Misstrauen in der Partnerschaft: Kann das gut gehen?

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  • StaryWojownik
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  • Misstrauen in der Partnerschaft: Kann das gut gehen?

    Ein guter Bekannter von mir – Sportler – trennte sich von einem Tag auf den anderen von seiner LAP, mit der er seit etwa fünfzehn Jahren zusammenlebte. Der Grund, er kam nach Haus just in dem (falschen) Augenblick, als sie seine private Post durchstöberte. Zudem machte sie den Fehler, als er deswegen ansprach, darauf hinzuweisen, dass sie auch schon lange heimlich seine SMS las.

    Für Josef („Sepp“, so heißt er tatsächlich!) war dies ein unverzeihlicher Vertrauensbruch. Am Tag darauf zog er aus der gemeinsamen Wohnung aus; der schon lange gemeinsam geplante Aufbau eines Sportzentrums war damit passé. Wie er mir mitteilte, täte es ihm sehr leid, war aber unumgänglich: Wo kein gegenseitiges Vertrauen mit einem – mindestens – minimalen Freiraum, gibt es für ihm keine Partnerschaft.

    Dies war vor nunmehr vier Jahren.

    Daran musste ich sofort denken, als in der Presse ein anderes, sehr prominentes, Paar – das offensichtlich große Probleme mit gegenseitigem Vertrauen hat – durchgehechelt wurde.

    Während sie sich hier noch abnutschen ...
    bz-berlin.de/multimedia/archive/00362/Merkel1_36233318.jpg
    p4.focus.de/img/gen/5/e/HB5egpll_Pxgen_r_Ax541.jpg
    ... wirkt die knackige Sympathieträgerin hier schon wesentlich abweisender, sogar regelrecht frustriert.
    cdn1.spiegel.de/images/image-6…eitwandaufmacher-fucn.jpg

    Es ist ganz offensichtlich, dass sie sich am Misstrauen ihres Freundes stört. Nicht nur das, ihr wird sogar die sehr unschöne Äußerung nachgesagt, dass, wer solche Freunde hat, keine Feinde bräuchte:
    Merkel spying claim: with allies like these, who needs enemies? | World news | theguardian.com

    Ich finde, dass die Überwachung durch ihren Freund leicht zu erklären ist: Er macht sich Sorgen um das Wohlergehen seiner Freundin und tut somit alles, um zu verhindern – und gegebenenfalls einzuschreiten – dass sie in falsche Gesellschaft gerät.

    Außerdem: Wer sich über die Fürsorge der US-Amerikaner besorgt zeigte, wurde vor kurzem noch von ihren unfähigen Lakaien abgewimmelt (z. B. mit dem Vorwurf des Antiamerikanismus). Aber nun betrifft es nicht die Untertanen, sondern die Führerin selbst. Nun denn ...

    Was würdet ihr dem Pärchen raten; ist das Verhältnis der beiden noch zu kitten?
  • hrmpf.

    denkbar wärs, dass da noch was zu machen ist, aber ich fürchte fast, nein.

    ....bei dem prominenteren "Paar" geht ja um politische "Freundschaft", wie auch immer das dann zu definieren ist...


    bei dem anderen Paar, da hätte ich schon sehr dran zu knacken.
    Briefe, smsse, mails, Tagebücher, sowas von tabu....

    Das ist ja nicht nur Mißtrauen, das ist gelebtes Mißtrauen, bzw: gelebte Kontrolle.... nicht automatisch muß ich ja meinem inneren Mißtrauen nachgeben und dem Handlung folgen lassen.

    :(


    ...trotzdem bleibt für mich die Frage, war denn das für die betroffene Partnerin normal?
    War sie sich gar nicht bewußt, Grenzen zu überschreiten?
    Auch für sie hat ja irgendwas dazu geführt, dass sie begonnen hat, das zu tun.
    Nehme ich mal an.
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von sorei ()

  • ahoi,
    also ich lass die prominenten mal weg und red mal nur aus eigener erfahrung:

    1) menschen die anfangen nachzuspionieren haben meist einen grund dafür. und der dürfte schon VORHER in mangelnder kommunikation auf BEIDEN seiten zu suchen sein.

    2) nein es ist nicht schön, wenn in den eigenen sachen geguckt wird. einer meiner ex-freunde (ist ewigkeiten her, wir waren damals noch "jung+dumm") hat meine tagebücher geknackt. allerdings hat er damit rausgefunden, dass ich mich in einen anderen verliebt hatte - draufhin er wahnsinnig verletzt, mich auf die straße gesetzt (irgendwie zu recht, irgendwie auch nicht) und auf beiden seiten haufenweise verletzungen zugefügt. hätte man auch anders lösen können, ich wollte nach diesem abend ohnehin mit ihm ein gespräch führen.

    3) ich hab selber 2x in meinem leben in seinen emails gelesen - ein Mal hat sich mein Verdacht bestätigt (au!), einmal nicht (erleichterung).

    somit ist mein fazit - ich würds nicht mehr machen, kanns aber verstehen. kommt jeweils auf den hintergrund an. wenn jemand krankhaft eifersüchtig ist, ist das was andres als wenn dein partner sein verhalten plötzlich ändert und alles anders ist, aber nicht drüber spricht.

    insofern - ich finde es ist eine zutiefst persönliche sache und ich würd mich nicht trauen, hierüber ein urteil abzugeben, wenn es wen andren als mich selbst betrifft!
  • dharma schrieb:

    [...]lass die prominenten mal weg[...]

    Aber warum denn? Es sind doch die Idole, denen das Fußvolk – der Untertan – nachzueifern hat.

    Jedoch ...
    Es droht Entspannung in dieser Beziehungstragödie. Natürlich soll hier kein Friedensnobelpreisträgerehrenwort gegeben werden, dass Obama nie wieder an Muttis Telefon lauscht. Nein, viel umfassender:
    Damit ihm die gottverdammten deutschen Korinthenkacker („goddamn nitpicking Krauts“) nicht länger böse sind, will er sich noch diese Woche mit einer Rede an das deutsche Opfervolk wenden.

    „Dem Vernehmen nach gibt er feierlich bekannt, dass die geheimdienstlichen Ermittlungen nach mehr als einem Jahrzehnt weit fortgeschritten seien und derzeit einiges auf ein "erfreuliches Ergebnis" hindeute: Die Bundeskanzlerin gelte zwar "natürlich noch nicht als vollständig entlastet", aber "nach aktuellem Kenntnisstand" sei es "gegenwärtig nicht dringend erforderlich, sie kurzfristig in einem orangefarbenen Ganzkörperblazer nach Guantanamo auszufliegen".

    Um die aufgeregte Berliner Öffentlichkeit zusätzlich zu beruhigen, will Obama sogar erklären, dass er die US-Streitkräfte angewiesen habe, "vorerst keine gezielten Tötungen im Regierungsviertel vorzunehmen."“


    Yes, he can! Obama verzeiht Deutschland - SPIEGEL ONLINE - Spam

    Was will man(n)/frau mehr. Es ist wirklich edel („nobel“) von diesem nicht ganz ohnmächtigen Mann, dass er den Deutschen ihre Empörung nicht nachträgt.

    Findet ihr nicht auch?
  • ich frage mich warum die Geschichte von Merkel und Obama in der Beziehungsecke steht. :rolleyes:

    Der Titel ist schon passend, nur ich kann jetzt hier nicht eingehen, weil mich der politischer Krieg bzw ausspionieren zwischen "We Can" und "We Can nicht" herzlich wenig interessiert.
  • Grafit schrieb:

    ich frage mich warum die Geschichte von Merkel und Obama in der Beziehungsecke steht.
    Deswegen: "Liebes- / Beziehungproblemecke" (so der Titel des Forumbereichs)

    Grafit schrieb:

    [...]nur ich kann jetzt hier nicht eingehen, weil mich der politischer Krieg bzw ausspionieren zwischen "We Can" und "We Can nicht" herzlich wenig interessiert.
    Für Desinteressierte, mein Tipp: Einfach ignorieren!
  • Hallo,

    meine frau und ich haben das ganze anders "gelöst". Als wir uns kennenlernten, erzählte sie mir, dass sie per Zufall eine verdächtige quittung in den taschen ihres ex gefunden hatte, worauf sie ihn "schändlicher weise" kontrolliert hat (post, mails,etc.).
    Verdacht bestätigt - scheidung.
    Wir haben dann beschlossen, dem anderen ausdrücklich zu erlauben, die Mails, sms, post des anderen zu lesen. Das ist unheimlich entspannend, kein misstrauen, alles gut. Sie kann auch mal nem mann hinterhergucken, oder ich ner frau; wir reden offen drüber und gut.
    Seit 10 jahren läuft das so blendend. Tagebücher wären aber tabu - die gedanken sind frei.
    "Gegenseitigkeit" ist wohl auch das zauberwort bei merkel - obama.

    Das leben ist schon schwer genug, also schafft den ballast aus den beziehungen

    qwert68
  • FeliX_22 schrieb:

    Die ganze Diskussion beruht auf der irrtümlichen Annahme, das politische Verhältnis zweier Staaten als Freundschaft zu bezeichnen.[...]
    Der von Dir verlinkte Bericht bietet eine realistische Darstellung des „Verhältnisses“ US-Amerika:BRD (und anderer Staaten).
    Leider werden – wie ich annehme, gezielt – Illusionen über „freundschaftliche Beziehungen“ erzeugt und am Leben gehalten. Ähnlich verhält es sich auch mit den jeweiligen Jahrestagen der Niederlage des Tausendjährigen Reiches, wenn Politiker darüber schwadronieren, dass US-Amerika Deutschland befreit hätte (es hat Deutschland besiegt und besetzt).

    FeliX_22 schrieb:

    [...]Ich definiere es bestimmt nicht als Freundschaft, wenn letzten Endes die Interessen eines Einzelnen auf Kontrolle, Macht und Geld hinauslaufen.[...]
    Sind es nicht genau diese Punkte, auf die sich auch manche zwischenmenschlichen „Partnerschaften“ reduzieren und in der ein Mensch dem anderen auf diese Weise das Leben zur Hölle macht?
  • StaryWojownik schrieb:


    Sind es nicht genau diese Punkte, auf die sich auch manche zwischenmenschlichen „Partnerschaften“ reduzieren und in der ein Mensch dem anderen auf diese Weise das Leben zur Hölle macht?


    absolut. da gehts um sieger und verlierer.
    für manche.
    und die sind auch weit davon entfernt, freunde zu sein.

    die grundstruktur ist insofern - für mich - durchaus vergleichbar, eben für manche.
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Mir fallen da gerade zwei von US-Politikern ständig wiederholte Zweckargumentationen ein. Man müsse bedenken, wieviele Menschenleben schon durch diese Überwachung gerettet worden seinen und daß es ja völlig ok sei, weil es andere auch machen und schon jahrelang so üblich sei.

    Für die erste These bleiben sie natürlich den Beweis schuldig und nach der zweiten These wäre auch Rassismus ok, weil andere ihn auch ausübten und er jahrelang betrieben wurde. Letztendlich hätte man mit dem jahrelang üblich auch das Dritte Reich rechtfertigen können, denn auch 12 Jahre fallen schliesslich unter 'jahrelang üblich'.

    Für wie dumm halten uns die Amis eigentlich, um zu glauben, daß wir auf solche fadenscheinigen Begründungen hereinfallen könnten? Nur weil es bei ihren eigenen Leuten klappt, deswegen muss es nicht auch anderswo funktionieren.

    Tolle Freunde. Besser, man hält sich von ihnen fern.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • @Konradin:

    „Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher.“



    ob der Pate oder Sun Tzu, ist halt was dran ;)
    ME/CFS # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Ich hatte mich schon ein bisschen gewundert, in der Beziehungsecke einen Threadstart von dir zu finden, Stary :D
    aber in der 2. Hälfte deines Eingangsposts wird der Inhalt schon vertrauter ;)

    Es geht also nicht um zwischenmenschliche Beziehungen im engeren Sinn, sondern vielmehr um die interkontinentalen Beziehungen.
    Da stehen beide Partner vor dem Dilemma, dass sie nicht ohne den anderen, aber scheinbar auch nicht mit dem anderen (vertrauensvoll) leben können.
    Eine Abhängigkeit besteht m.E. in beiden Richtungen; gleichwohl kann man nach meiner Ansicht nicht weiterwurschteln, wie bisher, als wäre nix gewesen.
    Immer wieder zeigen die Amis, dass sie tolle Gestze machen / Vereinbarungen treffen können, sie gelten halt nur immer für das jeweilige Gegenüber, nicht für das eigene Land oder deren Vertreter.
    Ob es um Kriegsverbrechen geht, um Menschenrechte, freie Meinungsäußerungen, wann immer wo was stinkt greift der große Weltsheriff ein, nur nicht in den eigenen 4 Wänden.
    Unsere Politiker wären gut beraten, wenn sie immer mal wieder auf deutliche Distanz zu unserem "Partner" gehen würden und nicht gleich alles hinnähmen und abnickten.
    Überhaupt sollte die Standard-Eingangsfrage bei allen bilateralen Konsultationen sein: "Müssen wir eigentlich noch was sagen oder habt ihr's schon auf dem Schirm?"
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Für wie dumm halten uns die Amis eigentlich


    Denkst Du den, "nur" die Amis ? Ist nicht so das fast alle Länder Deutschland auf die Schüppe nehmen, jüngstes beispiel Griechenland.

    Jetzt nach dem die Mutti von ihrem selbsternannten Freund beschpitzelt wurde, wissen die Amis wenigstens wie ihr Name geschrieben wird.

    Aber ich hoffe, das Deutschland nach dieser ohrfeige langsam aufwacht und denen den Hintern nicht mehr mit seide abwischt.

    Soviel zum Thema in der falschen Sektion.
  • littleprof schrieb:

    Immer wieder zeigen die Amis, dass sie tolle Gestze machen / Vereinbarungen treffen können, sie gelten halt nur immer für das jeweilige Gegenüber, nicht für das eigene Land oder deren Vertreter.
    Ob es um Kriegsverbrechen geht, um Menschenrechte, freie Meinungsäußerungen, wann immer wo was stinkt greift der große Weltsheriff ein, nur nicht in den eigenen 4 Wänden.

    Tja, man kann ihnen halt nicht trauen, weder als "Freund" noch als Vertragspartner. Ich habe die Woche grade einen Bericht darüber gesehen, in dem gezeigt wurde wie die Amis reihenweise die Versprechen und Vereinbarungen, die sie im Zuge der deutschen Wiedervereinigung abgegeben hatten, brachen. Nichts von dem was sie den Russen zusicherten, haben sie auch wirklich eingehalten. Die Nato steht heute an den Grenzen Russlands, Abrüstung, Truppenabzüge ........ alles Lügen.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!