Pharma-Konzern Merck stellt Implantat gegen HIV-Infektion vor

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  • Pharma-Konzern Merck stellt Implantat gegen HIV-Infektion vor

    Das neue Implantat von Merck soll ein Jahr lang vor einer HIV-Infektion schützen. Es wird unter die Haut im Arm gesetzt, wo es langsam das Medikament abgibt.

    Kleines Stäbchen, große Wirkung – das erhofft sich jedenfalls das Pharma-Unternehmen Merck für sein neuestes Implantat. Dabei handelt es sich um ein Röhrchen etwa in der Größe eines Streichholzes. Das wird im Oberarm unter die Haut gesetzt. Dort gibt es in winzigen Mengen ein neues HIV-Medikament über die Dauer eines Jahres ab. So soll über den gesamten Zeitraum hinweg ein Schutz vor einer HIV-Infektion gewährleistet sein, berichtet Technology Review online ("Neues Stäbchen, das HIV-Infektion verhindern soll"). Das Unternehmen präsentierte den Prototyp gestern auf einer HIV-Wissenschaftskonferenz in Mexiko-Stadt.

    Die Technologie, um ein Medikament langsam freizusetzen, kommt seit langem in der Empfängnisverhütung zum Einsatz. Im Falle des Merck-Implantats wird hier aber das neue antiretrovirale Medikament namens Islatravir abgegeben, das bis vor kurzem noch als EFdA oder MK-8591 bekannt war. Es ist das erste in einer neuen Klasse von Medikamenten, den Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren. Es blockiert die Bewegung des Enzyms, das für die Vervielfältigung der Virus-DNA verantwortlich ist, so dass es neue Zellen infizieren kann.

    Die Implantation des Stäbchen ist damit eine "Pre-Exposure-Prophylaxe" (PrEP), um auch Menschen zu schützen, die das Virus nicht haben und verhindern möchten, dass sie sich infizieren. Dies sind zum Beispiel Frauen in Afrika. Das kleine Röhrchen wäre eine einfacher anzuwendende Prävention als etwa jeden Tag eine handvoll Tabletten zu nehmen. Allerdings hat Merck das Implantat zunächst ausschließlich in einem dreimonatigen Vorversuch mit nur 12 Männern durchgeführt.

    Quelle: Pharma-Konzern Merck stellt Implantat gegen HIV-Infektion vor | heise online