Teleobjektiv 300mm für Canon EOS 1000D

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  • Davidoff12
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  • Teleobjektiv 300mm für Canon EOS 1000D

    Hallo Leute,

    ich bin ziemlicher Neuling auf dem Gebiet der digitalen Spiegelreflex Fotografie. Ich habe seit etwa 4 Wochen eine Canon EOS 1000D und bin mir nun am überlegen, ein Teleobjektiv zu kaufen (70 - 300mm). Allerdings will ich dafür kein Vermögen ausgeben. Hab ja gesehen, dass noch oben keine Grenzen sind. Meine Grenze liegt so zwischen 300 und höchstens 400 Euro.

    Ich würde das Tele für Landschaftsaufnahmen in grosser Distanz, Tieraufnahmen etc brauchen. Wird sich dann mit der Zeit ergeben, wofür noch alles.

    - Worauf muss ich genau achten?
    - Ist ein Bildstabilisator tatsächlich so wichtig?
    - Habt ihr Erfahrungen zu eigenen Objektiven?

    Wäre für jeden Tip dankbar :D

    Gruss
    Davidoff12
    [font="Fixedsys"][/font]

    [COLOR="Silver"][SIZE="1"]Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance (Winston Spencer Churchill)[/SIZE][/color]
  • Einen Bildstabilisator halte ich für relativ unwichtig, da du wahrscheinlich überwiegend ein Stativ benutzen wirst.

    Landschaftsaufnahmen aus grosser Distanz halte ich für etwas gewagt. Nicht nur, daß der Detailreichtum gerade von Landschaftsaufnahmen bei einem Tele meiner Meinung nach nicht besonders zur Geltung kommt, ein Zoom-Objektiv (gerade mit einem relativ hohen Zoomfaktor) verschlechtert die Abbildungsleistung noch einmal zusätzlich. Ich jedenfalls würde einer Festbrennweite eindeutig den Vorzug geben.

    Bei Tieraufnahmen (ich nehme einmal an, du meinst Tiere in freier Wildbahn) kommst du ohne ein Tele mit möglichst langer Brennweite kaum herum. Bedenken solltest du allerdings, daß die Lichtstärke preiswerter Teleobjektive oft zu wünschen übrig lässt und bei einem Zoom-Objektiv ist sie noch etwas schlechter. Aber je höher die Lichstärke ist, desto kürzer die Belichtungszeiten (oder desto weniger Bildrauschen).

    Welche Brennweiten und welche Belichtungszeiten für dich sinnvoll sind, dazu kann ich wenig sagen. Das hängt auch sehr davon ab, welche Tiere du bei welchem Wetter auf welche Entfernung 'einfangen' willst.

    lg Konradin
  • oh oh, ich sehe schon, ich muss noch viel lernen, was die Fotografie angeht.

    Also wenn ich von Landschafts- oder Tierfotos rede, meine ich Fotos, die ich im Urlaub machen will oder mal auf nem Ausflug oder so. Ich brauche keine Profibilder, nur so fürn Otto-Normal-Gebrauch. Ein Stativ habe ich nicht und will eigentlich auch nicht brauchen für "Schnappschüsse", denn solche werdens wohl hauptsächlich werden. Vielleicht habe ich mich ein Bisschen zu ungenau ausgedrückt sorry.

    Gruss
    Davidoff12
    [font="Fixedsys"][/font]

    [COLOR="Silver"][SIZE="1"]Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance (Winston Spencer Churchill)[/SIZE][/color]
  • Na gut, in die Landschaftsfotografie wirst du dann wohl eher nicht einsteigen. Aber um Stimmungen eindrucksvoll einzufangen (z.B. Sonnenuntergänge, Herbststimmung, Regenwetter und Schnee) reicht es allemale. Ebenso, um landschaftlich reizvolle Umgebungen sozusagen als Erinnerung einzufangen. Solange die Ergebnisse für den Bildschirm oder relativ kleinformatig sind ist dies eigentlich für kein Objektiv ein Problem.

    Bedenken solltest du allerdings, daß der Bildausschnitt eines Teleobjektivs sich für einzelne (freigestellte) Motive eignet, der Überblick allerdings verloren geht. Um es einmal anders auszudrücken: bei Landschaftsmotiven sind die Weitwinkelaufnahmen der Kuchen und die Teleaufnahmen die Rosinen. Ohne Rosinen ist es vielleicht etwas fad, aber Rosinen ohne Kuchen?

    Gerade bei Schnappschüssen und auch Innenaufnahmen bietet sich der Weitwinkelbereich an. Denn einen Bildausschnitt kann man zur Not vergrössern. Was aber nicht auf dem Bild ist, das fehlt immer.

    Wenn du ein Teleobjektiv ohne Stativ nutzen willst, dann solltest du auf einen BildStabi nicht verzichten. Denn je länger die Brennweite, desto länger auch die Belichtungszeit, also desto wichtiger auch der BildStabi. Du musst schon selbsst ausprobieren, wo deine persönlichen Grenzen liegen.

    Ich jedenfalls würde mich eher für zwei Festbrennweiten oder ein Zoomobjektiv mit geringerem Zoombereich zugunsten der Lichtstärke entscheiden. Aber jeder hat andere Prioritäten.

    lg Konradin
  • Wenn ich den Markt richtig überblicke, dann solltenb dieser Tage folgende Objektive mit 70-300mm Zoombereich in deinem Preisrahmen liegen:
    Tamron AF 70-300mm f4-5.6 Di LD Makro Canon
    Sigma 70-300mm f4-5.6 DG Makro Canon
    Sigma 70-300mm f4.0-5.6 DG APO Makro Canon
    Sigma 70-300mm f4-5.6 DG OS Canon
    Tamron SP AF 70-300mm f4.0-5.6 Di XLD VC USD Canon
    Canon EF 70-300mm f4-5.6 IS USM
    Preislich gestaffelt. Eventuell ist ja sogar das Canonobjektiv erschwinglich. Für den Bildstabilisator steht OS (bei Sigma), VC (Tamron) und IS (Canon). DIe übrigen Abkürzungen sind bei den einzelnen Herstellern erläutert.

    Eine wunderbare Auswahl, verwirrend nicht wahr?
    Vielleicht ebenso wie die Beiträge von Konradin, ob du diesen Brennweitenbereich in einem Objektiv benötigst.
    Eine ähnliche Debatte gab es seinerzeit hier, zum einem Zoomobjektiv von 18-200mm.

    Hast du schon einmal 300mm "testen" können? Eine schwache Vorstellung kann vielleicht ein Brennweitensimulator vermitteln, dort solltest du aber aus Gründen der Vergleichbarkeit DX Format anklicken.

    Was aber bei den oben verlinkten Objektiven auffällt, sind die Anfangsbrennweiten von 4 (bedingt durch den hohen Zoombereich und die Preisklasse). Ich würde ja eher zu Linsen im Bereich 70-200mm raten, denn dort gibt es welche mit durchgängiger größter Blendenöffnung von 2,8 ... allerdings für nahezu den doppelten Preis.
    Also, überlege es dir nocheinmal und besuche Ladengeschäfte, wo du aucheinmal ein Objektiv "anprobieren" darfst. Du wirst vielleicht auch mit einem Kauf um 150€ glücklich werden, doch aus dem oben verlinkten Thema kannst du ein paar Hinweise auf die Abbildungsleistung und zu erwartende Fehler finden - sofern du dich nicht allzu anspruchsvoll zeigst, kannst du tatsächlich Preis und geforderten Zoombereich in ein und demselben Objektiv unterbringen.

    Achso, vielleicht noch etwas zur Klärung, welche(s) Objektiv(e) besitzt du denn schon?
    Hier geht's zu meinem kleinen Bücherregal voller Fachbücher aus diversen Themengebieten, such' dir etwas aus rund 650 Titeln!
    Es ist bisweilen ein wenig mehr Geduld nötig, meine Besuche sind sporadisch.
  • @ Himbeer:

    Man muss bedenken, dass durch den APS-C Sensor in der Kamera de facto eine Brennweitenverlängerung um den Faktor 1,55 - 1,6 statt findet!

    Dies bedeutet, dass ein 70 - 300 mm Telezoom an der CANON EOS 1000D einen Zoombereich von ca. 110 bis 480 mm aufweist. Dies aus der Hand zu halten ohne Bildstabi ist ab ~ 250 mm fast aussichtslos!
  • So ganz pauschal kann man das nicht sagen, je nach Tagesform kann ich auch 150mm nicht ruhig halten :hy:
    Doch man kann sich ja realtiv leicht mit einer Erhöhung der Empfindlichkeit behelfen, leider hatte ich selbst eine solche Brennweite noch nie in der Hand, kann es demnach gar nicht richtig bewerten.
    Mit der Umrechnung hast du schon Recht, es kommt nochmals weniger vom Sehfeld auf den Sensor einer Kamera mit "kleinem" Bildwandler an.
    Bildstabilisatoren kenn ich auch nur aus einem der ersten Modelle von Minolta, erlebt habe ich es dann mal bei einem Standardzoomobjektiv und hat sich als ausserordentlich unbefriedigend erwiesen... Kalppt das denn bei Telezoomobjektiven besser? Ich kenne die Werbebotschaften von bis x Blendenstufen .... aber hilft das dann tatsächlich bei einer so hohen Brennweite - hier sind doch kleinste Verwachklungen schon vernichtend.
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    Es ist bisweilen ein wenig mehr Geduld nötig, meine Besuche sind sporadisch.
  • ich sehe schon, hier diskutieren lauter Profis. Ich habe wohl noch sehr sehr viel zu lernen. Ich werde, wenn ich Zeit habe, mal morgen mich ein Bisschen genauer damit befassen und mal sehen, ob und welches von den Objektiven für mich in Frage kommt. Aber auf jeden Fall sage ich schon mal danke, für die ganzen Tips und Hinweise.

    Ich werde euch dann wissen lassen, welches Objektiv ich mir gekauft habe und bei Gelegenheit auch mal einige Erfahrungen preis geben ;)

    Gruss
    Davidoff12
    [font="Fixedsys"][/font]

    [COLOR="Silver"][SIZE="1"]Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance (Winston Spencer Churchill)[/SIZE][/color]
  • Ich würde - ohne jetzt das FSB als inkompetent bezeichnen zu wollen - zuerst ein Forum aufsuchen, welches die Fotografie als Hauptthema hat. Dort gibt es nicht nur Rubriken für Objektive, sondern äußerst informative Beiträge zum Grundwissen die Fotografie betreffend. Ich fotografiere schon fast dreißig Jahre und war erstaunt, dass es immer noch eine Menge Unbekanntes auf diesem Gebiet gibt.

    Zu Deinen Preisangaben: Um diese Beträge wirst Du - sofern Du Wert auf Qualität legst - kaum ein gutes Objektiv bekommen, es sei denn auf dem Gebrauchtmarkt. Das sollte man nicht unterschätzen, denn viele Leute verkaufen Geräte, welche sich im Topzustand befinden, weil sie in einer anfänglichen Euphorie angeschafft, dann allerdings kaum benutzt wurden. Auch Notverkäufe zählen dazu.

    Original- und Fremdhersteller: Zu einer Canon gehört ein Originalobjektiv. Sigma hat gute Optiken, jedoch muss man wirklich ein gutes Objektiv erwischen (Serienstreuung). Tamron produziert an sich gleichmäßig, doch die Qualität hinkt weit hinterher. Ein Riesenbrennweitenbereich sagt nichts über die Qualität aus.

    Überleg Dir auch, ob Du Dir ein Objektiv nicht einmal kurz ausborgen kannst und somit zu beurteilen, ob Du mit dem Ding überhaupt zurecht kommst. Wie bereits in einem Beitrag erwähnt wirst Du ohne Stativ zu keinen brauchbaren Ergebnissen kommen, denn selbst lichtstarke Objektive haben ihre (finanziellen) Grenzen - vom Gewichtsproblem ganz zu schweigen.

    Also - vorher informieren, probieren, erst dann entscheiden und vielleicht doch nur mieten oder gebraucht kaufen.

    Grüße

    Muvimaker
  • Muvimaker schrieb:

    Ein Riesenbrennweitenbereich sagt nichts über die Qualität aus.

    Falsch. Je grösser der Zoombereich ist, desto grösser fallen auch die Verzeichnungen aus. Entweder ist es auf die kürzeste Brennweite optimiert, dann ist der Telebereich mehr oder minder unbrauchbar oder umgekehrt. Ist es jedoch für den mittleren Bereich optimiert, dann lässt es bei beiden Extremen schon deutlich nach.

    Mit sehr hohem Aufwand liessen sich diese Verzeichnungen minimieren, aber dann wäre solch ein Objektiv absolut unbezahlbar. Aber wozu der Aufwand, wenn zwei Zoom-Objektive besser und preiswerter sind als ein einziges, welches sie beide ersetzen soll? Von Festbrennweiten rede ich garnicht erst.

    Ein weiterer Grund, der gegen solche Riesenbereichzooms spricht dürfte der Irrglaube sein, man sei damit flexibler. In Wirklichkeit versaut man sich durch die damit gewonnene Bequemlichkeit den 'fotografischen Blick'. Man wird faul und geht nicht näher an das Objekt heran, wozu hat man schließlich einen Zoom? Nur, daß nicht nur das Hauptmotiv näher herangeholt wird, die Bildwirkung ist eine völlig andere (Vordergrund/Mittelgrund/Hintergrund). Da bevorzuge ich doch lieber den 'Turnschuh-Zoom' und gehe näher heran.

    Das saubere Freistellen von Objekten dürfte bei solch einem Riesenzoom ebenso problematisch sein, da er kaum in einer ausgezeichneten Lichtstärke verfügbar sein wird (selbst wenn es ihn gäbe und man ihn sich leisten könne, dann wäre er schwer und unhandlich).

    lg Konradin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Konradin ()

  • Hallo zusammen,

    ich benutze jetzt seit ca. 2 Jahren das CANON 70-300 IS USM an einer 350D und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Desweiteren benutze ich noch das CANON 17-85 IS USM. Selber würde ich mich als Hobbyfotograf mit etwas gestiegenen Ansprüchen bezeichnen.

    Den Vorschlag, sich ein Objektiv mit Bildstabilisator mal auszuleihen und auszuprobieren kann man nur zu 100 % unterstützen, da die Objektive mit Bildstabilisator im Vergleich zu "normalen" Objektiven recht schwer sind. Das Gewicht merkt man, wenn man die Kamera einen ganzen Tag rumschleppt, ganz schön. Dennoch, ich möchte auf meine Objektive mit Bildstabilisator nicht mehr verzichten.

    VG

    ub33020
  • @Konradin
    Du hast vollkommen Recht.

    Meine Aussage
    Ein Riesenbrennweitenbereich sagt nichts über die Qualität aus.
    war insofern unzureichend, als ich genau das meinte, was Du geantwortet hast. Viele Fotografen glauben ein Zoom löst ihre Probleme, doch leider schafft es noch mehr neue.

    Dein letzter Satz bezieht sich wahrscheinlich auf das neudeutsche "Bokeh" und ist selbst bei Kameras mit Crop-Sensoren und lichtstarken Objektiven nicht immer leicht zu realisieren, weil die Sensorgröße hier einen nicht unwesentlichen (negativen) Beitrag leistet, nämlich die erhöhte Tiefenschärfe im Vergleich zum Vollformat. Doch hier wird dank Photoshop & Co immer mehr mit den entsprechenden Filtern "nachgeholfen". Leider mit mäßigem Erfolg und fast immer sichtbar.

    Zum Begriff "Turnschuh-Zoom": Ich habe einmal einen ganzen Tag lang versucht nur mit einer einzigen Festbrennweite (30 mm/1,4) an einer EOS 50 D zu fotografieren. Nicht nur, dass man dabei fit bleibt, es gelingen bei entsprechender Blendenwahl und hyperfokaler Entfernungseinstellung auch sehr viele Bilder "aus der Hüfte geschossen", ohne dass man als Fotograf durch die typische Fotografierhaltung (Kamera am Auge) wahrgenommen wird.

    Noch ein Wort zum Bildstabilisator: Ich war anfangs ein erklärter Gegner, da ich fast immer scharfe Bilder (in meiner Anfangszeit gab es weder Autofokus noch Stabilisatoren) erhielt, doch wenn man einige Zeit mit einem entsprechenden Objektiv gearbeitet hat, möchte man es nicht mehr missen. Insbesondere bei Nachtaufnahmen ohne Blitz kann der Stabilisator unverzichtbar werden.

    Grüße

    Muvimaker