Es gibt unzählige Möglichkeiten, Dateien über das Internet zu übertragen - sei es per Mail, über verschiedene Cloudservices wie Google Drive und OneDrive oder ganz altmodisch per USB-Stick. Doch eines haben all diese Methoden gemeinsam: Sie sind nicht zu hundert Prozent sicher. Für hochsensible Daten sollte man keine davon verwenden - was benutzt man aber stattdessen?
Das kleine Tool OnionShare, beantwortet diese Frage mit einer komplett sicheren Übertragungsmethode - über das anonymisierte Tor-Netzwerk lassen sich Dateien problemlos und sicher übertragen. Jetzt ist die finale Version 2.2 der Software da und bringt eine neue Funktion, mit der sich sogar statische HTML-Webseiten als Onion-Service veröffentlichen lassen.
OnionShare: Sichere Datenablage zum Teilen von Files
Haben Sie OnionShare installiert und geöffnet, können Sie sofort anfangen, Daten zu teilen. Dazu öffnen Sie die gewünschten Dateien in OnionShare und starten den Server. Für zusätzliche Sicherheit können Sie die Files unter "Settings" zusätzlich mit einem Passwort schützen. Ist Ihr Server bereit, erhalten Sie einen Link, der über den Tor-Browser zu Ihren Dateien führt. Wer also die Files haben soll, braucht lediglich den Link über den Tor-Browser anzusteuern und kann sie dann herunterladen.
Wie das Ganze funktioniert? OnionShare erstellt einen Webserver auf Ihrem PC, der für andere Nutzer über das Tor-Netzwerk als Hidden Service erreichbar ist - also auch für niemanden sonst. Wichtig ist nur, dass Sie die URL über einen verschlüsselten Kanal weitergeben, denn wer die URL besitzt, der kann auch die Files herunterladen. Mit Schließen von OnionShare wird die Verbindung für den Download getrennt und die URL ist nicht länger gültig.
Zuallererst ist OnionShare für Whistleblower wie Edward Snowden gedacht, sodass niemand mehr mit sensiblen Informationen auf einem USB-Stick um die ganze Erde reisen muss, um Datenskandale aufzudecken. Dennoch lässt sich das Tool sehr gut als sichere Alternative für einzelne Dateiübertragungen nutzen - schließlich will nicht jeder seine Files einem Datenfresser wie Google oder Microsoft anvertrauen.
Quelle: Tor-Netz: Dateien komplett anonym versenden - CHIP