Girokonten werden teurer: Viele Kunden müssen mehr bezahlen

  • Aussage

  • mad.de
  • 683 Aufrufe 0 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Girokonten werden teurer: Viele Kunden müssen mehr bezahlen

    Immer mehr Banken und Sparkassen in Deutschland erhöhen ihre Preise für Girokonten. Allein im Januar 2020 waren es 188 von 1276 untersuchten Geldinstituten, so viele wie noch nie in einem Monat.

    Das geht aus einer Analyse des Verbraucherportals "Biallo.de" für die "Süddeutsche Zeitung" hervor. "Mehr Geld für die Kontoführung verlangen Banken und Sparkassen vor allem auf dem Land oder in kleineren Städten. Das liegt vermutlich daran, dass dort der Konkurrenzkampf nicht so groß ist", sagte Horst Biallo, Gründer und Chef des gleichnamigen Internetportals. Die Geldhäuser setzen damit ihre Preispolitik aus dem vergangenen Jahr fort. 2019 hatten laut Biallo.de 550 Anbieter, also knapp die Hälfte aller Banken, ihre Gebühren fürs Girokonten angehoben.

    Die neue Preiserhöhungsrunde spiegelt sich auch in den Durchschnittspreisen wider: Das klassische Basiskonto kostete dem Verbraucherportal zufolge im Dezember 2018 im Durchschnitt 4,78 Euro, jetzt sind es 4,91 Euro. Bei den Premiumkonten, bei denen meist die Zahl der Buchungen und Abhebungen unbegrenzt ist und die Girocard (früher EC-Karte) nichts extra kostet, stieg der Durchschnittspreis in diesem Zeitraum von 9,42 auf 10,15 Euro im Monat. Auffällig sind die gestiegenen Kosten für Onlinekonten. Sie kletterten von monatlich 2,73 auf 3,42 Euro, ein Aufschlag von etwa 25 Prozent innerhalb von 13 Monaten.

    Preiserhöhung trifft Kleinsparer am härtesten
    Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im September 2019 die Strafzinsen, die Kreditinstitute zahlen müssen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, von 0,4 auf 0,5 Prozent angehoben. "Die Null- und Negativzinspolitik der EZB ist sicherlich ein wichtiger Grund, warum die Geschäftsbanken ihre Girokonten-Modelle verteuern. Ein, zwei Euro mehr im Monat zu kassieren, ist einfacher als Negativzinsen zu verlangen, erst recht bei Bestandskunden", sagte Bankenjurist David Riechmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen der Zeitung.

    "Allerdings treffen solche Preiserhöhungen Kleinsparer heftiger als Kunden, die ein paar 100.000 Euro Guthaben auf Konten liegen haben." Wird das Girokonto teurer, rät Riechmann, einen Kontowechsel zu prüfen. Noch ist der Spielraum dafür groß. Es gibt laut dem Verbraucherportal fast 40 Banken, die bei privat geführten Konten keine Gebühren fordern. Außerdem gibt es gut 60 Geldhäuser, die unter Bedingungen – wie etwa monatliche Geldeingänge – keine Monatspauschale einziehen. "Wer nichts zahlen mag, wird auch fündig", sagte Biallo.

    Dieser Beitrag erschien zuerst bei den Kollegen von Focus Online.

    Quelle: Girokonten werden teurer: Viele Kunden müssen mehr bezahlen - CHIP