Windows 10 20H2: Was das Herbst-Update bringt – und wann es kommt

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    Windows 10 20H2: Ausblick auf das nächste Windows-10-Update
    Windows 10 20H2: Was das Herbst-Update bringt – und wann es kommt
    von Andre Hesel, Hubert Popiolek, Stefan Mehmke
    15.09.2020, 10:06 Uhr Millionen Windows-Nutzer warten auf das Windows-10-Herbst-Update. Was die Version mit der Bezeichnung 20H2 bringt und wie Sie rankommen, verrät COMPUTER BILD.

    Während Microsoft mit dem Mai-2020-Update (Version 2004) vielen Nutzern eine Menge Probleme ins Haus brachte, entwickelte der Hersteller unter dem Arbeitstitel "Windows 10 20H2" bereits das nächste Windows-10-Update und ließ es monatelang im Windows-Insider-Programm testen. Nun ist das Herbst-Update im Grunde fertig und steht kurz vor der Veröffentlichung. Es bringt unter anderem ein neues Startmenü, den neuen Browser Edge Chromium und eine neue Update-Mechanik, die bisherige Probleme verhindern soll. Mit der jüngsten Vorabversion Build 19042.508 hatte Microsoft nur noch ein paar Sicherheitslücken geschlossen. COMPUTER BILD verrät, auf welche Neuerungen sich PC-Nutzer freuen dürfen.

    20H2-Release: Wann kommt das Herbst-Update?

    Bei der Bezeichnung des Herbst-2020-Updates verzichtet Microsoft auf die bisher übliche Kombination aus Jahreszahl und Fertigungsmonat. Es trägt die bisher inoffizielle Bezeichnung 20H2 – mit der Microsoft auf die Veröffentlichung im zweiten Halbjahr 2020 hindeutet – nun auch offiziell. Entwickelt wurde das Update unter dem Codenamen "Mangan" (Englisch: "Manganese"). Zum genauen Release-Termin hüllte sich Microsoft traditionell in Schweigen. Beim Vorgänger, der Version 2004, hatte sich der Konzern noch mit einem internen Kalender verraten, der Hardware-Herstellern eine optimale Terminplanung für neue Treiberveröffentlichungen ermöglichen soll. Dort war der Release-Termin schon vorzeitig mit dem Hinweis "Feature Update" markiert.

    Diesen Fehler wiederholte Microsoft zwar nicht, verschob jedoch einen für Konzern-Updates reservierten Zeitraum vom 14. bis 16. September auf den 7. bis 9. September. Daher waren viele Beobachter vom 9. September als Release-Termin ausgegangen. Da dieser inzwischen verstrichen ist, könnte die Veröffentlichung nun auch Mitte September starten. Denkbar ist aber auch, dass das Update bei der diesjährigen Entwicklerkonferenz Ignite (22. bis 24. September) enthüllt wird oder erst im Oktober kommt. Im Vorjahr war das Herbst-Update 1909 aufgrund unvorhergesehener Probleme sogar erst am 12. November erschienen.

    Keine Änderungen der Hardware-Anforderungen

    Dass das 20H2-Update und das Mai-Update 2004 auf dem gleichen Systemkern basieren, verrät schon ein Blick auf die internen Build-Nummern 19041 (Mai-Update) und 19042 (Herbst-Update). Wie Microsoft bereits im Juli 2020 verkündete, ändern sich daher auch die Mindestvoraussetzungen nicht. Und die Anforderungen an die Hardware bleiben nicht nur gegenüber Version 2004, sondern auch gegenüber dem letzten Herbst-Update 1909 unverändert. Das bedeutet: Falls auf Ihrem Computer die aktuelle 2004-Version oder das 1909-Update von Windows 10 läuft, brauchen Sie sich keine Gedanken über einen zu langsamen Prozessor, zu wenig Speicherplatz oder ungenügenden Arbeitsspeicher zu machen. Auch bei den Treiber-Signaturen gibt es keine Änderungen.

    20H2-Update herunterladen

    Bereits im Juni 2020 kündigte Microsoft an, zur Auslieferung des Herbst-Updates wieder die schnelle Update-Mechanik der monatlichen Patchdays zu nutzen. Anstatt also ein relativ riskantes System-Upgrade zu erzwingen, handelt es sich beim 20H2-Update wie schon bei Version 1909 wieder um eine Reihe kumulativer Updates. Im Herbst 2019 hatte der Hersteller erstmals zu diesem Trick gegriffen, um das Problempotenzial der großen Funktions-Updates zu umgehen. Gleichzeitig beschloss man, das Herbst-Update zugunsten der Systempflege auf eine Handvoll kleinerer Neuerungen zu beschränken. Die wurden dann vorab auf den Zielcomputern verteilt und mussten schließlich nur noch mit einem wenige Kilobyte großen "Enablement Package" aktiviert werden. Ist auf Ihrem Computer also das Mai-2020-Update installiert, haben Sie also wahrscheinlich längst schon die neuen Funktionen. So schalten Sie diese mit dem Enablement-Package frei:
    1. Bereiten Sie den Computer auf das Update vor. Wie das geht, lesen Sie im Ratgeber PC für Herbst-2020-Update vorbereiten.
    2. Klicken Sie im Startmenü auf Einstellungen.
    3. Klicken Sie auf Update und Sicherheit.
    4. Klicken Sie gegebenenfalls auf Nach Updates suchen.
    5. Ist das "Enablement Package" verfügbar, erscheint wie im Bild oben das "Funktions-Update für Windows 10, Version 20H2" als optionales Update, und Sie klicken auf Herunterladen und installieren. Andernfalls wiederholen Sie das Update gelegentlich.
    Die Aktivierung des Herbst-Updates benötigt nur einen Neustart. Falls Sie jedoch noch eine ältere Windows-10-Version wie 1909 oder 1903 nutzen, dauert der Vorgang deutlich länger, da hierbei ein komplettes System-Upgrade durchgeführt wird.

    In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, welche Neuerungen und Verbesserungen das Herbst-2020-Update mitbringt.

    Neu gestaltetes Startmenü

    Mit der Vorabversion Build 20161 zeigte Microsoft erstmals das neu gestaltete Startmenü, welches trotz geringer Änderungen nun viel unaufdringlicher und leichter wirkt. Dafür sorgen vor allem die "Theme aware tiles". Diese "aufmerksamen" Kacheln im rechten Bereich des Menüs, zeigen jetzt nicht mehr die klobigen Hintergrundblöcke in Akzentfarbe, sondern richten sich nach dem gewählten Windows-Design und wirken so viel transparenter und unaufdringlicher. Zudem passen diese Kacheln besser zu Microsofts neuen Office-Symbolen im Fluid-Design und den neuen Icons der Standard-Apps (Taschenrechner, Mail, Kalender), die der Konzern bereits im Februar 2020 vorstellte. Laut Microsoft unterstützt das neue Design sowohl den Light-Mode als auch den Dark-Mode von Windows. Damit das Menü im dunklen Modus besonders hübsch wirkt, sollten Sie in den Einstellungen unter Personalisierung und Farben bei "Akzentfarbe auf folgenden Flächen anzeigen" die Option "Start, Taskleiste und Info-Center" aktivieren.

    Neuer Browser Edge Chromium

    Zugegeben: So neu ist der auf dem freien Chromium-Projekt basierende Browser Edge Chromium eigentlich nicht. Bereits am 15. Januar gab Microsoft den Nachfolger des ursprünglichen Windows-10-Browsers erstmals per Download frei und liefert ihn seit Anfang Juni auch per Update-Funktion an ältere Windows-Versionen aus. Wie Microsoft bereits Mitte Juni verkündete, wird der Browser im 20H2-Update aber erstmals fest enthalten sein, sodass ein Update nicht mehr nötig ist. Edge Chromium liefert deutliche Leistungverbesserungen, dazu bessere Datenschutzfunktionen und eine Unterstützung für die Erweiterungen von Google Chrome. Zudem ist es ab dem 20H2-Update möglich, mit dem Tastenkürzel Alt + TAB nicht nur zwischen offenen Fenstern, sondern auch zwischen geöffneten Edge-Tabs zu wechseln.

    Verbesserungen beim Kalender

    Mit dem Herbst-Update erhält Windows 10 wahrscheinlich auch eine neue Version des Windows-Kalenders. Sie vereinfacht das Erstellen von Terminen und enthält eine verbesserte Monatsansicht mit einer Agenda-Leiste am rechten Fensterrand, die alle Tagesevents auf einen Blick erkennen lässt. Zudem sind die verbundenen Kalender anderer Konten nun auch in der eingeklappten Navigationsleiste sichtbar und lassen sich dort mit einem Klick auswählen. Neben einer neuen Suchfunktion und der Möglichkeit, die Terminbeschreibung zu formatieren, lässt sich die App jetzt optisch an den Geschmack des Nutzers anpassen und enthält zu diesem Zweck über 30 Themes.

    Touch-Optimierungen für Convertibles

    Schon das Mai-2020-Update (Version 2004) sollte neue Features für 2-in-1-Convertibles bringen, die hatte Microsoft aber wieder verworfen. Mit dem Ende März 2020 verteilten Insider-Build 19592 gab der Konzern den Verbesserungen für Notebook-Tablets im 20H2-Update eine neue Chance. Die neue Tablet-Erfahrung bezieht sich nicht ausschließlich auf den bekannten Tablet-Modus, sondern bietet spezielle Touch-Verbesserungen auch im Desktop-Modus an. Dazu gehören größere Abstände und eingeklappte Icons in der Taskleiste, zusätzliche Tablet-Optionen in den Systemeinstellungen, eine optimierte Anordnung der Schaltflächen im Windows Explorer und eine automatisch erscheinende Bildschirm-Tastatur beim Antippen eines Eingabefeldes.

    Neue Icons für Windows 10

    Nachdem Microsoft schon Ende 2018 neue Symbole für seine Office-Programme vorgestellt hatte, sollen im 20H2-Update über 100 Windows-Icons ebenfalls im flachen, farbenfrohen Fluent-Design erstrahlen. Mit Build 19569 erhielten Windows-Insider Ende Februar 2020 etwa neue Icons für die im Betriebssystem integrierten Apps "Alarm & Uhr", "Rechner", "Mail" und "Kalender", mit Build 19577 folgte Anfang März die App "Windows-Sicherheit". Viele weitere Symbole will das Unternehmen in den nächsten Monaten durch frische Designs ersetzen. Die Bildchen kommen dann als Updates aus dem Windows-Store auf die PCs der Nutzer.

    Weitere Neuerungen

    In zahlreichen Vorabversionen stellte Microsoft viele kleinere Neuerungen vor, bei denen aber noch nicht sicher war, ob sie es ins 20H2-Update schaffen. Hier ein Überblick:
    • Grafik-Einstellungen: Mit Build 19564 verbesserte Microsoft die Optionen in den Windows-Einstellungen unter System, Anzeige und Grafikeinstellungen. Um die Auswahl zu vereinfachen, zeigt Windows dort nun automatisch Apps an, die aus Performance-Gründen auf einer vordefinierten GPU laufen. Nicht angezeigte Apps lassen sich aber nach wie vor manuell hinzufügen.
    • Standortsymbol: Mit Build 19541, der zweiten Vorschauversion für das 20H2-Update, erneuerte Microsoft das Standortsymbol für die Taskleiste. Es erscheint immer dann, wenn eine App die Position des Computers abfragt, siehe Bild oben.
    • Task Manager: Auch der Task Manager wurde mit Build 19541 aufgebohrt. Klickt man dort im Tab "Details" mit der rechten Maustaste zum Beispiel auf Name und anschließend auf Spalten auswählen, lässt sich die neue Funktion Architecture aussuchen, die bei jedem der aufgelisteten Prozesse anzeigt, ob es sich um ein 64- oder ein 32-Bit-Programm handelt.
    • Augensteuerung: Die Steuerung des Betriebssystems mit den Augen verbesserte Microsoft mit Build 19582. Wie Sie Windows mit den Augen bedienen, zeigt der Test zum Tobii Eye Tracker 4C.
    • Familiengruppe: Die Einrichtung einer Familiengruppe (Family Group Setup) wurde mit Build 19536 überarbeitet. Damit lassen sich Familienmitglieder jetzt schon bei der Einrichtung von Windows als Nutzer hinzufügen.
    Möglicherweise folgen diese Funktionen erst im Laufe der Zeit. Oder sie erscheinen mit einem späteren Windows-Update wie etwa Version 21H1.

    Windows 10 vorab nutzen

    Wer das Windows-10-Herbst-Update noch vor der Veröffentlichung nutzen möchte, kann sich kostenlos als Windows-Insider anmelden. Dazu klickt man in den Windows-Einstellungen auf Update und Sicherheit, dann auf Windows-Insider-Programm, und Erste Schritte. Nun folgt man den Anweisungen, um die E-Mail-Adresse bei Microsoft zu registrieren und wählt unter "Wählen Sie Ihre Insider-Einstellungen" die Option Beta, in älteren Versionen die Option Slow. Mit den nächsten Updates wird dann auch das Herbst-Update installiert.


    Quelle: Windows 10 20H2: Das steckt im großen Herbst-Update - COMPUTER BILD