Der Punkt ist, das genug Geld vorhanden ist um diese Probleme gut zu lösen, aber das Geld ist falsch verteilt. Und keine Partei zeigt den Willen, diese Falschverteilung zum Wohle aller zu ändern.
Schaut man sich die Vermögensverteilung in Deutschland an, so sieht man dass nur 10% aller Erwachsenen über 60% des Volksvermögens verfügen. 27% haben gar kein Vermögen oder Schulden.
Warum soll man das Geld jetzt umverteilen?
Ganz einfach: Man soll nur solche Gelder umverteilen, die von den Personen ohne eigene Leistung erworben wurden. Also etwa durch Schenkung oder Erbe. Welche Leistung hat ein Erbe erbracht, der ein Vermögen von 5 Millionen Euro erbt?
Aus meiner Sicht gar keine! Das ist keine Leistung und soll daher volkswirtschaftlich auch nicht belohnt werden. Sondern der Erbe soll in solidarischer Weise einen (erheblichen Teil) seines Erbes an die weniger glücklichen abtreten, die nichts geerbt haben und den Staat mitfinanzieren. Gerade die FDP macht sich hier lächerlich und unglaubwürdig: Die FDP wirbt mit dem Slogan Leistung muss sich wieder lohnen, und will Vermögen mit 0% besteuern! Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich kann nämlich nicht erkennen wo ein Erbe oder ein Beschenkter eine Leistung erbracht hat, aus meiner Sicht liegt dort keine Leistung vor.
Ich schlage vor, einen Freibetrag für Vermögen einzurichten, der nicht besteuert wird. Dieser Betrag sollte etwa bei dem liegen, was ein relativ normaler bis gut verdienender Mensch im Laufe seines Erwerbslebens ansparen kann: Zum Beispiel 500.000 Euro. An dieses selbst verdiente Geld, das durch eigene Leistung und durch sparen erworben wurde, darf der Staat nicht herangehen, denn hier wurden bereits Einkommnsssteuern entrichtet.
Ganz anders sollte der Staat aber mit Mitteln umgehen, die Leuten zugeflossen sind, ohne dass diese dafür etwas geleistet haben. Ich denke hier an eine Progression, die ab der Freigrenze (von 500.000) mit 50% Vermögenssteuer oder Erbschaftssteuer anfängt, und die sich dann bis auf 80 oder 90% bei sehr großen Vermögen fortsetzt.
Wobei man in der Besteuerung die Unterscheidung treffen sollte ob es sich um selbst verdientes Geld (Wie bei Hasso Plattner, SAP) handelt (den man entsprechend geringer besteuert), oder um geschenktes Geld, wie bei Karl Theodor zu Guttenberg, dem schon als kleiner Bub ein halbes Schloss zugefallen ist (den man entsprechend hoch besteuern muss).
Ich denke, es ist zeitgemäß, wenn der Staat zusieht, dass nicht mehr der Zufall über Armut oder Reichtum eines Bürgers entscheidet, sondern die eigene Leistung. Da sehe ich eine Umverteilung der großen Vermögen als Beitrag zur Chancengerechtigkeit, mit der es ja bekanntermassen in unserem Lande nicht allzu gut aussieht.
Nur plant leider keine Partei, nicht einmal die Linke, eine derart konsequente Umverteilung der Vermögen. Leistung muss sich wieder lohnen. Zufall dagegen nicht.
Dummheit frisst, Intelligenz säuft