Grüß dich, muesli.

Auch mir ist aufgefallen, daß die Umfragen hier im Board in letzter Zeit zum Teil qualitativ immer fragwürdiger werden. Wohlgemerkt, ich beziehe mich dabei nicht darauf, wie sinnig und interessant das Thema der Umfrage ist, sondern die Art ihrer Präsentation. In den seltensten Fällen gibt es nur zwei Extrempositionen (z.B. männlich und weiblich und sogar dort gibt es Ausnahmen), das Leben strotzt vor Abstufungen und Kompromissen. Es gibt nicht nur Milliardäre und Hartz-IV-Empfänger, sonder auch etwas dazwischen.

Oft werden Umfragen leider dazu mißbraucht, Werbung für eine einzige Meinung zu machen. Die Gegenposition wird mitunter derart verzerrt, daß sie kaum wählbar erscheint und andere Positionen werden ohnehin gleich ausgeblendet.

Ein (fiktives) Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine. Die eine Position ist die Todesstrafe, die Gegenposition der Freispruch. Andere Betrafungen als die Todesstrafe werden gar nicht erst zugelassen. Was macht also die Masse der Leute, die sich noch nicht mit der Todesstrafe auseinandergesetzt hat? Richtig, sie stimmt dafür, auch wenn sie diese keineswegs befürworten, weil ihnen die einzige Alternative 'Freispruch' unsinnig erscheint. Solch eine Art Umfrage ist durch und durch unseriös und legt das Ergebnis schon vor. Später wird es dann wahrscheinlich in irgendeinem Unsinns-Thread als scheinbare Argumentationshilfe und Rechtfertigung benutzt. So geht es jedoch keinesfalls!

Diese Struktur wird leider auch dadurch nicht aufgebrochen, indem man zu der Auswahl 'ja' und 'nein' noch ein 'weiß nicht' für die Unentschiedenen hinzufügt. Es ist ja nicht so, daß jemand gezwungen wäre, sich zu entscheiden und keine Ahnung hat oder wem das Thema am A. vorbeigeht, der stimmt meist ohnehin gar nicht mit ab.

Natürlich gibt es bei vielen Dingen auch eine neutrale Position aus Überzeugung oder wenn sich die positiven und die negativen Aspekte subjektiv in etwa die Waage halten. Aber ein 'neutral' ist eben kein 'unentschieden' oder gar 'weiß nicht'.

Wünschenswert wäre vielleicht ein 'Ja, aber... (bitte begründen)' und 'Nein, aber... (bitte begründen). Dies würde differenziertere Sichtweisen zulassen. Um bei meinem obigen Beispiel zu bleiben, man könnte dagegen sein, ohne gleich für den Freispruch plädieren zu müssen. Ein 'Ja, aber...' wäre in diesem konkreten Beispiel natürlich recht unsinnig.

Kurz und gut, auch ich bin dafür, etwas zu verändern, allein schon, weil es der Qualitätsverbesserung dient. Bevor man sich allerdings zusehr ins Detail verliert sollte man zunächst einmal eruieren, wie andere (und vor allem die Moderatoren) dies sehen. Anschließend kann man sich dann immer noch zusammensetzen, um detaillierte Verbesserungsvorschläge zu machen, diese anschließend zu konkretisieren und damit hoffentlich einen weitgehenden Konsens zu erzeugen.

Gruß Konradin

Wenn ich eine Umfrage sehe, bin ich doch mündig genug zu entscheiden, ob ich teilnehmen möchte oder nicht.
Ist mir die Auswahl zu dünn, oder spiegelt mein Meinungsbild nicht im ausreichenden Maße wieder, zwingt mich keiner daran teilzunehmen.
Es gibt durchaus Umfragen die gar nicht mehr als 2 Antworten benötigen. Als wozu sollen wir uns da der Regulierungswut hingeben?

So wie man auf viele Umfragen nicht mit Ja oder Nein antworten kann, fällt es mir schwer hier auch mit Ja bzw. Nein zu antworten.
Grundsätzlich sehe ich es wie muesli und Konradin, es häufen sich seit langer Zeit Themen die eigentlich nur der Werbung/Propaganda für eine Sache dienen (oft politische Umfrage).
Allerdings halte ich es für keine Gute Idee alles vorzuschreiben.
Besser ist es, wie Surffix schon schrieb, an Umfragen, welche nur einseitige Antwortmöglichkeiten anbieten, nicht mitzumachen.

Ich glaube daher nicht, dass sowas kommen wird. Genausowenig wie wir Uploadern vorschreiben, wie sie ihre Uploads zu posten haben. Das ist Sache des Uppers, bzw. des Threadstarters.
Wer eine gute Umfragequalität haben will, stellt die Fragen halt dementsprechend.

mfg
snip3r

Aber wer will das schon? Manchmal habe ich schon den Eindruck, es gehe dabei mehr um die Masse als um die Klasse.


Dies spricht dir auch niemand ab. Aber wie gut dies für die Beteiligung ist sieht man recht gut am Politikforum. Die Diskussionen dort verlaufen oftmals recht zäh und es vergehen mitunter Tage, bis auch nur ein einziger Beitrag gepostet wird. Die x-tausend Besucher hier im Board sind alle mündig und weit über 99% ziehen es scheinbar vor, dort gar nicht erst zu posten - auch dies eine Folge der Mündigkeit.

Wenn das so weitergeht mit den Umfragen, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn sie immer häufiger erst gar nicht mehr zur Kenntnis genommen werden, geschweige denn, man überlegt sich, daran gar teilzunehmen. Meines Erachtens wäre es schade darum.

Gruß Konradin

Na klar, es kann immer irgendwie argumentiert werden. Damit erübrigt sich eigentlich jede Diskussion.

Einen schönen Sonntag noch, Konradin

Ich kann ja die Intension von muesli und Konradin gut verstehen

Manchmal geht einem da wirklich der Hut hoch, weil Umfragen so suggestiv oder ergebnisorientiert gestaltet werden, dass sie völlig sinnlos werden.

Die Frage ist doch aber, wie die Umsetzung einer solchen Regel sein soll. Wir alle wissen doch, dass sich das Klientel hier aus allen Schichten (altersmässig, bildungsmässig, sprachlich) zusammensetzt (und das ist gut so!).

Wir (ich denke, das meine Kollegen da zustimmen) sind bereits mehr als bemüht, einen gewissen Standard in den Supportbereichen zu halten. Das ist nicht immer einfach und führt oft zu langwierigen und noch öfter fruchtlosen Anschlussdiskussionen

Auf den Punkt gebracht: Wie soll hier (im Talk & Laberbereich) denn die Kontrolle erfolgen, bei "unqualifizierter" Umfrageerstellung? (Denn eine Regel aufstellen, die anschliessend nicht kontrollierbar/durchsetzbar ist, macht auch wenig Sinn)

• ignorieren

• Editieren seitens der Mod

• löschen?

• löschen und warnen?

• löschen und VERwarnen?


Ich denke, Regeln haben wir genug, die auch wichtig sind und den Usern sowie dem Board dienen (Performance, Sicherheit, Übersichtlichkeit etc.)

Die einzig wirklich machbare Lösung ist auch für mich der Appell an alle, die sich ein gutes Niveau wünschen:

Umfrage ignorieren, Meldung (wie Slate schon schrieb) und dann, wenn nach gewisser Zeit keine Beteiligung an der Umfrage zu verzeichnen ist, kann diese evtl. als "Datenmüll" beseitigt werden.

Solange jedoch dort endlos Teilnahmen zu verzeichnen sind, wird es schwer,
das Anliegen als ein "der Mehrheit der User" nutzendes Erfordernis einzuordnen

Es liegt also – wie so oft – nicht nur am Team, Veränderungen herbeizuführen, sondern eben auch an der Userschaft, z.Bsp. durch Ignoranz bestimmter Themen Missfallen auszudrücken. (wie z.Bsp. auch bei ganz schlimmen ortographischen Katastrophen und/oder unangemessen vorgebrachten Anliegen ;))

In diesem Sinne: Einigkeit macht stark!


MfG,
NeHe

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* alles nicht ausgedacht, alles "Erfahrungswerte", alles echte Reaktionen, als ginge es um Leben und Tod