Große Koalition im Bundestag! Ja oder Nein?

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  • Große Koalition im Bundestag! Ja oder Nein?

    Große Koalition im Deutschen Bundestag? 16
    1.  
      Ich bin dafür! (2) 13%
    2.  
      Ich bin dagegen! (12) 75%
    3.  
      Ich bin unentschieden! (0) 0%
    4.  
      Ich bin für Neuwahlen! (2) 13%
    Hallo liebe Leute,

    im Moment gibt es ja täglich Nachrichten über den Stand der Koalitionsverhandlungen und die CDU/CSU und die SPD scheinen sich zu einigen.

    Spannend wird wohl der Mitgliederentscheid der SPD dazu!

    Ich persönlich halte eine große Koalition für nicht so gut! Schon bei den Koalitionsverhandlungen scheinen diverse Wahlversprechen über Bord geworfen zu werden. Für mich sind das faule Kompromisse.
    Ich denke, eine große Koalition wird sich meist auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, d. h. weiterhin Stillstand bei wichtigen Themen.
    Ferner wird die Opposition, sofern man bei ca. 20 % davon sprechen kann, kaum Einfluss auf Entscheidungen nehmen können. Auch der korrigierende Effekt des Bundesrates wird vermutlich minimal ausfallen.

    Was meint Ihr zu dem Thema?

    Ergänzung:
    Ich habe heute gehört, die SPD freut sich über steigende Mitgliederzahlen, vermutlich wegen des bevorstehenden Mitgliederentscheids. Ehrlich gesagt hatte ich auch kurz mit dem Gedanken gespielt, in die SPD einzutreten, um gegen die große Koalition stimmen zu können, habe die Idee dann aber wieder verworfen, da die Wahrscheinlichkeit, dass die SPD-mitglieder sich gegen die große Koalition entscheiden, doch wohl sehr gering sind, wenn schon die Parteilinke Werbung für die große Koalition macht.
    Na ja, mal schauen, was kommt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von booklover () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Wer hat uns verraten ...

    Gerade „im netz“ gefunden, sollte eigentlich desillusionieren*:

    Seit hundert Jahren bekannt, trotzdem unbekannt (ein Widerspruch?)!
    Was habt ihr (SPD-Wähler) denn erwartet?

    Ein „brutales“ Lied (scheiß Wahrheit), Text in Deutsch und Französisch:
    Paroles de chanson Marc-Uwe Kling - Wer Hat Uns Verraten? traduction, lyrics

    ____________
    *Nein, ich habe - in diesem Fall – keine Illusionen (mehr).
  • StaryWojownik schrieb:



    Seit hundert Jahren bekannt, trotzdem unbekannt (ein Widerspruch?)!
    Was habt ihr (SPD-Wähler) denn erwartet?



    Passt aber genauso auf die CDU, die auch ihre Wahlversprechen hergibt!

    Ich denke da an Frau Merkels: "Mit mir wird es keine Maut geben!" im Kanzlerkandidatenduell.

    In den letzten 20 Jahren sind die Unterschiede zwischen den großen Volksparteien doch immer geringer geworden.

    Es geht scheinbar nur darum, an der "Macht" zu sein bzw. daran beteiligt zu sein.
  • Ein konsequenter Weg von einer Mehrheitspartei auf dem Weg zur Bedeutungslosigkeit. Wen erwartet die SPD eigentlich als Wähler?

    Wenn sie sich in ihren (später tatsächlich umgesetzten) Zielen kaum von der CDU unterscheidet, dann kann man stattdessen auch gleich die CDU/CDSU wählen und geht nicht das unnötige Risiko ein, daß es eine SPD-Koalition gegen die Interessen der CDU/CSU geben könnte.

    Unterscheidet sie sich aber stark vom derzeitigen Regierungskurs, dann muss sie mit anderen Parteien konkurrieren, welche dies auch tatsächlich tun, und auch dabei wird eine SPD wohl verlieren. Der linke SPD-Flügel mutiert entweder zu bedingungslosen Jasagern ohne jegliches Format oder er wandert allmählich zu anderen Parteien ab.

    Die F.D.P. haben wir schon geschafft und jetzt sollte es allmählich an der Zeit sein, daß die SPD ihnen folgt. Die SPD war sich zu fein, mithilfe der Grünen und der Linken eine Regierung zu bilden (sie wollten es nicht einmal versuchen) und so haben sie meines Erachtens jegliches gerechtfertigte politische Mandat verfehlt sowie das grundsätzliche Vertrauen des Wählers, der auch nur 1 IQ-Punkt mehr als ein Schaf hat, verspielt.

    Mit einer grossen Koalition aus Ich-mache-was-ich-will-Angie und Ich-bin-dabei-SPD-Quotendepp beginnt der nächste Abschnitt einer Wie-lange-wohl-noch-Demokratie á la Weimarer Republik, diesmal ohne tatsächliche Opposition.

    Das nächste Mal kommt dann die Möchtegern-Alternative über die 5% und bildet zusammen mit der CDU eine Koaltition mit über 50%. Die haben haben wir natürlich im Griff meint unsere Power-Angie und der Pastorenpräsident gibt seinen Segen dazu.

    Wie so etwas enden kann, das ist ja nicht schwer nachzulesen...
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • booklover schrieb:

    Passt aber genauso auf die CDU, die auch ihre Wahlversprechen hergibt![...]

    Nicht ganz: Die CDU wie auch die CSU sind erst 1945 gegründet worden. Somit konnten sie ihre Anhänger noch nicht „seit hundert Jahren“ verarschen. Außerdem weiß man bei diesen Parteien (ich hoffe es zumindest) welche Klientel sie vertreten.
    Die FDP wurde in dem Moment überflüssig, als die durch sie vertretene Schicht ihre Interessen besser (und billiger) von CDU/CSU/SPD vertreten sah.
  • @ StaryWojownik:

    Auch wenn die CDU/CSU erst 68 Jahre alt ist, haben sie in den letzten Jahrzehnten kaum eine Gelegenheit ausgelassen, die Wähler zu verarschen, ich denke nur an "blühende Landschaften" oder "Die Renten sind sicher!" Und Frau Merkel bremst doch mit ihrer Passivität und Entscheidungsunfreudigkeit auch alles aus!
    Es kann schon sein, dass man weiß, welches Klientel vertreten wird. Das erklärt aber nicht die hohen Stimmenanteile bei Wahlen!
  • booklover schrieb:

    [...]Es kann schon sein, dass man weiß, welches Klientel vertreten wird. Das erklärt aber nicht die hohen Stimmenanteile bei Wahlen!
    Wäre fast ein neues Thema (zum Glück befinden wir uns in „Talk & Fun“):

    Also „Fun“: „Der Wähler“ (also auch ich) ist doof genug, sich von den Machthabern hinter dem Regime steuern zu lassen (ich weiß, es funktioniert).
  • "Mit den Arschlöchern von der CDU koaliere ich nicht."

    booklover schrieb:

    .. und gibt sich gerne der Illusion hin, doch etwas bewirken zu können!
    „The Times They Are A-Changin'“ (Robert Allen Zimmerman)

    Einst gab es eine etwas ältere Politikerin, die sich keinen Illusionen hingab.
    Regine Hildebrandt, die 2001 verstorbene Politikerin der SPD:
    „Mit den Arschlöchern von der CDU koaliere ich nicht.“
    „Ich arbeite seit zehn Jahren mit der CDU-Fraktion zusammen. Kompetenz, Zuverlässigkeit und Fairness habe ich nicht kennengelernt.“

    "Hildebrandt ist eine wandelnde Zeitbombe" - was die Ministerin gegen die Christdemokraten hat - Politik - Tagesspiegel

    Heute ist die große Illusion, pardon: die „Große Koalition“ offenbar beschlossene Sache. Lediglich bei den Jusos regt sich noch der – von der Parteiführung erwartete – Widerstand gegen die große Koalition:
    „Der Koalitionsvertrag zeige, "dass mit dieser Union kein Politikwechsel möglich ist", heißt es darin, deshalb könne man dem Dokument nicht zustimmen.“

    Gabriels Kampf mit den Jusos - SPIEGEL ONLINE
  • Bei allem, was man ablehnt, sollte man auch einen Plan B vorweisen können!

    Eine große Koalition ist sicher kein Garant für auch nur halbwegs bedeutsame politische Veränderungen, aber welche Alternativen gibt es denn?

    Neuwahlen??
    Zu teuer und zu wenig Aussicht auf eine bessere Konstellation.

    Opposition für die SPD?
    Ok, wenn es gelänge, in dieser Zeit das eigene Profil (wo isses denn?) mal wieder neu zu entdecken und zu schärfen, wäre das ein Weg, wenn auch ein beschwerlicher mit ungewissem Ausgang.

    Die SPD hat sich dazu durchgerungen, in einer Koalition zumindest ansatzweise eigene politische Ziele durchzusetzen - das ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar.

    Ob es unserer Demokratie gut tut, ist ne andere Frage.

    Ich fürchte, wir befinden uns in Sachen Demokratie auf ner Rolltreppe abwärts, und die verschiedenen OPtionen bestimmen lediglich das Tempo. Das Schlimme dabei ist, es scheint keinen Ausweg aus diesem Dilemma zu geben, weil der Wähler auch nur bis zu seiner Nasenspitze denkt. :(
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück

    littleprof schrieb:

    Bei allem, was man ablehnt, sollte man auch einen Plan B vorweisen können![...]
    Diese Ansicht kann ich nicht teilen. Um andere Pläne vorzuweisen, gibt es Fachleute (man nennt sie Politiker, hier: Politiker anderer Parteien). Um zu erkennen, dass ein Ei stinkt und dies zu kritisieren, muss man nicht unbedingt in der Lage sein, (bessere) Eier zu legen. Das können bestimmte Vögel besser.

    Es gibt Alternativen (anderer Parteien), nur kein Interesse der Machthaber, diese dem „gemeinen Wahlvieh“ auch nahezubringen und – so notwendig – auch zu erläutern (die Meinungshoheit liegt beim Regime, das nicht unbedingt durch die Regierung repräsentiert wird).

    littleprof schrieb:

    [...]Neuwahlen??
    Zu teuer und zu wenig Aussicht auf eine bessere Konstellation.[...]
    Zu teuer: Für wen? Ein Regime, das Milliarden für kriminelle Bankrotteure und für völkerrechtswidrige Angriffskriege bereitstellen kann, sollte auch in der Lage sein – wenn nötig – (Neu-)Wahlen zu finanzieren.
    Allerdings gebe ich Dir in dem Punkt Recht („bessere Konstellation“), dass der BRD-Untertan bei der derzeitigen Stimmungslage vom Regen in die Traufe kommen könnte.

    littleprof schrieb:

    [...]Die SPD hat sich dazu durchgerungen, in einer Koalition zumindest ansatzweise eigene politische Ziele durchzusetzen - das ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar.[...]
    Politische Ziele sehe ich vor allem in der Teilhabe an gutdotierten Ämtern, und die durch diese Ämter gegebenen Möglichkeiten, an noch mehr Geld und Einfluss zu gelangen (Denk mal: Gerhard Schröder/Regierungsaktivitäten/Gasprom).

    littleprof schrieb:

    [...]Ich fürchte, wir befinden uns in Sachen Demokratie auf ner Rolltreppe abwärts, und die verschiedenen OPtionen bestimmen lediglich das Tempo.[...]
    Spontan fiel mir bei diesem Satz ein Buch von Wladimir Iljitsch Uljanow ein: „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück – Die Krise in unserer Partei“ (Dietz Verlag, Berlin; 1971). Scheint sich also in der sogenannten „Demokratie“ (Herrschaft über das Volk) ähnlich zu verhalten, wie beim Marxismus – Leninismus.

    Derzeit also: zwei Schritte zurück.

    Nun denn ...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von StaryWojownik () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Ich glaube, mit der großen Koalition vergibt die SPD ihre Chance, ihr Profil wieder zu schärfen. Es ist zu befürchten, dass sie in vier Jahren noch weitere Stimmen an die Linke und die Grünen verliert, vielleicht auch an die Piraten. Der Einfluss der SPD wird vermutlich noch geringer werden.
    Ich halte Opposition oder Neuwahlen für die besseren Alternativen, auch für ehrlicher den Wählern gegenüber.
  • littleprof schrieb:

    Bei allem, was man ablehnt, sollte man auch einen Plan B vorweisen können!

    Das war der Plan B. Plan A wäre es gewesen, das Votum ihrer Wähler Ernst zu nehmen, welche wohl mehrheitlich eine CDU/CSU-Regierung verhindern wollten und somol mit dern Grünen als auch den Linken Koalitions- bzw. Duldungsgespräche zu führen.

    Zwar ist die CDU tatsächlich stärkste Partei, aber sie reicht nicht an eine SPD-GRÜN-ROTe Koalition heran. Und was macht die SPD-Spitze? Die will sich lieber sichere Pöstchen schnappen als tatsächlich eine andere Politik zu machen. Und sie scheut sich nicht, die Parteibasis den Verrat an ihrer eigenen Partei abnicken zu lassen.

    booklover schrieb:

    Ich glaube, mit der großen Koalition vergibt die SPD ihre Chance, ihr Profil wieder zu schärfen. Es ist zu befürchten, dass sie in vier Jahren noch weitere Stimmen an die Linke und die Grünen verliert, vielleicht auch an die Piraten. Der Einfluss der SPD wird vermutlich noch geringer werden.

    Aber auch an die CDU. Denn derjenige, welchem der CDU-Kurs der SPD gefällt, der kann diese auch gleich selbst wählen.

    Die SPD positioniert sich als möglicher kleiner Koalitionspartner der CDU als deren überflüssiger Schatten. Die Fronten sind klar: die Macher, das ist die CDU, das zaghafte Hündchen an der Leine die SPD.
  • Zitat von StaryWojownik
    Diese Ansicht kann ich nicht teilen. Um andere Pläne vorzuweisen, gibt es Fachleute (man nennt sie Politiker, hier: Politiker anderer Parteien). Um zu erkennen, dass ein Ei stinkt und dies zu kritisieren, muss man nicht unbedingt in der Lage sein, (bessere) Eier zu legen. Das können bestimmte Vögel besser.


    Grundsätzlich gebe ich dir recht, aber es muss zumindest vorstellbare (realistische) Alternativen geben; die sehe ich nicht und kann sie auch aus deinem post nicht heraus lesen.

    Zitat von Konradin
    Das war der Plan B. Plan A wäre es gewesen, das Votum ihrer Wähler Ernst zu nehmen, welche wohl mehrheitlich eine CDU/CSU-Regierung verhindern wollten und somol mit dern Grünen als auch den Linken Koalitions- bzw. Duldungsgespräche zu führen.


    Da hab ich eine andere Wahrnehmung. CDU/CSU ist die Fraktion mit den meisten Zugewinnen gegenüber der Wahl 2009; die absolute Mehrheit konnten sie nur wegen des FDP-Absturzes nicht mehr bilden.
    Grüne und Linke haben beide deutlich verloren, so dass sie zumindest mal keine Traumpartner in einer Koalition sind.
    Hinzu kommt, dass die Linke ja innerparteilich so zerstritten ist, dass sie keinesfalls als verlässlicher Partner gelten könnte, und das bei einer hauchdünnen Mehrheit eines möglichen Rot-Rot-Grün Bündnisses.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • littleprof schrieb:

    Da hab ich eine andere Wahrnehmung. CDU/CSU ist die Fraktion mit den meisten Zugewinnen gegenüber der Wahl 2009; die absolute Mehrheit konnten sie nur wegen des FDP-Absturzes nicht mehr bilden.
    Grüne und Linke haben beide deutlich verloren, so dass sie zumindest mal keine Traumpartner in einer Koalition sind.

    Natürlich gewinnt eine CDU/CSU gegenüber der SPD, wenn diese sich nicht gescheit positionieren kann. Wenn die SPD glaubt, daß sie der CDU/CSU Wählerstimmen abnehmen kann, indem sie trübe in deren gewässern fischt, dann braucht sie sich auch nicht zu wundern, wenn einige bisherige SPD-Wähler dies kapieren und gleich zur CDU/CSU überlaufen. Dies sind eben die Folgen einer zweifelhaften Parteipolitik.

    Ich habe in dieser Hinsicht deiner Wahrnehmung in keiner Weise widersprochen.

    Fakt ist aber, daß es der CDU/CSU als stärkster Fraktion aufgrund des Wegfalls ihres Wunschkoalitionspartners nicht gelungen ist, sofort eine Mehrheit zu bilden und daß eine Koalition gegen die CDU/CSU durchaus möglich gewesen wäre.

    Das Ergebnis möglicher Koalitionsverhandlungen gegen diese als 'Argument' vorwegzunehmen finde ich unredlich. Denn wenn man es nicht einmal versucht, dann kann daraus natürlich auch nichts werden.

    littleprof schrieb:

    Hinzu kommt, dass die Linke ja innerparteilich so zerstritten ist, dass sie keinesfalls als verlässlicher Partner gelten könnte, und das bei einer hauchdünnen Mehrheit eines möglichen Rot-Rot-Grün Bündnisses.

    Wenn man den Linken von vornherein jegliche Koalitionsfähigkeit abspricht, dann erinnert mich dies stark an die Anfangstage der Grünen, mit denen man sich ursprünglich ja nicht einmal an einen gemeinsamen Tisch setzen wollte. Heute sieht dies anders aus. Aber nicht wegen der Grünen selbst, sondern wohl eher, weil man deren Stimmen braucht.

    Die Grünen sind mindestens genauso gespalten wie die Linke, littleprof. Warum schliesst du diese nicht auch als mögliche Koalitionspartner (für wen auch immer) grundsätzlich aus? Oder herrscht mittlerweile intracht zwischen Realos, welche der eigenen Macht wegen selbst mit der CDU koalieren würden, und den Fundis, für welche es immernoch vorrangig um grüne Politik geht? Nennst du dies verlässlich?
  • Konradin schrieb:


    Wenn man den Linken von vornherein jegliche Koalitionsfähigkeit abspricht, dann erinnert mich dies stark an die Anfangstage der Grünen, mit denen man sich ursprünglich ja nicht einmal an einen gemeinsamen Tisch setzen wollte. Heute sieht dies anders aus. Aber nicht wegen der Grünen selbst, sondern wohl eher, weil man deren Stimmen braucht.


    Für die nächsten Bundestagswahlen scheint ja auch eine rot-rot-grüne Koalition möglich:

    Öffnung in Richtung Linkspartei: Die Kehrtwende der SPD - SPIEGEL ONLINE

    Obwohl es dann dafür auch erst einmal zu spät sein könnte, wenn die SPD weitere Stimmenanteile an die anderen Parteien verlieren sollte.

    Schade, dass in Hessen jetzt nicht die Gelegenheit genutzt wird, auf Landesebene das Modell auszuprobieren.
  • booklover schrieb:

    Obwohl es dann dafür auch erst einmal zu spät sein könnte, wenn die SPD weitere Stimmenanteile an die anderen Parteien verlieren sollte.

    Eben. Offenbar begreift die SPD nicht, daß sie irgendwann immer der kleinere Koalitionspartner ist oder Opposition. Entweder unter der CDU/CSU oder den Grünen oder gar den Linken. Schliesslich sind sie es, denen (nach der F.D.P.) die Wähler scharenweise davonlaufen. Kein Wunder bei der Politik.

    Die Wähler, welche mit der Regierungspoliztik zufrieden waren, die werden nach der nächsten Wahl wohl eher CDU/CSU wählen und diejenigen Ex-SPD-Wähler, welche damit unzufrieden waren, bestimmt nicht mehr die SPD.

    Was aber, wenn sich die Spielregeln im Parlament drastisch ändern werden, schliesslich gibt es ja im Bundestag keine real mehr zu berücksichtigende Opposition? Was, wenn die Rolle der Opposition dem Bunderat zugeschoben wird, welcher im Grunde genommen über die gleichen Mehrheiten verfügt, ist das dann noch tatsächlich gelebte Demokratie?

    Ich denke, bei einer grossen Koalition werden (unumkehrbar) Weichen gestellt und die Endphase der Demokratie allmählich eingeläutet. Wir kennen dies aus der Vergangenheit.
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Na hier im Board doch ein deutliches Ergebnis gegen die große Koalition, auch wenn die Beteiligung gering war.

    Ich bin ja mal gespannt, ob sich die SPD-Mitglieder den Jusos anschliessen. Wobei wohl zu erwarten ist, dass die Alten wohl nicht mehr den Idealismus der Jugend teilen, sondern pragmatisch an die Macht denken.
  • booklover schrieb:

    75 % der SPD-Mitglieder, die eine gültige Stimme abgegeben haben, sind für die große Koalition!

    Und das sollen wir jetzt glauben? Komisch das hier im Forum (siehe Umfrage) um die 75% dagegen gestimmt hätten.
    Allerdings wissen wir ja nicht, wie die SPD nun ausgezählt hat. Die Wahlzettel sollen ja recht einfach gewesen sein und man konnte einfach JA, oder eben NEIN ankreuzen. Wer nun aber gedacht hat das NEIN = Nein keine Koalition bedeutet, könnte sich ja getäuscht haben. Vielleicht ist ein Kreuz bei NEIN = "Nein, ich bin nicht dagegen". Das würde das Ergebnis (wenigstens für mich) einigermaßen verständlich machen ....
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!
  • Große Koalition im Deutschen Bundestag? 16
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      Ich bin dagegen! (12) 75%
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      Ich bin für Neuwahlen! (2) 13%