger quellen geben..oder es wird ein mittel gefunden um das 'wasserzeichen' auszublenden (vielleicht den ganzen frame ausblenden oder es unleserlich machen?)
  • Ich hab mir mal überlegt, wenn bei mir daheim die Bullen auftauchen und n bisschen rumsuchen, wäre ich vielleicht besser beraten, wenn ich alle kaltmache und im Garten verbuddel als wenn ich die Strafe für das Zeug, das ich daheim habe, bekomme...lohnt sich langsam wirklich darüber nachzudenken :D
  • ia aber an und für sich keine schlechte idee nur wär ich der boss von der firma würde ich dvd und player so aufeinander abstimmen das man nur die dvd in dem einen player sich anschauen kann wäre dann 100%ig