blitzberlin.de - Polizei ratlos, Bürger erfreut

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    Kein Wunder, dass Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch unglücklich ist über die Internetseite. Alles, was Raser am Steuer vor hohen Bußgeldern rettet, ist dort aufgelistet. Wo wird am häufigsten geblitzt, in welchen getarnten Autos legt sich die Polizei auf die Lauer, wie erkennt man Blitzfallen und zu welchen Uhrzeiten halten sich die Polizisten zurück. So detailliert sind die Informationen und die zahllosen Fotos auf BlitzBerlin ... alles über Radar, Lichtschranken, Laser und Video in Berlin!, dass die Polizei lange einen Verdacht hegte: "Verräter" aus den eigenen Reihen arbeiteten für die Gegenseite. Endgültig bewiesen oder widerlegt ist die Vermutung nicht.

    Unter dem Punkt "Berliner Messfahrzeuge - die vollständige Liste, Stand Februar/2010", listet blitzberlin.de alle 38 Autos auf, mit denen die Polizisten Raser jagen. Penibel werden die Modelle und Farben wie "silber-met. 3er BMW" oder "hellgrün-met. Opel Astra G Caravan" angegeben. Ausgerüstet sind sie mit Video, Radar, Lichtschranken oder den hochmodernen Laser-Messgeräten. Es folgen die aktuellen Kennzeichen und Fotos, der eigentlich unauffällig zum Einsatz am Straßenrand positionierten Wagen.

    Erstaunlich dabei: Viele Fotos sind ganz aus der Nähe aufgenommen, zahlreiche Bilder zeigen den Einbau der Technik in Großaufnahmen. Häufig wurde aus dem Innenraum der zivilen Polizeiautos fotografiert. Stellen, an die normale Hobbyfotografen nur schwerlich gelangen.

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  • hennes.f schrieb:

    In Dortmund z.B. kommt die Blitzerwarnung immer über den lokalen Rundfunk.
    gruss
    hennes.f


    auf der verlinkten Seite ist da folgendes zu lesen:
    Das Blitzberlin.de-Team hat im Jahr 2000 einen umfangreichen und zeitaufwendigen ´Blitz-Info-Test` und im Jahr 2006 die 2. Analyse der Blitzermeldungen im Radio in Zusammenarbeit mit engagierten Leuten durchgeführt. Beide Untersuchungen haben ergeben, dass 70 % aller Durchsagen – bezogen auf die Sendezeit –, und knapp 60 % – bezogen auf die Tagesaktualität –, aus folgenden Gründen falsch sind:

    1. Die Polizei kann aus dienstlichen Gründen, Personal- oder Parkplatzmangel an einer Stelle nicht messen: ein Radar-/Lidarwagen ´verbraucht` zwei Lücken: eine für sich, die andere hinter ihm muss frei bleiben, damit der Messstrahl ungehindert auf die Fahrbahn treffen kann. Lichtschranken benötigen ebenfalls viel Platz, dafür kann der Messwagen quasi an jeder freien Stelle geparkt werden. Bei Parkplatzmangel wird auf andere Stellen ausgewichen.

    2. Die Rundfunksender geben auch nach Ablauf der Messzeit die Stellen als aktuell an ("es wird zur Zeit geblitzt an..."; "aktuell wird geblitzt in...") , obwohl sie meistens nur für maximal drei Stunden betrieben werden.

    3. Die Rundfunksender geben Stellen an zwecks Erhöhung ihres Service-Images, obwohl an diesen Stellen nicht oder niemals (wegen z. B. kaum vorhandenem Verkehr) geblitzt wird bzw. sie nicht existieren (sog. "Enten"). Das ist der bedauerlichste Fall!

    4. Die Kraftfahrer melden beim Sender aus Spaß eine Stelle, an der aber nicht geblitzt wird (ebenfalls "Enten"). Wir haben in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass ab und zu selbst ernannte ´Hilfspolizisten` ihr Fahrzeug (bes. wenn es ein Kombi ist) mit Blitzerattrappen (z. B. Rundumleuchte an linker hinterer Scheibe) ausstatten, an den Straßenrand stellen und sich selbst beim Sender melden, falls unwissende Kraftfahrer es nicht schon getan haben.

    5. Die Kraftfahrer rufen an, weil sie einen Wagen fälschlich für ein Messfahrzeug halten. In unserem Test haben wir z. B. herausgefunden, dass a) ein abgedunkelter Firmen-VW-Bus an einer Hofeinfahrt in Reinickendorf, vor dem ein rot-weißer Leitkegel gestanden hat, b) ein Opel Omega mit abgedunkelter Heckscheibe an der Clayallee, c) ein ganz normaler Passat mit einer Person auf dem Beifahrersitz, d) ein roter alter Passat mit einem im Heck befindlichen Gasgrill auf der Straße "An der Wuhlheide", und e) ein alter Golf II mit einer an der hinteren Stoßstange angebrachten, quadratischen Schleppvorrichtung in einer extrem verkehrsarmen Tempo 30-Zone für Messfahrzeuge gehalten wurden, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch ganz normale Verkehrskontrollen wurden schon für Geschwindigkeitsmessungen gehalten.

    6. Falsche Straßen- und Stadtteilangaben seitens der Hörer oder der Sender: Wenn z. B. nachgewiesenermaßen seit zwei Stunden in der Blaschkoallee Richtung Buschkrugallee gemessen wird, und eine Hörermeldung wenig später angibt, in der Gradestraße Richtung Osten werde geblitzt, dann meint der Hörer mit Sicherheit diese Messstelle und hat die Namen verwechselt, denn die Gradestraße geht in Richtung Osten nahtlos in die Blaschkoallee über.
    ´Interessant` ist auch, wenn z. B. der Grazer Damm von Schöneberg nach Neukölln "verlegt" oder die Stralauer Allee in Friedrichshain mit der Stralauer Straße in Mitte (halb-) stundenweise immer wieder in den Meldungen vertauscht wird...

    Konsequenzen aus den Untersuchungen

    1. Eine Erhöhung der angeblichen Serviceleistung durch zusätzliche Falschmeldungen führt nachgewiesenermaßen zur mittel- und langfristigen Verärgerung der Kraftfahrer und Inakzeptanz der Blitzdurchsagen im Allgemeinen und des/der Sender(s) im Besonderen!

    2. Die Kraftfahrer sollten im eigenen Interesse Scherzanrufe unterlassen.

    3. Die Kraftfahrer sollten sich ein besseres Bild vom Aussehen der Messanlagen und Fahrzeuge machen, damit Fehlmeldungen vermieden werden können. In diesem Zusammenhang vertritt die Polizei die Auffassung, dass jemand, der (die ihm bekannten) Fallen am Straßenrand erkennt, auch eine sich z. B. am Fahrbahnrand befindende Person eher wahrnimmt, also den Gesamtverkehr besser beobachtet und bewusster fährt.

    4. Eine nachgewiesenermaßen aktuelle Meldung eines Kraftfahrers sollte der Sender nicht mehr als drei Mal danach zur vollen Stunde durchgeben, denn da an einer Stelle maximal 3 Stunden gemessen wird und dort meist schon vor der Meldung gemessen wurde, ist die Meldung nach drei Stunden nicht mehr aktuell.

    5. Wenn ein Fahrer jedoch anruft und sich sicher ist, dann sollte er zusätzlich zur Straße folgendes durchgeben; das gilt – besonders bei den ersten drei Punkten – natürlich auch für den Sender:

    * Stadtteil (es gibt in Berlin z. B. viele "Potsdamer Straßen")
    * Fahrtrichtung (z. B. "in Richtung X-Straße")
    * Genauere Standortangabe (z. B. "zwischen der x-Straße und der y-Straße", "Höhe des x-Supermarktes", o. ä.)
    * KFZ-Typ mit Farbe
    * Typ der Messung: Radar, Laser, Lichtschranke

    Die Sender sollten hier beim Anrufer nach diesen Punkten (auch nach den letzten beiden) fragen, um sich zu vergewissern, dass es sich um keine "Ente" handelt.

    Durch das Checken der Angabe in einem Stadtplan können Doppelmeldungen und falsche Straßenangaben (vgl. Punkt 7 oben) ebenfalls vermieden werden.

    Die wichtigsten Radiosender für (Nicht-)Berliner Kraftfahrer

    Spreeradio 105,5, 104.6 RTL, 94.3 RS 2, Radio 1, Star FM 87.9, Berliner Rundfunk 91.4, Energy 103,4.

    Wir nennen bewusst alle Sender, um unnötiges Konkurrenzdenken zu vermeiden, das niemandem nützt, erst recht nicht den Kraftfahrern. Außerdem sind die Blitzermeldungen von den Radioformaten unabhängig, so dass sich niemand benachteiligt fühlen muss.