Belkin kappt Cloud-Server: Wemo Netcams werden unbrauchbar

  • Allgemein

  • HotPi
  • 422 Aufrufe 0 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Belkin kappt Cloud-Server: Wemo Netcams werden unbrauchbar

    "End of Life" erreicht
    Belkin kappt Cloud-Server: Wemo Netcams werden unbrauchbar
    Böse Überraschung für Besitzer einer Wemo Netcam: Belkin schaltet Ende Mai 2020 die Server der IP-Cam ab - und macht sie damit zu Elektroschrott.

    Von Smart Home zum Scrap Home: Belkin zieht bei seinen WLAN-Kameras der Serie Wemo Netcam den Stecker. In einer aktuellen Mitteilung kündigt der Hersteller für die Kameras das Ende der Lebensdauer für Ende Mai 2020 an.

    "End of Life"am 29. Mai

    Konkret geht es dabei um die für den Betrieb der Wemo Netcam (F7D7601) erforderliche Video-Service-Plattform iSecurity+, die von einem externen Dienstleister betrieben wird. Diese Anbindung will Belkin am 29. Mai 2020 nach sieben Jahren Betriebszeit abschalten. Bis zum Stichtag sollten Nutzer daher auch bei Bedarf ihre Video-Daten von der iSecurity+-Plattform sichern.

    Für Besitzer der Wemo Netcam bedeutet die Abschaltung, dass sie die IP-Cam ab dem betreffenden Datum nicht mehr nutzen können. Denn ein Betrieb über alternative Software von Drittanbietern sei laut Belkin nicht möglich. Die Kamera könne sich zwar noch mit dem WLAN verbinden, unterstütze aber keinen direkten IP-Zugriff.

    Frühere Firmware unterstützte Drittanbieter

    Besonders ärgerlich erscheint dies, da die Wemo Netcams eine solche Funktionalität in früheren Firmwares unterstützten. Gegenüber dem Spiegel erklärte ein Belkin-Sprecher, dass man mögliche Workarounds in Betracht gezogen habe, darunter auch die Rücknahme der Firmware-Änderung oder der Wechsel zu anderen externen Dienstleistern. Keine der Lösungen habe jedoch die Sicherheits- und Usability-Anforderungen erfüllt.

    Rückerstattung in der Garantiezeit

    Ein Entgegenkommen seitens Belkin gibt es lediglich für Kunden, deren Wemo Netcam noch in der zweijährigen Garantiezeit ist. Das entspricht einem Kaufdatum nach dem 1. April 2018. Hier bietet der Hersteller eine Rückerstattung an, wenn der Nutzer einen Kaufbelegung mit Datum von einem autorisierten Händler von Belkin- und Wemo-Produkten vorweisen kann. Die unbrauchbare Webcam muss dabei zurückgeschickt werden.

    Auch für noch laufende iSecurity+-Abonnements soll es Rückerstattungen geben. Entsprechende Anträge sind bis 30. Juli 2020 möglich. Informationen hierzu liefert der Belkin Support.

    "End of Life" als IoT-Problem

    Die geplante Abschaltung der Video-Service-Plattform durch Belkin offenbart ein grundsätzliches Problem der vernetzten Gegenwart. Immer mehr Internet-of-Things-Geräte verlieren ohne in der Cloud ablaufende Dienste teilweise oder gänzlich ihre Funktion. Obwohl kein technischer Defekt vorliegt, werden sie damit effektiv Elektroschrott.

    Kritiker fordern daher bereits seit längerem, Hersteller zu Angaben bezüglich der garantieren Lebensdauer von IoT-Services auf den Geräten zu verpflichten. Nur so könnten Verbraucher diese Information in ihre Kaufentscheidung miteinbeziehen.

    12.5.2020 von Manuel Medicus


    Quelle: Belkin kappt Cloud-Server: Wemo Netcams werden unbrauchbar - connect