Laut «Süddeutscher Zeitung» befürwortet die Regierung ein Sanierungskonzept, das von den Banken und der Medienbranche schnell umgesetzt werden solle. Bislang scheitere dies aber an Kirch, hieß es. Das Konzept sehe vor, dass der Medienhändler nach einer Aufspaltung seines Konzerns Beteiligungen verkaufen solle, darunter Springer-Aktien und Formel 1. Anschließend solle das Unternehmen weiter gesundschrumpfen. Auch die halbstaatliche Bayerische Landesbank dringe auf eine umfassende Lösung der Probleme bis hin zum Verkauf von Firmenteilen, hieß es.
Die Regierung hat dem Bericht zufolge Bedenken gegen die Geschäftsmethoden des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch, der auf den deutschen Markt dränge. Murdoch kann laut Vertrag mit Kirch im Herbst aus Premiere aussteigen und bis zu zwei Milliarden Euro zurückverlangen, die der Münchner Medienhändler nach derzeitigem Stand kaum aufbringen kann.
Auch der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen warnte im Berliner «Tagesspiegel» (Mittwochausgabe) vor einer Pleite der Kirch-Gruppe. Das Fernseh-System aus öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern sei derzeit in einer guten Balance. «Wenn neue Wettbewerber wie Murdoch oder Malone auf den Markt kommen, wird diese Kultur Schaden nehmen», sagte Pleitgen und fügte hinzu: «Wir wünschen uns dass Kirch im Spiel bleibt.»
Die Bayerische Landesbank als größter Kreditgeber des Münchner Medienunternehmens verlängerte unterdessen laut «Tagesspiegel» einen zur Rückzahlung fälligen Großkredit bis zum Jahresende. Der Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, hatte zuvor gesagt, nach allem, was man lesen und hören könne, sei die Finanzbranche «unter den gegebenen Umständen nicht bereit, Kirch weitere Mittel zur Verfügung zu stellen».
«Handelsblatt» und «Financial Times» berichteten, die Bayerische Landesbank wolle keine neuen Kredite an die Kirch-Gruppe vergeben. Der Sprecher der Landesbank, Matthias Lücke, wollte dazu nicht Stellung nehmen.
Krisensitzung bei Landesbank
Der «Tagesspiegel» berichtete unter Berufung auf Bankkreise, dass die prekäre Finanzsituation bei Kirch am Dienstag Thema einer Krisensitzung des Kreditausschusses der Bayerischen Landesbank gewesen sei. Dabei habe das Gremium, dessen Vorsitzender der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser ist, die Verlängerung des fälligen Kredits beschlossen. Dem Bericht zufolge will die BayernLB darüber am (morgigen) Mittwoch die Öffentlichkeit informieren. Die Kirch-Gruppe ist insgesamt mit etwa fünf bis sechs Milliarden Euro verschuldet. Ein Kredit der Dresdner Bank (Frankfurt: 804613.F, Nachrichten) für die Kirch-Gruppe von rund 460 Millionen Euro wurde nur bis April verlängert.
Das ist doch wohl der Oberhammer oder,jeder Steurzahler hat also Quasi nen Abo bei PW
kalle:mad: