Frage zur Heizungsanlage (Temperatur)

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  • mstylez
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  • Frage zur Heizungsanlage (Temperatur)

    Hallo

    Ich wohne in einem Haus mit zwei Stockwerken (ca 140m2), es sind 8 Heizkörper vorhanden von denen 5 Stück meistens an sind (3 davon stehen aber nur auf Stufe 1-2).
    Als ich heute im Keller war habe ich gemerkt, dass bei der momentanen Kälte die Heizungsanlage sehr oft anspringt und deswegen habe ich mich mal mit nem Stuhl vor die Heizungsanlage gesetzt und das beobachtet. Die Vorlauftemperatur ist auf 70Grad eingestellt. Sobald die Temperatur auf 50Grad gefallen ist springt der Brenner an und heizt bis 70Grad, dann geht er aus. Nach ca 1-2min kann man dem Temperaturzeiger regelrecht beim Fallen zuschauen, nach weiteren 1-2min ist der Zeiger wieder auf der 50 Grad Marke angekommen, d.h. der Brenner springt ca alle 5min an. Ist das normal?! Das kann doch nicht sein, dass der Brenner den ganzen Tag lang alle 5min anspringt oder?
    Mir ist klar, dass die Heizkörper und die Rohre, die durchs Haus verlaufen wie ein Kühlsystem für die Heizungsanlage sind (das ist ja auch der Sinn dabei) aber das die Temperatur so schnell abfällt hätte ich nicht gedacht.

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  • Das mit dem schnellen Abfall der Temperatur kannst du nicht beeinflussen. Ist abhängig vom Alter des Hauses und der Isolierung der Rohre.
    Was aber definitiv nicht stimmt ist die Brennerleistung. Die scheint zu hoch eingestellt, daher heizt der Kreislauf zu schell auf und der pulsierende Zyklus ist das Resultat. Für den Brenner ist das nicht so optimal und vom Wirkungsgrad her ist das auch suboptimal. Wenn es dann bei dir vielleicht sogar noch ein Brennwertkessel sein sollte ist das Brennwertprinzip komplett auf den Kopf gestellt. Das lebt nämlich von langen ununterbrochenen Laufzeiten des Brenners.
    Abhilfe schaft Dein Heizungsfachmann. Die Brennerleistung kannst du selbst nicht runter regeln.
  • Wie alt ist die Anlage?

    Wie ist der Wasserdruck? Bei 2 Etagen sollte der bei 1,8 bis 2,5 Bar liegen.
    Zu hoher Druck ist schlecht für die Anlage, zu geringer Druck bewirkt ne schlechte Heizleistung, weil zuwenig Wärmeträger (Wasser) drin ist.

    Bei älteren Anlagen mit Durchlauferhitzer-Prinzip kann das verhalten normal sein.
    Bei neueren Anlagen sollte der Brenner länger laufen.

    Bei Brennwert-Technik läuft der Brenner sehr lange, da sich die Heizleistung dem Verbrauch anpasst.

    Bei einem normalen Brenner: Kannst Du die Flamme sehen?
    Wenn die bläulich ist, ist das Luft-Gas-Gemisch ok.
    Wenn die rot-orange ist, bekommt die Heizung nicht genug Luft, dann ist die Heizleistung zu gering. In dem Fall ist eine Wartung / Reinigung der Brennkammer dringend nötig.

    Ist es eine Mietwohnung oder Eigentum?
    Bei Mietwohnung den Vermieter informieren!
  • Du sagst ja das die Heizung schnell wieder anspringt, nicht das sie ja nur 1-2 Min. Heizt und dann wieder ausschaltet !

    Mach einmal die Heizkörper aus, dann noch einmal beobachten.

    Sollte in einer Wohnung die Heizkörper an sein, kommt ja kaltes Wasser wieder in den Keller zur Heizung. Dieses muss ja wieder aufgeheizt werden.

    Meines Erachtens ist alles OK. Wenn du die Heizkörper im Haus ausschaltest, kommt ja kein kaltes Wasser zurück, als dürfte dann die Heizung auch nicht anspringen.
  • Das Wasser in den Körpern ist doch nur kalt wenn man die Thermostate frisch öffnet, andernfalls ist es heiss da die Heizkörper ja auch heiss sind weil sie ständig heizen. Daran kann es also nicht liegen.

    Trekki76 schrieb:


    Wie alt ist die Anlage?

    1999

    Trekki76 schrieb:


    Wie ist der Wasserdruck?

    2 Bar


    Trekki76 schrieb:


    Bei einem normalen Brenner: Kannst Du die Flamme sehen?

    Die Flamme ist bläulich.

    Trekki76 schrieb:


    Ist es eine Mietwohnung oder Eigentum?
    Bei Mietwohnung den Vermieter informieren!

    Es ist ein Mietshaus. Ja, den Vermieter werde ich mal anrufen.


    haribooo schrieb:


    Das mit dem schnellen Abfall der Temperatur kannst du nicht beeinflussen. Ist abhängig vom Alter des Hauses und der Isolierung der Rohre.
    Das kann aber nicht normal sein, dass die Temp. innerhalb von 3 Min von 70Grad auf 50Grad abfällt!

    Was aber definitiv nicht stimmt ist die Brennerleistung. Die scheint zu hoch eingestellt, daher heizt der Kreislauf zu schell auf und der pulsierende Zyklus ist das Resultat.

    Wenn der Brenner nicht ständig anspringen würde würde die Temperatur unter 40Grad fallen und dann würden die Körper nicht mehr richtig heizen, da ist also was faul.



    Ich hab da so ne Vermutung, da der Brenner ständig anspringt und die Temperatur so rapide abfällt vermute ich, dass nur der kleine Kreislauf aufgeheizt wird. Weil ca 20sek. nachdem der Brenner aus ist und die 70Grad erreicht sind hört man von der Wasserpumpe wie auf einmal Wasser fließt (oder ist das normal?!). So wird also nicht der komplette Kreislauf geheizt, so wie es ja eigentlich sein soll, sondern nur der kleine und wenn sich die geringe aufgeheizte Menge an Wasser aus dem kleinen Kreislauf nun mit dem grossen Kreislauf vermischt fällt logischerweise die Temperatur ab.
    Wenn man mit dem Ohr an die Wasserpumpe geht hört man auch so ein klackern. Das komische ist eben nur, dass die Wasserpumpe fördert, sonst würden die Heizkörper ja nicht warm werden...Ich weiß echt nicht was das sein könnte.

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  • Hallo mstylz,

    ich gehe mal davon aus, dass Deine Anlage einen Außenfühler hat und weiß wie
    kalt es draussen ist. Wenn Sie bei 70 abschaltet und bei 50 wieder ein, dann hat
    sie der Außentemperatur die Vorlauftemp. von 60 °C zu geordnet. Modernere Anlage haben dazu ein Mischventil welches die Vorlauftemperatur konstant bei 60 hält oder Brennwertanlagen haben modulierende Brenner die Ihre Leistung genau dem Bedarf anpassen. Deine Anlage hat also ein etwas einfacheres An/Aus-Prinzip.
    Es scheint als wäre die Vorlauftemperatur zu hoch eingestellt. Die Termostatventile drosseln deshalb zu stark, dadurch kommt eine sehr niedrige Rücklauftemperatur zustande.
    Hat der Kessel bei 70° abgeschaltet dauert es nur ein paar Minuten bis das Rücklauf-
    wasser durch den Kessel geströmt ist und der Einschaltpunkt wieder erreicht ist.
    Reduzierst Du die Vorlauftemperatur steigt automatisch die Rücklauftemperatur an, da
    die Therostaten am Heizkörper weiter öffnen müssen um die gleiche Raumtemperatur
    zu halten. Wenn also der Ausschaltpunkt am Kessel statt bei 70 schon bei 60° liegt wird der Einschaltpunkt ebenso niedriger bei ca. 42 .. 43 grd. liegen. Kommt das Rücklaufwasser dann mit mehr als 43 grd. an, schaltet der Kessel noch nicht ein sondern wird die gesamte Wassermenge nochmal umlaufen lassen. Die Folge ist eine deutlich längere Laufzeit und auch Ausschaltzeit des Brenners.
    Ich hoffe Dir geholfen zu haben.
    Vorlauftemperatur (Kurve) reduzieren, nicht den Handregler am Kessel, der muß wegen
    der Warmwasserbereitung (falls vorh.) oder der höchsten Vorlauftemperatur (bei -14 grd.) auf 70 stehen bleiben.
    Falls Dein System keinen Außenfühler hat mußt Du eh alles von Hand machen oder nachrüsten lassen.


    bierjogger
  • Hallo!

    Vielleicht ist das auch ein Regelungstechnisches Problem?
    So wie ich das verstehen meinst du mit kleinen Kreislauf den Kesselkreislauf mit einem Mischer.
    Wenn der Mischer nicht öffnet kann das Heizungswasser nicht schnell genug in den Heizkörperkreislauf gelangen und der Kessel erreicht so seine errechnete Abschalttemperatur.Öffnet der Mischer dann so fließt das Heizungswasser nach und kühlt sich schnell ab worauf hin der Kessel nacheizen muss und dadurch in dieses Takten gerät.
    Ist eine möglichkeit aber um das genau zu diagnostizieren müsste man mehr Infos haben.
    Am besten ist immer noch der Fachmann vor Ort!
    Hoffe dir trotzdem geholfen zu haben.
  • Das Ein- und Ausschalten des Brenners kann sehr viele Ursachen haben, viele wurden ja schon genannt, aber hier noch zwei natürliche Gründe:

    1. Großer Wärmebedarf im Haus
    2. Kleiner eigener Wasserspeicher im Kessel

    Es ist auch durchaus normal, dass ein Kessel zur Abdeckung des Wärmebdarfs durch läuft. In der Regel werden die Anlagen auf ein Außentemperatur zwischen -10 bis -15°C ausgelegt.
    [SIZE="1"]@all: Ich gebe keine Links weiter, außer es wurde ausdrücklich erlaubt. Hier sollte dann aber mehr wie "gib mir..." stehen. Grundsätzlich gilt diese PN-Anfragen werden gelöscht, Hilfeanfragen werden beantwortet.

    Es gibt keine dumme Frage, nur dumme Antworten![/SIZE]
  • @bierjogger
    Erstmal danke für deine ausführliche Anleitung. Die Anlage hat einen Außenfühler. Die Vorlauftemperatur stand bis vor kurzem noch auf 50Grad und da hat es ziemlich lange gedauert bis der Raum aufgeheizt war, deswegen habe ich sie auf 70Grad erhöht und nun klappt es sehr gut (das Haus ist sehr alt, unten Bruchstein und oben Fachwerk, null Dämmung!).
    Klar kann die Temperatur schnell fallen wenn alle Heizkörper aufgedreht sind aber selbst wenn ich bis auf zwei alle zudrehe fällt sie so schnell. Naja...

    Der Fachmann war grade da. Hab noch nen Termin bekommen, der Chef meinte die Wartung der Heizung wäre schon 2 Jahre überfällig!
    Zum Klackern der Wasserpumpe meinte er, dass das ein Lagerschaden wäre, die müsste/sollte neu gemacht werden.
    Und zum Brenner meinte er, dass das bei den momentanen Temperaturen normal wäre, dass der so oft läuft. Zum rapiden Temperaturabfall meinte er auch, dass das normal wäre weil die Hitze durch die Heizkörper verloren geht. Das leuchtet mir ja auch ein nur das das so schnell geht wundert mich eben. Aber wenn der Fachmann das sagt wirds wohl stimmen...