VoCore2: Angriff der Minirouter

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    Auf Indiegogo sammelt der Entwickler des VoCores für die Version 2.0 des Kleinstrechners. Der soll nicht nur schneller sein und mehr Speicher haben, sondern trotz zusätzlichem WLAN auch noch weniger Strom verbrauchen als sein Vorgänger.

    Mit dem VoCore stellte Qin Wei 2014 die erste Version seines Open-Hardware-Einplatinenrechners in extrem schlanken Abmessungen vor. Jetzt legt der Entwickler nach und präsentiert den VoCore2, der die gleichen Maße von 2,54 × 2,54 cm hat, wie sein Vorgänger. In einer Indiegogo-Kampagne sammelt der Entwickler Geld, um die Produktion voranzutreiben.

    Im Vergleich zur Version 1.0 hat der VoCore2 nicht nur mehr Speicher (128 MB) und mehr Leistung (Mediatek MT7628AN MIPS Prozessor bei 580 MHz), sondern WLAN gleich mit an Bord. Der Stromverbrauch klingt erstaunlich gering: weniger als 1,2 Watt unter Volllast und weniger als 0,5 Watt bei angeschaltetem WLAN mit geringem Datenverkehr. Tatsächlich stimmten beim ersten Vocore die versprochenen Werte mit späteren Messungen überein. Auch die GPIO-Pins sind aufgeräumter und damit leichter handhabbar zum Beispiel für selbst gebaute Erweiterungen. An vielen Stellen wird deutlich, dass Qin Wei mit dem VoCore1 einige Erfahrungen dazugewonnen hat.

    Docks
    Zum VoCore1 gab es nur ein Dock – diesmal gibt es gleich drei verschiedene. Genaue technische Spezifikationen liegen zu denen aber noch nicht vor.

    Airplay-Dock
    Da es von Apple nur Empfangslizenzen des Audio-Streaming-Protokolls zu erwerben gibt und das Dock damit angepriesen wird, seine Lautsprecher daran anschließen zu können, ist davon auszugehen, dass es einen Airplay-Empfänger enthält.

    Ultimate-Dock
    Das Ultimate-Dock enthält eine Ethernet-Buchse sowie das Dock des VoCore1, eine USB2.0-Host-Buchse und einen MicroSD-Steckplatz. Die digitale Hardware dafür ist im System-on-a-Chip integriert. Zusätzlich gibt es einen AD/DA-Wandler auf dem Board und einen USB-Seriell-Wandler, die beide von einem zusätzlichen Chip, einem ARM-Cortex-M3-Mikrocontroller, betrieben werden. Das Dock stellt damit neben der USB-Seriell-Schnittstelle vier analoge Eingänge und einen analogen Ausgang mit je 12 Bit Auflösung zur Verfügung. Das Ultimate Dock wird zusammen mit dem VoCore in einem 20 × 28 × 28 mm großen Gehäuse geliefert.

    PoE-Dock
    Das PoE-Dock ermöglicht es, den VoCore2 über eine LAN-Verbindung mit Strom zu versorgen. Das Dock wird größer sein als der VoCore2 selbst, aber klein genug, um in eine chinesische Wand-Steckdose mit 68 × 68 × 60 mm Installationsplatz zu passen. Die genaue Größe steht noch nicht fest, der aktuelle Prototyp des Docks hat Abmessungen von 40 × 30 × 30 mm.

    Der VoCore hat einen deutlich anderen Zielmarkt als der Raspberry Pi Zero, dennoch gibt es Überschneidungen und Ähnlichkeiten. Beim Pi Zero ist die Rechenleistung höher und der RAM-Speicher größer, außerdem kann ein Monitor oder Fernseher angeschlossen werden. Ein Display kann auch an den VoCore angeschlossen werden, jedoch kann man keinen grafischen Desktop erwarten, sondern muss die Grafik selbst programmieren.

    Ohne Desktop kommt man auch mit weniger Leistung und Speicher aus. So kann man den VoCore2 irgendwo zwischen Arduino und Raspberry Pi ansiedeln. Der Vorteil des VoCores gegenüber beiden ist die große Menge an verfügbaren Schnittstellen. Mit dem Ultimate Dock wird der VoCore2 durch seine geringe Größe und Stromverbrauch zu einem Allrounder für das Internet of Things, ob als (WLAN-) Router, WLAN-Client, Server oder Regel- beziehungsweise Steuereinheit mit seriellen, digitalen und analogen Schnittstellen.

    Mit dem VoCore1 hat Qin Wei bereits gezeigt, dass seine Indiegogo-Kampagnen von Erfolg gekrönt sind. Der Kleinstrechner war nach einer Meldung von Make zwischenzeitlich ausverkauft, ist jetzt aber wieder erhältlich. Auf Anfrage beim Entwickler versicherte er uns, dass dies beim VoCore2 besser laufen wird und er solange weiter produziert wird, wie der Prozessor hergestellt wird.


    Quelle: VoCore2: Angriff der Minirouter | heise online