Brasilien darf Microsoft-Quellcode auf Hintertüren untersuchen

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  • Brasilien darf Microsoft-Quellcode auf Hintertüren untersuchen

    Microsoft ist immer noch damit beschäftigt, Vorwürfe oder Spekulationen über angebliche Backdoors in seinen Produkten zu entkräften. Einige Länder weigern sich aber hartnäckig, den Redmondern zu glauben. Nun greift der US-Konzern zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Man gewährt Vertretern südamerikanischer Länder einen Blick auf den Quellcode.

    Die NSA-Affäre hat bei vielen Ländern und deren Politikern den Eindruck hinterlassen, dass Microsoft sowie andere Software-Konzerne willige Helfer der US-Regierung und ihrer Geheimdienste sind. Die Beteuerungen des Redmonder Konzerns, dass das nicht der Fall ist, bleiben ungehört, vor allem in mittel- und südamerikanischen Ländern hält sich der Verdacht hartnäckig.

    Deshalb hat der Konzern nun in Brasilien ein Center eröffnet, in dem Vertreter und Experten lateinamerikanischer und karibischer Staaten den Quellcode begutachten können. Die Sicherheitsvorkehrungen sind besonders streng: Rund um die Microsoft-Einrichtung gibt es hohe Mauern und weitere Schutzmaßnahmen. So dürfen keinerlei elektronische Geräte auf das Areal mitgebracht werden, damit will man natürlich vermeiden, dass sensible Geschäftsgeheimnisse kopiert werden.

    50 Millionen Zeilen Code


    Denn laut VentureBeat werden den Besuchern 50 Millionen Zeilen Code gezeigt, erwähnt werden E-Mail- und Server-Produkte. Diejenigen, die den Quellcode begutachten dürfen, können diesen auf lokalen Rechnern einsehen und studieren, diese Computer sind aber nur an lokale Server angeschlossen und nicht ans Internet.

    Die Besucher können den Quellcode auch mit Software-Tools analysieren, wie tief diese Analysen sind, ist aber unklar. Die ersten Reaktionen aus Brasilien auf das Vorhaben waren aber dennoch positiv. Vertreter des Landes, wo man die USA in Sachen Sicherheit und Privatsphäre besonders kritisch beäugt, sprachen von einem "Schritt in die richtige Richtung."

    Das Center in Brasilien ist das bereits vierte seiner Art, ähnliche Einrichtungen hat Microsoft bereits in Redmond, Washington und Brüssel eröffnet.


    Quelle: winfuture.de/news,94532.html