Sind Jazzmusiker unter uns?

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  • Sind Jazzmusiker unter uns?

    Hallo,

    ich würde mich freuen, hier auch ein wenig über Jazz unterhalten zu können. Gibt es (weitere) Jazzmusiker hier? Vor einigen Jahren habe ich mich als Hobbygitarrist dem Jazz zugewandt ... und lerne, und lerne, und spiele, und spiele ;)

    Grüße
    Lesegern

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  • hi lesegern,

    kennst du den unterschied zwischen einem jazz- und einem rockgitarristen? der jazzmusiker spielt 1000 chords vor 3 leuten...

    spaß beiseite. ich bin seit 37 jahren musiker (gitarrist), habe alles schon gespielt von hardrock über country bis hin zu (aktuell) ndw und tanzmucke.
    nur jazz nicht. und jetzt kommts: ich bin der absolute jazzfan! höre so gut wie nur jazz und country. meist über internetradio. jazzmusiker sind für mich die wahren musiker. grandios, was die so abliefern. und für mich wirds immer ein buch mit sieben siegeln bleiben. und das, obwohl ich 5 jahre musikschule absolviert habe und mein gitarrenlehrer ein jazzmusiker war!!! ok, damals war ich mitte 20 und habe mich noch nicht für jazz interessiert. heute finde ich leider nicht die zeit dazu. meine musikalischen aktivitäten lassen es leider nicht zu.

    gruß meikelarts
    kein Bier ist auch keine Lösung
  • kommt darauf an, was du unter "Jazzmusiker" verstehst ... aktuell spiele ich nicht mehr, auch wenn mein Herz immer noch auf "und" schlägt :)

    (wer den Gag versteht, hat die Grundvoraussetzungen für die Diskussion hier :drum: )

    im Ernst, wenn Jazz dein Leben bestimmt, lässt er dich auch nicht mehr los, egal, ob du noch aktiv spielst, oder nicht

    Bog
  • Als Saxophonist ist Jazz ja sozusagen Grundlagenwissen. :D

    Aber in die höheren Weihen des Jazz habe ich mich nie richtig eingefuchst. Und jetzt bin ich nicht mehr so aktiv am lernen und spielen wie ich es gerne wäre - irgendwann ziehe ich wieder in 'nen Altbau und kann dann tatsächlich so was schräges machen wie zu Hause üben.

    Aber drüber reden und diskutieren würde ich trotzdem gerne.
  • Ah, das würde aber voraussetzen, dass ich einen Kleiderschrank habe :rolleyes:

    Hier sind leider die Wände so dünn, das ich in meinem Büro noch die Klingel meines Nachbarn so gut wie meine eigene hören kann.

    Jeder passive Konsum von Musik geht nur über Kopfhörer. Und aktives Spielen ist leider echt nicht drin.
    Das Sax ist eben momentan eines der Opfer die gebracht werden müssen.
  • @Ridicully: nachdem ich bemerkte, dass du in London bist, habe ich die Tips für stundenweise angemietete Räume in deutschen Musikschulen wieder verworfen.

    Meine Recherchen zu diesem Thema waren aber ganz interessant:
    Philippe Kahn (war C.E.O. von Borland) hat angeblich sein Horn auf Parkdecks gespielt, wenn er auf Reisen war.
    Eine Alternative ist zum Beispiel auch eine öffentliche Wäscherei, allerdings solltest du dann kein ganz blutiger Anfänger sein :) (mehrere Empfehlungen).
    Wenn du im Hotel sein solltest - würde ich gar nicht erst versuchen auf dem Zimmer zu spielen, sondern mir eher einen leeren Konferenz- oder Tanzsaal zu suchen. Solltest du länger in dem Hotel wohnen, sollte der Concierge eigentlich entgegenkommend sein.

    Je nach Wetterlage könntest du dir außerhalb der Stadt auch ein abgelegenes Waldstück suchen, sowas habe ich auch schon gemacht.
    Extra ein Cottage mieten ist bestimmt zu teuer, ... aber wegen einer leeren Scheune mal das Gespräch mit einem Bauern suchen ... ist vielleicht hilfreich.

    Spätestens wenn du einen Zettel wie diesen an deiner Tür findest, solltest du über einen Whisper Room nachdenken.

    ach ja ... und lieber täglich ein bisschen üben, als einen ganzen Tag lang und dann wieder eine Woche gar nicht :)

    vielleicht hilfts ja
    Bog

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Bogomir () aus folgendem Grund: Empfehlung erweitert

  • Hallo zusammen,

    ich habe nicht mitbekommen, dass jemand auf meine erste Frage geantwortet hat. Nach den ersten Monaten ohne Antwort habe ich den Thread aus den Augen verloren ... so was.

    Seitdem ich mich intensiver mit dem Jazz beschäftige, haben sich meine Hörgewohnheiten deutlich verändert. Ich finde andere Musikstile zwar immer noch gut, merke aber deutlich die Unterschiede in den Strukturen, Sounds, der Komplexität etc. Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist. Es geht mir auch nicht darum, dass Musik komplex sein muss, um gut zu sein. Sondern darum, dass der innere Kick, die Begeisterung nun häufiger ausbleibt, wenn ich z.B. Rockmusik höre. Dafür finde ich plötzlich Musik melodisch und Töne im Kontext richtig, die ich vorher als völlig neben der Spur empfunden habe. Ich habe mich aber entschlossen, deshalb nicht zum Arzt zu gehen ;)

    Hinsichtlich der Lautstärke habe ich als Gitarrist grundsätzlich ja den Vorteil, dass ich auch bei niedrigen Lautstärken spielen kann - oder über Kopfhörer. Je besser aber der Sound, desto mehr Spaß und Spielfreude entwickle ich. Dafür muss es nicht unglaublich laut sein, aber doch deutlich hörbar. Ich spiele mit einem Tenor-Saxmann zusammen und kann aber sagen, dass ich noramlerweise doch leiser spiele, als er zu spielen in der Lage ist. Da ich mit meiner Familie in einem Haus wohne, dass baulich ganz gut von den Nachbarn getrennt ist, kann ich in meinem "Musikzimmer" ganz gut üben und auch playalongs oder Band In A Box sinnvoll nutzen.

    Viele Grüße
    Lesegern
  • Willkommen zurück Lesegern :)

    Wunder dich nicht, wenn sich deine Hörgewohnheiten ein wenig ändern. Das ist ganz normal.
    Gute Musik trägt eine Aussage in sich, die keine Worte benötigt. Versuche nicht die Musik zu "sezieren", sondern genieße sie als Ganzes.

    Als ich noch aktiv spielte, verlor ich auch langsam das Interesse an anderen Musikrichtungen. Das war keine böse Absicht, sondern resultierte aus dem intensiven Beschäftigen mit meiner eigenen Weiterentwicklung im Jazz. Leider wurde mir das damals als "Snobismus" ausgelegt.

    Wichtig ist, dass man sich in der Beschäftigung mit seinen Vorlieben den "Blick über den Tellerrand" nicht verbaut. Das ist dann auch der Schlüssel zum Erfolg, ... seine eigenen unterschiedlichen Erfahrungen zu einer Sprache zu formen, mit der man mit dem Publikum "spricht".

    Mir geht es inzwischen so, dass ich ganz unterschiedliche Musikrichtungen verschiedener Künstler genieße: von Alicia Keys über Chick Corea und LaBrassBanda bis hin zu Frank Zappa.

    Versuch mal zu erkennen, was einen Song für dich so "besonders" macht. Dann geht es dir vielleicht so wie mir, dass du auch bei neuen Songs im Radio schnell sagen kannst, ob sich dahinter potentiell ein Hit versteckt, oder nicht :) (komischerweise klappt das tatsächlich oft)

    Jazz hat ja auch etwas mit Freiheit zu tun. Die Freiheit Rahmen zu sprengen um die eigentliche Aussage in der Musik zu fördern.
    Wenn ich auf der Bühne stand, sprach die Musik der ganzen Band wie aus einem Instrument mit dem Publikum. Und wenn "der Funke übersprang", war es kein Monolog, sondern ein Dialog.
    Diesen Effekt gibt es aber nicht nur im Jazz, sondern in fast allen Musikrichtungen.

    Gemeinsam Musik zu machen ist nicht nur die Kunst seinen Gefühlen "Töne" zu geben, sondern auch auf seine Mitmusiker und das Publikum zu hören.

    Grüße, Bog
  • @lesegern: während meines Studiums habe ich überlegt mit Musik meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das hätte für mich (zumindestens zu Beginn) bedeutet, überwiegend Tanzmusik zu spielen.
    Damals entschloss ich mich, meine Ausbildung abzuschließen und die Musik nur noch als Hobby zu betreiben. Als die Verantwortung und Menge meiner Aufgaben dann im Berufsleben immer weiter zunahmen, rückte die Zeit für meine Musik dann immer weiter in den Hintergrund. Mit Familie und Kindern waren "plötzlich" andere Dinge im Leben wichtiger.
    Immer wieder bin ich zu meinem Horn zurückgekehrt und habe meine Lieblingsstücke aus dem Realbook gespielt ...
    ... aber die Rückkehr in eine Band? ... sie ist bis heute aus zeitlichen Gründen leider keine Option.
    Das Spielen auf der Bühne hat mein Leben bereichert, so wie es die Musik insgesamt tat und immer noch tut. Das ist eine Erfahrung, die ich jedem wünsche, der sich dafür interessiert.
    Bog

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bogomir () aus folgendem Grund: Wechstaben verbuchselt ;-)

  • Ich bin leider kein Jazzmusiker, mein Talent hat nur zum Tanzmusiker gereicht. Aber ich höre furchtbar gerne Jazz (90%).
    Jazzmusiker sind für mich die wahren Musikhelden.


    Was passiert wenn ein Jazzmusiker 1 Million im Lotto gewinnt: Er geht in die nächste Bar und spielt solange bis das Geld alle ist!

    Der kürzeste Musiker Witz: ...gehen 2 Jazzmusiker an ner Kneipe vorbei...

    Hab Heute meinen Blödeltag....
    Tom