Berliner Grüne fordern Surfkontrolle bei Schülern

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  • Berliner Grüne fordern Surfkontrolle bei Schülern

    HOMESCHOOLING:
    Berliner Grüne fordern Surfkontrolle bei Schülern
    Wegen der Coronapandemie müssen Schüler viel mehr am heimischen PC arbeiten. Dabei sollen sie sich nicht so leicht ablenken lassen.

    Eltern sollen einfacher kontrollieren können, was ihre Kinder im Netz alles anschauen.
    Eltern sollen einfacher kontrollieren können, was ihre Kinder im Netz alles anschauen.

    Die Grünen im Berliner Bezirk Pankow wünschen sich eine bessere Kontrolle des Surfverhaltens von Kindern beim Homeschooling. Eine entsprechende Software solle "die Rechner so einstellen, dass zu bestimmten Zeiten, in denen fokussiertes Lernen notwendig ist, nur die von der Schule (bzw. dem Senat) als für den Unterricht notwendig erachteten Webseiten aufgerufen werden können", heißt es in einem Antrag zur Bezirksverordnetenversammlung.

    Dem Antrag zufolge soll das Bezirksamt eine App oder eine kostenlose Software für alle Pankower Eltern bereitstellen, "die sie auf die Rechner ihrer Kinder herunterladen und die mit einem Passwort gesichert" werde. So könne ein "ablenkungsfreier" Modus eingestellt werden, der ein konzentriertes Lernen von zu Hause ermögliche, heißt es weiter.

    Zur Begründung schreiben die Grünen: "Auf sich alleine gestellt am Bildschirm sitzend fällt es vielen Kindern und Jugendlichen schwer, fokussiert zu lernen. Denn anders als ein Schulbuch bietet ein IT-Endgerät mit Internetzugang vielfältige Möglichkeiten der Ablenkung, vom Youtube-Video bis zum Computerspiel." Während Kinder ihre Aufgaben bearbeiteten, poppten Fenster mit Nachrichten aus dem Klassenchat auf. "Zeitgleich zur Zoom-Konferenz mit der Lehrkraft wird gezockt oder in das danebenliegende Smartphone werden Nachrichten eingetippt", heißt es weiter.

    Dem Antrag zufolge gibt es zwar schon entsprechende Kindersicherungen, doch diese "zielen zumeist auf jugendgefährdende Inhalte ab, nicht jedoch auf Ablenkung vom Unterrichtsstoff allgemein". Die Verantwortung, private Endgeräte oder Internetzugänge beispielsweise über den Router entsprechend zu programmieren, dürfe nicht den damit häufig überforderten Eltern aufgebürdet werden. In Baden-Württemberg hätten Startups schulbezogene Lösungen entwickelt, erklären die Grünen und verweisen zudem auf das in den USA entwickelte Programm Bark for Schools. Das Programm überwacht nach Angaben der Entwickler die Aktivitäten der Kinder mit Blick auf Cybermobbing, Erwachseneninhalte, Depressionen, Selbstmordabsichten oder sexuelle Belästigung.

    Quelle: Homeschooling: Berliner Grüne fordern Surfkontrolle bei Schülern - Golem.de


    Corona führt in vielen Lebensbereichen zu erheblichen Einschränkungen. So auch für unsere Kinder, die statt im Klassenzimmer in Interaktion mit dem Lehrer und mit anderen Schülern zusammen nun allein zu Hause vor dem Computer (Laptop oder gar dem Smartphone) sitzen müssen um sich die Inhalte zu erarbeiten.
    Um den Kindern die Konzentration zu erleichtern haben die Grünen eine prima Idee gehabt. Einfach eine Software auf dem heimischen Endgerät installieren (freundlicherweise vom Bezirksamt zur Verfügung gestellt und von den Eltern eingerichtet) und schon wird nur noch die im Hinblick auf das erwünschte Lernverhalten erforderliche Internetaktivität zugelassen - alle anderen Aktivitäten gesperrt.

    Ich finde es zwar einerseits den Wunsch nach mehr Kontrolle nachvollziehbar, andererseits kann ich ein Kind das nicht lernen möchte (oder anders lernen möchte) nicht dazu zwingen, meine Erwartungen zu verwirklichen.
    Das klappte schon früher ohne Smartphone und Internet im Präsenzunterricht nicht. Wer nicht wollte und sich verweigert hat, hat auch schon damals einfach seine Zeit abgesessen. Was also sollte sich durch digitale Kontrollversuche daran verändern? Auch denke ich, dass Einsicht eine weitaus erfolgversprechendere Möglichkeit für fokussiertes Lernen darstellt. Und diese Einsicht grundzulegen ist nicht allein Aufgabe der Eltern, sondern ebenso der Schule. Kurzum insoweit es mich betrifft, habe ich bei dem Vorschlag erhebliche Bauchschmerzen und denke, dass das nicht der richtige Weg sein kann.

    Wie denkt ihr darüber? Was sind eure Ideen dazu?