Das Virenscanner Avast ist für viele User die erste Wahl. Nicht nur, weil er kostenlos ist, sondern auch eine leichte Bedienfläche - gerade für mobile Smartphone-User - bietet. Avast behauptet, dass dank dieser Eckpfeiler mehr als 435 Millionen aktive Nutzer pro Monat zustande kommen. Doch wie eine Untersuchung von Motherboard und PCMag ergeben hat, gibt es auch eine große Gefahr hinter Avast.
Denn der kostenlose Virenscanner soll Nutzerdaten an Dritte weiterverkauft haben. Demnach würde das Programm User-Daten wie Google-Suchanfragen, GPS-Koordinaten, spezielle YouTube-Videos und das Aufrufen von Porno-Webseiten. Angeblich sollen User-Namen, Account-Infos oder weitere persönlichere Informationen nicht von dem Verkauf betroffen sein.
So wanderten die Daten von Avast zu Dritten
Dabei soll Avast selbst nicht der eigentliche "Händler" der Nutzerdaten gewesen sein. Vielmehr soll die Tochterfirma des Unternehmens namens Jumpshot dafür verantwortlich sein. Diese sollen die Daten in verschiedene Pakete zusammengepackt und so zu unterschiedlichen Preisen an andere Firmen verkauft haben. Unter den Käufern sollen sich Google, Yelp, Microsoft, Pepsi und viele weitere befunden haben. Nur wenige Unternehmen, die von Motherboard und PCMag kontaktiert wurden, haben überhaupt auf die Anfrage geantwortet. Sie beriefen sich darauf, dass die Daten von Dritten genutzt werden, um das Business, Produkte und Services zu verbessern.
Dabei können die Unternehmen wohl genau nachvollziehen, auf welchen Geräten Anfragen gestellt wurden und zu welchem exakten Zeitpunkt dies erfolgte. Laut einer Anzeige von Jumpshot auf Twitter sammelt das Unternehmen "Jede Suche, jeden Klick, jeden Kauf. Auf jeder Website". Das ist nicht das erste Mal, dass Avast in Verruf gerät, weil Daten im Hintergrund gesammelt wurden. 2015 wurde die Browser-Erweiterung von Mozilla aus Firefox entfernt, da sie Daten der Nutzer sammelte.
Quelle: Skandal bei Avast: Beliebter Gratis-Virenscanner verkauft Millionen Nutzerdaten - CHIP