Gute Gründe, die maximale Auflösung zu nutzen

  • Umfrage

  • Konradin
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  • Gute Gründe, die maximale Auflösung zu nutzen

    Gute Gründe, die maximale Auflösung zu benutzen.

    Wenn ich mir die Setup meiner Kameras anschaue, dann kann ich dort sowohl die Bildauflösung einstellen als auch die Bildqualität (genauer gesagt bei JPG die Kompression). Ich finde solche Einstellungen nicht nur überflüssig, sondern mitunter sogar kontaproduktiv.

    Erst letztens geschah es bei einer meiner PM1, daß ich wohl unfreiwillig im 'Supermenü' die Bildgrösse verstellt habe. Wenn man wie ich grosse Hände hat, dann kann dies bei einer so kleinen Kamera durchaus schon mal passieren. Ich frage mich, was solch ein Punkt wie die Wahl der Bildgrösse überhaupt in solch einem Menü zu suchen hat, als wenn man sie ständig ändern wollte.

    Die Folge war, daß ich eine ganze Serie zuhause in die Tonne treten konnte, weil ich mit Minibildchen von ca. 1 MegaPixel wenig anfangen kann, und das ausgerechnet bei Landschaftsaufnahmen.

    Angeregt durch einen anderen Thread, in welchem ich gefragt wurde, wozu ich die maximale Auflösung benötige und ob ich von meinen Bildern Postern machen möchte, antworte ich lieber hier in einem neuen Thread, als dort das Thema zu weit in einen völlig anderen Bereich abgleiten zu lassen.

    Heutzutage haben die Speicherkarten Möglichkeiten, von denen man vor Jahren kaum träumen konnte. Das Argument, man müsse Platz sparen, ist nur noch eine billige Ausrede, da Speicher in riesigen Mengen verfügbar ist. Wenn man tatsächlich Speicherplatz sparen will, dann löscht man nach dem Shooting offensichtlich missratene Bilder gleich einmal weg.

    Niedrige Auflösungen haben den Nachteil, daß ich an die niedrige Auflösung gebunden bin. Grosse Bilder kann ich jederzeit problemlos verkleinern, indem ich das Bildformat verkleinere und damit viele Bilddetails in der Versenkung verschwinden lasse. Anschliessend sollte ich das verkleinerte Bild leicht nachschärfen, damit die Bildwirkung des Originalbildes halbwegs erhalten bleibt.

    Kleine Bilder kann man zwar auch vergrössern, aber die Details nehmen dadurch nicht zu. Das einzige, was ich dadurch erreiche, ist, daß das Bild grösser wird und sich der Betrachtungsabstand bei identischer Bildwirkung vergrössert. Wenn so etwas sinnvoll ist, dann meines Erachtens ausschliesslich bei der Druckausgabe.

    Was ist, wenn jemandem ein erstklassiger Schappschuss gelungen ist, der aber leider nur in einem Miniformat vorliegt? Ich habe schon oft in Foren lesen müssen, daß sich die Fragenden anschliessend darüber schwarzärgerten, daß ihnen niemand tatsächlich mit deren konkretem Bild weiterhelfen konnten. Denn Details, welche das Bild nicht zeigt, die zegt es eben nicht und weg ist weg.

    Immerhin blieb die Erkenntnis, daß es wohl sinnvoller sei, gleich eine grössere Auflösung einzustellen, damit sich ein solches Debakel nicht wiederholt.

    Ein weiterer Punkt ist die Einstellung der Bildqualität. Wenn ich davon ausgehe, daß jedes einzelne Speichern eines JPG-Bildes bit einem weiteren Qualitätsverlust verbunden ist, warum sollte ich die Anfangsqualität dann schon mit aller Gewalt niedrig halten? Wenn ich mit einer schlechteren Qualität zufrieden bin, dann nehme ich eben eine schlechtere (und deutlich preiswertere) Kamera, als die Qualität durch eine Setup-Einstellung deutlich zu verschlechtern.

    So weit, so gut.

    Aber es gibt für mich noch einen ganz anderen Grund, warum es bei mir grundsätzlich immer die Maximalauflösung sein muss: Je grösser das Bild ist, desto eher kann ich es beschneiden.

    Nicht jedes Bild hat genau das Format, welches ich persönlich haben möchte, und oftmals ist es so, daß ein Bild besser wirkt, wenn man unnötige Teile des Bildes weglässt. Ebenso kann es sein, daß ich ein Motiv gern etwas grösser hätte. Dann nimmt man entweder ein Tele, oder aber man beschneidet ein Bild so, daß man den gleiche Bildausschnitt wie auf dem Tele hat. Ist mein Ursprungsbild gross, dann habe ich dabei einen gewissen Spielraum. Ist es hingegen klein, dann kann ich es getrost vergessen.

    Meine persönliche Erfahrung zeit mir, daß die Bildqualität oft besser ist, wenn ich die Maximalbrennweite eines 'Superzooms' nicht ganz voll ausreize, sondern stattdessen eine moderate Telebrennweite wähle. Anschliessend beschneide ich das Bild auf den gewünschten Bildausschnitt und habe im Endeffekt fast die gleiche Bildwirkung, aber eine oft deutlich bessere Qualität.

    Es gibt Sonderfälle, wo ich schon bei der Aufnahme den anschliessenden Beschnitt mit einplanen muss. Zwei Beispiele:

    Bei Landschaftsaufnahmen mit dem Fisheye muss ich oftmals sowohl das Objektiv parallel zum Boden halten als auch den Bildausschnitt so wählen, daß der Horizont genau durch die Bildmitte geht. Andernfalls krümmt sich der Horizint und beim Meer sieht so etwas ausgesprochen albern aus. Also rücke ich ihn gerade und schneide anschliessen einen Teil des Bildes (oben oder unten) weg. Denn ein mittiger Horizont wirkt oft langweilig. Also entweder 1/3 Meer und 2/3 Himmel oder genau umgekehrt.

    Ein weiterer Fall sind Architekturaufnahmen. Dennn oftmals ist es so, daß ich einen Teil des Bildes formatfüllend haben möchte, ich diesen aber nicht separat fotografiert habe. Oder aber ich möchte anschliessend stürzende Linien begradigen. Dazu nimmt man z.B ShiftN, ein gutes und kostenfreies Programm. Allerdings benötigt man zum Geradestellen immer etwas 'Luft' um das Motiv herum. Also wählt man den Bildausschnitt etwas grösser, als man ihn wählen würde, wenn man das Bild nicht begradigen will. Auch hierzu ist es sinnvoll, das dadurch etwas kleiner werdende Motiv nicht noch zusätzlich durch eine zu geringe Bildauflösung zu verhunzen.

    Selbst wenn ich das fertige Bild nur in einer 1024er Auflösung haben will. Bearbeite ich die Originalgrösse udn verkleinere das Bild anschliessend, dann habe ich eine gewisse Qualität. Bearbeite ich hingegen das verkleinerte Bild, dann ist die Bildqualität katastrophal.

    Warum also unnötig beschränken, wenn es eigentrlich überhaupt keine Nachteile mit sich bringt?

    Wie seht ihr das und seht ihr noch weitere Gründe für eine bestimmte Bildauflösung?

    Ich warte auf eure Kommentare.

    lg Konradin
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Ich mache es so wie du Konradin.
    Ich habe zwar aber nur eine 08/15 Knipse, habe dort drei Auflösungen zur Auswahl, ich stelle dort die max. Auflösung ein. Ich finde es auch für überflüssig Auswahlmöglichkeiten zu haben, es reicht doch die max. Auflösung und gut ist.
    Denn wenn ich auch noch das Bild beschneide und mir damit ein 10cm x 15cm Bild ausdrucke, habe ich immer noch mit der höchsten Auflösung eine sehr gute Bildqualität.
  • Hallo Konradin,
    ich wage mich mal in dein Spezialgebiet.
    Ich fotografiere sehr gern, obwohl ich mich nicht als Fotograf bezeichnen möchte.

    Als ich im Frühjahr 2005 mit der Digitalfotografie anfing habe ich auf Anraten
    eines Freundes die Canon Powershot G5 gekauft.
    Damals waren Speicherkarten noch recht teuer und ich habe mit zwei 256 MB
    Compact Flash Karten angefangen.
    Die G5 hat 5 Mega Pixel und so passten bei bester Bildaulösung und Bildqualität
    noch nicht einmal 100 Bilder auf die eine Karte.
    Trotzdem habe ich diese Auflösung auf Anraten des Freundes gewählt und seitdem
    nie bereut. Es war ja trotzdem ein Riesensprung von der Kleinbildkamera mit Filmen
    von 36 Bildern.
    Als ich mir dann letztes Jahr die EOS 60D gekauft habe bin ich selbstverständlich bei dieser Praxis geblieben. Bilder im RAW Bereich habe ich hingegen erst einmal gemacht.
    Diese Auflösung sprengt momentan die Leistungsfähigkeit meines Computers.

    Abschließend gesagt kann ich nur jedem raten das Beste an Bildqualität aus seiner Kamera herauzuholen.

    Gruß silvest
    Wozu braucht Gott ein Raumschiff - James T. Kirk

    Natürlich kann man ohne Hund Leben - es lohnt sich nur nicht. - Heinz Rühmann
  • Fotografiere seit langem nur noch Raw-Format 3:2. Die Bildgröße (24 MB) ist dabei zu vernachlässigen: Auf die 32GB-Speicherkarte passen bei dieser Auflösung annähernd 1.250 Aufnahmen, genug also auch für größere Veranstaltungen (Ersatzspeicher und –akkus führe ich trotzdem immer mit). Meine diversen anderen Kameras nutze ich lediglich noch um Portraits für die Mitgliederdatenbank aufzunehmen, oder sie gelegentlich auch zu verleihen.

    Was die Bildqualität betrifft, bin ich – wahrscheinlich – nicht so „pingelig“ wie Du. Auch wenn ich gerne und oft fotografiere, früher auch ein begeisterter Hobbyfotograf mit eigener Dunkelkammer etc. war, steht für mich heute eher die Funktion des fotografischen „Tagebuchs“ im Vordergrund.

    Trotzdem erwarte ich von meiner Arbeit Bilder und keine bunten „Bildchen“. Bilder, an denen ich auch gelegentlich eine halbe Nacht „herumbastle“. Das lohnt sich nach meiner bisherigen Erfahrung nur bei einer – auch technisch – gelungenen Aufnahme im Raw-Format. Aus diesem Grunde habe ich vor ein paar Tagen einen für mich interessanten Test durchgeführt, nämlich die Scharfstellung bei Autofokus und manueller Einstellung miteinander verglichen (Stativ, Selbstauslöser; Kontrastmotiv). Verblüffend für mich war, dass manche Objektive im Autofokus wesentlich besser fokussieren als bei Einstellung von Hand, während es sich bei anderen Objektiven genau umgekehrt verhält (bisher verließ ich mich ganz konservativ auf manuelles Fokussieren).

    Werde also den Test bei etwas Zeit nochmals wiederholen und unter Umständen umdenken müssen.

    Auf Deine Eingangsfrage: Es gibt m. E. keinen Grund, die maximale Auflösung (Leistungsfähigkeit) nicht zu nutzen.
  • Hallo Konradin,
    ich kann Dir nur zustimmen.
    Habe auch schon eine Diskussion darüber mit einem Verkäufer geführt
    der meinte das Objektiv sei das wichtigste und nicht die Auflösung
    einer Kamera :depp:.
    Klar es ist richtig dass das Objektiv gut sein muss, nutzt mir aber
    auch nix ohne gute Auflösung. Kleiner und schlechter machen ist selten ein
    Problem, nur besser.

    LG Nappi
  • Da muss ich dir doch schon etwas widersprechen, Nappi. Gerade bei Systemen für Wechselobjektive sieht die Sachlage anders aus. Das A und O ist ohnehin der Sensor (und das, was fest darum verbaut ist, also das komplette Gehäuse). Ist der Body nichts, dann ist auch das beste Objektiv daran nichts anderes als Sperrmüll.

    Und ist das Objektiv Müll, dann nehme ich eben ein anderes Objektiv. Ein interessanter Ansatz:

    Für die Olympus E-PM1 und ähnliche Modelle gibt es in Japan einen Gehäusedeckel-Objektiv. Der Vorteil: nur 9 mm dick und so ist die Kamera einerseits hemdentaschentauglich und andererseits sofort einsatzbereit. Der Nachteil: feste Blende 8 und nur eine begrenzte Bildqualität, die aber durchaus noch mit der Qualität diverser Kompakter mithalten kann. Ein weiterer Vorteil: ich muß nicht Bilder mit dieser begrenzten Qualität machen, da ich das Objektiv jederzeit wechseln kann.

    Auch ich bin ein Auflösungsfan. Aber um Mißverständnissen vorzubeugen: Auflösung nur soviel, wie die Sensorgrösse problemlos hergibt. Lieber eine gescheite 'Steinzeit-Fuji' mit 8 MegaPixeln (allerdings in brauchbarer Qualität) als eine moderne Kompakte mit bis zu 16 MegaPixeln aus der gleichen Sensorgrösse. Das Problem ist, daß man bei diesen Pixelgrössen schnell in den Bereich der Lichtbeugung kommt und solange das für den Fotografen wichtige Medium Licht sich mit mitminiaturisieren lässt, solange wird die Qualität bei einer Anhebung der Auflösung bei gleich grossem Sensor mit jeder neuen Generation drastisch schlechter.

    Ich selbst fotografiere übrigens grundsätzlich RAW+JPG. So habe ich einerseits brauchbare 'Vorschaubilder', andererseits aber dennoch alle Möglichkeiten offen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Konradin ()

  • Ich gehe davon aus das die Herstellers mit den verschiedenen einstellbaren Auflösung an die Internet Benutzer bzw Website Inhaber, vor allem Journalisten entgegen kommen wollen.

    Denke, dass diese ihre Bilder schnell hochgeladen haben wollen, ohne großartig daran zu basteln , mir ist auch aufgefallen das die Bilder in Zeitungen, besonders Tageszeitung nicht gerade hochqualitativ ist.

    Genau weiß ich natürlich nicht,ist nur eine Vermutung.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Grafit ()

  • Da liegst du mit deiner Vermutung falsch, Grafit.

    Warum sollten gerade Journalisten mit niedrigen Auflösungen vorlieb nehmen wollen? Weder laufen Journalisten heutzutage typischerweise mit Kompaktkameras herum, noch sind sie damals mit Pocketkameras herumgelaufen. Auch ist die Datenübertragung per Internet keineswegs so limitiert, daß sie ihre Bilder nicht gescheit übertragen könnten.

    Natürlich werden Bilder nachbearbeitet. So gut wie alle. Zu analogen Zeiten benutze man dazu z.B. Rasterfolie, heutzutage sind andere Methoden Mittel der Wahl. Die Drucksvorstufe wird eigentlich kaum vom Journalisten erstellt, das machen andere, die darauf spezialisiert sind. Die Bildqualität ist dabei oft keineswegs ausschlaggebend, sondern der Bezug zum Artikel und natürlich die Aktualität.

    silvest schrieb:

    Als ich mir dann letztes Jahr die EOS 60D gekauft habe bin ich selbstverständlich bei dieser Praxis geblieben. Bilder im RAW Bereich habe ich hingegen erst einmal gemacht.
    Diese Auflösung sprengt momentan die Leistungsfähigkeit meines Computers.


    Schwer zu glauben. Momentan arbeite ich überwiegend an einem Atom-PC mit nur GB RAM unter Windows XP (und integrierter ziemlich minimalistischen Grafikkarte). Selbst dort lassen sich Bilder mit 40 MegaPixeln ordentlich bearbeiten. Die Ladezeiten sind zwar nicht gerade flott, aber es geht. Man hat ja schliesslich nicht gerade Dutzende Bilder in solchen Riesenformaten zu bearbeiten).

    Lediglich auf die RAW-Bearbeitung muß ich auch diesem PC verzichten. Die führe ich auf einem anderen PC (mit einem alten Athlon 3800+) problemlos durch. PSE läuft dort ohne wenn und aber, sogar recht flott.

    Um noch einmal auf weitere Gründe für eine möglichst hohe Auflösung zu kommen, ein weiterer Grund für viel Platz zum Beschnitt fällt mir noch ein. Wenn ich Einzelgebäude möglichst formatfüllend ohne strützende Linien ablichten will, dann muss ich den Bildausschnitt recht grosszügig bemessen. Entweder korrigiere ich die stürzenden Linien nachträglich wie schon zuvor erwähnt mit ShiftN, wozu ich ausreichend 'Luft' drumherum benötige, oder ich vermeide stürzende Linien, indem ich die Frontlinse parallel zum Boden halte. Der Preis ist dann allerdings, daß die untere Hälfte des Bildes mehr oder weniger aus unnützem Vordergrund besteht, denn ich nachträglich wegschneide. Ist das Ausgangsformat klein, dann wird das fertige Bild winzig und ist nachträglich betrachtet der Mühe nicht wert.

    Oftmals benutze ich auch mehrere Einzelbilder, die ich anschliessend zusammenfüge, um das Bildformat zu erhöhen. Doch dazu später an anderer Stelle mehr.
  • Darf ich vorweg sagen, dass ich deine Beiträge in dieser Rubrik sehr zu schätzen weiß? Hier könnte durchaus mehr Leben einziehen, dass du gleichzeitig Aufklärung betreibst finde ich umso besser.

    Allerdings kommt mir ein Gegenargument in den Sinn, es gibt zumindest ein paar Kameramodelle die einen Vorteil ausnutzen, dass schon während der Aufnahme weniger "physikalische Pixel" genutzt werden. Da gab es seinerzeit die Idee, mehrere Pixel zur Signalverarbeitung zusammenzuschalten und schlussendlich weniger Störinformationen (Bildrauschen) aufzunehmen. Möglich machte das eine andere Anordnung der einzelnen Farbfilter der jeweilig benachbarten Pixel (Fujifilm Super CCD), was mit dem klassischen Bayer-Filter der meisten Kameras dann eben keinen derartigen Vorteil bringen kann.
    Dort erfolgt die Reduktion der Bildauflösung eben wie in einem Bildverarbeitungsprogramm im Computer nach der Aufnahme eines Bildes mit allen Pixeln. Klar, dass es dabei auch zu weniger Rauschen und eine gewisse Nachschärfung zu einem klareren Bild führen kann; das ist allerdings von der Kamerasignalverarbeitung abhänging und als Nutzer bietet hier der Computer mit einer großen Auswahl an Programmen zu diesem Zweck bessere Möglichkeiten.
    Wo dann die wieder die Frage gestellt werden kann: was ist schneller, einfacher, passt besser in den "Arbeitsablauf", ist für die gewünschte Weiterverwendung des Bildes geeignet?

    Persönlich kann ich nur sagen, dass ich mir zwar Gedanken um Speicherplatz mache, aber dennoch in der Kamera gleichzeitig RAW-Dateien sowie hoch komprimierte JPEG Bilder aufnehmen lasse. Denn nur damit habe ich die Hoheit über die Bilddaten und kann in zugegeben langwieriger Feinarbeit die Bilder für die meisten Zwecke zurechtmachen. Ob nun Verkleinern, um die Bildaussage zu betonen oder gar zu verändern, die Dateigröße für das Internet verkleinern, oder oder oder. Gute Gründe dafür sind hier tatsächlich schon genannt.
    Die maximale Auflösung kann aber durchaus noch zu klein sein, daher bin ich fasziniert von den einfachen, aber leistungsstarken Panoramaprogrammen, die durchaus vollautomatisch überlappende Bildteile zurechtbiegen, um ein stimmungsvolles Großformat zu erzeugen.
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    Es ist bisweilen ein wenig mehr Geduld nötig, meine Besuche sind sporadisch.
  • Ich habe ja grundsätzlich nichts dagegen, die Auflösung zu reduzieren, wenn mir dadurch nennenswerte Vorteile beschert werden. Fuji hat einige Modelle, wo man den EXR-Sensor in einen anderern Modus schalten kann, bei welchem wie du es erwähnt hast, Himbeer, Pixel zusammengeschaltet werden. Leider habe ich (noch) keine praktischen Erfahrungen damit machen können.

    Die Idee ist recht gut, auf einen Teil der Auflösung zu verzichten und dadurch z.B. die Lichtempfindlichkeit zu erhöhen. Im Normalfall nimmt dann den Normalmodus und bei schlechteren Lichtverhältnissen den EXR-Modus. So weit so gut. Man reduziert also die Auflösung nur in Situationen, in denen Lichtstärke sinnvoller ist als reine Auflösung (aber weniger als 8 MegaPixel sollten es schon nicht sein).

    Mir fällt übrigens gerade noch ein anderer Anwendungsfall ein, in welchem ich freiwillig die Auflösung reduziere. Meine LX3 verfügt über eine echte Formatumschaltung. Echt heisst in diesem Fall, daß beim Breitbild das Bild nicht nur oben und unten beschnitten wird, sondern daß in der Breite Pixel dazukommen. Die Bilddiagonale (die ja die Brennweite bestimmt) bleibt bei allen Formaten konstant. Die Flächen sind unterschiedlich und ebenso der horizontale Bildwinkel.

    Bei Ein-Bild-Panoramen nehme ich lieber das Breitformat und verzichte dafür gern auf Höhe. Dafür gewinne ich eindeutig an Breite. Bei einem Panorame ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn auf allzuviel Himmel und Vordergrund kann man schon einmal verzichten.

    P.S. Da wir gerade von den Sensoren geschrieben haben, da hätte ich noch einen Wunsch. Ich hätte gerne einen reinen Monochrom-Body. Denn monochrom mit einem Bayer-Sensor ist ein unnützes Verschenken von Resourcen. Wenn mich die Farbinformationen ohnehin nicht interessieren, dann sollte ich gleich darauf verzichten. Nutze ich nun die volle Fläche des Sensors ausschliesslich für die Helligkeit, dann steigt die Lichtempflindlichkeit deutlich an. Eventuell lässt sich auch noch etwas Dynamik gewinnen.

    Im Prinzip vergleichbar mit Fujis EXR-Sensor, nur, daß in diesem Fall nicht auf Auflösung verzichtet wird, sondern auf die Farbinformationen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Konradin ()

  • Das ist ein interessanter Einfall und gehört doch in Richtung Auflösung, denn ein Farbfilter begrenzt ja ganz deutlich die Auflösung für Helligkeitsunterschiede unabhängig von der wahrgenommenen Farbe.
    Hier kann ich sogar von einer Reihe konkreter Umsetzungen berichten: ganz aktuell ist ein Modell von Leica auf dem Markt (Vollformat CCD, Gehäuse ab 6500€).
    Dort wird auch eine Lösung vorgestellt, beliebige Kameras umzurüsten, was prinzipiell durch Entfernen des Bayer-Filters geschieht (Beispiel der Marke Eigenbau).
    Aber auch ein älteres Wechselsystem von Ricoh ist eigentlich ein passender Kandidat für ein monochromes Modell: dort werden Wechsel-Objektiv-Sensor-Module angeboten, sodass eine Erweiterung des eigenen System einfach von statten ginge.

    Nur bin ich nicht sicher, wo dabei die Vorteile liegen (Link 1 und Beispiel 2), denn jetzt besteht in meinen Augen der Vorteil der Graustufenumwandlung am Computer. Es lässt sich die Helligkeit beispielsweise nach Farbkanälen getrennt verschieben - also ehemals rote Farben können dann vergleichsweise dunkler gemacht und damit betont werden. So hat man in der Nachbearbeitung die Chance das Bild selbst zu modellieren.

    Vielleicht ist noch ganz generell eine Definition der Bildauflösung nötig:
    man kann ja mit den Pixelmaßen anfangen, also den abzählbaren, einfarbigen Bildpunkten in Breite und Höhe. Dazu gibt die verwendete Kamera mit dem verbauten Sensor ganz klar vor, wieviele Pixel maximal aufgenommen werden können; ob dann im Nachhinein herauf- oder herunterskaliert wird, soll dabei vernachlässigt werden, denn dadurch werden keine neuen Bildinformationen erzeugt.
    Allerdings kann man Auflösung auch viel grundsätzlicher verstehen: nämlich welche sind die kleinsten unterscheidbaren Strukturen im fertigen Bild, die voneinander abgegrenzt werden können. Vermag es das Auge zu erkennen oder der Monitor wiederzugeben oder hat eben die Kamera-Objektiv-Kombination hier zu Unschärfe geführt (egal ob nun optische Schwächen wie Beugung oder elektronische Gründe dafür verantwortlich sind, wie das Demosaicing).

    Es geht also auch um Bilddetails und Schärfe bzw. Klarheit und nicht nur die Bildmaße. Vielleicht führt das jedoch auch zu weit :)
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    Es ist bisweilen ein wenig mehr Geduld nötig, meine Besuche sind sporadisch.
  • Diesen Ansatz finde ich wenig zielführend, Himbeer. Denn die Anzahl der Bildpunkte ist eine Grösse, mit der man tatsächlich etwas anfangen kann, gerade in Hinblick auf den Sensor.

    Die Unterscheidbarkeit kleinster Strukturen hingegen ist von ganz anderen Gegebenheiten abhängig und meist Ergebnis gleich mehrerer Kompromisse. Ganz entscheidend für diese Unterscheidbarkeit ist zunächst einmal das Auflösungsvermögen des Objektivs (übrigens einer Disziplin, in welcher Festbrennweiten die Nase ganz weit vorn haben).

    Der nächste Kompromiss besteht darin, was man aus dieses Rohmaterial macht. Die Voreinstellungen der meisten JPG-Engines nutzen eine Rauschunterdrückung, welche den Nebeneffekt hat, feine Bilddetails grosszügig wegzubügeln. Die Bildauflösung (in Bezug auf die Details, nicht aber der Pixel) sinkt somit beträchtlich. Dieser Wert ist aber nicht auf eine Art und Weise bezifferbar, mit der man tatsächlich etwas anfangen könnte.

    Nun ist es aber so, daß es Fälle gibt, in denen man das Wegbügeln von Details hinnehmen kann, weil es das kleinere Übel ist. Aber weg ist weg. Also schaltet man die Rauschunterdrückung besser gleich ganz ab und erledigt sie bei Bedarf nachträglich am PC (oder man hält sich gleich an das RAW-Format).

    Wenn ich strukturlose Dinge fotografiere, dann gibt es keine feinen Details (nur sanfte Farb- und Helligkeitsübergänge). Aber je höher die Auflösung ist, desto sanfter können gerade diese Übergänge auch sein.

    Doch noch einemal zurück zu den monochromen Sensoren. Wo bitte wäre das Problem, Farbfilter einzubauen? Denn letzen Endes sind sie bei monochromen Aufnahemen unverzichtbar (und man erspart sich das Gewurschtel mit Schraubfiltern).

    Dennoch bin ich der Meinung, daß Fotografie mit einem Monochromsensor etwas anderes ist als Fotografie mit einen Bayer-Sensor, bei welchem ich die Farben erst nachträglich entferne. Der Monochromsensor erfordert eine ganz andere Sorgfalt schon vor und bei der Aufnahme. Es sei denn, man nutzt ihn überwiegend für Reportagezwecke.

    Mache ich mit einer Farbkamera ein farbiges Bild, um es anschliessend monochrom zu gestalten, dann nutze ich dazu Silver Efex Pro 2. Ein wirklich hervorragendes Produkt. Aber letztendlich ist das Bild ein Abfalleffekt einer Farbbelichtung und nur durch die nachträgliche Bearbeitung wurde es aufgewertet.

    Bei einer Rundum-Monochrom-Produktion hingegen muss ich sorgfältig planen. Ich habe ein Ergebnis im Kopf und dem nähere ich mich sorgfältig an (Gradationsverlauf, Filterwahl). Dies ist eine völlig andere Vorgehensweise. Früher hat man übrigens auch (für unterschiedliche Zwecke unterschiedliche) Schwarzweissfilme genommen und keineswegs Farbnegativfilme oder gar -dias, die man anschliessend monochrom bearbeitet hat.

    Gute monochrome Bilder bekommt man eben nicht geschenkt, ein gewisser (Planungs)Aufwand muss da schon sein. Als Belohnung bekommt man bei einer Monochromkamera aufgrund des anderen Sensors noch eine höhere Lichtstärke mit und möglicherweise auch noch angepasste Einstellunsgsmöglichkeiten im Setup. Eventuell sogar noch integrierte Farbfilter oder mehr oder weniger sinnige Motivprogramme.

    Natürlich kann ich solch ein Teil auch für reine Reportagezwecke nutzen. Es ist den farbtauglichen Modellen gegenüber überlegen, daß es eine höhere Lichtstärke hat, also bei gleichen Bedingungen kürzere Belichtungszeiten zulässt. Der künstlerische Wert ist in diesen Fällen wohl eher nebensächlich.
  • Na gut, ich gestehe, dass ich keine Ahnung von Schwarzweißphotographie habe, inwiefern das also eine andere Herangehensweise bedingt. Sicherlich mag die Beschränkung auf reine Helligkeitsunterschiede Vorteile haben - abgesehen vom Wegfall der Farbinterpolation, nur sind mir diese nicht geläufig.
    Aber in Bezug auf meinen Vorschlag, den Auflösungsbegriff zu erweitern, kann auch der interessierte Laie eine Vielzahl von Messgrößen finden (Fachzeitschriften arbeiten zu diesem Zwecke mit spezialisierten "Laboren" zusammen). Beispielsweise liefert der Wikiartikel dazu die "Linienpaare pro Strecke", aber das geht an deiner angestoßenen Debatte vorbei.

    Du erwähntest zuvor "Dynamik", die Helligkeits- oder Tonwertunterschiede innerhalb eines Bildes und wieviel Details man noch in hellen Bereichen (nehmen wir mal Wolkenstrukturen) und ebenso in dunklen Bildteilen (hier dann vielleicht im Schatten) erkennen kann. Davon würde ich mir mehr wünschen, erhöhte Empfindlichkeit für feine Strukturen bei hohen Kontrasten und geringem Rauschen - ließe sich das nicht ebenso durch reduzierte Auflösung verbessern? Vermutlich weniger bei einer geänderten Kameraeinstellung als vielmehr der Sensorzonkzeption. Es bleibt wohl noch längere Zeit ein Wunsch, bis die Pixelzahlen nicht mehr weiter vorangetrieben werden.
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    Es ist bisweilen ein wenig mehr Geduld nötig, meine Besuche sind sporadisch.
  • Die Maßeinheit Linienpaare pro Strecke ist die gängige Maßeinheit für das Auflösungsvermögen eines Objektives. Dieser Wert ist bei jeder Blende anders und im Bildzentrum ohnehin sifnifikant grösser als in den Bildecken. Insofern taugt er als 'universeller Wert' für irgendeine Bildauflösung wenig.

    Wenn ich vom Dynamikumfang rede, dann denke ich dabei an zwei grundsätzlich unterschiedliche Werte. Zum einen ist da der Wert, den das Gesamtsystem unter Idealbedingungen maximal erreichen kann (natürlich nur im RAW-Format). Das andere hingegen ist der (immer gleiche) Maximalwert im JPG-Format, weil eben diese Format nicht mehr zulässt.

    Benötige ich (physikalisch) mehr Dynamik, dann muß ich eine Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Belichtungen anfertigen, die anschliessend in ein einziges Bild zusammengerechnet werden (HDR).

    Benötige ich (subjektiv) mehr Dynamik, dann spreize ich die Dynamikkurve in den Extrembereichen und verflache sie dafür im Mittelbereich. Die ist keine Frage des Sensors und dessen Beschaltung, sondern eine Frage der Auswertung dieser eingefangenen Signale.

    Übrigens lassen sich mehrere Faktoren dadurch beeinflussen, daß ich statt Einzelbildern eine Bilderserie mache, aus denen ich dann im Endeffekt wiederum ein Einzelbild generiere.

    Ich kann eine Belichtungsreihe mit abgestuften Belichtungen machen. Entweder wähle ich daraus das beste aus und lösche die überzähligen Belichtungen oder ich führe sie zu einem HDR-Bild zusammen. Damit habe ich dann die Bilddynamik verändert.

    Ich kann aber auch mehrer Bilder mit identischer Einstellung machen und diese anschliessend zu einem einzigen Bild zusammenrechnen. Diese Einzelbilder sollten (von bewegten Objekten einmal angesehen) eigentlich identisch sein. Das sind sie aber aufgrund des Bildrauschens nicht. Da dieses Rauschen sich aber bei jedem dieser Einzelbilder unterscheidet lässt es sich ganz gut wegrechnen. Das Ergebnis ist ein rauschreduziertes Bild (je mehr Einzelbilder, desto weniger Rauschen bleibt übrig).

    Aber auch wenn ich ein Objekt extrem vom Hintergrund freistellen möchte sind sehr grosse Bildformate durchaus hilfreich (wenn auch nur als Zwischenschritt). Dazu die theoretischen Grundlagen:

    Wenn ich ein Objekt vor dem Hintergrund freistellen möchte, dann blende ich das Objektiv auf. Denn je offener die Blende, desto geringer die Schärfentiefe, also der scharfe Bereich. Nun ist dies aber von mehreren Faktoren anhängig, nämlich erstens der Lichtstärke des Objektivs und zweitens von der Grösse des Sensors/Filmformats (bzw. von der tatsächlichen Brennweite). Nehme ich für unterschiedliche Formate Objektive mit gleichem Bildwinkel, dann unterscheiden diese sich in ihrer tasächlichen Brennweite und somit in ihrer Schärfentiefe.

    Je offener die Blende, desto geringer die Schärfentiefe. Aber je kleiner die Brennweite, desto grösser die Schärfentiefe. Das heisst, kleinere Formate erzeugen eher gleichmässig scharfe Bilder als grössere Formate, während bei grösseren Formaten das Freistellen besser klappt als bei kleineren Formaten.

    Korrigieren lässt sich dieses in gewissen Grenzen durch eine bessere Lichststärke. Aber gerade kleinere Systeme stossen da schnell an ihre Grenzen. Wenn ich bei einem grosen System noch mit Blende 2.0 hinkommen würde benötige ich bei einem kleineren System bei gleicher Schärfentiefe vielleicht schon 0.4. Dieser Wert ist natürlich utopisch. Den selbst wenn es ein solches Objektiv geben sollte, dann wäre es schier unbezahlbar.

    Und genau jetzt kommt das grosse Bildformat ins Spiel. Ich simuliere auf einem kleinen Sytsem ein grosses. Diese Verfahren wurde übrigens nach dem amerikanischen Hochzeitsfotografen Brenizer benannt und funktioniert folgendermassen: in rgendwo habe ich das Hauptmotiv (bei ihm meist ein Brautpaar) stehen, welches absolut scharf abgebildet werden soll. Ich nehme ein Stativ und fokussiere manuell auf das Brautpaar und belichte. Durch die offene Blende wir das Brautpaar schon etwas vom Hintergrund freigestellt.

    Nun nehme ich das Stativ und mache weiter Bilder vom Brautpaar und dessen Umgebung. Wichtig ist, daß sowohl der Aufnahmeabstand zum Brautpaar konstant bleibt als auch der Fokus. Jedes diese Bilder zeigt nun das (scharfe) Brautpaar (oder einen Teil davon) und jeweils einen anderen (etwas unscharfen) Hintergrund. Rechne ich nun diese Bilder zusammen, so ergänzen sich die scharfen Teile wie bei einem Panorama, die unscharfen Bildbestandteile jedoch werden noch weitaus unschärfer, weil sie sich mit den unscharfen Bildbestandteilen der anderen Bildern verstärken.

    Das zusammengesetzte Bild kann ich anschliessend auf ein moderates Format reduzieren. Übrigens gilt hier die Regel: je mehr Einzelbilder (bei gleicher Fläche), desto stärker der Freistelleffekt. Wenn ichso den Effekt eines Objektivs mit der Lichtstärke 0.2 simulieren möchte, dann muss ich eben eine hinreichende Anzahl Einzelbilder aufnehmen.

    P.S. Die (küntlerische) Schwarzweissfotografie lebt ausschliesslich von ihrer Dynamik. Bei der Farbfotografie kann man Farben gezielt nuancieren und mit einzelnen Farben Akzente setzen. Bei der Schwarzweissfotografie hingegen muss man diese durch Helligkeitsverläufe und gezielte Kontraste ersetzen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Konradin () aus folgendem Grund: kurzer Nachtrag

  • Deine Umfrage hat mich wieder mal dazu gebracht über mein Nutzungsverhalten nachzudenken. Ich fotographiere seit Jahrzehnten, mal mit Spiegelreflex, mal mit Kleinbildkamera. Wechselnd, genauso wie mein Verlangen nach dem perfekten Bild.
    Mit dem Kauf einer DSLR vor 4 Jahren begann es wieder, zuerst alle Funktionen testen, dann Bilder in Raw, diverse Einstellungen verändern, stundenlanges am Computer verarbeiten, dauerndes Nachfragen bei meiner Liebsten, welches nun den besser sei. Das ging so einige Zeit, bis ich feststellte, dass es für mich persönlich den Aufwand nicht lohnt. Ich möchte mein Dasein(und das meine Umgebung) dokumentieren. Wenn ich eines Tages eingeäschert werde, wird alles auf die digitale Müllhalde geworfen.
    Fazit: Ich fotografiere zu 99,9 Prozent in Jpg Format, eingestellt, aber für meinen Zeit und Qualitätsbedarf mehr als ausrechend.
  • mganga schrieb:

    ...dann Bilder in Raw, diverse Einstellungen verändern, stundenlanges am Computer verarbeiten...

    Genau um dieses zu Vermeiden 'entwickle' ich meine RAW-Bilder sozusagen vollautomatisch mit PhotoShopElements. Das geht recht flott und kostet mich keine Zeit.

    Gerade Bilder mit einem hohen Kontrastumfang 'entwickle' ich ohnehin mit SNS-HDR Pro (was schon einige Rechenzeit in Anspruch nimmt, allerdings auch dies ohne allzugrosses Zutun meineseits). Lediglich die Bilder, mit welchen ich nach der 'Entwicklung' nicht zufrieden bin, obwohl sie das Potential zu einem guten Bild haben, werden dann von mir tatsächlich per Hand nachbearbeitet. Denn Aufwand sie sie dann aber auch (meist) wert.

    Wenn die Standardentwicklung vom Handling her zu zeitaufwändig ist, dann läuft irgendetwas bei deren Organisation schief.

    mganga schrieb:

    Ich möchte mein Dasein(und das meine Umgebung) dokumentieren.

    Die Umgebung wird es dir danken. :D

    Wenn das Leben so unspektakulär verläuft, daß man es durch Dokumentieren glaubt aufwerten zu müssen, dann sind diese Bilder der Betrachtung ohnehin meist nicht wert. Die Mehrzahl der täglich (aus eben solchen Dokumentationszwecken) hochgeladenen Bilder (immerhin täglich mehrer Milliarden) wird wahrscheinlich niemals ein Mensch zu Gesicht bekommen, aber darauf kommte es anscheinend auch garnicht an. Wichtig ist eben der Akt des Hochladens, um zu zeigen, wie wichtig man doch ist. Nur, wichtig für wen?

    Ich meine dies keineswegs persönlich, mganga, aber es scheint ein starkes Motiv zu sein. Denn anders ist die enorme Anzahl täglich hochgeladenen Pixelunrats kaum zu erklären. Inweiweit es dich tangiert, daß musst du schon selber wissen. Jedenfalls halte ich dieses Dokumentieren-Müssen ins Blaue für reichlich überflüssig, denn fotografieren sollte eigentlich auch Spaß machen. Das reine Dokumentieren aber ist es mir irgendwie zu zwanghaft.
  • Hallo Konradin,

    ich kann Dir nur zustimmen, mit dem Dokumentieren. Ich habe noch kein Bild irgendwo hochgeladen. Bei mir steht die Arbeit im Vordergrund, meistens Teilnehmer an meinen Workshops, die sich dann doch sehr freuen wenn sie ein paar Bilder nachgereicht bekommen.
    Wo auch immer ich Menschen fotografiert habe und ihnen ein später die Abzüge gegeben haben fühle ich mich wohl. Geht aber am Thema vorbei.

    Zu den Automatismen um die Bilder zu bearbeiten, von RAW nach...
    Ich habe mich schon in viele Programme eingearbeitet, aber es kostet viel Zeit das Optimum zu erzielen. Da meine Bilder nicht für Ausstellungen, oder Online xxx gedacht sind, reicht mir die *normale* Qualität meine Pentax aus.
    Es sind zusätzliche Ankerpunkte für meine Erinnerungen. Ob die Vergangenheit dadurch *richtiger*wird sei dahingestellt, denn auch wir werden durch unser Gehirn belogen und betrogen.
    Gruß
    Mganga
  • mganga schrieb:

    ...aber es kostet viel Zeit das Optimum zu erzielen.

    Das ganz sicher. Aber solange der Aufwand in Relation zum Qualitätsgewinn unerheblich ist, solange lohnt es sich meist schon, die Bilder zu verbessern. Es muss ja keinesfalls immer das Optimum sein, das bleibt einigen wenigen wirklich guten Bildern vorbehalten.

    Aber etwas anderes merke ich, wenn ich beim Format zweigleisig fahre. Einige Kameraeinstellungen haben nur auf die JPG-Engine Auswirkungen, andere hingegen wirken global. So kann ich auch direkte Vergleiche anzustellen. Ich probiere gezielt Einstellungen aus und sehe, was die JPG-Engine daraus macht. So lerne ich die Kamera in unterschiedlichen Situationen besser kennen und erfahre, wie ich manche Dinge schon vor der Belichtung besser in den Griff bekommen kann.

    Auch dabei ist das Maximalformat recht nützlich. Denn nur so taugt es zum Pixelpeepen. Selbst wenn gewisse Feinheiten am fertigen Bild oder gar in einer Verkleinerung nicht mehr sichtbar sein sollten, warum sollte man Einstellungen vorziehen, welche lediglich zu zweitklassigen Bilkdern führen? Dann dann könnte man auch gleich die komplette Belichtung der 'intelligenten Kamera' überlassen und sich selbst zum reinen Auslöserdrücker degradieren.
  • Bei den Speicherpreisen usw. sehe ich auch keinen Grund, die volle Auflösung und geringste Komprimierung zu wählen. Ich bin also vollkommen bei dir.

    Bei der Auslieferung ist ja m.M. nach die höchste Auflösung, damit wird ja auch geworben, aber leider eine stärkere Komprimierung eingestellt. Vielleicht will man mit dem etwas mehr an Bildern Käufer ködern. Ich denke aber, dass die meisten darauf gar nicht achten.

    Ich habe, bevor ich mir meine neue Kamera gekauft habe, div. Kameras und Objektive in verschiedenen Fotogeschäften angeschaut und vor Ort Bilder auf meine SD-Karte aufgenommen. Zu Hause habe ich mich gewundert, dass einige Bilder so "schlecht" (für einen Vergleich unbrauchbar) gewesen sind, da ist die Auflösung runter und die Komprimierung hoch genommen worden. Ob die damit den Verkauf in eine andere Richtung lenken wollten?

    Ironie:
    Eine Reduzierung der Auflösung macht nur für verwackelte, fehlbelichtete Knipsbilder Sinn, bei denen auch noch der Focus nicht richtig sitzt und bei FB & Co. gezeigt werden, das spart dann etwas Internet Bandbreite.
    Ironie Ende

    Hier im Forum erinnere ich mich an den Beitrag "Das ist doch nicht dein Ernst, oder?" unter einer "Bilderserie" in "Zeigt mir eure schönsten Bilder".

    Mal eine Verständnisfrage zur Formatumschaltung bei der LX3.

    Konradin schrieb:

    Mir fällt übrigens gerade noch ein anderer Anwendungsfall ein, in welchem ich freiwillig die Auflösung reduziere. Meine LX3 verfügt über eine echte Formatumschaltung. Echt heisst in diesem Fall, daß beim Breitbild das Bild nicht nur oben und unten beschnitten wird, sondern daß in der Breite Pixel dazukommen. Die Bilddiagonale (die ja die Brennweite bestimmt) bleibt bei allen Formaten konstant. Die Flächen sind unterschiedlich und ebenso der horizontale Bildwinkel.

    Ich habe z.B. das gefunden.
    Zwischen den Fokussiermethoden und den verschiedenen Seitenverhältnissen (4:3, 3:2, 16:9) kann dank eines Schalters am Objektivtubus schnell umgeschaltet werden.
    Das Sensor-Format wurde vom 16:9 der Vorgängerin zum klassischen 4:3 verändert. Quelle: etest

    Doch der wirkliche Clou ist, nur den mittleren Teil des Sensors zu nutzen. So kann die Bilddiagonale (und damit der effektiv genutzte Bildwinkel) konstant bleiben – egal ob man im 4:3-, 3:2- oder 16:9-Format fotografiert. Dass die Auflösung von 10 Megapixeln bei 4:3 über 9,5 Megapixel bei 3:2 bis auf 9 Megapixel bei 16:9 trotzdem leicht abnimmt, liegt einfach daran, dass breitere Bildformate bei konstanter Diagonale eine kleinere Fläche abdecken.
    Quelle: digitalkamera.de

    Das soll jetzt keine Diskussion auslösen, aber so "verschenkt" man doch bei jedem Format etwas Auflösung, die man aber gerne hätte.
    Da das Display der Kamera 3:2 hat, werden die meisten wohl dieses Format einstellen, wenn nicht 16:9, wie ein Kollege bei seiner Kompakten (Auslieferzustand 3:2 – ich habe keine Ahnung welches Format der Sensor seiner Kamera hat), da so das Bild besser am Fernseher passt.

    Aber mit einer Brennweite von "nur" 24-60 mm spricht die LX3 eh mehr Fachleute an.