Mixed Reality: Microsofts HoloLens kommt nach Deutschland

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  • Mixed Reality: Microsofts HoloLens kommt nach Deutschland

    Der Windows-Konzern bietet die Mixed-Reality-Brille auch in Deutschland und fünf weiteren Ländern an. Mehrere Unternehmen entwickeln schon Anwendungen für HoloLens, die sich zum Beispiel für Aus- und Weiterbildung oder den technischen Außendienst eignet.

    Microsoft bringt seine Mixed-Reality-Brille HoloLens nach den USA und Kanada in sechs weiteren Ländern auf den Markt. Ab sofort können auch Entwickler und Partnerunternehmen in Deutschland eine HoloLens vorbestellen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Brille solle dann im November ausgeliefert werden. Neben Deutschland ist das Gerät nun auch in Frankreich, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland erhältlich. Hierzulande kostet die Developer-Edition der HoloLens 3299 Euro, die Commercial Suite mit zusätzlichen Funktionen für Unternehmen schlägt mit 5489 Euro zu Buche.

    "Air Tap"
    Bei der HoloLens werden Informationen, Bilder und dreidimensionale Figuren ins Blickfeld des Trägers projiziert. Mit verschiedenen Gesten kann man die dargestellten Inhalte auch manipulieren und interaktive Elemente bedienen. Beim "Air-Tap" etwa führt man mit dem gestreckten Zeigefinger eine Klickgeste aus, die dem Mausklick nachempfunden ist. Darüber hinaus versteht die HoloLens auch verschiedene Sprachkommandos. Das passende Software Development Kit verlangt nach Windows 10 (mindestens Education-Version), andere Windows-Versionen unterstützen nicht alle Funktionen des SDK.

    Die Bildinformationen der HoloLens werden mit Mikrodisplays in den Brillenbügeln erzeugt und von dort per Lichtleiter in pro Grundfarbe einen durchsichtigen Wellenleiter geführt. Für die Orientierung der Brille in ihrer Umgebung sorgen eine Tiefenkamera, vier Umgebungskameras sowie eine konventionelle 2-Megapixel-Kamera. Dazu kommen vier Mikrofone, ein Umgebungslichtsensor sowie die auch vom Smartphone bekannten Lagesensoren. Für die Tonausgabe sorgen kleine Lautsprecher in den Bügeln, die mit binauralem Sound auch die Objekte akustisch richtig im Raum platzieren können.

    Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
    Wenngleich das holografische Display nur einen Teil des Sichtfelds abdeckt und Objekte so abgeschnitten erscheinen können, beweist die Brille im Hands-on ihr Potenzial. Die dreidimensionale Darstellung eignet sich zum Beispiel gut für Bildungszwecke. Die Case Western University in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) setzt die HoloLens zum Beispiel im Medizinstudium ein, um angehenden Ärzten ein dreidimensionales Bild der menschlichen Anatomie in Aktion zu vermitteln.

    In interaktiven Skype-Calls können Experten in der Unternehmenszentrale einen Service-Techniker im Außendienst bei der Problemlösung unterstützen. Der Techniker kann mit der HoloLens auch direkt auf Konstruktionspläne oder anderes Informationsmaterial zugreifen, behält die Hände aber frei für die Arbeit vor Ort. Der Aufzughersteller Thyssen Krupp setzt auf dem US-Markt bereits einige Brillen im Rahmen eines Feldversuchs auf diese Art ein.

    HoloLens im Einsatz
    Auch zahlreiche andere Unternehmen setzen die HoloLens bereits ein und entwickeln Anwendungen für die Mixed-Reality-Brille. Zuletzt hatte der Musikelektronik-Hersteller Behringer ein HoloLens-Interface für den Synthesizer DeepMind 12 vorgestellt, der Ende des Jahres auf den markt kommen soll. "Die Projekte unserer Partner und Entwickler sind sehr inspirierend", sagte Alex Kipman von Microsoft. "Bislang stehen wir aber erst am Anfang. Ich bin schon sehr gespannt auf die Entwicklung in den neuen Märkten, in denen die HoloLens-Technologie zukünftig verfügbar sein wird."

    Microsoft verweist auch auf das wirtschaftliche Potenzial, dass Marktforscher solchen Lösungen zuschreiben: IDC schätzt, dass die weltweiten Umsätze im Bereich Augmented und Virtual Reality von 5,2 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auf über 162 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 steigen.


    Quelle: Mixed Reality: Microsofts HoloLens kommt nach Deutschland | heise online